Bücher über Vietnam (Sachbuch und Romane) gesucht

  • "Maria Coffey berichtet in diesem Buch auf sehr unterhaltsame Weise von ihrer Reise nach Vietnam, die sie gleich nach Öffnung des Landes im Jahre 1994 mit ihrem Mann unternommen hat. Dabei gefällt mir besonders, dass sie nicht nur die positiven Seiten der Reise zur Sprache bringt, sondern auch die vielen Schwierigkeiten aufzeigt, mit denen sie und ihr Mann konfrontiert waren."
    amazon "ein Kunde"

  • Lieber Buchdoktor,
    vielen Dank für die vielen Tips! "Mond über den Reisfeldern" hab ich mir vor ein paar Tagen bereits über boooklooker bestellt, zusammen mit noch ein paar anderen Vietnambüchern. Das erste Mekongbuch versuche ich mir auch gleich zu bestellen.


    Ich suche vor allem Bücher über Vietnam (Romane, Sachbücher), die in der Zeit von 1920 bis 1950 spielen/davon handeln. Ein paar hab ich schon gefunden. Aber wenn jemand noch was einfällt... Ich hab erst 50 Recherchebücher in meinem Rechercheregal stehen ;-)


    Liebe Grüße und nochmals vielen Dank!
    Lille

  • Darf ich fragen, woher dein Interesse am Vietnam stammt?


    Der Band versammelt 11 Erzählungen des Autors Nguyen Huy Thiep aus den Jahren 1986-2004. Die Veröffentlichung seiner ersten Werke, besonders der Kurzgeschichte Der pensionierte General, gilt als eine Wende in der Geschichte der vietnamesischen Nachkriegsliteratur hin zu einer jungen, unangepassten und experimentell orientierten Literatur.
    Typischerweise kämpfen Thieps Helden ums Überleben, kein Überleben im Sinne von Krieg und Revolution, sondern eines auf emotionaler und psychologischer Ebene im Nachkriegsvietnam. Thiep fängt die emotionale Qualität ihres Lebens auf eine Weise ein, wie sie noch keinem anderen Autor gelungen ist.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Diese Reihe hat mir auch gut gefallen.


    Hier gibt es eine Bibliografie:
    Bibliografie


    hier: Literaturgeschichte


    [edit: link, der dennoch nicht mehr funktioniert]


    wird auf

    Zitat

    Das Mädchen To Tam; 1922
    Der erste Kurzroman „To Tam“ (Das Mädchen To Tam; 1922), verfaßt von Hoang Ngoc Phach (1896-1973) brachte sodann die vietnamesische Literatur-Moderne zu ihrem eigentlichen Durchbruch. Dieser Roman erzählt über zwei junge Menschen, die sich kennengelernt und ineinander verliebt haben, die aber aufgrund rigoroser Normen des noch die damalige vietnamesische Gesellschaft beherrschenden, halbfeudalen Systems den Bund der Ehe nicht eingehen konnten. Das Mädchen To Tam (dem Namen einer Ochideenblüte entnommen), das bereits einem Jungen der befreundeten Familie ihrer Eltern versprochen war, zerbrach psychisch und physisch an den Wundmalen ihrer Liebe zu Dam Thuy, dem ebenfalls eine andere Frau auserwählt wurde, und verstarb unmittelbar nach ihrer Hochzeit. In einer Zeit, wo die traditionelle Beamten- prüfung (die letzte fand nämlich 1920 statt) endgültig der Vergangenheit angehören sollte, war die Euphorie eines sich dem Westen zugewandten, neuen sowie aufgeschlossenen modernen Vietnams sehr groß, die sich aber gleichsam in der Desillusionierung und in den Enttäuschungen wieder erlosch, da auch in den dreißiger Jahren die alten moralischen Werte und Gesetze die vietnamesische Gesellschaft noch eisern dominieren konnten.

    verwiesen



    und

    Zitat

    Während der Zeit - zwischen 1930 und 1945 entwickelte sich parallel dazu eine weitere realistische Methode, die, anders als die real-kritische - um exakter auszudrücken - man auch die „sozialkritisch-humanistische Gestaltung“ (U. Lies, Literaturakademie der 28 Sterne, S. 149) nennen könnte. Intellektuelle und Vertreter dieser Strömung wie Ngo Tat To (1892-1954), Nguyen Hong (1918-1982) sowie Nam Cao (1917-1951) griffen bewußt nach Themen aus dem Leben der Arbeiterklasse sowie der Kontra-Revolutionäre, welche in den Gefängnissen der französischen Kolonialmacht unter brutaler Folter und Gewalt zugrundegegangen waren. So wird im vietnamesischen Literaturfachjargon die realistische Methode der revolutionären Literatur, die sich jedoch in der Epik vor allem aber im Roman kaum behaupten konnte, zuge- ordnet. Zu Hauptvertretern dieser Richtung gehören Ho Chi Minh (1890-1969), Xuan Dieu (1917-1985), To Huu (geboren 1920), Nguyen Dinh Thi (geboren 1924). Werke mit revolutionärem Inhalt waren zwar verboten, sie wurden jedoch insofern von den Vietnamesen gerne gelesen, da sie sich bewußt gegen die brutale französische Diktatur wandten. Nach 1945 konnte sich die sozialistisch-realistische Methode in der vietnamesischen Fachliteratur durchsetzen. Nguyen Ngoc mit dem Roman „Dat nuoc dung len“, 1956 (wörtlich übersetzt: Das Land erhebt sich; von C. Barkhausen aber mit: „Die Feuer der Ba-na“ 1982 übertragen) zählt zu einem ihrer Hauptvertreter.

