Eure Jugendlektüre - wie "normal" war sie?

  • Hallö Eulen,


    mich würde mal folgendes interessieren:
    Was habt ihr denn so im Jugendalter gelesen, sagen wir mal von 12 bis 15. Was war sie eure Hauptlektüre und woher habt ihr sie bezogen?
    Achteten eure Eltern darauf was ihr gelesen habt?


    Dachte die Tage viel darüber nach und wollt mal fragen wies denn so bei anderen war. Ich glaube, dass meine Mutter viel mehr darauf achten hätte müssen was ich lese. Sie hätte es kontrollieren sollen, was ich da so konsumiere, finde ich jetzt rückwirkend.


    Ab meinem 12 Lebensjahr ging ich kaum mehr in die Jugendabteilung der Bücherei, selbst dort hatte ich mir möglichst "erwachsene" Bücher ausgesucht, wanderte dann zu den Erwachsenen Büchern wo Probleme behandelt wurden. Lieh mir auch Bücher von Mitschülern und meine Mtter kaufte mir auch Bücher im Buchladen, doch selbst da ließ sie mich aussuchen was ich wollte bei den Jugendbüchern. Ab dem 12/13 Lebensjahr wollte ich nur über "Krasses"lesen, so bezeichnete ich es. Drogen, Satanismus, Prostutition, 2. Weltkrieg, KZs, Horror usw. . Zu der Zeit fing auch meine psychische Krankheit an, lag sicherlich mit daran, dass ich keine Kinderlektüre mehr wollte, zu langweilig. Ich wollte von schlimmen
    Dingen lesen. (Noch heute steh ich ja am liebsten auf harte Thriller.) Mir ging es schlecht, also wollte ich von Menschen lesen denen es auch schlecht geht. Vielleicht wäre meiner Mutter früher aufgefallen dass ich Probleme habe, wenn sie mal nachgeschaut hätte, was die Tochter da so liest.

  • Da war meine Jugendlektüre doch direkt harmlos und stinknormal dagegen. Ich hatte die Mehrzahl der Bücher aus der Bücherei, da gabs eine Abteilung für 13-16 jährige, denke ich, und ich meine mich auch zu erinnern, dass es erst ab 15 oder so geduldet wurde – oder üblich war - sich Bücher aus der Erwachsenenabteilung zu holen. 70er Jahre. Das waren noch andere Zeiten. Und also habe ich mich quer durch die Jugendbuchabteilung gelesen, und da wäre nix gewesen, worauf meine Eltern hätten Acht geben müssen.

  • Hm, also mit 12 hatte ich eine kleine Lesepause, weil ich keine guten Kiderkrimis mehr auftreiben konnte. Mit 1 hab ich dann mit so freche Mädchen liebesgeschichten begonnen. Die waren mir aber schnell zu langweilig. Durch Bis(s) bin ich letztes Jahr auf Fantasyliebesgeschichten gestossen und seither lese ich nichts anderes. :-] Allerdings begannen mich die meisten Jugendbücher auch recht schnell zu langweilen und jetzt jaufe ich die Bücher in der Erwachsenenabteilung.


    Meine Mom schaut nie, was ich so lese. Sie kann mit Fantasy nichts anfangen und weiss genau, dass es ihr zwar zum Teil zu brual wäre, mir jedoch nicht. Und ich überspringe halt auch manche Seiten....


    Was das beste Buch war? Keine Ahnung. Von den Jugendbüchern aber auf jedenfall *Die Tribute von Panem", "Vampire Academy" und "Seelen". :anbet


    Hm, hat dir dass denn geholfen, wenn du über solch schlimme Dinge gelesen hast? In deinem Fall hätte deine Mom wohl schon nachschauen sollen, was du so liest.... :-( Warum liest du denn noch immer solche Dinge, wenn es dir jetzt besser geht? ?(

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Ist schon ne Weile her ... :grin


