Chatroom-Falle - Helen Vreeswijk ab 12

  • Klappenbroschur


    Ein regnerischer Tag im Juni, irgendwo in der niederländischen Provinz. Zwei Mädchen liegen bewusstlos hinter einer Bushaltestelle. Was ist passiert? Marcia und Floor kennen sich seit der siebten Klasse. Nach der Schule treffen sie sich, um im Internet zu surfen. Denn richtig süße Jungs lernt man nur im Chatroom kennen, davon ist Marcia überzeugt. Dass manche Jungs sie auffordern, sich auszuziehen, macht die Sache nur noch prickelnder. Was können ihnen die Typen hinter ihren Rechnern schon anhaben? Da landet das Angebot einer Modelagentur in Floors Posteingang. Im Internet bewundern die Mädchen die tollen Bilder der Models – um sich dann voller Hoffnungen auf den Weg zum Fotoshooting zu machen. Das, was Marcia und Floor im Chatroom passiert, ist kein Einzelfall. In ihrer Arbeit als Kriminalbeamtin erlebte Helen Vreeswijk nur zu oft, wie Jugendliche via Internet Opfer von Missbrauch und Gewalt wurden. Um Mädchen und Jungen vor den Gefahren der vermeintlich anonymen Chatrooms zu warnen, hat sie dieses Buch geschrieben. Dabei erzählt die Autorin nicht nur die bewegende Geschichte von Floor und Marcia, sondern auch, wie die Polizei den Tätern auf die Schliche kommt.


    Der Loewe Verlag schreibt :
    Helen Vreeswijk wurde 1961 in Den Haag geboren. Nach ihrem Schulabschluss schlug sie den Weg in die höhere Beamtenlaufbahn ein und wurde Fingerabdruckexpertin bei der niederländischen Kriminalpolizei. Nebenbei schrieb sie für die Mitarbeiterzeitung Rezensionen und Hintergrundberichte zur Kinder- und Jugendliteratur.
    Durch ihre Erfahrungen mit jugendlichen Opfern und Tätern begann sie die Geschichten hinter den brutalen und oftmals tragischen Verbrechen aufzuschreiben und die Motive dieser Taten zu beleuchten. Inzwischen hat sie ihren Beruf bei der Kriminalpolizei aufgegeben und sich als Schriftstellerin selbstständig gemacht.
    Unter dem Motto „Lesen ist Wissen, Wissen ist Erkennen, Erkennen ist Vorbeugen” avancierte sie mit ihren Büchern zu einer der erfolgreichsten und renommiertesten Autorinnen der Niederlande. Ihre Bücher, in denen Vreeswijk fiktive Elemente mit realen Erfahrungen aus ihrer Zeit bei der Kriminalpolizei zu hochspannenden und brisanten Thrillern verbindet wurden vielfach ausgezeichnet.
    Helen Vreeswijk wohnt derzeit mit ihrer Familie in Arnheim.



    Meine Meinung:
    Es fängt spannend an und hört nicht so spannend auf.
    Die Geschichte um Marcia und ihre Freundin die unterschiedlicher nicht sein können. Die eine wächst behütet und liebevoll auf , von der anderen wird kaum Notiz genommen.
    Marcia die ständig im Internet chattet sich älter ausgibt als sie ist und Floor die sich aus Freundschaft darauf einlässt.
    Interessant geschrieben auch für Mütter die wissen wollen was ihre Kinder im Internet so treiben. Einzig die Aufklärung des Falles hat mich nicht ganz befriedigt,weil ich denke es ist nicht ganz so einfach.
    Allerdings ein aufrüttelndes Buch für alle Jugendliche die schauen sollten wem sie im Internet vertrauen und was sie alles preisgeben wollen und was nicht.

  • Wir lesen das Buch gerade in der Schule. Ich bin noch nicht sehr weit gekommen, aber der Anfang ist cshon einmal gut. :)
    Unser Lehrer hat gesagt wir könnten auch einen Film zu diesem Thema anschauen. Aber das Buch wurde, so viel ich weiss nicht verfilmt... Weiss vielleicht jemand einem guten Film zum Thema Missbrauch im Internet? Wenn möglich unter sechzehn. Lehrer sind in dem Thema ziehmlich pingelig...

