'Axolotl Roadkill' - Seiten 001 - 062

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    Ich so: Eine zusammenhanglose Ansammlung von bemühter Teenager-Umgangssprache, Füllsel-Wörtern, Schachtelsätzen, gespickt mit zusammengebastelten Fremdwortern, die sehr gerne auf „Exzess“ enden und das Ganze garniert mit vielen vielen Adjektiven und "Scheiss".


    Puh. Ich frage mich, was die Autorin mit diesem ersten Abschnitt sagen wollte. Bei mir ist nichts angekommen. Ich habe mich schwer getan, dran zu bleiben, weil mir der rote Faden fehlte, die Handlung, die mich fesselte, das Interesse, mehr über Mifti zu erfahren. Bis jetzt war das alles noch nicht da.


    Ich bin zwar erst bei Seite 33, aber Wuermchen beschreibt meine Empfindungen beim Lesen bis dahin ziemlich gut. Ich hatte bei dem Roman doch mehr Handlung erwartet und nicht nur Spotlichter, die immer wieder was anderes aufblitzen lassen ohne Zusammenhang. Einzelne Sätze gibts es zwar immer mal wieder, die mir gefallen, aber das meiste ist doch rechts nichtssagend meiner Meinung nach.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    ...
    Haha...........das wundert mich auch nicht mehr. :lache Was ist eigentlich von ihr??


    Der Autorenname auf dem Cover?! :lache
    Wobei sie den ja in der Tat auch von ihren Eltern bekam, hrrhrr...


    Also ich glaube, ich weiß worin mein Problem mit vorliegendem Text besteht...


    Weder habe ich eine Abneigung gegen wild aneinandergereihte Phrasen, noch stören mich irgendwelche Wortentgleisungen, wenn es im Zusammenhang Sinn macht.


    Aber was mir wohl fehlt ist der mangelnde Bezug / die eigene Erfahrung Helenes zu dem, was sie schreibt.
    Wie ihr schon geäußert habt, wirkt es sehr bemüht. Es fluppt nicht automatisch. Und das merkt eben auch der Leser (zumindest ich), bilde ich mir ein. Einer Aneinanderreihung von 'Zitaten' oder sinngemäßen Passagen aus dem Leben oder Schreiben anderer fehlt zumindest im Bereich dieses Buches das nötige Herzblut des Autors, es ist einfach nicht aus einem Guss. Versteht ihr worauf ich hinaus will? ?(
    Klar könnte man theoretisch ein Buch über Drogen und wer weiß was schreiben, ohne selbst abhängig zu sein, wenn man denn seine eigenen Vorstellungen und Recherchen dazu verwendet - aber - man kann es, oder man kann es nicht ... Bisher kann es Helene für mich definitiv nicht.
    Aber ich lasse mich gern während des restlichen Buches noch eines Besseren belehren ...

  • Ich bin jetzt auch mit dem ersten Abschnitt durch.


    Und ich find es - mal in Hegemann'scher Sprache ausgedrückt - schei*e.


    Viel wurde schon gesagt, ich schließe mich denjenigen an, die es pseudointellektuelles Geschwafel ohne jeglichen Zusammenhang genannt haben oder wie der Spiegel schrieb "streckenweise schlicht unlesbar". Der Stil nervt mich und erinnert mich an meine früheren Lateinübersetzungen, denn das waren auch unlesbare Schachtelsätze. Von Handlung kann man ja leider noch nicht sprechen.


    Axolotl Roadkill wurde irgendwo mit Feuchtgebiete verglichen, doch in Feuchtgebiete war wenigstens ein roter Faden erkennbar.


    Vielleicht wird es ja noch ... :gruebel


    Außerdem ist es schade, dass der mMn beste Satz bis jetzt ("Ich erinnere mich an die Zeit, in der ich bei gutem Wetter etwas anderes gemacht habe als die Jalousien runter." S. 15 oben) abgeschrieben ist. Die in der ZEIT zitierten Stellen sind komischerweise genau DIE Stellen, die mir ins Auge gestochen sind und mich doch kurz im Irrglauben gelassen haben, dass da Potential wäre.

  • Die ersten 62 Seiten gelesen und festgestellt:


    Mir ist es egal, ob wer vom wem abgeschrieben oder nur inspiriert ist (ist ja in unserer Zeit der Erfolgsnachahmung bis zum Erbrechen gang und gäbe).


