Klappentext:
Der Mensch ist ein Tier unter Tieren, Ergebnis einer Milliarde Jahre dauernden Evolution. Spuren und Reste dieser Entwicklung sind in unserem Körper aufbewahrt, in der Form unserer Knochen, der Struktur unserer DNA. Ein ganzer Zweig des Baum des Lebens ist tief in uns eingelassen.
»Der Fisch in uns« erzählt die spannende Geschichte, wie unser Körper so geworden ist, wie wir ihn kennen. Anhand neuester Ergebnisse aus Paläontologie und der vergleichenden DNA-Forschung schildert Neil Shubin anschaulich und packend die Evolution aus der Perspektive des menschlichen Körpers und zeigt ihren außerordentlichen Einfluss über 3,5 Milliarden Jahre. Dabei wird deutlich: Wir haben viel mehr mit Fischen, Würmern oder Bakterien gemeinsam, als uns bewusst ist.
Autor:
Neil Shubin ist Paläontologe und Leiter des Instituts für organische Biologie und Anatomie an der University of Chicago. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge, die in renommierten Fachzeitschriften wie Nature und Science erschienen sind. Mit zwei Kollegen gelang ihm die sensationelle Entdeckung eines Fossils, das den evolutionären Übergang von Fischen zu Landwirbeltieren belegte. Im April 2007 war er Fellow der American Academy in Berlin.
Meine Meinung
Das Buch hält, was es verspricht. Neil Shubin gibt uns einen Überblick darüber, wie wir uns entwickelt haben. So erklärt er beispielsweise, wie sich das menschliche Ohr über mehrere Stufen hinweg entwickeln musste, weil das Fischohr für ein Landleben nicht ausgelegt ist. Außerdem klärt er auf über die Ursache verschiedener Entwicklungsstörungen und Baufehler beim Menschen, die ihre Wurzel ebenfalls in unserer evolutionären Vergangenheit haben - der menschliche Körper als geniale aber trotzdem fehlerhafte Konstruktion.
Und das beste an dem Buch ist, dass alles so anschaulich und verständlich erklärt ist. Es kommen trotz der komplexen Materie keine Verständnisprobleme auf und das Buch ist ohne auf halbgare Witzeleien zurückzugreifen absolut faszinierend.
Nachteilig ist allerdings die ziemlich kurze Länge. Es ist schnell ausgelesen und man hätte sich noch für andere Fragen Erklärungen gewünscht. Außerdem enthält das Buch auch Passagen, die man als Eigenwerbung interpretieren kann. Neil Shubin verweist immer wieder auf seine eigene wissenschaftliche Arbeit.
Dennoch kann ich jedem das Buch nur empfehlen, der die Evolutionsbiologie kennenlernen möchte.