Die Magier von Montparnasse - Oliver Plaschka

  • Ja, es war Kai Meyer - ich erinnere mich noch an diverse 'Arkadien erwacht'-Exemplare in den Händen derjenigen, die am Signiertisch anstanden.


    Von meinen Mit-Zuhörern habe ich leider nicht viel mitbekommen, da alle Hocker schon besetzt waren und ich ziemlich weit links auf dem Boden saß (und mir dabei fürchterlich die Füße eingeschlafen sind - Mann, ich werde alt... Aber die Lesung wars wert). Nächstes Mal binde ich einfach ein Eulen-Logo an eine Stange und trage es so hoch, dass alle es sehen können - vermutlich fällt man damit unter den ganzen Cosplayern noch nicht mal als komisch auf :-]

  • Ich fürchte fast, mein Lesegeschmack ist nicht Eulenkonform... so viele Bücher, die auf etlichen Seiten in den Rezensionen mit Lobhymnen überschüttet werden und die mir so gar nicht gefallen haben -und dann gefällt mir eines richtig gut und alle anderen mögen es nicht. That's life.


    *Rezensionskopie von Vorablesen.de*


    Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Zauberkünstler Ravi und seine Assisentin Blanche haben ein Arrangement in einem Pariser Club. Die Vorstellungen laufen gut, bis Ravi am letzten Abend gezwungen ist, echte Magie einzusetzen. Damit ruft er die Societé auf die Bildfläche, die den Einsatz von Magie überwacht. Blanche übt mithilfe eines Apfels einen weiteren Zauber aus, der sie in einem tiefen Schlaf versetzt. Am nächsten Morgen soll sie wieder aufwachen und eine Bestrafung durch die Societé umgangen sein. Eigentlich. Denn als Ravi am nächsten Morgen aufwacht, ist wieder Sonntag und Blanche schläft weiterhin.


    Meine Meinung:


    Den Erzählstil des Autors fand ich sehr schön, er wirkt, als sei er ebenfalls aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Das heißt, die Charaktere und ihre Sprache passen ins Paris des 20. Jahrhunderts.


    Im Allgemeinen mag ich keine Bücher, die aus der Perspektive verschiedener Charaktere geschrieben sind, doch bei diesem Buch passte es gut. So konnte man jeden Charakter auf der einen Art kennen lernen, doch auf der anderen blieb er auch geheimnisvoll, wenn er durch die Augen eines anderen gesehen wurde. Ab und an konnte es schwierig werden, zu behalten, welches Charakter gerade die Ich-Perspektive einnimmt, da jeder Charakter, aus dessen Perspektive die Geschichte gerader erzählt wurde, diese in Ich-Form erzählte.


    Gefallen hat mir außerdem, dass es keine großen Erklärungen gab. Weder in den Gedanken der Personen noch in Dialogen gab es Stellen, die einem genau darlegten, warum die Sache jetzt war, wie sie war. So erfährt man beispielsweise nur durch Ravis Anwendung von Magie, dass er ein echter Zauberer ist, eine großartige Erklärung dazu gibt es dann nicht. Dadurch blieb die Handlung spannend. Dafür muss man am Ende viel selbst überlegen, was denn nun eigentlich in Montparnasse vorgefallen ist, denn es wird einem nicht einfach präsentiert (oder nur ich hab einiges nicht verstanden ;-) ).


    Einen kleinen Wermutstropfen gab es dann doch. Das „Finale“, der Tag, an dem der Konflikt seinen Höhepunkt erreicht um dann gelöst zu werden, war in meinen Augen sehr schwach. Mir gefiel nicht, was nun diese „Auflösung“ sein sollte, wer hinter dem Zusammentreffen in Montparnasse steckte. Das war für mich etwas unkreativ, aber ich will nicht verraten, um was es sich handelt. Dafür kommen danach noch ein paar Dinge heraus, die nochmal für einen „aha“-Effekt sorgen und mich das Buch mit einem guten Gefühl haben weglegen lassen. Ich glaube, um wirklich alles zu verstehen, was passiert ist, müsste ich das Buch noch einmal lesen.


    Trotz der schwachen Idee im Endteil fand ich das Buch sehr lesenswert!

