Dreizehn Stunden - Deon Meyer

  • WOW!! Ich kann nur sagen, dass ich heute den Rest des Buches (ab ca. 12:00 Uhr, oder Mitte des Buchs) in einem Rutsch durchgelesen und zwischendurch das Atmen vergessen habe. Unnötig, zu erwähnen, dass ich nicht mehr ansprechbar war.


    Es war mein erstes Buch von Deon Meyer und es gehört zweifellos jetzt schon für mich zu den besten Büchern des Jahres. Ich bin sicher, ich werde noch mehr Bücher dieses Autors lesen.


    Das Buch hat ein unglaublich rasantes Tempo und die vielen kurzen Szenen lassen tatsächlich an gut komponierte Filmschnitte denken. Die einzelnen Charaktere, auch die, die keine Hauptprotagonisten darstellen, sind sehr gut gelungen. Die einzelnen Figuren gewinnen durch den Schreibstil des Autors an Tiefe. Ihm gelingt scheinbar mühelos, ihren Charakteren eine Lebendigkeit einzuhauchen, dass man glaubt, sie leibhaftig vor sich zu sehen.


    Dass die beiden Morde irgendwie zusammenhängen, war irgendwie klar, aber mir ging es beim Lesen wie Bennie Griessel. Irgendwo waren Hinweise versteckt, aber bei dem Tempo des Romans war kaum Zeit lange darüber nachzudenken. Undenkbar auch, mittendrin noch mal zurückzublättern, oder das Buch zum Nachdenken aus der Hand zu legen.


    Ein toll geschriebenes Buch, dessen einziger Nachteil die fehlende Karte von Kapstadt ist.

  • Was soll man dazu noch sagen? Ich bin genauso begeistert wie ihr alle!


    Ich muss sagen, dass ich den Anfang nicht als schleppend empfand und auch so sehr schnell reingekommen bin. Schon lange habe ich ein Buch nicht mehr so schnell verschlungen. Ich war so in den Bann gezogen, dass ich es nicht einmal für Leserundeneintragungen aus der Hand legen konnte :grin


    Es war ein spannender Thriller vor einer atemberaubenden und interessanten Kulisse und wunderbar funktionierenden Personen. Nebenbei lernt man Kapstadt und die südafrikanische Musikindustrie kennen.


    Nur zu empfehlen!

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • So mein erster Deon Meyer ist geschafft. Warum habe ich eigentlich so lange gewartet um den Autor kennen zu lernen? Zum Glück gibt es Testleserrunden. :-]


    In 13 Stunden wird der Leser durch die Geschichte gehetzt. Zwei Morde ohne jeglichen Zusammenhang halten die Ermittler auf Trab. Deon Meyer schafft es die Ermittler in den Vordergrund zu holen ohne die eigentliche Handlung zu vernachlässigen. Ermittler wie du und ich, mit all ihren Schwächen aber auch Stärken. Unterschiedliche Menschen, die sich zusammenraufen müssen und es auch auf ihre Art schaffen.


    Im Vordergrund steht Griessel. Für mich auf den ersten Blick eher unscheinbar. Aber im Laufe der Geschichte gewinnt er an Tiefe - er menschelt. Auch Kaleni, Vusi und Dekker menscheln. Nicht immer "politisch korrekt", aber das ist auch gut so.


    Deon Meyer ist für mich die Entdeckung des Jahres. Der Name sagte mir ja schon länger was, jetzt aber werden nach und nach seine Bücher gelesen. Wenn man Thriller bzw. Krimis zugetan ist, kommt man an ihm nicht mehr vorbei.


    Anfängliche Schwierigkeiten hatte ich mit den vielen Personen die mal mit Nachnamen mal mit Vornamen angesprochen worden sind. Es dauerte eine zeitlang bis ich sie einigermaßen zuordnen konnte. Ist man aber erst mal im Lesefluß drin, fällt dies gar nicht mehr ins Gewicht.


    Das Ende war zwar stimmig, aber so ganz konnte ich mich damit nicht anfreunden. Es kam mir zu "plötzlich'".


