Salz auf unserer Haut - Benoîte Groult / Diskussionsthread

  • Ich bin jetzt direkt vor den Seychellen - leider nur im Buch und nicht im wirklichen Leben...


    Bis jetzt gefällt es mir recht gut - wobei ich George (ohne s) nicht verstehe. Da trifft sie ihre Jugendliebe wieder - er will alles für sie aufgeben - und sie, als Verstandmensch sagt nein! Das er danach beleidigt war, kann ich ja verstehen.


    Und dann trifft sie ihren Ehemann und läßt sich von ihm (und ihrem späterem Freund in Amerika) total unterbuttern und ausnutzen. Nur bei ihrem Fischer bleibt sie sie selbst (vielleicht, weil sie sich ihm intellektuell überlegen fühlt?). Mal sehen, wie die "Auszeit" ist... :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Ich bin jetzt direkt vor den Seychellen - leider nur im Buch und nicht im wirklichen Leben...


    Oh ja, das hätte jetzt schon was, so ein Palmenparadies... obwohl auf diese Hundertfüßer oder wie die hießen, kann man ja getrost verzichten. Das sehen die zwei sich einmal in dreizehn Jahren und dann wird sie durch so einen blöden Biss außer Gefecht gesetzt - mehr als ärgerlich!


    Zitat

    Bis jetzt gefällt es mir recht gut - wobei ich George (ohne s) nicht verstehe. Da trifft sie ihre Jugendliebe wieder - er will alles für sie aufgeben - und sie, als Verstandmensch sagt nein! Das er danach beleidigt war, kann ich ja verstehen.


    Und dann trifft sie ihren Ehemann und läßt sich von ihm (und ihrem späterem Freund in Amerika) total unterbuttern und ausnutzen. Nur bei ihrem Fischer bleibt sie sie selbst (vielleicht, weil sie sich ihm intellektuell überlegen fühlt?). Mal sehen, wie die "Auszeit" ist... :wave


    Naja, ich denke eine Partnerschaft/Ehe geht immer einher mit mehr oder weniger großen Kompromissen und nach einer Weile stört es sie dann halt (wenn die erste Verliebtheit vorbei ist - kennt man ja...).


    Bestimmt wäre das gegenseitige Verständnis auch mit Gauvain weniger geworden, wenn sie sich denn mal mehr als ein paar Tage am Stück gesehen hätten. Sie sagt ja auch selbst, dass sie erst als sie wieder in den USA war, gemerkt hat, dass ihre intellektuelle Seite auf den Seychellen verkümmerte.


    Und das war auch bestimmt der Grund - eigentlich sehr hellsichtig für eine Zwanzigjährige - dass sie das alles nicht aufgeben wollte, um als bretonische Bauersfrau zu leben. Und er an ihrer Seite? Wäre wohl auch nicht gut gegangen. Schon tragisch...


    So, mal schauen, wies jetzt zurück in Frankreich weitergeht!

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Bin noch nicht viel weiter gekommen....


    Wenn ich sie recht verstehe, hat George erknnt, daß ihre Beziehung nunmal nur eine rein Körperliche ist - so gewaltig sie auch sein mag- und darüber hinaus haben sie nichts gemeinsam. Sie weiß, daß zu einer Ehe noch mehr gehört, denn irgendwann muß man ja auch mal aus dem Bett herauskommen, und dann ist da nichts mehr, was sie noch verbindet.
    Auch wenn Gauvain sich in ihr Leben einfügen wollte, es wäre nicht lange gutgegangen. Sie hat es erkannt, er hat eine Weile länger gebraucht.
    Das sie sich dann von ihren Männern unterbuttern läßt, erkennt sie zum Glück ja auch irgendwann...und lernt hoffendlich davon.


    Ich werde gleich mal weiterlesen.... Bin gespannt, wieviel die Autorin von ihrer eigenen Geschichte noch mit reinbringt, dann kann ich mir vorstellen, wie es weitergeht.