    Ich bin ein Kopfkino-Leser. Und dieses Buch erzeugt kein Kopfkino sondern eine Flut stroboskop artiger Einzelbilder. Daher kann ich weniger zum Buch schreiben, als was es für Gedanken bisher bei mir auslöste.


    In der Art erinnert es mich an die Drogenträume der Beatniks und Jazzer, von Timothey Leary, Castaneda, Robert Anton Wilsons Illuminaten- bzw. Schrödingers Katze – Trilogie und die Undergrounder der späten 60er frühen 70er gemischt mit Punk.


    Solche Bücher tauchen mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder einmal auf, meist ignoriert. Aber diesmal scheinen sich Kritiker daran zu erinnern, was in ihrer Jugend in der Szene abging, sie aber verpassten und springen jetzt auf, um ihre Coolness zu demonstrieren und nennen das, das beschreibt, was sie meinen verpasst zu haben, sprachgewaltig.


    Solche Romane werden gerne als Aufschrei einer ganzen Generation gegen den Konformismus gedeutet. Ob selbst erlebt, erfunden, die Erfahrung anderer vereinnahmt oder ein Mix aus allem sind, ist nicht besonders wichtig, sofern sie ein vermeintliches Gefühl einer Jugendkultur transportieren. Aber meist entstehen sie erst am Ende einer, wie nennt man das, sich abgrenzenden Gegenkultur? Diese Ende beginnt immer mit der Kommerzialisierung und wenn sich Erwachsene diese Kultur einverleiben um, ja eigentlich um was? Auf der Höhe der Zeit zu sein?


    Bei diesem „Roman“ (steht zumindest auf dem Cover) geht es nicht um einen Freak, sondern um ein Mädchen aus „guten“ Verhältnissen, die einerseits die Erwachsenwelt zum Kotzen findet, andererseits anscheinend feststellt, das diese bereits ihre der Ausweichwelt vereinnahmt hat. Es bleibt ihr nichts übrig als Erinnerung und Vergessen im Exzeß. Allerdings immer mit einem verabscheuten, aber sicheren Hafen als Basis und nicht den Bahnhof Zoo.


    Und das erschreckend Neuartige liegt eigentlich für die lesende Umwelt darin, dass es nicht die komplett Abgestürzten, von denen man sich distanzieren kann, sind, die beschrieben werden, sondern die nächste Generation unserer Eliten.


    Viele Anspielungen auf Film, Schauspieler usw. versteht ich nicht. Keine Ahnung, ob diese wichtig sind oder überlesen werden können.


    Eine einzige Passage war mir verständlich und hat mir einen Einsicht in die Psyche junger Mädchen gegeben, die so komplett auf Stars, DSDS usw. abfahren.
    Es ist als Ophelia Mifti von ihrer ersten und wohl einzigen wahren Liebe erzählt: von Atrejua aus der Unendlichen Geschichte.


    Mal sehen was die nächsten 60 Seiten bringen. Mehr verkrafte ich an einem Tag nicht


    stellt Dyke fest


    EDIT: Rechtschreibprogramm sind nicht alles

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Danke für dein Zitat aus dem Buch in Zusammenhang mit dem Zeit Artikel. Ich habe persönlich den Eindruck, sie hat eventuell die ganzen "genialen" Sätze bei irgendjemandem geklaut und dann darunter ihren eigenen Nonsens darunter geschrieben, was immer in aussagelosen Litaneien versandet. :grin


    Allerdings wird es nach Seiten sechzig besser! :lesend

  • Ich lese leicht amüsiert weiter.
    Habe das Gefühl eine Mischung aus Sybille Berg und Virginie Despentes zu lesen, welche ich beide absolut gut finde.
    Das hier finde ich allerdings weder so bewegend wie Berg noch so schockierend wie Despentes. Ich finde es amüsant. Ein zu belächelnder Versuch eines Teenies die Erwachsenenwelt zu deklassieren.
    Leider besitzt dieser Teenie aber noch nicht die nötige Reife, um zu verstehen, daß geschickte Wortwahl nicht über fehlende Authentizität hinwegtäuschen kann.
    Natürlich ist ihr Blickwinkel ein interessanter, leider verschwindet er aber hinter so viel Überheblichkeit, daß ich nicht mehr erkennen kann, wen oder was die Autorin/ihre Figuren denn nun ankotzt?