    Ich habe meine Bücher auch aus der Bücherei ausgeliehen oder aufm Kinderflohmarkt gekauft.
    Zuerst hab ich mich durch die gesamten Enid Blytonbücher gelesen. Mit 11-13 Jahren müsst ich da ungefähr durch gewesen sein. Dann wurde es schwieriger. Ich habe mir dann Jugendbücher ausgesucht in denen es um Schicksalschläge von Jugendlichen ging z.b. Ausreißer usw.
    Toll fand ich z.B. auch
    Die Wolke von Gudrun Pausewang (das hab ich mit 13 gelesen)
    Der erste Frühling von Klaus Kordon (mit 15)


    und dann hatte ich mit 16 ne Leseflaute. Ich fühlte mich zu alt für die klassische Jugendliteratur und zu Jung für die Erwachsenenliteratur.
    Mit 18 hab ich dann aber den Sprung zur Erwachsenenliteratur geschafft =)

  • @ Mondtochter
    Also geholfen hats mir glaub ich nicht, vielleicht eher geschadet, inwiefern kann ich aber auch nicht genau sagen.
    Dass es mir besser geht habe ich nie geschrieben, bin weiterhin nicht fit.


    Ja heutzutage sind bei den Jüngeren die ganzen Vampirbücher ziemlich IN, die ich ja gar nicht mag.



    Mal schaun was ihr Anderen noch so berichtet...

  • Ich hab so mit 10/11 ganz klassisch mit Märchenmond angefangen und hab mich dann erstmal durch die ganzen Hohlbein Jugendbücher gearbeitet. Allerdings hab ich damals auch noch wirklich relativ wenig gelesen. Wenn ich ein Buch in 1-2 Monaten geschafft habe, war das schon echt gut ;)

  • Das sind ganz schön schwierige Fragen.


    Ja, natürlich sollten Eltern darauf achten, was Kinder und Jugendliche lesen. Das Dumme ist, daß Lesen von vorneherein als positive Beschäftigung gilt. Wenn Kinder/Jugendliche fragwürdige Filme schauen, komische Musik hören oder gar nicht lesen, fällt das Eltern viel eher auf.
    Ein Buch in der Hand zu haben, macht eine guten Eindruck. Sieht nach Kultur aus. Lesen bildet schließlich.
    Daher kann es ganz schön lange dauern, bis Eltern oder auch Gleichaltrigen auffällt, daß jemand 'komische' Bücher liest.


    Heißt: Lesen an sich müßte viel kritischer betrachtet werden. Lesen an sich bildet nämlich keineswegs.


    Zweiter Punkt:


    Viellesen und einseitiges Lesen. Das kann wirklich gefährlich werden. Viellesen fördert den Konsum und kann dazu führen, daß Lesen eine Beschäftgung ausschließlich zur Unterhaltung wird. In dem Fall ist man gut beraten, sich noch andere Hobbies zu suchen, sonst wird der Horizont ein bißchen eng auf Dauer.
    Noch schlimmer ist einseitiges Lesen. Sich als Jugendliche nur auf bestimmte Themen einzulassen, und das auch noch über einen längeren Zeitraum, ist heikel. Auch das verengt den Blick.


    Inwieweit sich Lesen und Lebenseinstellungen tatsächlich beeinflussen, ist schwer zu sagen. Du kannst offenbar eine einzige direkte Linie ziehen, das komme nicht so häufig vor.


    Meine Jugendlektüre?


    Zuviel, auf jeden Fall. Es hat mich gelehrt, Bücher zu 'fressen', ganz schlechtes Leseverhalten. Das mußte ich mir mühsam abtrainieren, als ich anfing, mich ernsthaft für Texte zu interessieren. Es hat mich schrecklich viel Zeit und Energie gekostet.


    Gelesen habe ich bunt gemischt, aber jahrelang aus der untersten Schublade. Stapelweise Heftromane, vorzugsweise Fürstenromane. Bergromane bekam ich von einer meiner Großmütter, aber ich mochte die Berge schon damals nicht. Ein Jahr lang las ich massenweise Jerry Cotton, mit ein wenig Geisterjäger John Sinclair obendrauf.
    Als die Julia-Romane auf den Markt kamen, war ich selig. Immerhin hatte es zur Folge, daß ich heute selbst im Tiefschlaf Stereotypen herbeten kann. (Die ersten fünf oder sechs Julias besitze ich noch. :grin)
    Und Kelter-Romane, hach! Müssen die Vorläufer von Cora gewesen sein. Wundergrauslichbar schön.


