Wie seid Ihr zum Lesen gekommen?

  • Hallo :wave,


    auf die Gefahr hin, daß das Thema schon mal (oder schon öfter) behandelt worden ist:


    es würde mich interessieren, wie Ihr eigentlich zum Lesen gekommen seid, wie Ihr eine Leseratte geworden seid.


    Habt Ihr schon als Kinder Bücher verschlungen, haben Eure Eltern Euch dazu angehalten oder waren sie ein positives Vorbild? Oder Lehrer, Großeltern etc.?


    Gab es irgendein Buch, an das Ihr Euch erinnert, das den Ausschlag gab und Euer Lesefieber entflammt hat?


    Meine Eltern haben mir schon früh immer Bücher vorgelesen, selbst viel gelesen und ab 7 oder 8 Jahren bin ich dann immer in unsere kleine Dorfbücherei gewandert und habe von Hanni und Nanni, Enid Blyton etc. alles mögliche verschlungen.


    Sehr beeindruckt haben mich auch die alten, dunkelgrünen Pfadfinderbücher meiner Mutter - ich glaube, sie hießen Spurbücher über Prinz Erik und Christian. Und die Gabibücher von Ihr habe ich auch gelesen. Später dann mit Leidenschaft Bücher wie Robinson Crusoe und Abenteuerbücher.


    Irgendwann hat mir dann mein Vater das Buch von H. Hesse geschenkt: eine Bibliothek der Weltliteratur - damit ich ein paar Kriterien hatte, um mir eine Bibliothek aufzubauen.


    Und wie war das bei Euch? :wave

  • Hi Murmelito
    Habe als Kind schon alles gelesen was sich so anbot, am meisten Märchen der Gebr. Grimm und Märchen im allgemeinen. Dann gabs die Jugendbücher mit Illustrationen von M. Bofinger u.s.w..
    Irrgendwann habe ich dann aus dem "WESTEN" die sogenannten Schmöker in die Finger bekommen meist Liebes-oder Heimatschmöker ab und an mal einen J. Cotton. Naja dann bin ich auch in die Bücherei gegangen und habe dann Krimis aus "DIE REIHE" gelesen die waren so dunkelblau mit weißer Schrift, kennt man heute glaube ich nur noch vom Floh-oder Trödelmarkt. Ja und dann nach zig Wiederholungslesungen ging endlich die MAUER auf und dann war ich völlig überfordert. Da wußte ich garnicht wo ich anfangen sollte, habe mich dann bis heut ziemlich gut durchgewurschtelt.
    Gruss oemchenli
    :wave

  • Da ich schon als Baby mit Bilderbüchern überhäuft worden bin, hab ich irgendwie mit 3 Jahren lesen gelernt und weil meine Mom sooooo stolz auf ihr kleines Mädchen war, hat sie mir noch mehr Bücher gekauft. Seitdem habe ich immer gelesen.


    Mit 12 ist dann aber wohl der große Lesefreak-Durchbruch gekommen und den verdanke ich niemand anderem als Wolfgang Hohlbein. Obwohl ich inzwischen ja nicht mehr sonderlich viel von ihm halte, hat mich der Mann die Liebe zu Büchern gelehrt bzw. mich darin bestärkt und dafür bin ich ihm auf ewig dankbar! :anbet


    Seitdem ist es eigentlich nur schlimmer geworden - jetzt bringt mich nix mehr von Lesen ab.

  • Ich habe auch mit Bilderbüchern angefangen, bevor ich lesen konnte. Die habe ich dann gemeinsam mit meinen Eltern oder Großeltern "gelesen". Als ich dann in der Schule war, bekam ich die ersten Schreibschriftbücher. Die wurden aber sehr bald durch "richtige" Bücher abgelöst. Ich habe die Bücher, die ich geschenkt bekam, immer gerne verschlungen. Dann ging's mit Enid Blyton, ??? usw. weiter. Als dann bei uns die Stadtbücherei eröffnete (ich wohnte in einem kleinen Ort, da war das eine große Errungenschaft), war ich dort ständig anzutreffen.


