Hier kann zum 2. Teil - Kapitel 6 - 3. Teil - Kapitel 1 geschrieben werden.
'Das rote Licht des Mondes' - 2. Teil - Kapitel 6 - 3. Teil - Kapitel 1
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Annette gibt es also - körperlich - gar nicht, sondern "nur" Anno. Und den dann gleich ausgestattet mit mehreren Persönlichkeiten. Bin gespannt, ob es neben Adrian noch weitere gibt und ob er nur als gefährlich bezeichnet wurde, damit sich Lina von im fern hält. Multiple Persönlichkeitsstörung war demnach zwar damals bekannt, aber nicht erforscht. Aber eine Ahnung, dass es dazu kommen kann, wenn man Kinder furchtbaren Grausamkeiten aussetzt, die hatte man damals wohl schon. Und da die Loge nicht weiß, welche Kinder auf Grausamkeiten mit der Spaltung ihrer Persönlichkeit reagieren, nimmt man einfach alle, die man in die Finger bekommt...
Ich frage mich, wer der Instruktor ist. Von Sannberg scheint zwar im Moment nur ein weiteres Opfer der Loge zu sein, so ganz traue ich dieser Richtung aber noch nicht.
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Da muss ich ein klein wenig widersprechen: Annette gibt es schon körperlich, denn der Körper des Multis ist ist weiblich.
LG Silvia
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Kam für mich nicht so rüber. Ich hatte mich im letzten Abschnitt eher gefragt, ob beim Maßnehmen nicht auffällt, dass Annette nicht weiblich ist.
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Hurra, Finchen konnte gerettet werden und hat einen gesunden Jungen geboren.
Die Lage spitzt sich jetzt ja zu...........
"Zitat Silvia:
Da muss ich ein klein wenig widersprechen: Annette gibt es schon körperlich, denn der Körper des Multis ist ist weiblich.LG Silvia"
Also Annette/Anno usw. hat einen weiblichen Körper.
Was mich wundert:
Bei den jeweiligen Personen, die bei dieser Krankheit gebildet werden, ändert sich beim Auftreten derselben nicht nur die Stimme etc. sondern auch das Äußerliche so sehr ( wie bei Reppenhagen ), dass man statt eines Mannes eine Frau sieht ( wie in der Zeremonie von Lina beobachtet ). Habe ich das richtig verstanden?Anno wirkt ja als Anno auch wie ein Junge und als Annette wie ein Mädchen.............
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Zitat
Original von Rosenstolz
Also Annette/Anno usw. hat einen weiblichen Körper.
Was mich wundert:
Bei den jeweiligen Personen, die bei dieser Krankheit gebildet werden, ändert sich beim Auftreten derselben nicht nur die Stimme etc. sondern auch das Äußerliche so sehr ( wie bei Reppenhagen ), dass man statt eines Mannes eine Frau sieht ( wie in der Zeremonie von Lina beobachtet ). Habe ich das richtig verstanden?Anno wirkt ja als Anno auch wie ein Junge und als Annette wie ein Mädchen.............
Na, ja, ganz so einfach ist das mit dem "Verwandeln" nicht. Was ich aus eigener Anschauung weiß, ist, dass je nachdem, welche Persönlichkeit "vorne" ist, mein Eindruck wechseln kann. Mein Gegenüber wirkt plötzlich größer als er/sie ist, obwohl er/sie natürlich nicht einen Milimeter gewachsen ist. Es ist also weniger eine körperliche Veränderung (obwohl der Gesichtsausdruck natürlich tatsächlich härter oder weicher werden kann), als eine Vorstellung, die in unserem Kopf entsteht. Das war sehr schwierig zu beschreiben, weil ich ja nicht ins dozieren kommen konnte mitten in der Sabbat-Szene (und eigentlich gar nicht).
Es gibt aber tatsächlich sehr interessante körperliche Phänomene. In einem Buch über Gehirnforschung stand etwa, dass es tatsächlich möglich ist, dass 3 Persönlichkeiten Erdbeeren vertragen, wenn sie welche essen und die vierte, die gegen Erdbeeren allergisch ist, Ausschlag bekommt.