    Krimis en masse, ich glaube, Christie hatte ich mit 15 durch. Da kann ich eine Linie ziehen. Mir kam die Welt rätselhaft vor, in Krimis wurde immer alles so schön aufgeklärt. Ich fand sie wahnsinnig beruhigend.
    Als ich an die ersten sozialkritischen oder die mit einem offenen Ende kam, war ich entsprechend schockiert.


    Gelesen habe ich aber auch viele Jugendbücher, Abenteuergeschichten, Schulgeschichten.
    Erwachsenenbücher: die historischen Romane von Heyer, Angélique, die frühen Simmel und, damals ein Skandal, Susann, Das Tal der Puppen.


    Eine weitere Linie: meine Lektüre durfte nichts mit meiner Realität zu tun haben.
    :lache


    Die Heftromane haben meine Eltern moniert, mein Vater die Liebesromane, meine Mutter Jerry Cotton. Ich las sie halt heimlich. (Vielleicht hättest Du auch so reagiert, wenn Deine Mutter etwas gesagt hätte?)
    John Sinclair habe ich soweiso gleich in der Schultasche gelassen, man ist ja nicht ganz blöd in dem Alter.


    Heute lese ich völlig anders und andere Bücher. Ich mußte aber weit über zwanzig werden, bis ich langsam von der reinen Unterhaltung wegkam.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Schon während meiner Schulzeit war ich Stammgast in der Bücherei - dort habe ich zuerst sämtliche Regale mit Hanni und Nanni, Dolly, Anne, Fünf Freunde und wie sie alle heißen - vorwärts und rückwärts gelesen.
    Besondere Highlights waren immer Buchgeschenke, an ein Buch kann ich mich noch besonders erinnern: Abigails Zeitreise, weil ich es geliebt habe...


    Wie alt ich war, als ich zu den Erwachsenenregalen gewechselt habe, weiß ich nicht mehr so genau - aber bestimmt 16 oder 17. Da habe ich gern die Bücher von Victoria Holt, Barbara Wood, Barbara Erskine, Marion Zimmer Bradley, Joanna Trolope und Joan Aiken gelesen. Und Krimis wie Inspector Jury.
    Diese Romantik-Schnulzen von Victoria Holt und Co habe ich in rauen Mengen verschlungen - und heute kann ich mit sowas überhaupt nichts mehr anfangen. :lache


    Meine Eltern haben schon geschaut, was ich lese, sich aber nicht eingemischt - gut, war ja auch nichts sonderlich ausgefallenes...

  • Zitat

    Original von magali
    Gelesen habe ich bunt gemischt, aber jahrelang aus der untersten Schublade. Stapelweise Heftromane, vorzugsweise Fürstenromane. Bergromane bekam ich von einer meiner Großmütter, aber ich mochte die Berge schon damals nicht. Ein Jahr lang las ich massenweise Jerry Cotton, mit ein wenig Geisterjäger John Sinclair obendrauf.
    Als die Julia-Romane auf den Markt kamen, war ich selig. Immerhin hatte es zur Folge, daß ich heute selbst im Tiefschlaf Stereotypen herbeten kann. (Die ersten fünf oder sechs Julias besitze ich noch. :grin)
    Und Kelter-Romane, hach! Müssen die Vorläufer von Cora gewesen sein. Wundergrauslichbar schön.


    :wow Jetzt bin ich aber wirklich schockiert, ausgerechnet Du.
    Soooo tief bin ich ja nie gesunken. :lache


    Zitat

    Gelesen habe ich aber auch viele Jugendbücher, Abenteuergeschichten, Schulgeschichten.
    Erwachsenenbücher: die historischen Romane von Heyer, Angélique, die frühen Simmel und, damals ein Skandal, Susann, Das Tal der Puppen.


    Nach den Jugendbüchern habe ich die oben genannten auch alle gelesen, auch ein paar Konsaliks und Harold Robbins und Marie Luise Fischer und Utta Danella und und Kathleen Woodiwiss und sowas.