    Ich habe immer schon einen Großteil meines Geldes für Bücher ausgegeben und auch immer viele Bücher geschenkt bekommen. Das ist heute noch so. Glücklicherweise liest mein Freund genauso gerne wie ich und regt sich auch nicht über mein RUB auf. :lache Im Gegenteil, er profitiert ja auch davon :-)


    Wenn ich allerdings etwas lesen mußte (Schule), hatte ich selten Spaß dran. Ich habe mir meine Bücher lieber selbst ausgesucht, wobei meine Eltern meinen Geschmack aber schon immer getroffen haben.


    Mein (jüngerer) Bruder ist genauso wie ich an Bücher herangeführt worden, hat aber lange Zeit keinen Gefallen am Lesen gefunden. Bei ihm hat's erst mit ca. 16 "gefunkt". Und so viel wie ich liest er längst nicht.

  • Bussi Bär sagt mir auch noch vage was.


    Ich glaube, richtig gemütlich vorgelesen zu bekommen, ist schon immens wichtig.


    Habt Ihr auch Donald Duck Bücher gelesen? Ich habe sie bis vor einigen Jahren noch gerne gelesen - irgendwann wurden sie mir dann aber zu "modern" - als Tick, Trick und Track dann anfingen über das Ozonloch zu dozieren, da verlor das für mich den Reiz. Ich habe Donald immer geliebt :grin.

  • ich hatte rießen streß mit ehemaligen freundinnen und war dann alleine in der schule und hab dann eben in der pause das lesen angefangen.
    so mehr oder weniger.
    aber auf freunde die einem in den rückenfallen kann ich verzichten...

  • Ich bin auch durch meinen Vater vorbelastet. (Das Wort hab ich von Tanzmaus geklaut).


    Obwohl, vorbelastet ist vielleicht zu krass ausgedrückt. Eine wirkliche Last ist es ja nicht, eher eine positive Eigenschaft, ein Entspannungventil, eine Tugend.


    Wie auch immer, mein Vater, als Journalist/Dichter/Schriftsteller selbst ein großer Büchernarr hat mich und meine Geschwister schon in der Wiege in die Welt des Buches eingeführt. Wenn immer er Zeit hatte, wurde vorgelesen.


    Seitdem habe ich - mit Ausnahme von zwei Jahren meines Lebens, in denen ich anderes im Kopf hatte :grin - immer gern und relativ viel gelesen.

  • ich liebte es schon immer, geschichten erzählt oder vorgelesen zu bekommen und sowie ich dann selbst lesen konnte, war nichts mehr vor mir sicher. irgendwann riet eine nette buchverkäuferin meiner mutter dazu, nun einmal langsam auf ein wenig anspruchsvollere bücher als "trotzkopf" oder "fury" umzusteigen. das ergebnis war
    felix dahn: ein kampf um rom
    gebt raum, ihr völker unsrem schritt, wir sind die letzten goten
    wir tragen keine krone mit, wir tragen einen toten...
    vielleicht ein wenig hölzern im stil, so packte mich die geschichte, zu der dieser stil aber irgendwie passte, doch sehr. in jeden schulferien, während jeder krankheit litt ich ein weiteres mal mit totila, teja und rauthgundis.
    dass ich sehr schnell lese, kommt mir heute noch zugute.
    es macht mir immer noch spass, bestimmte bücher mehrfach zu lesen, interessant ist für mich nämlich nicht, wie es ausgeht allein, sondern wie es dazu kam. den romanen mit geschichtlichem hintergrund gehört immer noch meine grosse zuneigung.
    damals waren es "desirée" von anne selinko, die vorlage zu dem film mit marlon brando und jean simmons, und die bücher von gwen bristow ("kalifornische sinfonie", "tiefer süden, die nobel strasse und am ufer des ruhmes, die sog. louisiana-trilogie", "celia garth"...), die das interesse an der französischen und der amerikanischen geschichte in mir weckten....
    ich könnte ewig weitererzählen:-)
    danke, dass du mich mit dieser frage zum träumen und erinnern gebracht hast!

  • Zitat

    Original von Murmelito
    Hallo :wave,



    Habt Ihr schon als Kinder Bücher verschlungen, haben Eure Eltern Euch dazu angehalten oder waren sie ein positives Vorbild? Oder Lehrer, Großeltern etc.?


