»Am 19. Februar 1979, kurz nach Sonnenaufgang, geriet unsere Cessna in einen Schneesturm und knallte in einen schroff abfallenden 2650 Meter hohen Berg. Mein Vater war 43, seine Freundin Sandra 30 und ich war 11 Jahre alt. Am Ende einer 9-Stündigen Feuerprobe war ich der einzige
Überlebende.«
Bei dem Buch handelt es sich wieder um einen Titel aus dem in Deutschland nicht vorkommenden Segment "Memories" bei dem unbekannte, will sagen nicht prominente Menschen Ihre Autobiographie schreiben, die entweder das gesamte Leben umspannt, oder sich aber nur mit einem bestimmten Abschnitt beschäftigt.
Über den Autor:
Norman Ollestad, geboren 1967, wuchs in Topanga Beach, Malibu auf, studierte an der University of California Creative Writing und Film. Er lebt in Venice, Kalifornien, mit seiner Frau und seinem achtjährigen Sohn. Sein Buch ›Süchtig nach dem Sturm‹ wurde von Starbucks zum »Buch des Sommers 2009« gewählt und auf Anhieb ein Bestseller.
Über den Inhalt:
Norman Ollestad ist eigentlich ein ganz normals Kind, wäre da nicht sein Vater Big Norman Ollestad, der ihn immer und zu jeder Zeit zu Höchstleistungen jeder Art anstachelt.
Norm, wie er meist genannt wird, fährt schon mit vier Jahren Skierennen, später surft er riesige Wellen, spielt Eishockey und fährt Skateboard.
Eine seltsame Hassliebe verbindet ihn mit seinem Vater, der immer alles zu schaffen scheint und immer das Beste und Höchste von ihm verlangt.
Sanft zwar, doch unnachgiebig.
Sein Vater lehrt ihn den Umgang mit der Angst, der Angst zu versagen, der Angst sich selber zu wenig zuzutrauen und treibt Norm zu teilweise unmenschlichen Höchstleistungen an.
Eines Tages auf dem Rückweg von einem Skirennen stürzen sein Vater und er mit einem kleinen Flugzeug in den Bergen ab und Norm beginnt in Rückblenden von seiner Kindheit im Malibu der 70er Jahre zu erzählen und von der zwiegespaltenen Beziehung zu seinem Vater, der immer und jederzeit das Risiko anzuziehen scheint und mit unbeugsamer Willenskraft sein eigenes und das Leben von Norm geformt hat.
Meine Rezension:
Ich war gebannt von dieser Geschichte einer Hassliebe zwischen Sohn und einem Vater der dem Jungen in einer schier übermenschlich erscheinenden Vaterfigur und dem abwesenden Erziehungsberechtigten begegnet, den er sich als besten Freund sehnlich herbeiwünscht und vor dem er sich trotzdem manchmal vor lauter Angst versteckt, schon wieder zu neuen Höchstleistungen angetrieben zu werden.
Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, in der Norm als Ich Erzähler von seiner dramatischen Situation nach einem Flugzeugabsturz erzählt, und im folgenden immer eine Episode aus seiner ganz und gar ungewöhnlichen Kindheit.
Mir hat die Sprache gefallen, die nicht abgehoben wirkt, sondern immer ganz nah dran am Geschehen ist, ob Norm mit seinen Kinderskiern durch frisch gefallenen Pulverschnee pflügt und dabei fast ums Leben kommt, oder seinen ersten Tuberide auf dem Surfbrett beschreibt, der Leser scheint mit auf dem Brett zu stehen und die zwiespältigen Gefühle von Norm zu teilen.
Genauso wie die Beziehung zu seinem Vater beschreibt ".... mein Vater und ich waren wie Zwillinge und er war der Superheld"..
Es ist sicher ein Buch das Einige aufgrund der sehr detailliert beschriebenen Sportaktivitäten langweilen wird, mir hingegen hat es gefallen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen
begeisterte Grüße von Elbereth