LG
Silvia -
Zitat
Original von SilviaKaffke
ist, dass je nachdem, welche Persönlichkeit "vorne" ist, mein Eindruck wechseln kann. Mein Gegenüber wirkt plötzlich größer als er/sie ist, obwohl er/sie natürlich nicht einen Milimeter gewachsen ist. Es ist also weniger eine körperliche Veränderung (obwohl der Gesichtsausdruck natürlich tatsächlich härter oder weicher werden kann), als eine Vorstellung, die in unserem Kopf entsteht. Das war sehr schwierig zu beschreiben, weil ich ja nicht ins dozieren kommen konnte mitten in der Sabbat-Szene (und eigentlich gar nicht).Es gibt aber tatsächlich sehr interessante körperliche Phänomene. In einem Buch über Gehirnforschung stand etwa, dass es tatsächlich möglich ist, dass 3 Persönlichkeiten Erdbeeren vertragen, wenn sie welche essen und die vierte, die gegen Erdbeeren allergisch ist, Ausschlag bekommt.
LG
SilviaDanke für die Infos, Silvia.
Das ist ein sehr, sehr interessantes Thema. -
Zitat
Original von Rosenstolz
Danke für die Infos, Silvia.
Das ist ein sehr, sehr interessantes Thema.
Persönlichkeitsspaltung ist auch für mich ein sehr interessantes Thema.
Auch etwas über Linas Hüfttuberkulose und Parkinson zu erfahren.
Ich finde die Umsetzung im Buch ist Dir total gut gelungen, nicht wie aus dem Medizinbuch abgeschrieben!ZitatOriginal von Bouquineur
Ich frage mich, wer der Instruktor ist.
Ich tippe mal auf Werner Wienhold, denn Reppenhagen ist ja die Priesterin -
Zitat
Original von bonomania
Ich tippe mal auf Werner Wienhold, denn Reppenhagen ist ja die PriesterinAuf den tippe ich auch...
ZitatOriginal von Rosenstolz
Also Annette/Anno usw. hat einen weiblichen Körper.Was mich wundert:
Bei den jeweiligen Personen, die bei dieser Krankheit gebildet werden, ändert sich beim Auftreten derselben nicht nur die Stimme etc. sondern auch das Äußerliche so sehr ( wie bei Reppenhagen ), dass man statt eines Mannes eine Frau sieht ( wie in der Zeremonie von Lina beobachtet ). Habe ich das richtig verstanden?
Ich hatte irgendwie auch auf einen Jungenkörper getippt und vermutet, dass Anno die "ursprüngliche" Persönlichkeit ist.Diese Verwandlungen findet ich sehr interessant, was ich mich frage, können die betroffenen Personen die Verwanldungen irgendwie beeinflussen?? Bei Anno scheint es ja nicht so zu sein, der verwandelt sich einfach zwischen zwei Sätzen, aber bei Reppenhagen/Priesterin???
Aber jetzt muss ich vorsichtig sein und schreibe lieber erst mal noch nichts, habe nämlich schon weitergelesen...
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Vielen Dank für die Erklärungen zu den multiplen Persönlichkeiten. Bis auf das Buch "Aufschrei" habe ich bisher nichts zu diesem Thema gelesen. Ich dachte auch, daß Anno/Annette männlich wären (wahrscheinlich, da von zwei Jungen gesprochen wurde).
Das Buch nimmt mich immer mehr mit. Ich bin wirklich neugierig, wie es weitergeht...
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Zitat
Original von chiclana
Diese Verwandlungen findet ich sehr interessant, was ich mich frage, können die betroffenen Personen die Verwanldungen irgendwie beeinflussen?? Bei Anno scheint es ja nicht so zu sein, der verwandelt sich einfach zwischen zwei Sätzen, aber bei Reppenhagen/Priesterin???
Ein Multi, der sich darüber im Klaren ist, was mit ihm los ist, kann das Switchen zwischen den Persönlichkeiten bewußt beeinflussen, aber auch nicht immer. Vor einer Diagnose oder einem Bewußtwerden verliert eine Person Zeit, findet sich an Orten wieder und weiß nicht, wie sie dorthin gekommen ist, etc. Wahrscheinlich hört sie auch Stimmen, was sehr häufig dazu führt, dass andere Krankheiten wie Schizopherenie oder Psychosen diagnostiziert werden.
LG
Silvia -
Danke für die Erklärung!
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Hach, eine kleine und angenehme Verschnaufspause in dem Abenteuer. Ich finde es schön, dass Finchen (bislang) gerettet werden konnte. Und auch, dass die Clara sie nun dort wohnen lässt.
Das ist mir eh recht sauer aufgestoßen. Wenn niemand einen Bastard im Haus haben will, weil es sich nicht schickt, bleibt einem ja nur die Straße. Das find ich recht schade. Aber zum Glück hat alles erst einmal ein gutes Ende gefunden.
