Seltenes Buch - Wertermittlung - wer kennt sich aus?

  • Hallöchen,


    ich habe heute den ganzen Abend damit verbracht, die zum Teil sehr alten und auch zum Teil vergriffenen Bücher von meinem Onkel (Science Fiction Serien, Fantasy u.ä.) bei Tauschticket und zum Teil bei Booklooker einzustellen. Dazwischen kamen mir einige Bücher unter die Nase, wo ich preislich absolut garnicht wusste, was ich dafür verlangen kann.


    Mal als Beispiel dieses Buch:
    Asimov, Isaac - Das Foundation- Projekt.
    .. ist bei Booklooker unter anderem für knapp 99 € zu haben und Amazon bietet es gebraucht für 89 Euro. Beides sind Mängelexemplare, meines ist kein Mängelexemplar. In diesem deutschen Verzeichnis antiquarischer Bücher (Inet) ist es garnicht erst zu finden. Ich bin nun sehr ratlos, für wieviel Euro ich dieses Buch wohl verkaufen kann.. Kennt sich jemand damit aus?

  • Hi,
    sorry, aber ich kenn mich auch nicht wirklich aus, ich habe aber die Erfahrung gemacht, das Erstausgaben den Wert z.T. steigern.


    es ist schon erstaunlich was manche dafür zahlen.
    bno

  • In diesem Fall noch nicht anbieten, sondern erst beobachten, ob die anderen Anbieter zu ihrem Preis verkaufen oder nicht. Regelmäßig ins ZVAB sehen, ob es von einem Antiquariat angeboten wird. Dass ein älteres Taschenbuch für knapp 100€ einen Käufer findet, scheint unrealistisch. Fordern kann man alles - aber zu dem Preis verkaufen?

  • Bis vor kurzem hätte ich so etwas noch bei ebay eingestellt und die Käufer entscheiden lassen, was es ihnen wert ist, weil ich mich nicht traue, für ein älteres (in meinem Fall sogar recht abgegriffenes) Buch, das mal zu normalem Preis erhältlich war, deutlich mehr zu verlangen. Klar konnte es dann auch passieren, dass man deutlich weniger bekam, als man sich erhofft hat.


    Zur Zeit würde ich persönlich über ebay sehr genau nachdenken, nach den Änderungen, die die zuletzt gemacht haben und anscheinend noch machen...

  • In ebay sehe ich, wie chaosmausi, das Risiko, dass dort keine akzeptablen Preise für antike Schätze zu erzielen sind. Du könntest das Buch versuchsweise zu einem höheren Preis als die Mitbewerber einstellen und noch reduzieren, wenn es länger nicht verkauft wird. Wenn deins kein Mängelexemplar ist, verkaufst du vermutlich eher als die Mitbewerber. Ich habe mal ein Mängelex für 12€ verkauft, während alle anderen dafür 40€ forderten. Für ein Buch, das ich zum Mängelexemplarpreis gekauft hatte, war mir das genug.

  • ich glaube, ich bin der Traum aller ebay-Verkäufer :lache


    Vier Generationen unter einem Dach von Lao She. Das ist vergriffen und wird bei Amazon schon seit langem für 41 Euro angeboten. Für den Preis will es aber offenbar niemand haben. Bei Ebay war ich der einzige Bieter und hatte nach der Auktion den Zuschlag für 1 Euro. Bezahlt habe ich dem Verkäufer für das Buch 15 Euro inkl. Versand, weil is in meinen Augen diesen Preis wert war und ich ich ein schlechtes Gewissen gehabt hätte, es für 1 Euro zu nehmen.

  • Ich kann mich an auch so etwas erinnern.


    Habe von Laura K. Hamilton den 2ten Teil von der Meredith Gentry Serie auf Deutsch, der wurde vor Jahren doch tatsächlich für 100 Euro bei Amazon angeboten worden. Verrückt, sag ich nur dazu. Finde eh unverschämt wie manche die Angebote da so hoch treiben.


