# Broschiert: 188 Seiten
# Verlag: Bvt Berliner Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (Juni 2006)
# Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Es ist das Jahr 1960. Great Falls in Montana scheint für Joes Vater der rechte Ort zu sein, um gutes Geld zu machen und es zu einigem Wohlstand für seine Familie zu bringen. Doch der sechzehnjährige Junge weiß schon bald, daß die Bemühungen des Vaters ihren Sinn verloren haben. Joes Mutter hat sich in einen anderen Mann verliebt und ist bereit, für ihre neue Liebe Mann und Sohn zu verlassen. Ein bittersüßer Roman über die Vertreibung aus der Kindheit.
Über den Autor
Richard Ford, 1944 in Jackson, Mississippi, geboren, lebt heute in New Orleans und Montana. Bekannt wurde er mit seinen Romanen "Der Sportreporter" und "Unabhängigkeitstag". Martin Hielscher, geboren 1957, ist Autor, Kritiker, Lehrbeauftragter und Übersetzer. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie promovierte er über Wolfgang Koeppen und arbeitete schließlich als Lektor in verschiedenen Literaturverlagen. Als Gastprofessor war er an der Washington University in St. Louis, USA, am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und an der European Graduate School in Saas-Fee tätig. Seit 2001 ist er Programmleiter für Belletristik im Verlag C.H. Beck.
Meine Meinung
Ich habe "Wild leben" zum ersten Mal vor drei Jahren gelesen und wollte es nun noch einmal lesen um mich zurückzuerinnern, was mir damals so gut gefallen hat.
Richard Ford erzählt das Buch aus der Sicht des sechzehnjährigen Joe Brinson, der miterleben muss, wie die Ehe seiner Eltern Jean und Jerry zerbricht und damit gleichzeitig sein eigenes Leben ausser Kontrolle gerät. Als Jerry seine Arbeit im Golfclub verliert, entscheidet er sich dazu, in die Wälder zu gehen um als "fire fighter" die wütenden Brände zu bekämpfen; Jean fühlt sich verlassen und sucht nach einem neuen Mann. Jerry ist insgesamt nur drei Tage unterwegs, doch diese Zeit reicht, dass nichts mehr so ist, wie es mal war wenn er wiederkommt.
Zitat"Aber in dem Augenblick, [...], war mir nur bewusst, dass alles außer Kontrolle geraten schien und dass ich nicht wusste, wie man es wieder zurückdrehen konnte. Wir würden nach Hause gehen müssen, um das zu erreichen."
Ford lässt seine Figur Joe viele Fragen stellen: wie soll ich handeln, auf welcher Seite soll ich stehen, wie kann alles so werden wie früher?
"Wild leben" ist in dem typischen Stil von Richard Ford geschrieben: minimalistisch, unspektakulär und sehr ruhig - gerade das hat mir vor allem an dem Roman gefallen.
9 Punkte.