  • Zitat

    Original von Tempe
    Wenn ich sie recht verstehe, hat George erkannt, daß ihre Beziehung nunmal nur eine rein Körperliche ist - so gewaltig sie auch sein mag- und darüber hinaus haben sie nichts gemeinsam. Sie weiß, daß zu einer Ehe noch mehr gehört, denn irgendwann muß man ja auch mal aus dem Bett herauskommen, und dann ist da nichts mehr, was sie noch verbindet.
    Auch wenn Gauvain sich in ihr Leben einfügen wollte, es wäre nicht lange gutgegangen. Sie hat es erkannt, er hat eine Weile länger gebraucht.
    Das sie sich dann von ihren Männern unterbuttern läßt, erkennt sie zum Glück ja auch irgendwann...und lernt hoffendlich davon.


    :write So scheint es wirklich zu sein. Aber das ein 20-jähriges Mädchen schon so weit in die Zukunft schaut...


    Die Seychellen habe ich leider verlassen (die Zeit dort muß für beide wunderschön gewesen sein). Und jetzt kommt der Alltag... :gruebel


  • ...stimmt, mit 20 war man irgendwie anders davor!
    In diesem Urlaub, bei derart tiefen Gefühlen konnte ich mir auch nur schwer vorstellen, daß George die Gelegenheit nicht gleich ergriffen hat. Egal was die Zukunft bringt....


    Nachdem ein paar Jahre und zwei weitere Treffen ins Land gegangen sind, wird klar, daß sie seinerzeit gut daran getan hat, Gauvain nicht zu heiraten. Die große Anziehung ist immer noch da, aber Beide merken deutlich, daß sie darüber hinaus gar nichts gemeinsam haben.
    Spätestens an diesem Punkt geht das Märchenhafte aus der Geschichte verloren. Alltag kehrt ein. Die Hoffnung, daß sie alle Hindernisse überwinden, und totz Allem miteinander glücklich werden könnten, kam mir spätestens hier abhanden...
    Ich bin grade bei ihrem Treffen in Vézelay. Schon am Anfang haben die Beiden große Schwierigkeiten miteinander. Bin gespannt, wie es hier weitergeht....

  • Wie fandet ihr das Kapitel "Disneyland"? Das war ja sowas von zäh... Am meisten gestört hat mich der Perspektivenwechsel von der Ich-Erzählerin zu einem beobachtenden Erzähler, hab dann auch mal George kurz für "den" George gehalten. Also irgendwie lag mir die Ich-Erzählerin mehr.


    Je älter sie werden, desto mehr merken sie, dass sie außer dem Sex so rein gar nichts verbindet - und sie sich aber trotz aller Zweifel, ob sie nicht ein einfacheres Leben hätten ohne ihre Beziehung, immer wieder brauchen.


    Teilweise wird sie ja richtig garstig zu ihm ("Nein ich hätte lieber ein häßliches, kaltes Bad!") und trotzdem treffen sie sich immer wieder. oft nur zum essen, obwohl beide ja wissen, das es nicht das ist, was sie wollen...


    Sehr schön fand ich auch die Erkenntnis von George, dass sie sich niemals so hätten lieben können, wenn da nicht Marie-Josée wäre, die das Leben an Gauvains Seite so lebt, wie sie es nie gekonnt und gewollt hätte.

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Disneyland? :rolleyes Stimme ich dir zu, das mochte ich auch nicht. Der Perspektivenwechsel hat mich auch schwer genervt und die neue Zickigkeit erstrecht!
    Wenn sie nicht nebenbei noch Sex gehabt hätten, würde ich vermuten, die Beziehung hätte sich in ein Mutter-Sohn-Verhältnis verwandelt. Er ist der staunende kleine Junge, und sie die Mutter, die über allem steht.


