Virginia Doyle - Das giftige Herz (historischer Weihnachtskrimi) - Nov. 04

  • (erschienen Nov. 04 - rororo Verlag - 190 S - ISBN 3499238209 / 7,90 €)


    Adventszeit 1881. Im Stadtgraben von Nürnberg wird ein Junge tot aufgefunden. Im Mund entdeckt die Polizei ein Stückchen Lebkuchen. Wenig später wird der Ratsherr Jakobus Ehrenhoff am Henkersteg aufgeknüpft. Um seinen Hals baumelt der Rest eines vergifteten Lebkuchenherzens.

  • Hmmm, ich hätte schwören können, daß ich das Buch hier schon mal rezensiert hätte, konnte in der Suche aber kein entsprechendes Topic finden.


    Das Buch hat mir natürlich schon mal wegen des Lokalkolorits sehr gut gefallen.


    Ansonsten kann ich Caren nur beipflichten: Sehr liebevoll und romantisch erzählt, aber ohne viel Spannung.


    Das Buch ist unterhaltsam, schnell gelesen und gefällt - aber wer sich einen "richtigen" Krimi mit Spannung und Action erwartet, wird wohl enttäuscht werden.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • ... aber wer ein wenig Nürnberger Adventsfeeling sucht - und ein kleines leises Buch im Advent -


    der liegt damit genau richtig.


    Ich hab es vorletztes Jahr von einem Wichtel bekommen und fand es in der hektischen Vorweihnachtszeit richtig klasse.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Ich hab das Büchlein vor kurzem gelesen.


    Zitat

    Die Autorin hat sich mit dem Anhang im Buch - viele Weihnachtsplätzchenrezepte, Lebkuchen und Stollen - viel Mühe gegeben


    Soweit ich weiß, ist Virginia Doyle ein Pseudonym für einen Hamburger Krimi-Autor. Das konnte ich gar nicht so recht glauben.


    Zitat

    Ich hab es vorletztes Jahr von einem Wichtel bekommen und fand es in der hektischen Vorweihnachtszeit richtig klasse.


    ...und an mich weiterempfohlen. Ich musste es mir dann gleich kaufen :knuddel1


    zum Inhalt kann ich auch nur sagen: leicht, einfach, aber süß.

  • und das unten aufgeführte Buch, um das ich schon länger herumscharwenzle, hat sie auch geschrieben. Bei amazon steht noch ein Name daneben - könnte ja ihr alias sein *grübel*


    Bei den schwarzen Heften vom Hamburger Abendblatt hat sie auch einige geschrieben.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Virginia Doylew ist Robert Brack und heißt "in Wirklichkeit" Ronald Gutberlet (geb. 1959 in Fulda, seit 1981 wohnhaft in Hamburg). Im Internet firmiert er als Das Gangsterbüro.
    Untenstehender hochgelobter Hamburg-Krimi stammt aus seiner Feder -- außerdem hat er jede Menge meist kulinarische Hamburg Bücher veröffentlicht.

  • Das giftige Herz habe ich noch kurz vor Weihnachten gelesen.
    Es ließ sich so weg schmökkern, nett und kurzweilig geschrieben.
    Zum seichten Krimi gibt es auch noch ein nettes weihnachtliches Happy End!

    Beim Lesen habe ich mich die ganze Zeit geärgert, dass kein Lebkuchen im Haus ist, habe so einen Hunger darauf bekommen.


    Wer das Buch zum nächsten Fest kaufen oder verschenken möchte, sollte eine große Packung Lebkuchen (nicht in Herzform) dazukaufen! :-]

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Neuausgabe 11/2005
    170 Seiten + 18 Seiten Rezepte
    ISBN 9783499265952
    ISBN - 10: 3499265958


    Kurzbeschreibung:


    Adventszeit 1881. In einer dunklen Gasse in Nürnberg wird ein Junge tot aufgefunden. In dessen Mund findet die Polizei ein Stück Lebkuchen. Jacques Pistoux, Meisterkoch und Hobbydetektiv, arbeitet zu dieser Zeit in einer Zuckerbäckerei. Er beginnt mit eigenen Ermittlungen...


    Autorenporträt:


    Virginia Doyle, Mitte 30, ist das Pseudonym einer mehrfach ausgezeichneten Krimiautorin. Sie lebt nach einer Lehrzeit in einem Hotel an der Cote d'Azur und in einer Ausbildung zur Sommeliere in einem Londoner Restaurant mittlerweile in Maidstone (Grafschaft Kent), wo sie sich ganz dem Schreiben und der Corgi-Zucht hingibt.


    Meine Meinung:


    Letztes Jahr hat irgendwer (die Flederkatze wg. Nürmberchh?) diesen kleinen Krimi empfohlen und er hat bei mir auf der Wunschliste übersommert. Was ich nicht wußte, was aber beim Lesen auch nicht stört, ist das es sich um einen Teil aus einer Reihe um den Koch Jacques Pistoux handelt. Hinweise auf Vorgeschichten gibt es letztlich kaum, Vorwissen wird nicht vorausgesetzt.


