Für Helene – Die Macht des Originals
Ich such den Ruhm, will den Triumph erreichen,
mit ganzer Wucht und unbändiger Kraft,
die Jugend ist ein Faustpfand ohnegleichen,
die viel erlebt und stets nur Eignes schafft.
Ich bin der Glücksgott, sammelnd um mich Ketzer
auf Glück bedacht in diesem Jammertal.
Ein Agitator, Schmutzaufwirbler, Hetzer
Und hiermit – macht die Tür zu – illegal.
Es treiben mich brennende Lebensgewalten,
Gefühle, die ich nicht zügeln kann,
und Gedanken, die sich zur Form gestalten,
fallen mich wie Wölfe an!
Fremde Schmerzen, fremde Leiden
Steigen auf mit wilder Wut,
und in meinen Eingeweiden
zehret eine fremde Glut.
Nur eine Seite deiner teuren Werke –
Und schöner wird mein Wesen wie von Licht.
Du strahlst mich an. Wo blieb die eigne Stärke,
du, mir zugleich Erfüllung und Gericht?
Für mich allein denn schreib ich ohne Ziel,
der Lampe auf dem Nachttisch les ich’s vor.
Vielleicht leiht auch die Lampe mir kein Ohr.
Doch gibt sie hell, und schweigt. Das ist schon viel.
Und wenn ich jetzt vom Buch die Augen hebe,
wird nichts befremdlich sein und alles groß.
Dort draußen ist, was ich hier drinnen lebe,
und hier und dort ist alles grenzenlos.
Gefragt nach deinem Tun und Meinen,
nach deinem Ernten, deiner Saat,
kannst du die Frage nur verneinen
und deuten auf geheime Tat.
Wer sich strebend verwandelt,
restlos und ganz und gar,
hat unselig gehandelt,
wenn er nicht wird, was er war!
Darf man das Volk betrügen?
Ich sage: nein!
Doch willst du sie belügen
So mach es nur nicht fein.
Das Leben ist Kampf und Verderben,
der Mensch erbärmlich und schlecht.
Er liebt und betrügt und muss sterben.
Und schreibt manchmal ab – aber echt …