    Von mir gibt es gute 8 Punkte. Einen Punktabzug für die Verwirrung am Anfang und einen Punktabzug für die "Auflösung"


    Fazit: Ein Muss für alle Krimi-Fans. Wer als Krimileser auf sich was hält, kommt an Deon Meyer einfach nicht vorbei.

  • Zitat

    Fazit: Ein Muss für alle Krimi-Fans. Wer als Krimileser auf sich was hält, kommt an Deon Meyer einfach nicht vorbei.


    :write Kürzer kann man die Sache nicht auf den Punkt bringen

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Testleserunde lesen. Es war mein erster Roman des Autors und bisher war Südafrika nicht mein Leseland. Die ersten Seiten waren daher auch etwas schwerer für mich, da ich mich erst an die Namen und Orte gewöhnen mußte (eine Karte der Stadt hätte mir da sehr geholfen). Aber dann wurde das Buch sehr spannend: interessante Charaktere, verschiedenste Handlungsstränge, Ermittler mit eigenen persönlichen Problemen,ein flottes Tempo, ein lebendiges Südafrika mit den unterschiedlichsten Menschen und Mentalitäten und mittendrin Bennie Griessel und seine dreizehn Stunden... einfach herrlich!


    Für mich ein sehr spannender Kriminalroman, der 9 von 10 Punkte verdient. Jetzt muß ich nur noch die anderen Krimis des Autors lesen!

  • Für mich ein neuer Schauplatz: Südafrika – Kapstadt


    Die amerikanische Touristin Erin wird mit durchschnittener Kehle gefunden, ihre Freundin, Rachel Anderson wird von einer Gruppe junger Männer – unterschiedlicher Hautfarbe - verfolgt und durch Kapstadt gehetzt. Außerdem wird der Eigentümer des Musik-Labels AfriSound, Adam Barnard, ermordet. In Verdacht steht seine Ehefrau Alexa, Alkoholikerin, die neben ihm aufwacht.


    Die Ermittlungsarbeit wird von verschiedenen Teams erledigt, zwischen ihnen der Mentor Bennie Griessel.


    Das Finale war nicht vorhersehbar und nochmals eine Spannung für sich.


    Die Protagonisten waren glaubwürdig und wurden mit ihren Stärken und Schwächen sehr gut gezeichnet. Es wurde auch auf die Probleme und Animositäten zwischen den Hautfarben und Stämmen eingegangen.


    Anfangs hat sich das Buch für mich recht holprig gelesen. Die sehr kurzen Abschnitte und ständigen Wechsel ließen für mich keinen Lesegenuß aufgekommen. Aber ab ungefähr Seite 80 wurde der Schalter umgeklappt und ich war drin und dann wurde die Geschichte auch für mich temporeich und spannend erzählt und ich habe mitgefiebert, was nun eigentlich das Geheimnis der Studentinnen ist.


    Da die Namen doch recht ungewöhnlich sind, wäre eine Personenliste sehr hilfreich gewesen. Ebenso hätte mich ein ausführlicheres Glossar gefreut.


    Dies war mit Sicherheit nicht mein letzter Deon Meyer.


    Von mir 9 Punkte

  • Eigentlich wurde bei diesen Rezesionen schon alles gesagt.


    Auch ich hatte am Anfang so meine Schwierigkeiten mich mit diesem Schreibstil anzufreunden. Aber so nach den ersten 80 bis 100 Seiten hatte ich mich daran gewöhnt, und fand, dass durch die manchmal doch sehr kurzen Schauplatzwechsel die Spannung fast unerträglich gesteigert wurde.


    Vom Anruf morgens um 5:37 Uhr bei Bennie Griessel bis zum Email an seine Tochter Carla um 22:01 Uhr glaubt man kaum, was in 13 Stunden so alles passieren kann.


    Beim Lesen habe ich auf die Zeitspanne nicht so geachtet. Erst als ich das Buch zum Schluss jetzt so Revue passieren ließ leuchtete mir der Titel in gewisser Weise ein.


    Es ist bestimmt nicht mein letzter Roman von Deon Meyer und es wäre schade, wenn ich ihn hier bei dieser Testleseraktion nicht kennengelernt hätte.