    Ein kleines, liebes Büchlein über das Geschehen in Nürnberg im ausgehenden 19. Jahrhundert. Geschickt wird in die Romanandlung miteingebaut wie die alte Zeit zerbricht- der Patrizier, angesehener Bürger der Stadt mit einer jahrhundertealten Tradition, der Handwerker, der handwerklich die besten Lebkuchen herstellt und der Nachfahre des Henkers, deswegen geächtet, spielen ebenso eine Rolle wie der Kapitalist, der eine industrielle Lebkuchenfabrikation in der Vorstadt aufbaut. Lösen soll dem Mord an dem Patrizier und dummerweise den an diesem Kind, das zu niemand gehört und dessen Tod niemand stört, die aber doch lästigerweise irgendwie zusammengehören ein "Fremder", ein Kommissar aus München, aus Bayern, der hier nach Franken strafversetzt wurde in die Provinz. Die Spur führt in die Backstube des Bäckers Dunkel, der seit kurzem einen französischen (!) Gesellen beschäftigt, der dazu noch nicht einmal Bäcker, sondern Koch ist... Als Dunkel wegen Mordverdachtes verhaftet ermittelt Jean Pistoux auf eigene Faust und mit Hilfe der Strassenkinder, der "Familie" des namelosen toten Kindes kann er die Morde aufklären und am heiligen Abend wendet sich alles dem guten zu...


    Im Anhang findet man alle erwähnten Rezepte von Elisenlebkuchen über Vanillekipferl bis zum Weihnachtsbraten (Ente).


    Ein wirklich schönes Buch, besonders allen denen zu empfehlen, die den Nürnberger Christkindlesmarkt besuchen und natürlich Pflichtlektüre für Frankeneulen.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Meine Meinung:
    Angesiedelt im Nürnberg des späten 19. Jahrhunderts, passt der Roman hervorragend in die vorweihnachtliche Zeit. Der Autor schafft es, die Atmosphäre sehr gut einzufangen, Handwerkskunst im Gegensatz zu Großfabrikation, Ratsherr versus Straßenjungen. Auf seiner eigenen HP beschreibt er diesen Roman als “von Dickens inspiriert” und das merkt man sehr deutlich. Es wirkt aber nicht wie nachgemacht, sondern durchaus eigenständig und gut umgesetzt. Am Schluß werden alle Rätsel zufriedenstellend gelöst. Vielleicht nicht der spannendste Krimi, den ich bisher gelesen habe, aber die solide Story mit einem ungewöhnlichen Ermittler machen Lust auf weitere Teile dieser Serie.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Das giftige Herz könnte auch gut als Märchen durchgehen. Gut und böse sind sauber getrennt und leicht zu erkennen. Jetzt, kurz vor Weihnachten, ist genau die richtige Zeit für dieses Buch.


    Das Büchlein ist etwas fürs Herz und weniger für den analytischen Verstand. Dieser würde sich schon sehr wundern, wie man sich nach einer besonders harten finanziellen Durststrecke noch einen Gänsebraten leisten kann, mit einem saisonabhängigen, verderblichen Produkt wie Lebkuchen expandieren will und direkt schon mal mit vier Lehrlingen startet.


    Fürs Herz ist das Buch wie Balsam. Arme Kinder mit gutem Herz, ein treuer und loyaler Mitbürger mit Migrationshintergrund, eine redliche Handwerkerfamilie und am Ende ein Happy End wie in einem guten alten Hollywood-Schmachtfetzen. Da trüben auch die zwei Leichen die Stimmung am Ende nicht wirklich, zwischendrin natürlich schon.


    Nicht unerwähnt bleiben dürfen natürlich die zwanzig Seiten mit den Back-Rezepten. Wenn ich ja backen würde, hätte ich das ein oder andere bestimmt mal probiert.

  • Zitat

    Original von beowulf
    [...]
    Virginia Doyle, Mitte 30, ist das Pseudonym einer mehrfach ausgezeichneten Krimiautorin. Sie lebt nach einer Lehrzeit in einem Hotel an der Cote d'Azur und in einer Ausbildung zur Sommeliere in einem Londoner Restaurant mittlerweile in Maidstone (Grafschaft Kent), wo sie sich ganz dem Schreiben und der Corgi-Zucht hingibt.
    [...]


    Wenn man Wikipedia glauben darf, ist Virginia Doyle das Pseudonym von Robert Brack.

  • Zur Weihnachtszeit genau das richtige Büchlein. Es werden sehr viele Plätzchen erwähnt vor allem der Lebkuchen. Denn ein Junge sowie der Ratsherr Jakobus Ehrenhoff wurden mit einem Lebkuchenherz vergiftet im Stadtgraben in Nürnberg zur Adventszeit 1881 aufgefunden. Die Geschichte ist sehr einfach gestrickt mit einem Happy End.


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