    Habe gerade Kate Forsyth gelesen mit der Rhiannon Ride Triologie (bzw die ersten 2 auf Deutsch) und merke ja etwas, das ist ja ne indirekte Fortsetzung ihrer Magischen Schlüssel Serie und würde die gerne auch lesen. Wenn ich sie mir zulegen würde (weil find die Rhiannon Serie toll) knapp 270 Euro bezahlen für 9 Bücher. Das finde ich ja schon Wucher.


    Nur beobachten und dann zuschlagen wenn die Preise im Keller sind -.-

  • Zu 'alten' Büchern allgemein:


    nur weil ein Buch nicht mehr als Neubuch zu kaufen ist, also 'vergriffen' ist, ist es nicht per se wertvoll.


    Richtig wertvoll werden Bücher auch dann nicht automatisch, wenn sie ein gewisses Alter haben oder besonders ausgestattet sind.
    Um wertvoll zu sein, müssen mehrere Faktoren zusammenwirken, die das Buch zu einem SammlerInnenstück machen. Auf einem Markt. Die Existenz eines solchen Markts (Angebot-Nachfrage) ist ein weiterer wichtiger Faktor.
    Das alles muß zusammenstimmen, sonst kann man selbst ein Buch von 1785 lässig für 5,50 Euro erwerben (und hat damit möglicherweise schon zuviel bezahlt).


    Bei Taschenbüchern mit Erscheinungsdatum nach 1945 ist es besonders schwierig, solche Faktoren zu bestimmen und einen Markt dafür zu schaffen, der zu höheren Preisen führt. Diese Bücher sind Massenware, zur massenhaften Verbreitung gedacht. Einfachst gemacht, zum Lesen, zum Konsumieren.


    Es gibt allerdings einen Faktor, der das Bild verändern kann, und das sind Fangemeinden bestimmter Genres. So kann urplötzlich eine intensive Nachfrage nach einem bestimmten Krimi einer bestimmten Autorin entstehen, nach einem bestimmten Fantasy-Roman, nach einem bestimmten Sci-Fi-Roman.
    Das ist ein Phänomen.
    Das ist nicht steuerbar. (Nicht zuletzt deswegen, weil es überdies von einer als kurzzeitig einzustufenden eher wahnhaften :grin Begeisterung für das Buch abhängt.)


    Dieser 'Markt' ist als künstlich und für den jeweiligen Einzelfall zu sehen, er ist einzigartig und nicht übertragbar.
    Also: weil jemand, sagen wir, für einen bestimmte TB-Ausgabe eines Romans von Agatha Christie von, sagen wir, 1973, der infolge irgendeines Zufalls (tolle Verfilmung etwa) plötzlich heiß begehrt ist, 45 Euro von jemandem bekommt, die/der sich klarerweise im SammlerInnen-Wahn befindet (und jeden Überlick über die Bedeutung von Geld verloren hat), heißt das nicht, daß das bei einem anderen Krimi ebenso klappt.


    Um für ein deutsches TB von Asimov, noch dazu ein nachgesetztes (die eigentliche Foundation-Trilogie ist ja älter) 99 Euro abzulöhnen, muß man jemand sein, dem Geld sehr locker sitzt. Eigentlich könnte man aus den Scheinen auch Papierflieger basteln ...


    Um einzuschätzen, welchen Preis man für das TB verlangen kann, ist es durchaus hilfreich, die Preise ein wenig zu beobachten, das ist völlig richtig.
    Dafür sollte man sich aber auf Fan-Sites oder in entsprechenden Fach-Antiquariaten umsehen. Seiten, auf denen alles verzeichnet ist, wie z.B. ZVAB oder abebooks etc. pp. sind dafür zu umständlich.
    Antiquariate sind wirklich Ansprechpartner, ja, man kann nachfragen, nein, es ist nicht peinlich. Das kommt täglich vor. Ganz normal.


    lucy1987


    bei dem angebotenen TB von Asimov wäre es wichtig zu wissen, ob es die dt. Erstausgabe von 1995 oder die überarbeitete Neuauflage von 2004 ist.
    (Neuauflagen, noch dazu überarbeitete, können den Preis gewaltig drücken.)
    Falls Du im Antiquariat nachfragst, sag das unbedingt dazu.
    Wichtig ist auch der Erhaltungszustand. Ungelesen, neuwertig, vergilbt. Je besser das Buch erhalten ist, desto größer die Chancen, 50 Cent mehr zu bekommen.