    Zitat

    Krimis en masse, ich glaube, Christie hatte ich mit 15 durch. Da kann ich eine Linie ziehen. Mir kam die Welt rätselhaft vor, in Krimis wurde immer alles so schön aufgeklärt. Ich fand sie wahnsinnig beruhigend.
    Als ich an die ersten sozialkritischen oder die mit einem offenen Ende kam, war ich entsprechend schockiert.


    Krimis habe ich immer schon geliebt, nach den Kinderkrimis hatte ich mit vierzehn Agatha Christie und Dorothy L. Sayers und Raymond Chandler durch. Ich habe auch die ganze Palette der damaligen Thrillerautoren, Frederick Forsyth, Ken Follett, Jack Higgins, Desmond Bagley etc. gelesen.


    Rückblickend hat sich im Laufe der Jahre schon herauskristallisiert, welche Richtung Krimi ich gerne lesen, nämlich die Noirs, die düsteren, auch sozialkritischen und psychologischen.


    Zu meiner Teenagerzeit war "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" aktuell, das habe ich mit etwa 12/13 gelesen, weil mich das sehr interessiert hat. Das war nämlich weit mehr als nur die 600 km von meiner eigenen Lebenswirklichkeit in einer netten Kleinstadt entfernt. "Der Fänger im Roggen" habe ich mit 14 auch bewusst gesucht und gelesen, weil das ja an amerikanischen Schulen teilweise immer noch verboten war.


    Etwa ab 12 Jahren habe ich bei uns Zuhause und in der Stadtbibliothek die Regale geplündert und alles gelesen, was mir unter die Finger kam und interessant erschien. Meine Eltern haben das nicht kontrolliert, bei der Bibliothek kann ich mich auch nicht erinnern, dass ich Bücher NICHT bekommen hätte. :gruebel
    Ich glaube aber nicht, dass mir das geschadet hat, was ich da gelesen habe. ;-)


    Die Zeiten haben sich sicherlich geändert, ist gegen das heutige Fernsehprogramm und manchen Deutsch-Rap die Lektüre von "Das Tal der Puppen" oder Harold Robbins nicht fast schon nostalgisch harmlos? :gruebel Naja, ich habe ja auch nur noch sehr sehr dunkle Erinnerungen daran.


    .

  • Miss Kazumi: Oh nein! Dann wünsch ich dir wirklich, dass das wieder besser wird.... :-( Vielleicht solltest du dich mal richtig ablenken! ;-) So mit Freunden treffen und Spass haben, das würde doch bestimmt helfen! :-)


    Und zum Thema: ALso wenn man Erwachsenenbücher als normal bezeichnet, sind meine Bücher di cih lese recht normal. Wenn man aber die zum teil darin vorhandene Brutalität mit einberechnet, sind meine Romane wohl eher nicht "normal".... :grin

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Wirklich interessant, dass alle etwas völlig unterschiedliches gelesen haben. Gar nicht so normal, wie im ersten Beitrag gedacht. :-)


    Bei mir persönlich ist es gar nicht lange her, dass ich 12-15 war... und ich habe fast ausschließlich Fantasy gelesen. Realitätsnahe Bücher konnte ich nicht haben, dafür habe ich mich erst hab 14/15 interessiert ansatzweise. Typischer Fall von Flucht aus der Realität also. Inzwischen ist mein Geschmack zum Glück differenzierter geworden.

    "Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte." (Hermann Hesse)