  • Ich habe das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen. Die Handlung ist so unglaublich packend, so dass man es eigentlich kaum aus der Hand legen mag.


    Die Autorin hat die Gefahren solcher Chatrooms wirklich gut und ohne zu übertreiben dargestellt und auch das Verhalten von Marcia und Floor war realistisch und keineswegs gestellt. In meinem privaten Umfeld habe ich leider auch Erfahrungen bezüglich dieses Themas machen müssen und es ist wirklich erstaunlich wie viel manche User in Chats über sich preisgeben und diese Infos schamlos ausgenutzt werden. Daher sind die Handlungen der beiden Mädchen durchaus nachvollziehbar.


    Mein einziger Kritikpunkt ist die doch etwas zu glatt gelaufene Ermittlung. Klar, es gibt wahrscheinlich immer mal wieder Fälle die doch relativ glatt ablaufen, aber ich kann mir kaum vorstellen das es immer so einfach ist.


    Alles in allem jedoch durchaus lesenswert und insbesondere für Jugendliche geeignet. 9 Punkte :wave

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Rezension:


    Unmissverständlich drückt das Cover von Helen Vreeswijks “Chatroom-Falle” aus, worum es in dem Buch gehen wird. Und ich finde, genau das macht das Buch so extrem anziehend – das und die Tatsache, dass es sich um ein Phänomen handelt, das so gut wie jeder schon einmal gemacht hat – mit fremden Leuten im Internet zu chatten.


    Ganz harmlos beginnt die Geschichte – ein altes Ehepaar macht sich auf den Weg zum Bus. Was sie an der Haltestelle vorfinden, lässt einem dann aber den Atem gefrieren: zwei Mädchen, davon eines bewusstlos und eines völlig apathisch. Somit beginnt “Chatroom-Falle” im Endeffekt mit dem Ende.


    Erst nach diesem ersten Kapitel erfährt der Leser, wie alles drei Wochen vorher begann und mich fesselte Helen Vreeswijks Schreibstil absolut. Sie erzählt aus der dritten Person, aber trotzdem fühlt man sich, als wäre man direkt dabei. Wenn nicht gerade Chat-Dialoge oder Gespräche zwischen den Protagonistinnen den Text dominieren, bekommt man viel aus der Gedankenwelt und auch aus dem familiären Umfeld der beiden 15-Jährigen – Marcia und Floor – mit.


    Dadurch kann man sich von den beiden Mädchen eigentlich ein sehr gutes Bild machen. Marcia stammt aus einer Familie in der der Haussegen permanent schief hängt. Streit zwischen den Eltern, Streit unter den Geschwistern und eigentlich werden die Kinder sehr sich selbst überlassen, weswegen sich Marcia auch in die Welt der Chatrooms zurückzieht. Denn dort hört ihr endlich jemand zu und sie merkt sehr bald, dass man ihr noch mehr Aufmerksamkeit schenkt, wenn sie auf Anzüglichkeiten eingeht.


    Floor hingegen ist das genaue Gegenteil. Als Einzelkind befindet sie sich zwischen liebevollen Eltern, ist eher besonnen und auch ein bisschen schüchtern. Sie lässt sich allerdings von Marcia leicht beeinflussen und schon entdeckt auch sie das Chatten für sich.


    Kurze Zeit später, werden die beiden zu einem Fotoshooting eingeladen und es machte mich richtig wütend, dass Floors Mutter sich nicht wunderte, dass ihre Tochter und Marcia allein bei diesem Shooting auftauchen sollten. Sind manche Eltern wirklich dermaßen gedankenlos und naiv!? Ich hoffe doch nicht… Allerdings befürchte ich es, da sich die Geschichte auf wahre Fälle stützt, die die Autorin als Kriminalbeamtin in den Niederlanden bearbeitete.


    Was bei diesem ‘Shooting’ dann passiert wird knallhart erzählt. Nichts wird beschönigt und ich finde, Jugendbücher in dieser Art sind dringend nötig, um aufzuklären. Deshalb finde ich auch, dass sich “Chatroom-Falle” perfekt als Klassenlektüre für Schüler eignen würde – ein solch präsentes Thema sollte viel mehr diskutiert werden.


    Fazit:


    Knallhart, fesselnd und ungeschönt – sollte an Schulen zur Pflichtlektüre erklärt werden.