    @ Waldmeisterin: Stimmt, ohne solche Erkenntnisse würde die Geschichte ein bißchen anstrengend werden. Aber vll sind die der Grund, warum die Beiden trotz aller Unterschiede immer wieder zusammenfinden?!

  • Zitat

    Original von Tempe
    Disneyland? :rolleyes Stimme ich dir zu, das mochte ich auch nicht. Der Perspektivenwechsel hat mich auch schwer genervt und die neue Zickigkeit erstrecht!
    Wenn sie nicht nebenbei noch Sex gehabt hätten, würde ich vermuten, die Beziehung hätte sich in ein Mutter-Sohn-Verhältnis verwandelt. Er ist der staunende kleine Junge, und sie die Mutter, die über allem steht.


    So, Disneyland habe ich gestern Abend auch erfolgreich hinter mich gebracht. Und ich kann Euch nur zustimmen - es hat mir auch nicht so gut gefallen... Die Streitereien der Beiden, die große Unterschiede, George's Snobismus (ich liebe Disneyland - auch wenn es künstlich ist!) und der Sarkasmus (das kalte Bad) haben mir überhaupt nicht gefallen. Ich hoffe, daß die nächsten Kapitel wieder angenehmer zu lesen sind. :wave

  • Hallo ihr beiden,


    ich bin durch!


    Dass es kein Happy End gibt, zeichnete sich ja schon ab.


    Dass sie nochmal heiratet, hätte ich auch nicht gade erwartet... und wie sie das alles immer organisiert bekommen! Ich frag mich nur, ob er Marie-Josée jedes Jahr erzählt hat, er woll mal "Kanadas Norden kennenlernen"?!?

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Waldmeisterin ()

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin


    Dass es kein Happy End gibt, zeichnete sich ja schon ab.


  • Ich bin auch durch, aber ich warte noch mit dem Kommentar. Ich würde gern meine Eindrücke mit euch teilen. Oder müssen wir das Ende trotzdem Spoilern?


    @ Bouquineur: Den Film habe ich noch nicht gesehen, aber das hole ich bestimmt nach!

  • Zitat

    Original von Bouquineur



    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Tempe
    Ich bin auch durch, aber ich warte noch mit dem Kommentar. Ich würde gern meine Eindrücke mit euch teilen. Oder müssen wir das Ende trotzdem Spoilern?


    Nein, oder? Ich denke, wenn bibliocat uns signalisiert, dass sie auch durch ist, können wir hier ganz offen reden/schreiben.




    Zitat

    @ Bouquineur: Den Film habe ich noch nicht gesehen, aber das hole ich bestimmt nach!


    Das werd ich auch tun!

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin




    Oki, bis dahin warte ich dann noch.

  • Zitat

    Original von Tempe





    :wave Übrigens: Ich fahre heute nachmittag übers WE weg und weiss noch nicht, wie mein Internetzugang unterwegs sein wird, also wundert Euch nicht falls ich mich erst Sonntagabend wieder melde! :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Gestern Abend habe ich das Buch auch beendet - es war wirklich schön zu lesen (warum war es nur solange auf dem SuB?).


    Die 2.Hochzeit von George ging fast unter - sie war ihr anscheinend nicht so wichtig. Und ihre wahre Liebe ist ja auch Gauvain. Denn sie will ja auch kein Datum auf ihren Anhänger gravieren lassen. Und dann kommt der Tod - und George ist allein... :gruebel

  • Also, Feuer frei ;-):


    @ Waldmeisterin: Die Kette hat sie von Gauvain bei ihrem ersten Treffen in Monteal bekommen. Dabei sagte sie dann, dies wäre das erste Geschenk von ihm, daß ihr wirklich gefallen hat. Und auch er weiß, daß sie seine Geschenke vorher allesamt furchtbar fand. Den Anker bekommt sie später und beim letzten Treffen das Medaillon.

    bibliocat : Stimmt, die Hochzeit war so am Rande erwähnt, daß sie nicht wichtig schien...