  • Meine Eltern hat es auch nicht interessiert, nur gewundert und teils auch aufgeregt, dass ich so viel las wobei ich in meiner Erinnerung nur selten drinnen war und eher draußen spielte:rolleyes
    Gelesen habe ich nach so gut wie allen Hohlbein-Büchern, ???-Büchern und Agatha Christie Krimis sehr viel aus der "Erwachsenenabteilung".
    Gar nicht mal Horror, aber sehr viele Sachbücher über den 2. Weltkrieg und da muss ich 13 gewesen sein! Das waren teils echt heftige Bildbände und ich frage mich heute, wie ich die so ausleihen konnte. Das ging so ein, zwei Jahre so und ich muss sagen ich hatte echt Alpträume, aber ich wollte alles "fürchterliche dieser Welt" wissen. Ich habe mit 14 "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gelesen und es ist eines meiner am häufigsten gelesenen Bücher (locker 30mal) und es hat mich fasziniert. Ich fands natürlich schlimm, aber irgendwie hat es mich persönlich nciht abgeschreckt, sondern irgendwie fand ich es "cool", weils mir ähnlich ging zu Hause und ich ebenso aus diesem Elternhaus "ausbrach"... Nein, ich bin nicht drogensüchtig geworden und habe mich auch nicht prostituiert ;-) Danach las ich dann auch Bücher über Sekten, Sklaverei und Missbrauch und das waren auch keine Jugendbücher. Die haben mir wiederum nicht geschadet, ich war zwar schockiert, aber ich wollte alles begreifen und aufsaugen. Überhaupt habe ich damals sehr viele Sachbücher verschlungen.
    Rückblickend kann ich nur sagen, dass mir die Bücher über den 2. Weltkrieg und Holocoust im Allgemeinen sehr geschadet haben. Ich kann sowas heute weder mehr lesen noch gucke ich gerne Filme zu dem Thema.
    Mir fällt noch "Schindlers Liste" ein, das Buch habe ich im Italien-Urlaub vor der Nase meiner Eltern gelesen und da muss ich knappe 13 gewesen sein!

  • Ich habe ab 10 eine Menge Bücher gelesen, für die es eigentlich nochzu früh war. Meine Eltern wollten mich auch schützen, ich las die Bücher heimlich, mit dem Ergebnis, dass ich ziemlich verstört war und mit niemandem darüber reden konnte, z.B.
    Pausewang: "Die letzten Kinder von Schewenborn" oder "Die Wolke"


    Von 10 - 14 war ich außerdem versessen nach Literatur über den zweiten Weltkrieg, Judenverfolgung etc. Ich glaube nicht, ich habe so gut wie alles über dieses Thema gelesen, was der Jugendbuchmarkt damals her gab.
    Dann viele Jugendromane und DTV-Pocket.


    Ab 15 dann die Fantasy-Ära:
    - alles von den Hohlbeins
    - alles von Marion Zimmer Bradley
    - vieles von Stephen King (immer auch mir Abscheu, aber trotzdem...)


    Ab 17/18 kam anspruchsvollere Literatur:
    - alles von Stefan Zweig
    - vieles von Max Frisch
    - Goethe, Brecht, Schiller


    Dann Germanistikstudium mit allen positiven und negativen Seiten. :-)

  • Schon spannend, was hier alles so zum Vorschein kommt. :wow


    Im Gegensatz zu einigen von euch, mochte ich brutale Bücher gar nicht gern. Ich kann mich noch erinnern, dass ich mit 13/14 ein Buch las, in dem ein Tier schwer misshandelt wurde (leider weiss ich nicht mehr, wie es hiess) und ich war so schockiert und aufgewühlt, dass ich Albträume bekam. Obwohl mir "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" mehrmals empfohlen wurde, machte ich immer einen grossen Bogen darum, da ich irgendwie Angst davor hatte, dass ich es nicht ertrage.


    Als ich ungefähr 10 war, las ich fast nur Pferdebücher (ich war Mitglied in einem Pony Club und bekam jeden Monat ein Paket mit Pferdesachen und 1-2 Pferdebüchern).
    Mit ca. 12 begann dann meine Krimiphase (inspiriert durch meine damals beste Freundin). Ich las Agatha Christie, TKKG, ???, Knickerbocker-Bande, etc.
    Danach begann ich diese Teenager-Liebesgeschichten (freche Mädchen, freche Bücher hiessen die, glaube ich) zu lesen, aber auch Federica de Cesco und Brigitte Blobel mochte ich sehr gerne.
    Mit 15/16 hatte ich eine Lesepause, da las ich praktisch keine Bücher (was ich jetzt im Nachhinein sehr spannend finde, da ich zu der Zeit in einem Austauschjahr war und meine Gastfamilie praktisch gar nicht las und sie mir auch das Gefühl gaben, dass ich lieber etwas mit ihnen unternehmen sollte, anstatt zu lesen).
    Eine gute Kollegin hat mir dann, als ich ca. 17 war (und natürlich längst wieder zu Hause war), (Jugend-)Fantasybücher empfohlen. Ich las recht viel Trudi Canavan, Ralf Isau, Garth Nix, etc. Von dieser Phase komme ich erst jetzt ein bisschen weg, da es mir irgendwie nicht so gefällt, dass jetzt diese Vampirfantasybücher so "gepusht" werden und jedes zweite Buch, das ich in der Buchhandlung in die Hand nehme, eines von denen ist. Jetzt versuche ich ein bisschen "queerbeet" zu lesen und wage mich dann und wann auch an einen Thriller heran (der darf aber nicht zu brutal sein).
    Ich bin aber auch jetzt noch mit 21 in den Jugendbuchabteilungen anzutreffen (wofür ich mich manchmal auch schäme).
    Die Bücher holte ich mir meist in der Bibliothek oder ich las die von meinen älteren Halbgeschwister.


