Da staune ich aber, dass dieses Buch noch nicht besprochen wurde!
Der Klappentext:
Zwei brutale Frauenmorde stellt die Kriminalpolizei vor große Rätsel. Stehen die beiden Morde im Zusammenhang? Eine heiße Spur führt in die dunklen Schluchten des Internets. Der versierte Computerfachmann Sven wird schließlich um Mithilfe gebeten. Bald verfängt er sich in den Wirren eines Erotik-Chats, in dem man die grotesken Lügen nicht von der manchmal ebenso grotesken Wahrheit unterscheiden kann. Als Sven um sein Leben und um das seiner Freunde bangen muss, weiß er nicht mehr, wem er trauen kann und wem nicht.
Ein Thriller über die tiefen Abgründe des Geistes, über die Macht und Suchtgefahr moderner Kommunikationseinrichtungen, und über die fatalen Folgen von Missverständnissen.
Meine Meinung dazu:
Das erste Kapitel hat mich etwas verwirrt. Statt es zu zeigen, erzählt der Autor was passiert. Mit dem 2. Kapitel sind wir (der Autor und der Leser) voll drin. Gut. Was jetzt kommt ist spannend, gut durchdacht, gut geschrieben. Und wenn Leser denkt, er wüßte was als nächstes kommt, wird er angenehm enttäuscht.
Mitten in der Lektüre des Buches wollte ich wissen wie es denn in einem wirklich Kontakt-Forum zugeht und habe mich in einem umgesehen. Die Informationen und Mitteilungen der Anwesenden hat mich schier erschlagen. Ich war sprachlos, bis mich das System rausgeworfen hat.
Sönke Brandschwert hat so ein (fiktives) Forum, gefiltert von allem Überflüssigen, mit einbezogen. Es lässt sich übersichtlich und angenehm lesen. Auch wer von Chats keine Ahnung hat, kommt hier gut mit. Und es erhöht die Spannung.
Ich würde mich fast dazu versteigern zu sagen - nachdem ich nun das Buch durch habe - braucht diese Story wirklich so ein Kapitel 1?
Ja und nein. Nein, weil das, was dort geschildert wird, später wieder stattfindet; wir diese geschilderte Funktion demonstriert bekommen. Ja, weil wir vielleicht gerade deshalb verstehen was da vor sich geht.
Aber das mag jeder für sich entscheiden.
Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert!