Dialekt/Umgangssprache in Büchern

  • Ich mag Dialekte denke ich ganz gerne. Wobei ich sie lieber gesprochen höre, als im Buch. Da ist es manchmal doch ein bisschen anstrengend, das zu lesen, und sich gleichzeitig vorzustellen, wie es sich anhören soll, irgendwie...
    In englischsprachigen Büchern fällt es mir auch manchmal etwas schwer, Dialekte zu verstehen (in "Sturmhöhe" z.B. was dieser alte Knecht so gelabert hat, hab ich kaum verstanden...), aber da muss ich wohl einfach noch etwas besser Englisch lernen.

  • Ich mag auch Dialekte in Büchern und auch Umgangssprache, wenns nicht zu deftig wird. Nur verstehen sollte man es halt auch. (Auch "Fremde"). Meist weiss ich bei eher unbekannten Dialekten zwar nicht, wies ausgesprochen wird, aber das ist ja egal.


    Was mich viel mehr stört sind fremdsprachliche Teilstücke, die dann nicht übersetzt werden.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Ich finde Dialekte auch schön :-] Auch wenns welche gibt, die ich gar nicht gern höre und demnach auch nicht gern lese.
    Totales hochdeutsch gefällt mir beim Sprechen z. B. gar nicht...
    Aber es geht ja um Bücher, sorry :grin


    Also einzelne Wörter finde ich schön. Bei einem ganzen Buch hätte ich aber evtl. meine Schwierigkeiten...


    :write
    Hach, Jasmin, mia Bayern hom hoid die gleiche Meinung, schee is :chen

  • Ich wollte mich eigendlich an den 7. Band von Diana Gabaldons Highlandsaga auf Englisch heranwagen, aber nachdem ich mal reingelesen hatte, musste ich feststellen, dass ich von Jamies und Ians schottischem Dialekt so gut wie nix verstanden habe :cry mein Englisch ist auch nicht das beste.
    Werde auff die deutsche TB Ausgabe warten

  • Zitat

    Original von BunteWelt


    Meins aaaauch! :grin


    Das war mein absolutes Hasswort Nummer eins in den drei Jahren, die ich in Unterfranken verbracht habe. Mal gut, wir sind alle anders :-]


    "A weng" hingegen mochte ich irgendwie sehr. :wave

  • Zitat

    Original von Jasmin87


    fei ist mein bayerisches Lieblingswort :grin
    Das hab ich mir in den letzten sieben Jahren schon ziemlich angewöhnt.


    Meins isch


    Paaaasst schoooo


    :chen

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Larna


    P.S. Wie schaut's bei dir mit Lindau aus?


    Das klappt bei mir leider nicht :-(
    Wir sind die Woche davor im Urlaub.
    Schade, Nicole C. Vosseler, Charlie & Titus hätte ich zu gerne persönlich getroffen. Aber es gibt ja immer ein nächstes Mal (hoffe ich doch)

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Bei Der Prinzessinnenmörder von Andreas Föhr hat es mich sehr gestört. Die Personen haben immer von Hochdeutsch zu Dialekt gewechselt, und wenn sie Dialekt gesprochen haben hatten sie keine Ahnung mehr von Satzbau und Grammatik und haben wie die unterste Schicht gesprochen. Das hat einfach nicht gepasst, das waren irgendwie zwei völlig verschieden Welten.


    Stille Post in Kleinöd konnte ich aus dem Grund auch überhaupt nicht lesen, da habe ich die Hälfte schon nicht verstanden und es war fürchterlich anstrengend. Da wäre ja sogar Englisch noch leichter gewesen.


    Wenn es passt, ist es okay - gegen mundartliche Ausdrücke hat kein Mensch etwas. Aber wenn sie gleich ihren ganzen Charakter ändern bei Dialekt und es vor allem nicht durchgängig ist, dann passt es einfach nicht. Und wenn es durchgängig ist, sollte man es zumindest ansatzweise verstehen können.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von Batcat


    Etz echt fei? :lache


    Ha no! Wann ihr anfanget, so recht zu schwätze, versteh i halt fei gar nix me.
    Abber jede, wie erre de Schnawwel gwachse isch, gell.