    Beeinflusst hat mich sicher immer mein Umfeld. Mein Vater und meine Geschwister haben alle sehr viel gelesen und deshalb bin ich wohl auch dazu gekommen und eben im Austauschjahr habe ich praktisch gar nichts gelesen.


    Meine Eltern haben sich aber eigentlich nie darum gekümmert, was ich denn so lese. Selten hat meine Mutter gefragt, um was es geht. Aber ich war ja auch ganz schön brav und habe über die typischen Kinder- bzw. Jugendthemen gelesen. :-)


    Rückblickend würde ich sagen, habe ich vor allem Bücher über Menschen gelesen, deren Lebensstil ich bewunderte und ich auch gerne gehabt hätte (z.B. wollte ich immer ein Pferd oder Pony haben und habe deshalb so viele Pferdegeschichten gelesen). Nur meine Fantasyphase passt da eigentlich nicht so rein... Vielleicht ist das ja ein Zeichen, dass auch ich einmal erwachsen werde :grin

  • Zitat

    Original von MissKazumi
    Zu der Zeit fing auch meine psychische Krankheit an, lag sicherlich mit daran, dass ich keine Kinderlektüre mehr wollte, zu langweilig. Ich wollte von schlimmen Dingen lesen.


    Ich bin sicherlich kein Experte bei psychischen Erkrankungen. Allerdings waere ich mehr als ueberrascht, wenn "falsche" Lektuere wirklich als Ausloeser fuer Erkrankungen gesehen werden kann. Sicherlich ist es moeglich die Art der Lektuere als Symptom im Auge zu halten. So gesehen haette es vielleicht geholfen, wenn deine Eltern es mehr beobachtet haetten, um rechtzeitig Hilfe zu holen zu koennen.


    Fuer Eltern ist es eigentlich nicht moeglich zu verhindern, dass ihre Kinder bestimmte Sachen nicht lesen. Aber statt zu verbieten koennen sie durchaus im Auge behalten, was der Nachwuchs sich da zu Gemuete fuehrt und sich als Diskussionspartner anbieten. Oder auch mal Literatur empfehlen, wenn man merkt in welche Richtung gerne gelesen wird.


    Ich selber hab sehr querbeet gelesen. Von Hanny und Nanny ueber die Pucki Buecher meiner Mutter zu dutzendweise Titel uebers 3. Reich, ein bischen Agathe Christie, alles von Sherlock Holmes, sehr viel Science Fiction (Asimov) ... einfach alles was unsere Buecherei so hergab. Allerdings war ich nie sehr fuer Fantasy oder Liebesromane zu haben. Ist bis heute einfach nicht mein Fall.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Meine Lese-Anfänge waren Märchenbücher. Ich hatte eine dicke Ausgabe mit Grimm's Märchen und mehrere Bücher mit russischen Märchen, die ich ganz besonders liebte.
    Wenig später fingen die Indianergeschichten an und haben viele Jahre nicht nachgelassen. Nein, nicht Karl May, den konnte ich noch nie lesen. LiLo Welskopf-Henrich und Co. Ihr erster großer Zyklus ist eigentlich eine Serie für alle Alterklassen, aber ich bin dann schon sehr zeitig (10? 11?) in den zweiten Zyklus abgewandert, der eher für Erwachsene war. Zusätzlich gab es aus der Bücherei noch sehr viel Sachbücher über Indianer, und auch damals schon, mit 14 oder 15, die ersten historischen Romane, bei denen ich dann auch blieb und bis heute bleibe.
    So richtige "Mädchenbücher" hatte ich zwar auch immer zuhause stehen, aber wirklich gelesen habe ich die wenigsten. Erinnern kann ich mich nur an drei, vom Inhalt her - "Kapitän Corinna", "Das Puppenheim in Pinnow" und "Con Amore" (ja, ich rede von "ostdeutscher" Buchkultur der Achtziger :grin).