    Aber hattet ihr trotzdem am Ende den Eindruck, daß die Beiden zusammengehört hätten?? Ich war erst ein bißchen verwirrt, weil sie sich in Florida so angezickt hatten, und beim nächsten Treffen hatte er so großen Kummer, und sie wollte nichts davon hören. Schien mir mächtig abgekühlt, das Ganze...
    Und dann war in Montreal alles wieder da: Vorfreude aufeinander, sie haben sich prächtig verstanden, er hat auf einmal verstanden. Inzwischen waren sie mit dem Alter anscheinend auch weiser geworden, anders konnte ich mir das nicht erklären.


    Und meint ihr, daß nur Gauvain ihre wahre Liebe gewesen ist? Ich sehe da vll wieder mehr die Lebensgeschichte der Autorin drin, die konnte sich in Sachen Liebe ja gut auf zwei Männer verteilen ( ist zynisch, ich weiß, aber das ist mir völlig fremd!). Der Francois ist ja auch ein Netter, Einer, der wirklich zu ihr paßt.
    Und so war sie an Ende auch nicht wirklich allein, das hat mich getröstet :-)

  • Tempe : Ja,genau so wars! Danke fürs auf-die Sprünge-helfen!


    @alle: Sie hat ja auch schon über ihre erste Hochzeit kein allzu großes Aufhebens gemacht, wurde -meine ich- auch nur in so einem kurzen Abschnitt erwähnt.
    Ich denke schon, dass die beiden sich liebten und zumindest was das sexuelle betrifft perfekt zueinander gepasst haben. Das "intellektuelle" kommt ja dann erst in Montreal hinzu, wo sie sich "wie ein Ehepaar verhalten können". Das liegt, denke ich, mit daran, dass auch Gauvain inzwischen mit seiner Langustenfischerei zu Wohlstand gekommen ist und sie sich nicht jedes Treffen sozusagen vom Mund absparen müssen. Ich glaube fast, dass ihre Liebe nur dadurch, dass es genau so kam, wie es tatsächlich auch abgelaufen ist, Bestand hatte. Ein ganzes Leben hätten die beiden niemals miteinander ausgehalten.


    Schön auch, dass sie diese glückliche Zeit in Montreal noch hatten und dass Gauvain das auch wichtig war. Wichtiger als sein Leben - verrückt! Und dann dieses Ende: sooo traurig :cry !


    Aber es gefiel mir, dass sie den Anhänger nicht hat gravieren lassen, "da es nicht zuende ist"! Hach!


    Dieses Buch hätte eindeutig nicht solange subben dürfen!

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Ja, bei solchen Geschichten muß scheints immer einer sterben, damit die Liebe ewig werden kann....
    Ich mußte ein bißchen weinen!


    Die Entwicklung, die George in der Geschichte gemacht hat, ist beeindruckend. Aber im Nachhinein fiel mir auf, daß ihre Beziehung zu Sydney ungeklärt blieb, und das hätte ich wichtig gefunden. Ich meine, zwischendurch hat sie gut erkannt, daß sie sich von ihm bestimmen läßt und nur noch durch ihn lebt. Mit der Erkenntnis hätte sie ihn doch eigentlich verlassen müssen, weil sie damit nicht glücklich war.Zwar hatte sie zwischendurch einen Ausgleich mit Gauvain, aber sollte daß genügt haben?? :gruebel

  • Ja, ich denke, dass das genügt hat. Die eine Woche, die sie zusammen hatten, war so intensiv, dass es für die restlichen 51 Wochen des Jahres gereicht hat.


    Für eine dauerhafte Zweisamkeit ist George wohl wirklich nicht geschaffen. Ich kann das nachvollziehen, denn ich bin vom Typ her wohl ähnlich ;-)
    Tja, und die Liebe, die ist wohl gekommen, als die Leidenschaft gegangen und der Beständigkeit Platz gemacht hat.