    :grin


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von tinkerbell
    (...) Die Personen haben immer von Hochdeutsch zu Dialekt gewechselt, und wenn sie Dialekt gesprochen haben hatten sie keine Ahnung mehr von Satzbau und Grammatik und haben wie die unterste Schicht gesprochen. Das hat einfach nicht gepasst, das waren irgendwie zwei völlig verschieden Welten.


    Das ist es oft auch. Wenn ich mit im vertrauten Umfeld Dialekt rede, dann wirklich wüst und breit und mit brachialer Regionalgrammatik. Ich weiß sehr wohl, dass man Relativsätze im Hochdeutschen nicht mit "der, wo" bildet und dass es wessen heißt und nicht "wem sein". Aber im Dialekt gehört das so. Mischformen sind affig.


    Ich hab vor vielen Jahren mal an einer Rundfunksendung mitgearbeitet. Der Sprecher war auch ein Landsmann. War er nicht auf Sendung, schwätzte er mit uns ungehemmt ein derbes Schwäbisch. War das Mikro offen, wechselte er über zu perfektem Hochdeutsch und einer sonoren, ausgebildeten Sprecherstimme.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Umgangssprache, Dialekt oder auch ein Akzent können Figuren in Büchern sehr lebendig machen, sind deshalb ein wichtiges Stilmittel.


    Es gibt zwar bestimmte Dialekte, die ich weder gerne höre noch lese, aber das muss man sich ja dann auch nicht zu Gemüte führen.


    Komisch kommt es nur, wenn ein Text durchweg hochdeutsch ist und dann plötzlich einzelne umgangssprachliche Ausdrücke auftauchen.


    Allerdings: der Butter, der Radio - das mag ich überhaupt nicht(auch wenn's der Duden aufführt).

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers


  • :grin Das mag ich auch!
    Ich sage eh nur Wörter oder Sätze, die ich aussprechen kann.
    Nach fascht siebe-einhalb Johr hab ich halt immer no a weng en badische Dialekt :-]
    Und so solls auch bleiben

  • Im "normalen Leben" habe ich erst mal grundsätzlich nichts gegen Dialekte.
    In der geschriebenen Form hasse ich sie! Ehrlich, das ist wirklich das pure Grausen für mich. Selbst eure im Dialekt verfassten Einzeiler hier kann ich nicht lesen. Sobald ich mekre, dass es Dialekt ist, lese ich nicht weiter.
    Ich meine damit nicht, dass Wörter oder Gramatik falsch verwendet oder erfunden werden, so wie es im Eingansthread beschrieben wird. Das stört mich nicht. Aber wenn so geschrieben wird, wie es gesprochen wird.. es gibt für mich in der textwelt kaum was schlimmeres. Ich selbst bin aus Sachsen, aber auch diesen Dialekt mag ich einfach nicht in geschriebener Form.


    Mir ist erst ein Buch untergekommen, wo ich mich echt durchquälen musste durch solche Passagen. Das war Brahm Stokers "Drakula"... da gab es hin und wieder Personen, die fürchterlich dialektiert haben (wobei wir in der LR festgestellt haben, dass das wohl nicht in jeder Übersetzung der Fall war...im englischen Orginal wars aber wohl so angedacht). Diese Stellen überfliege ich dann nur, und zwar in der Art, dass ich nur schaue, wo wieder normal geschrieben wird...vom Inhalt weiß ich dann null. Beim besagten Buch habe ich mich aber durchgequält, aber nur, weils eine LR war.


    Das einzige was ich da noch akzeptieren kann ist ein seichtes Berlinerisch (wobei, auch das nicht über längere Passagen).