    Gelesene TBs sind eigentlich eher keine SammlerInnenstücke, sondern höchstens LiebhaberInnenstücke. Aber es ist ja bekantlich die Liebe, die blind macht.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Im Fall des Asimov Buches sind die Booklooker und amazon Preise ABSOLUT unrealistisch.


    Man muss auch generell darauf achten wer die Bücher anbietet. Oftmals sind es bei amazon und booklooker die gleichen. Das impliziert dann oft, dass das Buch so viel auch wert ist, weil es ja auf beiden Plattformen zu einem hohen Preis angeboten wird.


    Oftmals wird ein Buch zu einem hohen Preis bei BL und ama eingestellt und in einer Ebayauktion auf den hohen Preis bei beiden Plattformen hingewiesen. Das es aber auf allen Plattformen der gleiche Anbieter ist, der so lediglich den Preis hochtreiben will, übersieht man oft.


    Das Foundation Projekt wird tagesabhängig, je nach Ausgabe, preismäßig und in einem guten Zustand in der Regel zwischen 30 und 50 Euro bei Ebay beboten. Ich weiß das deshalb, weil ich es selber zweimal angeboten habe und vorher die Gebote bei Ebay beobachtet habe.


    Hier bei BL habe ich die weiße HC Version in einem wirklich guten Zustand für nicht mehr als 39,90 Euro verkaufen können - und da hat es noch seeehr lange drin gestanden.

  • Schonmal danke für eure Informationen, das hilft mir schonmal etwas weiter.


    Kennt ihr euch vllt auch noch mit folgenden Büchern aus, die auch für relativ hohe Preise bei Amazon und Booklooker angeboten werden:


    Bujold, Lois McMaster - Barrayar 06. Der Botschafter
    Green, Simon R. - Die Rebellion.
    Cole, Allan / Bunch, Chris - Die Sten- Chroniken 2. Kreuzfeuer.


    Ich kenne mich in dem Bereich 0 aus, würde aber eben gern wissen, ob auch da die Preise unrealistisch sind. Bei Ebay möchte ich es nicht anbieten, da ich die Taktikten von Ebay nicht mehr unterstützen möchte..


    Ein Antiquariat gibt es bei uns leider nicht..

  • Das Buch von Bunch/Cole ist definitiv zu teuer, für den Preis werden die es nicht verkaufen. Es sind übrigens auch alles Händler die das Buch anbieten. Händlerpreise würde ich nur mit Vorsicht geniessen. Ich denke, für mehr als 5 Euro oder so wird man es nicht los werden.


    Der Botschafter von Bujold ist auch zu teuer. 50 Euro, bzw. knapp 40 Euro wird keiner bezahlen. Ich denke mal, dass ein Preis zwischen 20 und 30 Euro realistisch ist.


    Man sollte immer eines bedenken:
    Wenn der Preis OK ist, gerade für ein so gesuchtes Buch wie Der Botschafter, warum wurde es dann noch nicht gekauft? Die Antwort ist einfach und einleuchtend: Es ist zu teuer.


    Ich würde die Bücher trotzallem bei Ebay einstellen. Schon mal haben die ja Aktionen wie "Einstellen zum Nulltarif". Man kann zu Ebay stehen wie man will, aber es ist nunmal die am meisten frequentierte Plattform.

  • Naja, mit dem unterstützen war auch eher die Tatsache gemeint, dass die für Verkäufer unter 50 Bewertungen Paypal als Verpflichtung machen. Ebay an sich nimmt schon Gebühren und Provision, und dann noch die anteiligen Paypal Gebühren.