  • Klappentext: Justine, die junge Kellnerin, der bärbeißige Wirt Alphonse und der glücklose Schriftsteller Gaspard – keiner von ihnen weiß, warum sich plötzlich ein seltsames Dämmerlicht über Paris legt. Die geheime Société, die über alle Macht wacht, ist alamiert und hat bereits ihre Vertreter entsandt, um den abtrünnigen Zauberkünstler Ravi und seine bezaubernde Assistentin Blanche zu bestrafen.
    Im „Jardin“, dem kleinen Hotel am Boulevard Raspail, treffen sie schließlich aufeinander, um zu klären, was unerklärlich scheint. Der Kampf zwischen Wirklichkeit und Traum hält nicht nur Gaspard und Justine in Atem, sondern droht die gesamt Stadt zu verschlingen.“


    Die Grundidee zu Oliver Plaschkas „Die Magier von Montparnasse“ klingt sehr vielversprechend doch leider geht die Geschichte schleppend voran, sodass ich an manchen Stellen mit dem Gedanken gespielt habe, das Buch abzubrechen. Allein wegen dem sehr schönen, schwungvollen und mitreißenden Schreibstil habe ich das Buch zu Ende gelesen.
    In die Welt der Magier und Illusionisten in Paris abzutauchen machte viel Spaß. Auch die Gestaltung des Buches ist sehr gelungen. Allein die Covergestaltung im Jugendstil und die Karten von Paris im Buchdeckel umspielen den Roman sehr stimmig.


    Dennoch gibt es von mir nur 6 von 10 Punkten.


    Edit: Tippfehler ausmerzen :rolleyes.

  • Ich muss gestehen, dass ich das Buch auch abgebrochen habe.


    Von mir bekommt es lediglich 3 von 10 Punkten. Mehr nicht!



    Die Aussage


    "Langeweile auf hohem Niveau" trifft, wie ich sagen muss, sehr gut auf das Buch zu :chen

    lg Saturn :wave


    MatheHome


    Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür. Gabriel Laub

  • Ich schleiche jedes Mal um dieses Buch herum, wenn ich in unserer Buchhandlung bin. :rolleyes Ich nehme es auch jedes Mal in die Hand, lese die ersten Seiten, stelle es wieder zurück, nehme es kurz vor dem Verlassen der Buchhandlung wieder in die Hand, blättere etwas herum ...


    Eigentlich hält mich nur dieses "Langeweile auf hohem Niveau" davon ab, das Buch tatsächlich zu kaufen. Daher mal eine Frage, die ich mir durch eure Rezis nicht so richtig beantworten konnte - wie ist das Erzähltempo? Ist es trotz "Langeweile" angenehm zu lesen, also nicht zu schnell - ich gehe davon aus, dass es nicht zu schnell ist :grin, - oder ist es ein gemütliches Tempo, bei dem ich mich nicht gestresst fühle? (Allerdings sollte das Tempo auch nicht zu gemütlich sein, während des Lesens möchte ich ungerne einschlafen ...) Wie habt ihr es empfunden?

  • :wave Also ich habe das Erzähltempo als ok empfunden, quälend für mich war eher, dass nicht so wirklich viel passierte und das, was geschah, war eine Art leicht geänderte Wiederholung des Vortages. Kauf es doch einfach, denn es kann doch sein, dass du es toll findest. Ich habe auch schon viele positive Rezis dazu gelesen Das ist eben einfach Geschmackssache. Bei mir ist das Buch auf jeden Fall eine schöne Deko in meiner Bücherwand geworden.

  • Also ich fand das Erzähltempo auch nicht so das Problem. Die Story an sich fand ich faszinierend. Für mich war am "nervigsten", dass ich keine Zeit hatte, jeweils bis zum Kapitelende zu lesen und so beim Wiedereinstieg in das Buch erst blättern musste, welcher Tag ist jetzt, wer ist gerade der Erzähler etc.


    Also wenn Du Zeit hast, lies es doch, würde ich auch empfehlen. Vom Ende hatte ich mir mehr erwartet, aber die Idee gefällt mir nach wie vor :-)

  • Okay, danke euch beiden. Ich mag es ja ab und zu ganz gern flott, bin aber für ein gemächlicheres Buch zwischendurch immer zu haben, und eben dies habe ich mir von den Magiern versprochen ... Also steigt es auf der Prioritätenliste mal ganz weit nach oben. :grin