    Grundsätzlich würde ich sagen, daß das Geschreibsel sicherlich nicht veröffentlich worden wäre, wenn es von Lieschen Müller im handgeschriebenen Tagebuchmanuskript an den Verlag gesandt worden wäre.



    Grundsätzlich lese ich übrigens unvoreingenommen, da ich mir die "geklauten" Stellen erst später ansehen will und erstmal das Gesamtwerk wirken lassen möchte.
    Bis jetzt wirkt es nicht, abgesehen, davon das jeder meint irgendwas zu dem Buch sagen zu müssen, selbst die Menschen, von denen ich weiß, daß sie ihre Bücher nur zur Deko im Wohnzimmer haben, sprechen mich beim Lesen an und sülzen mich voll....

  • Den ersten Abschnitt habe ich beendet. Die Wortwahl hat mich nicht so gestört, aber dass in der Geschichte kein roter Faden ist, schon. Für mich einfach nur so wirres hingeschreibsel mit verschachtelten Sätzen. Ohne Sinn und ohne Verstand. Das man damit noch Geld machen kann *kopfschüttel*.


    Zitat

    @Babyjane:


    Leider besitzt dieser Teenie aber noch nicht die nötige Reife, um zu verstehen, daß geschickte Wortwahl nicht über fehlende Authentizität hinwegtäuschen kann.


    Das Gefühl hatte ich auch. Hätte sie aber alles erlebt, was sie geschrieben hat, dann wäre das Buch wohl nie erschienen. :-)

  • Oh nein das kann ja was werden. Ich denke auch das die Autorin nicht wusste wohin ihre- geklaute- Geschichte hin soll. Und diese Drogenszenen sind recht unrealistisch 8kenne mich leider ein wenig aus). Ich komme irgendwie nicht in die Geschichte erin. Diese Sprünge, diese möchtegern klugen Sätze. Oh man.

  • Ich kann mich euch allen nur anschließen. Der Stil ist gewagt. Der Inhalt wirkt wenig authentisch, dafür allerdings alarmierend:alarm . Mal ganz ehrlich ich lese immer, wenn ich Zeit habe 5 Seiten. Mehr geht nicht.
    Nicht das ihr glaubt, das Buch interessiere mich nicht, das ist definitiv nicht so, es interessiert mich durchaus. Es ist aller dings auch verstörend real ohne dabei realistisch zu wirken. :gruebel Ergibt das noch einen Sinn?


    edit: neue Brille, Rechtschreibung!

  • So, ich habe die ersten 62 Seiten nun auch geschafft. Mit Abstand am besten gefällt mir bisher das Cover, das ist wirklich süss.
    Ansonsten fällt es mir unheimlich schwer in das Buch hereinzufinden. Über den Inhalt kann ich im Moment nichts sagen, da alles ziemlich verworren ist.

  • Was stand auf den gelesenen 62 Seiten? Ich kann es nicht wiedergeben. Wirre Sätze, die sich auch nach dem zweiten oder dritten Lesen nicht entwirren. Vielleicht ergibt der nächste Abschnitt mehr Sinn.

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

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  • Mh, findet das Buch eigentlich auch irgendwer gut?


    Ein richtiges Urteil kann ich bis jetzt noch nicht fällen, allerdings bin ich zumindest schon mal positiv überrascht, ich hätte "schlimmeres" erwartet, nachdem ich ein paar Interviews mit Hegemann gelesen habe, in denen sie meiner Meinung nach furchtbar Möchtegern-Klug und arrogant rüberkam. Das zieht sich zwar auch durch ihr Buch, allerdings nicht so extrem, wie ich befürchtet habe.


    Ihr habt recht, einen roten Faden gibt es nicht. Das habe ich aber auch überhaupt nicht erwartet, und im Moment schaffe ich es, mich einfach so drauf einzulassen. Kann sein, dass mich das Fehlen einer richtigen Handlung später noch mehr stören wird. Mal abwarten.


    Also umhauen tut mich das Buch nicht, finde es aber auch nicht schlecht und trotz aller Wirrheit (oder gerade deswegen) angenehm zu lesen.

  • Zitat

    Original von Lilli
    Was stand auf den gelesenen 62 Seiten? Ich kann es nicht wiedergeben. Wirre Sätze, die sich auch nach dem zweiten oder dritten Lesen entwirren. Vielleicht ergibt der nächste Abschnitt mehr Sinn.


    Da fehlt ein NICHT oder? :gruebel