    Fazit: Ich würde diesem Buch 9 von 10 Punkte geben und jedem Krimiliebhaber ans Herz legen.


    Viele Grüße

  • 13 Stunden hat Bennie Griessel, um den Mord an einer jungen Amerikanerin und einem Musikproduzenten aufzuklären. Zusätzlich dazu befindet er sich auf der Suche nach der Freundin der Ermordeten, die über Stunden von fünf Männern durch die Stadt gejagt wird und in größter Lebensgefahr schwebt.


    13 Stunden im Buch entsprachen drei Tage in meinem Leben, in denen mich dieser Kriminalroman begleitete, in meinen Händen, so oft es ging, in meinem Kopf, fast immer. Als ich nach drei Tagen das Buch mit großem Bedauern, nach der letzten Seite, schließen musste, hatte ich das Gefühl, ich müsste mich auch von alten Bekannten verabschieden. Über 466 Seiten hat Deon Meyer eine erstaunliche Nähe zu seinen Protagonisten geschaffen, wobei der Schauplatz Südafrika, genauer Kapstadt, einen sehr passenden Hintergrund darstellt. Allein die Konflikte unter der recht unterschiedlichen Bevölkerung bieten gut einsetzbares Material. So lässt Meyer das Ermittlerteam um den weißen, trockenen Alkoholiker und Mentor Bennie Griessel aus Farbigen und Schwarzen bestehen, jeder einzelne dazu mit einer eigenen, fein gezeichneten Persönlichkeit, die sich innerhalb des Buches noch weiterentwickeln darf.


    Was den Leser aber besonders an das Buch fesselt, man mag es ab einem bestimmten Punkt nämlich gar nicht mehr aus der Hand legen, ist die mal unterschwellige, dann wieder fast schon unerträgliche Spannung. Dabei spielt Deon Meyer mit der Erwartunghaltung seiner Leser, lässt sie spekulieren, führt sie in die Irre und gibt ihnen gerne den allwissenden Überblick über das gesamte Geschehen. Extremes Mitleiden ist da vorprogrammiert. Vor allem der geschickte Wechsel von Szenen und Handlungssträngen hält den Leser auf Trab. Dabei wird er fortwährend mit neuen Informationen versorgt, von denen er nur vermuten kann, dass sie im weiteren Verlauf noch eine Rolle spielen werden.


    Hört sich dies kompliziert an und lässt die Vermutung aufkommen, dass dieses Buch ein anstrengendes Lesevergnügen bietet, so sei gesagt, das Deon Meyers Schreibstil sehr angenehm zu lesen ist, die Geschichte an sich aber einen guten Anspruch bietet.


    "13 Stunden" war mein erstes Buch von Deon Meyer. Ich freue mich ihn für mich entdeckt zu haben und auf viele, tolle Lesestunden mit seinen anderen Büchern.