  • Ich habe schon immer alles gelesen, was mir in die Finger kam - und wenn ich bei Omi war und mein Buch alle war, dann habe ich eben ihre Romanheftchen (Bergromane, Arztromane, Familienromane.... die ganze Palette tiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiefer Gefühle! :chen) durchgelesen.


    Meine Omi hatte auch immer von ihren Freundinnen stapelweise deren Klatschheftchen bekommen. Die hab ich auch alle gelesen. Und wenn ich "Glück" hatte, war auch mal ein "wochenend" oder eine "praline" dabei. Sicher auch nicht für mein damaliges Alter angemessen (aber damals natürlich hochspannend!).


    Später habe ich dann heimlich die Bravo meines Bruders gelesen und die Nackedeiheftchen, die er sich auch gelegentlich mal zulegte (er war damals auch erst 15, daher war das für ihn ebenso hochspannend, da verboten... :chen).


    Dumm war nur, wenn ich darin auf Begriffe stieß, die ich mir nicht erklären konnte. Denn SOWAS konnte ich nun wirklich nicht bei meinen Eltern nachfragen, ohne Erklärungen abzugeben... :rofl


    Die Bücher, die ich las, waren meist dem Alter entsprechend oder aber zumindest nicht jugendschädlich. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Neben der "Bravo" war meine Jugendlektüre eigentlich dem Alter entsprechend ( soweit ich mich erinnern kann ). Manchmal hab ich mich auch an Mama`s Büchern bedient und so zum Beispiel recht früh Hesse für mich entdeckt - allerdings noch nicht wirklich verstanden :grin Und ich habe sehr gerne griechische und römische Mythologie gelesen ( von Willi Fährmann u.a.), die fand ich ungemein spannend. Auch Geschichte hat mich recht früh interessiert.

  • Ich habe auch querbeet gelesen.
    Hanni und Nanni, Fünf Freunde, Freche Mädchen. Dann alles Mögliche, was mich von der Erwachsenenliteratur so angesprochen hat. Durch Harry Potter bin ich dann zur Fantasy-Literatur gekommen. Ja, ich denke, Harry Potter war so mein prägendstes Leseerlebnis.

    Nur eines ist vergnüglicher als abends im Bett, vor dem Einschlafen, noch ein Buch zu lesen - und das ist morgens, statt aufzustehen, noch ein Stündchen im Bett zu lesen.
    - Rose Macaulay -

  • Im Alter von 12 - 15 Jahren kam ich natürlich auch nicht an der "Bravo" vorbei, zudem las ich noch regelmäßig ein österreichisches Musikmagazin namens "Rennbahn Expreß" (keine Ahnung, ob es das heute überhaupt noch gibt). Dank eines älteren Bruders durfte ich mich an hohen Feiertagen auch mal an barbusigen Schönheiten in Magazinform ergötzen, aber niemals irgendetwas hardcore-mäßiges oder dem Alter komplett unangepaßtes, da hat er drauf geachtet.


    Bei den Büchern war´s auch recht harmlos, zu der Zeit interessierten mich Kinofilme stark, ich hatte aber keine Möglichkeit, regelmäßig ins Kino zu gehen. Deshalb habe ich mir immer die Taschenbuchausgaben zum Film gekauft (kosteten damals öS 100,-), von wegen "Dragon - Die Bruce Lee-Story", "Philadelphia", "Der mit dem Wolf tanzt", und lauter solches Zeugs. Außerdem mochte ich die Indiana Jones-Bände, von denen es jede Menge gab.
    Mit 14 dann begann ich Grisham zu lesen, dann ging´s recht schnell in die Welt der Erwachsenenliteratur, vorzugsweise mit Krimis und Thrillern, die mich heutzutage nicht mehr soo brennend interessieren (aber immer wieder mal gelesen werden).