Von den 30.000 Jugendlichen ohne Lehrstelle in diesem Jahr hat nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) etwa ein Drittel kein Interesse an einer Nachvermittlung gezeigt.
"Es verwundert schon, dass im Endspurt nur 66 Prozent der eingeladenen Jugendlichen zu den Nachvermittlungen der IHK erscheinen", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Zeitung "Bild am Sonntag". Auch nach dem zweiten Brief ihrer Industrie- und Handelskammern zur Nachvermittlung hätten mehr als 10.000 nicht reagiert, hieß es weiter.
Die Wirtschaft setze alles in Bewegung, damit allen Jugendlichen im Rahmen des Ausbildungspaktes eine Lehrstelle oder ein Beschäftigungsangebot gemacht wird. "Die Wirtschaft erwartet jetzt aber auch von der Jugend, dass sie am Ball bleibt", sagte Wansleben. Eltern und Schulen müssten auch deutlich machen, dass es nicht nur den einen Traumjob gibt.
Mit dem Ausbildungspakt hatten Regierung und Wirtschaft eine von der SPD geforderte Zwangsabgabe für ausbildungsunwillige Unternehmen abgewendet. Die Wirtschaft hatte sich verpflichtet, jährlich 30.000 neue Lehrstellen anzubieten und 25.000 mehrmonatige Einstiegspraktika für schwer vermittelbare Jugendliche zu schaffen.
Vermittlung von Lehrstellen - 10.000 Jugendliche wollen nicht
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Bevor es jetzt wieder zu einer Pauschalverurteilung kommt, sollte man die Betroffenen erst einmal fragen, weshalb sie die angebotene Stelle nicht antreten wollen bzw. welche Gründe sonst noch eine Rolle spielen.
Wäre sicher interessant, das zu erfahren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es bei mir war. ich wollte Grafiker werden und habe verzweifelt nach einer Lehrstelle gesucht, aber es gab keine.
Es wurden aber 200 Schlosserlehrlinge damals gesucht also wurde viel Druck ausgeübt, um gewisse Kandidaten in diesen Beruf unterzubringen.
Ich zog es dann vor, Industriekaufmann zu werden, die Lehrstelle dazu habe ich mir aber selber suchen müssen, das Arbeitsamt war an mir nur als Schlosserlehrling interessiert. Ach ja, das war 1967! -
Meine persönlichen Erfahrungen decken sich da aber leider mit den Aussagen der Industrie- und Handelskammern. Die wirklich brauchbaren Leute sind im Handumdrehen vom Markt und der Rest ist zumindest teilweise mit dem Begriff "Bodensatz" zu bezeichnen. Auch wenn das hart klingt, die Realität in den Betrieben, was die Qualität der Lehrlinge angeht, ist im Ansatz schon ganz schön erschreckend.
Gruss,
Doc
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Waren am Freitag bei meiner Schwester zum Geburtstag.
Hatte mit meinem Schwager eine heiße Diskussion zum Thema Lehrlinge!
Er ist Juniorchef und Ausbildungsmeister in einem Fahrzeugbau- Betrieb und kann so ein Liedchen davon singen!
Die besten bekommt er immer noch über Bekannte, bzw. Schüler, die ihr Praktika dort machen. Doch wie in einem typischen Handwerksbetrieb üblich, herscht hier ein rauhes Arbeitsklima, und später können die Arbeitszeiten nicht so sein, wie sichs mancher Jugendliche vorstellt!
Auch freie Arbeitsstellen können trotz vieler Arbeitssuchenden nicht immer besetzt werden. So springen in ihrem Betrieb 4 von 5 Arbeiter in den ersten 3 Monaten ab! -
[URL=http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200050,819075/SH/0/depot/0/]Hier die gleiche Meldung [/URL]aber mit einem nicht unerheblichen Zusatz
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren Ende Oktober noch 45.400 Bewerber ohne Angebot. Das seien 7600 Antragsteller mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der offenen Lehrstellen lag den Angaben zufolge bei 12.900, das waren 900 weniger als vor einem Jahr.
Wat is nu rischtisch???
LG Dyke
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Tja, welche Zahlen nach welchen Statistiken oder Angaben von wem auch immer richtig sind - vor Ort sieht es zappenduster aus, was die Eignung der Bewerber für die entsprechenden Lehrstellen angeht.
Gruss,
Doc
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Ich glaube nicht, dass sich prozentual am, wie Doc so schön gesagt hat, Bodensatz viel geändert hat. Den gabs immer schon und den wird es auch zukünftig geben. Wenn ich dann im TV, wie neulich mal zufällig gesehen, noch so reißerische Berichte sehe, in denen vermittelt wird, wie gut die soziale Hängematte doch funktioniert, dann muss man sich nicht wundern, dass ein Teil einfach keinen Bock auf Lernen und jeden Tag früh aufstehen hat. Ich möchte aber betonen, dass es nur ein Teil ist. Der weitaus größere Teil der Ausbildungsplatzsuchenden setzt alles in Bewegung, um eine Lehrstelle zu bekommen.
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Davon abgesehen hat es wohl auch wenig Sinn jemanden, der 2 linke Hände hat, eine Schreinerlehre machen zu lassen ... (Beispielsweise)