Ich war nicht bei dir - Leena Lehtolainen

  • Ich war nie bei dir von Leena Lehtoalainen


    Erscheinungsdatum: Januar 2010


    ISBN: 3463405628


    Verlag: Kindler


    Seitenzahl: 350


    Über die Autorin:
    Leena Lehtolainen, Jahrgang 1964, lebt in der Nähe von Helsinkiund ist
    ist eine der bekanntesten finnischen Krimiautorinnen.
    Einen größeren Bekannts- und Beliebtheitsgrad hat die Autorin mit ihrer Krimireihe um die Kommissarin Maria Kallio erlangt.
    Ihre Bücher Deutschland sind bisher bei Kindler und Rowohlt erschienen.


    Über den Inhalt:
    Die Lehrerin Jaana und der Forscher Riku führen eine normale finnische Ehe mit zwei Kindern und einem Reihenhäuschen in einem Helsinkier Vorort.
    Bei einem Familienausflug in die Schären verschwindet Riku beim Baden. Es beginnt die verzweifelte Suche nach Riku, die ergebnislos endet. Jaana fängt an, ihre gemeinsamen Ehejahren aufzuarbeiten.


    Meine Meinung:
    Abseits der fast ausgetretenen Krimipfade hat Leena Lehtolainen Erstaunliches versucht und wenn auch keinen Welterfolg, so
    doch einen bemerkenswerten Familienroman hingelegt. Bereits bei "Du dachtest, du hättest vergessen" widmete die Autorin
    sich dem Thema "Familie" und verband die Geschichte mit einem Kriminalstoff zu einem eher mittelmäßigen Roman.
    Ausgangspunkt für den aktuellen Roman war die Bitte von Jaana, einer ehemaligen Kommilitonin Lehtolainens, die Ehebiografie von Jaana und Riku in einem Buch festzuhalten.
    Entstanden ist eine authentische Erzählung mit fiktiven Elementen,
    die es sich nicht zur Aufgabe gemacht hat, den Ehemann detektivisch aufzuspüren.
    Außergewöhnlich ist, dass Lehtolainen zwar überwiegend, jedoch nicht ausschließlich die Position einer außenstehenden Erzählerin wählt, sondern sich selbst eine geringfügige Rolle zugedacht hat, die die Vermutung nahelegt, die Geschichte in eine Schieflage zu bringen. Doch dem ist bei weitem nicht so.
    Stattdessen schildert die Autorin anhand von Jaanas Tagebuchaufzeichnungen das Kennenlernen des Ehepaares, dessen langjährige Beziehung, die scheinbar von Beginn an auf keinem festen Fundament basiert bis hin zum Verschwinden Rikus und dem Verlust
    für Jaana und die Kinder. Die Eindringlichkeit, mit der Lehtolainen die Tagebuchaufzeichnungen wiedergibt und gleichzeitig ihre eigenen Schlüsse zieht, umschiffen elegant die Klippe des Kitsches, auch wenn einige Folgerungen nicht völlig nachvollziehbar sind und die Vermischung von Tagebuchaufzeichnungen und Gedanken der Autorin an einigen Stellen
    zur Verwirrung führen.
    Die Stärke dieses Romans besteht jedoch in seiner schonungslosen Analyse und Aufarbeitung zweier Lebensläufe,die sich entgegengesetzt entwickeln und denen der Leser am Romanende nichts mehr wünscht, als endlich den Mut für die Beendigung der Beziehung aufzubringen.
    Mit "Ich war nie bei dir" hat Lehtolainen über das Krimigenre hinaus ihr Erzähltalent bewiesen und eines ihrer besten Bücher geschrieben.


    Mein Fazit:
    Lesenswert, aber für Fans der Reihe um Maria Kallio nur bedingt geeignet!

  • Leena Letholainen - Ich war nie bei dir


    Seiten: 352
    Verlag: rororo
    Erschienen am: 01.08.2011


    Über die Autorin:


    Leena Lehtolainen, 1964 geboren, lebt und arbeitet als Kritikerin und Autorin in Degerby, westlich von Helsinki. Sie ist eine der erfolgreichsten und renommiertesten finnischen Schriftstellerinnen. 1994 erschien der erste Roman mit der Anwältin und Kommissarin Mario Kallio, deren Abenteuer in Finnland auch als Fernsehfilme sehr erfolgreich sind.


    Kurzbeschreibung:


    Wenn die Liebe zur Lüge wird… Der Familienausflug auf eine einsame Insel im finnischen Schärengebiet hat dramatische Folgen: Jaanas Mann Riku kehrt vom Schwimmen nicht mehr zurück. Die Familie findet nur seine Kleidung und alarmiert die Polizei. Doch die Ermittlungen ergeben ein widersprüchliches Bild. Ist er ertrunken? War es Selbstmord? Oder Schlimmeres? Langsam, sehr langsam beginnt Jaana zu begreifen, wie tiefgreifend dieser Urlaub ihr Leben verändern wird . . . «Die feinfühlige und eindrückliche Sprache dieses Beziehungsdramas packt von der ersten Seite an und lässt nicht wieder los.» cosmopolitan


    Meine Meinung:


    Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich mir, hm... Tagebucheintragungen, bei denen du noch gar nicht so recht durchsiehst. Aber ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn ich eine Weile gebraucht habe, um dieses Buch zu Ende zu lesen, muss ich doch sagen, dass es mich in meiner Denkweise über das Leben und die Liebe bestärkt hat. Ich habe mit Jaana sehr gut mitfühlen können und auch mit Riku. Er ist sehr unnahbar, aber doch sehr realistisch. Jaana ist eine Frau mit wenig Selbstbewusstsein, die mir sehr sympathisch war. Ein wenig naiv war sie in manchen Situationen, aber dennoch eine unglaublich tolle Frau.
    Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich mal Gedanken über das Leben und die Liebe machen möchte, der sich selbst versucht zu finden und merken möchte, dass er nicht alleine mit dem ganzen Gefühlschaos da steht.
    Ein wenig habe ich gebraucht, um mit allen Protagonisten warm zu werden, aber wenn man das hinter sich hat, dann will man nur noch lesen und wissen, wie es denn weitergeht.
    Leider finde ich die Kurzbeschreibung etwas irritierend, da es für mich nicht im Mittelpunkt stand, dass Riku verschwindet. Ich finde die Entwicklung von Jaana sehr wichtig um das Buch zu verstehen und ich empfand es als sehr gut, dass ich mich selbst sehr gut mit dem Buch identifizieren konnte. Die Ermittlungen (wenn man es überhaupt Ermittlungen nennen kann) die wegen Riku's Verschwinden stattfinden, sind sehr im Hintergrund. Man sollte also nicht erwarten, dass hier heiße spannende finnische Ermittler an den Tag treten und den Fall lösen, nein so ist es definitiv nicht. Es ist die Geschichte zweier Menschen, die sich lieben und irgendwann nur noch aneinander gewöhnt sind.

    :lesend Viveca Sten - Mörderische Schärennächte

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