Über das Buch:
Wer hinter jedem Axtmörder einen Mann vermutet, vergisst, dass der Tod auch mit wohlmanikürter Hand zuschlagen kann. Peter Hiess und Christian Lunzer präsentieren mehr als 20 berühmte und weniger berühmte Mörderinnen der Geschichte: Giftmischerinnen und Messerstecherinnen, verzweifelte Mütter und enttäuschte Geliebte. Sie töteten aus Habgier, aus Liebe oder – einfach nur aus Mordlust.
Über die Autoren:
Peter Hiess, geboren 1959 ist Journalist, Autor und Übersetzer. Christian Lunzer, geboren 1943, lebt als Buchhändler und Verleger in Wien. Beide haben mehrere Bücher veröffentlicht.
Meine Meinung:
Das Buch beschreibt die Geschichten von 21 Mörderinnen. Die Autoren haben versucht, die Taten zu klassifizieren und in die Kapitel "Mütter, Töchter, Ehefrauen", "Gift und Galle", "Auf Messers Schneide" und "Weibliche Tugenden" aufzuteilen.
Es sind sehr bekannte Mörderinnen darunter, wie Monika Weimar, Gesche Gottfried, Maria Zwanziger und Elfriede Blauensteiner, aber auch eine Reihe gänzlich unbekannter Mörderinnen. Es sind unglaublich brutale Geschichten darunter, wie die der Blutgräfin Erzsébet Báthory. Diese Geschichte konnte ich kaum weiterlesen, denn die im 16. Jahrhundert in den Karpaten lebende Gräfin war extrem sadistisch veranlagt.
Die Autoren haben ihre Geschichten gut recherchiert und teilweise auch bebildert. Das Buch enthält ein Vorwort, das unter anderem erklären soll, warum diese Geschichten von zwei männlichen Autoren zusammengetragen wurden. Scheinbar wollen sie ihre Geschlechtsgenossen warnen. Denn sie stellen fest, dass ein Großteil der Mörderinnen sich Opfer des anderen Geschlechts aussuchen und andererseits die Anzahl der Frauen unter den Gewaltverbrechern steigend ist. Sehr häufig erwähnen sie bei ihren Geschichten auch, dass die Gesellschaft sich offenbar sehr schwer damit tut, zu erkennen, dass Frauen aus ihrem "normalen" Rollenverhalten ausbrechen und sich sozusagen geschlechtsatypisch verhalten. Öfter fällt der Satz: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf." Nach meinem Empfinden kommen diese Anmerkungen zu den Fällen etwas zu oft vor. Es ist ja nicht so, als würden die Täterinnen freigesprochen.
Insgesamt gesehen, bieten die Geschichten aber einen wirklich gut recherchierten Überblick über weibliche Tötungsdelikte und interessante Einblicke in die Motive der Mörderinnen.