  • Terzani war auch in Vietnam.


    "Tiziano Terzani, ein Ex-Spiegel-Mitarbeiter, schildert in seinem Buch unter dem Titel "Fliegen ohne Flügel" seine Erfahrungen im Jahre 1993. Er meidet wegen einer Wahrsagung für ein Jahr jeglichen Flug und erlebt Asien auf eine ungewöhnliche Weise. Einige seiner Erlebnisse schreibt er auf dem Niveau eines Enzensberger - beileibe nicht mit der flotten "Spiegel-Diktion" sondern überlegt, meist kritisch, aber in der Seele an Asien hängend. Der gebürtige Italiener Terzani lebte viele Jahre seines Lebens in Asien und weiß - im Gegensatz zu den heutigen "TV-Journalisten", die mal eben bar jeder Sachkunde ein paar unreflektierte Sprüche in die Kamera schwätzen - wovon er berichtet.
    Seine regimekritische Anekdote einer Überlandreise nach Kentung in Burma mag als Beispiel für diese Darstellungsweise gelten. Es gibt wenige Bücher, die nach Ende des Vietnamkrieges geschrieben wurden, die so eindringlich und wahrhaftig Asien schildern. Ein Buch das ich mit Genuß gelesen habe."
    amazon-Livia

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Das freut mich. Schick mir doch bitte eine Nachricht, wenn dein Buch fertig ist.


    :lesend


    Hüstl. Mein Abgabetermin ist erst im Dezember 2012 - ich gehöre zu den langsamen AutorInnen ;) Aber ich schicke dir auf jeden Fall eine Nachricht. Den Verlag kann ich schon verraten: Der Roman wird - wie mein erster - bei Bloomsbury Berlin erscheinen.


    Liebe Grüße
    Lille

  • Ein Meisterwerk! Kann ich dir nur ans Herz legen! Habe ich glaube ich mit 15 oder 16 Jahren gelesen.


    "Wenn man bedenkt, daß er morgen um diese Zeit sehr wohl tot sein könnte, ist die Tatsache, daß er heute mutig war oder nicht, völlig ohne Belang -- völlig sinnlos. Wenn man bedenkt, daß er morgen tot sein könnte, ist alles belanglos. Das Leben ist belanglos. Ob er sich einen Baum angeschaut hat oder nicht ist belanglos. Es spielt überhaupt keine Rolle. Es ist für den Baum belanglos, es ist für jeden in seiner Einheit belanglos, und es ist für jeden in der ganzen Welt belanglos. Wen kümmerte es? Es ist nicht nur für ihn belanglos; und wenn er tot wäre, wenn er zu existieren aufhörte, wäre es auch für ihn belanglos. Noch wichtiger ist, daß es nicht nur belanglos wäre -- es wäre die ganze Zeit belanglos gewesen."
    Das ist die grundlegende Bedeutung des Krieges in Insel der Verdammten (1962), James Jones' dichterischer Darstellung des Kampfes zwischen amerikanischen und japanischen Truppen auf der Insel Guadalcanal. Die Erzählung wechselt mühelos zwischen verschiedenen Blickwinkeln innerhalb der C- (sprich "Charlie") Company, vom befehlshabenden Offizier Captain James Stein über seinen psychotischen Hauptfeldwebel Eddie Welsh zu den jungen Gefreiten, die sie in den Kampf schicken. Die Schilderungen der Kampfbedingungen -- und der seelischen Zustände, die sie hervorrufen -- sind unerschrocken realistisch, inklusive der Dialoge (in denen ein ganz bestimmtes Wort, das Norman Mailer 15 Jahre zuvor in The Naked and the Dead mit "fug" wiedergab, korrekt geschrieben ist). Diese Geschichte ist mehr als nur ein Klassiker der Kriegsliteratur -- sie ist eine der bedeutendsten Untersuchungen männlicher Identität der amerikanischen Literatur, mit der sich Jones einen Namen als Romanschriftsteller des Kalibers Herman Melvilles und Stephen Cranes machte."