OT: 13 Uur
Kurzbeschreibung:
Die Jagd von Kapstadt 5 Uhr 37: Ein Telefonanruf reißt Inspector Griessel aus dem Schlaf: Eine junge Amerikanerin ist ermordet aufgefunden worden, eine andere wird durch die Stadt gejagt, und eine berühmte Sängerin hat offenbar ihren Mann erschossen. Und dann ruft auch noch seine Frau an! Sie will ihn treffen und ihm sagen, wie es mit ihnen weitergehen kann. Benny Griessel hat dreizehn Stunden, die Morde aufzuklären - und sein Leben wieder in Ordnung zu bringen.
Über den Autor:
Deon Meyer, Jahrgang 1958, Rugby-Fan und Mozart-Liebhaber, ist sozusagen der "Easy Rider" der südafrikanischen Literaturszene, ist sein Tagesjob doch der eines PR-Managers bei BMW Motorcycles. Seine melancholischen, sehr menschlich und weitsichtig geschriebenen Krimis brachten Meyer schnell eine begeisterte Leserschaft ein.
Meine Rezension:
Dreizehn Stunden Action, Angst, Morde, Ermittlungen und die große Jagd nach dem Täter und dem verschwundenen Mädchen. Dreizehn Stunden, in denen es um Leben und Tod geht. Dreizehn Stunden, in denen wir Benny Griessel, Fransman Dekker und andere Polizisten aus Deon Meyers Kosmos begleiten. Und während sich bei anderen Krimis die Spannung langsam aufbaut, ist sie hier von der ersten Seite an da. Das enorme Tempo, das durch den Handlungsrahmen von 13 Stunden vorgegeben wird, wird noch durch die ständig wechselnden Erzählperspektiven und Handlungsstränge erhöht. Das Buch ist wie ein Film mit schnellen, harten Schnitten, vielleicht vergleichbar mit der TV-Serie "24", in der die Zeit ebenfalls unaufhaltsam und unüberhörbar tickt und die Situation immer kritischer wird, bis es zum großen Finale kommt. Die Auflösung ist in sich schlüssig, auch wenn ich den Eindruck hatte, dass in den letzten Seiten noch einige große Themen (Stichwort Motiv) angeschnitten wurden, die hier - rein als Erklärung - ein bisschen verloren wirken, weil sie selbst schon der Inhalt unzähliger Kriminalromane sein könnten bzw sind.
Deon Meyers großes Talent besteht darin, spannende Krimis zu schreiben, in denen der spezielle politische und gesellschaftliche Hintergrund des modernen Südafrikas nicht nur eine Kulisse, sondern auch Teil der Geschichte ist. Durch die immer wieder auftauchenden Konflikte, die sich aus der Geschichte des Landes ergeben, erhält der Leser einen Eindruck davon, was es heißt dort zu leben und als Polizist zu arbeiten. Gleichzeitig sind die Charaktere so lebendig und authentisch, dass man sie für echte Personen halten kann, mit denen man mitfiebert, mitleidet, mitfühlt. Dass im Privatleben der Personen nicht alle Fragen beantwortet werden, erhöht die Spannung und Vorfreude auf das nächste Buch von Meyer, in dem wir den sympathischen Figuren hoffentlich allen wiederbegegnen werden.
Für mich wieder ein spannendes Lesevergnügen, das ich mit 9 Punkten bewerte!