Ich sorge mich ein wenig um Dr. Erbling. Ich hoffe, Borghoff warmt ihn noch, damit er nicht naiv in sein Verderben rennt. Eigentlich sollte man den ganzen Laden am nächsten Feiertag ausräuchern. Wobei man eigentlich auch das Ganze beim Kaffekranz stürmen könnte, um zu sehen, was sie mit den Kindern machen. Und vor allem WER.
So, nun lese ich mal weiter.
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Hier hat mich das Schicksal um Fienchen ziemlich bewegt. Sie hat gar keine Chance, mit dem Vater des Kindes eine Familie zu gründen, weil sie in der falschen gesellschaftlichen Stellung ist. Man schickt sie in ein Frauenhaus mit der Option, dort ihr Kind wegzunehmen. Auf mütterliche Bindung nimmt man gar keine Rücksicht. Außerdem begründet man das dann auch noch mit dem "Besten" des Kindes. Aus wirtschaftlicher Sicht, mag das ja stimmen, aber aus der emotionalen Ebene ist das furchtbar für die Frauen.
Immer wieder erstaunt mich, wie wichtig die Leute seinerzeit ihren Ruf und den Verlust desselben empfanden. Clara beherbergt Fienchen nicht, weil sie ein uneheliches Kind bekommt, obwohl Borghoff und auch Lina ihr Geld geben würden.
Anno/Annette habe ich übrigens auch für männlich gehalten. Anfangs dachte ich, der Junge zieht ganz gerne hübsche Kleider an. Aber mit der Erklärung, dass es ein weiblicher Körper ist, wird ja auch vieles klarer.
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Zitat
Original von Büchersally
Hier hat mich das Schicksal um Fienchen ziemlich bewegt. Sie hat gar keine Chance, mit dem Vater des Kindes eine Familie zu gründen, weil sie in der falschen gesellschaftlichen Stellung ist. Man schickt sie in ein Frauenhaus mit der Option, dort ihr Kind wegzunehmen. Auf mütterliche Bindung nimmt man gar keine Rücksicht. Außerdem begründet man das dann auch noch mit dem "Besten" des Kindes. Aus wirtschaftlicher Sicht, mag das ja stimmen, aber aus der emotionalen Ebene ist das furchtbar für die Frauen.Das hat mich auch sehr berührt. Und ich habe mich gefragt, wie es Menschen aus den unteren Gesellschaftsschichten überhaupt gelungen ist, eine Familie zu gründen. Denn wenn ich es richtig verstanden habe, wurden Eheleute nicht besonders gerne zusammen in Anstellung aufgenommen. Wenn jedoch nur der Mann arbeitete, wie hier Simon, reicht das Geld aber nicht aus, um eine Familie zu ernähren. Selbst wenn Finchen und Simon erst geheiratet und dann ein Kind bekommen hätten .... wie hätten sie das schaffen sollen ?
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In der damaligen Zeit haben die Leute im Schnitt gar nicht so früh geheiratet, wie wir das gerne glauben. Oft gründeten die Menschen der unteren Klassen erst Anfang dreißig einen eigenen Haushalt, mit ein paar Ersparnissen im Rücken. Vor der Industrialisierung heirateten insgesamt weniger Menschen - wer z.B. beim Bruder auf dem Hof lebte, der als Ältester Land und Hof geerbt hatte, der war nicht in der Lage zu heiraten (Frauen schon eher, sofern sie eine gute Mitgift bekamen).
Mit der Industrialisierung gingen diese 2. oder 3. Bauernsöhne und auch kleine Handwerksgesellen in die Städte und verdienten ihr Geld als Industriearbeiter. Das muss man sich eher als Wanderarbeit vorstellen, man ging für ein paar Monate ins Werk und dann wieder zurück nach Hause. Mit ganzen Familien wanderte man meist erst später ein. Dass es dadurch, dass nun mehr Menschen heirateten und Familien gründeten, zu einem starken Bevölkerungsanstieg kam, versteht sich.
Die finanzielle Lage war in der Tat sehr schlecht, vor allem für die Hüttenarbeiter. Ab den 1870er Jahren kam eine Krise nach der anderen und die Notlage führte dazu, dass oft die Löhne gekürzt wurden. Besonders größere Familien lebten am absoluten Existenzminimum. Das besserte sich erst ab den 1890er Jahren.