    Kam hauptsächlich von meinem Papa. Die hatten auf dem Werk, wo er arbeitete, eine Werksbücherei, dort hat er mich auch angemeldet, damals noch in der Kinderbücherei. Dort saß ich stundenlang, habe einige Bücher dort verschlungen und habe mir dann die anderen, die ich nicht geschafft habe mit nach Hause genommen, damit ich in der nächsten Woche dort wieder saß.
    Ich habe es aber auch immer geliebt, Geschichten zu hören und hinterher zu lesen.

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

  • Ich habe eigentlich schon immer gelesen... Seit ich es konnte, habe ich mich auf die Bücher gestürzt... Woher das kommt weiß ich auch nicht, da ich die einzige Büchersüchtige in unserer Familie bin. Meine Mutter liest zwar auch ab und an mal gerne, aber noch lange nicht so viel wie ich... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ah, da kommen ja uralte Erinnerungen hoch - richtig, der Trotzkopf, den habe ich auch gelesen. Fast alles von Enid Blyton - und Gwen Bristow später dann auch - Kalifornische Sinfonie.


    Meine beiden Schwestern lesen auch übersichtlich viel :grin, während meine Eltern und ich die Bücherverschlinger sind - das ist natürlich praktisch, um sich immer wieder Bücher und buchtipps zu tauschen (wie man hier ja auch bei Tanzmaus und Demo sieht :-)


    Geht Euch das auch manchmal so, daß Ihr richtig traurig seid, wenn eine Reihe zuende ist, oder der Autor leider nichts mehr geschrieben hat?


    Ich habe mich z.B. gerade etwas an Dido Hoare gewöhnt (die bücher von Marianne MacDonald), aber es bleibt mir nur noch ein Buch zu lesen :-( Manchmal werden manche Figuren fast zu Freunden, die man ungern verlassen möchte - gerade diese Beschreibung in Marianne Macdonalds Büchern von Dido (einer Buchhändlerin), wie sie verkauft, lebt, auf Auktionen geht, fand ich immer anheimelnd. Da erwachte dann die Sehnsucht nach einem eigenen, gemütlichen Antiquariat in England irgendwo.


    @MapleWalnut, schön, daß Du ins Träumen gekommen bist. Manchmal ruhen Erinnerungen so lange verschlossen in uns und irgendwas löst sie dann auf einmal aus und wir werden mit dem Zurückträumen in schöne Momente beschenkt.


    :wave

  • Meine Mutter hat mit immer mit in die Stadtbücherei geschleift und dann in der Kinderspielecke abgestellt... irgendwann fand ich mich zu alt dafür und hab mir auch bücher ausgesucht.... meist welche die nicht für mich geeignet waren... :lache zumindest laut Bibliothekarin meine Mutte mußte die dann immer tarnen und als ihr Lesefutter ausgeben.... war immer spaßig, wenn die sich dann beim nächsten Mal über Bücher unterhalten haben, die meine Mutter gar nicht gelesen hatte.... ich mußte immer Nicken oder Kopfschütteln, damit meine Ma nichts Falsches sagt :lache

  • Hallo Murmelito,


    Meine Mutter hat sehr früh angefangen, mir Geschichten vorzulesen und irgendwann als ich dann selbst lesen konnte, habe ich mir die Kartons mit ihren alten Kinder- und Jugendbüchern vorgenommen und durchstöbert. Dann hat mich das Lesefieber so richtig gepackt. :-]Später so mit 14 hatte ich ne Lesepause von ca. drei Jahren. Für die Bücher, die ich bis dahin gelesen habe, habe ich mich zu alt gefühlt und an Erwachsenbücher habe ich mich noch nicht ran getraut :-(
    Wieder richtig zum Lesen bin ich dann durch die Akte von John Grisham gekommen. Die habe ich irgendwann auf einem Wühltisch im Supermarkt entdeckt. Durch John Grisham bin ich erst eine richtige Büchereule geworden :anbet
    Ich habe so ziemlich alles von Ihm gelesen. Komischerweise finde ich ihn aber heute nicht mehr sooo toll, ich stehe jetzt mehr auf Historische Romane. Seit ich im Forum gelandet bin, hat sich das noch mehr verstärkt...


    Viele liebe Eulengrüße
    Emilia :wave

    Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber dem Tag mehr Leben


    Ich lese gerade: "Das Erbe von Ragusa" von Corinna Kastner