  • Mit diesem Buch, das Teil einer Serie um den Polizeiinspektor Benny Griessel ist, habe ich mich ausnahmsweise in ganz andere Gefilde verirrt als sonst. Ich musste es nicht bereuen.
    Der Krimi verfolgt die Ermittlungen zu verschiedenen Fällen. In Kapstadt wurde einer jungen Amerikanerin auf einem Friedhof die Kehle durchgeschnitten, ihre Freundin Rachel konnte zunächst entkommen, wird aber von fünf jungen Männern stundenlang durch die Stadt gehetzt. Der Leser hat keine Ahnung, wie die Mädchen ins Visier der Mörder geraten sind, denn sie sind in Kapstadt fremd und gerade erst als Touristinnen im Zuge einer Afrika-Gruppenrundreise in Südafrika eingetroffen.
    Gleichzeitig hat es die Polizei noch mit dem Mord an einem Musikproduzenten zu tun, wobei sich in diesem Mordfall zahlreiche Ermittlungsansätze ergeben: es könnte sich um ein Verbrechen aus Leidenschaft/Eifersucht handeln, denn der Mann war dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan und machte auch vor verheirateten Frauen nicht Halt. Andererseits ging auch geschäftlich nicht alles mit rechten Dingen zu, finanzielle Motive für den Mord können nicht ausgeschlossen werden.
    Die Polizei, die aus einem wahrlich "bunten" Team (Weiße, Schwarze und Farbige) besteht, ist mehr als nur ausgelastet, besonders der Wettlauf gegen die Zeit, bzw. gegen die potenziellen Mörder von Rachel setzt die Beamten enorm unter Druck.
    Das Buch ist geprägt von dauernden Szenenwechseln von einem Tatort zum nächsten und von einem Ermittler zum nächsten. Zu Beginn ist das etwas verwirrend, vor allem, wenn man das Team nicht schon aus einem Vorgängerband kennt. Man liest sich jedoch schnell ein, und dann sorgt der Perspektivwechsel für Spannung und Kurzweiligkeit. Der rasante Szenenwechsel passt gut zu einem Buch, dessen gesamte Handlung nur 13 Stunden umfasst.
    Die Figuren sind nicht als Übermenschen, sondern nach skandinavischer Krimi-Art mit Ecken und Kanten dargestellt: Benny Griessel ist - wie manche seiner skandinavischen Kollegen - Alkoholiker, allerdings ein trockener :-) .
    Zum Ende hin hält "13 Stunden" noch einige Überraschungen für den Leser, der ebenso wie die Kriminalbeamten hinsichtlich der Motivlage nur Vermutungen anstellen kann, bereit.
    Für mich ist dieser Autor eine gute Neuentdeckung , ich werde gern weitere seiner Bücher lesen.
    Von mir gibt es 9 Punkte.

  • Mit „Dreizehn Stunden entführt uns der Autor Deon Meyer erneut nach Kapstadt, Südafrika, in eine Welt und eine Stadt, die von großen Unterschieden und vom Überlebenskampf geprägt sind.


    Inspector Griessel wird um 5 Uhr 37 aus dem Schlaf gerissen und zu einem Mordopfer gerufen. Es handelt sich um eine junge amerikanische Touristin und Griessel weiß, damit ist Ärger verbunden. Eine schnelle Aufklärung wird erforderlich sein, aber wie, wenn bereits kurz darauf ein weiterer Toter auftaucht. Ein Musikproduzent wurde erschossen, ein Verdächtiger scheint schnell gefunden, aber ist er wirklich der Täter?


    Griessel hat zu kämpfen, nicht nur mit den Fällen, sondern auch mit sich selbst und seinem Leben. Schließlich wartet er immer noch auf eine Beförderung, aber die ist auch in Anbetracht seiner Alkoholprobleme in letzter Zeit weit in den Hintergrund gerückt. Nun ist er zwar seit ca. einem halben Jahr trocken, aber seine Frau hat ihn rausgeschmissen und er bangt um seine Tochter, die im fernen Europa ein neues Leben beginnen will.


    In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir Rachel, die Freundin der ermordeten Amerikanerin kennen. Sie wird durch die Stadt gejagt aber von wem und warum. Hängt das mit der Ermordung ihrer Freundin zusammen?


    Deon Meyer baut geschickt und sehr facettenreich ein Spannungsgefüge auf, das seinesgleichen sucht. Das Buch und seine Geschichte lassen den Leser nicht mehr los, lassen keine Zeit zum Atem schöpfen. Deon Meyers Schreibstil ist einfach grandios.


    Griessel ist ein sympathischer Charakter, der mit seinen Schwächen leben muss und gegen sie ankämpft. Er hat einen schwierigen Job und muss aus seinem Umfeld das allerbeste machen. Schön, dass es ihm auch irgendwie, zumindest teilweise gelingt.


    Ganz nebenbei vermittelt der Autor der Leserschaft sehr genau die Lebensumstände dieser Gesellschaft, die von Schwarz und Weiß geprägt ist und es immer noch nicht vollständig geschafft hat sich als eine Gesellschaft zu sehen. Aber: Man arbeitet daran.


    Wer einen spannungsgeladenen Thriller lesen möchte und dabei noch eine fremde Welt kennen lernen will ist bei Deon Meyer und den für Inspector Griessel so wichtigen Dreizehn Stunden genau richtig.