Sayuri - Carina Bargmann

  • Titel: Sayuri
    Autorin: Carina Bargmann
    Verlag: Arena
    Seiten: 520



    Über die Autorin: (Arena)


    Carina Bargmann Hahrgang 1991, hat schon als Zehnjährige mit dem Schreiben angefangen.
    Mit fünfzehn Jahren hatte sie bereits zwei große Fantasyromane verfasst und wurde wenig später von einer der rennomiertesten deutschen Literaturagenturen als Nachwuchstalent entdeckt, neben dem Schreiben hat sie noch zahlreiche andere Hobbys, unter anderem ist sie fasziniert von der asiatischen Kultur und lernte Japnisch.


    Carina Bargmann lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in Braunschweig und bereitet sich gerade auf das Abitur vor.



    Über den Inhalt:


    In dem fiktiven Land unter den zwei Monden herrscht Aufregung, zwar ist es lange her, seitdem der Krieg über das Land hinweggezogen ist und es in eine Wüste verwandelt hat, doch nimmt die Unruhe in der Kaiserstadt, dem einzigen Ort an dem es noch Wasser gibt und die Menschen noch leben können, zu.


    Der Kaiser, der Hüter der Quelle der Magie und des nie versiegenden Wassers ist krank, durch seine Schwäche sinkt der Wasserspiegel und seine Machtinhaber sind auf der Suche nach der Ursache.
    Einen alte Prophezeiung besagt, dass ein vor sechzehn Jahren geborenes Kind die Macht des Kaisers auslöschen und die Quelle zum versiegen bringen wird, daher ergeht der Erlass alle Sechzehnjährigen gewaltsam aus der Stadt zu entfernen.


    Sayuri und ihre Freundin Marje verlassen die Stadt um in der Wüste um ihr Überleben zu kämpfen.
    Doch warum werden sie weiterhin von den Soldaten des Königs verfolgt?
    Marje versucht ihre Freundin zu schützen, ihre bereits verbannten Freunde in der Wüste zu finden.
    Sie begegnen fremdartigen Einzelgängern, und dem wahren Herren des Landes und versuchen verzweifelt einen Weg zu finden, Sayuri zu retten, denn seitdem diese die schützende Stadt verlassen hat, scheint sie krank zu sein und wird immer schwächer.



    Meine Rezension:


    Ein beeindruckendes Erstlingswerk einer sehr jungen Autorin!


    Ich hatte sprachlich nicht allzuviel erwartet und wurde positiv überrascht, so nimmt sich die Autorin genügend Zeit, um ihre Figuren vorzustellen und zu entwickeln.
    Mit der fortschreitenden Geschichte verändern sich die Figuren gut nachvollziehbar und in sich logisch.
    Die verwendeten Ideen haben mich sehr angesprochen, so die Vorstellung dass Wasser und Magie nebeneinander existieren aber untrennbar miteinander verquickt sind, habe ich in der beschriebenen Wüstenlandschaft als sehr treffend empfunden.


    Auch das Auftauchen von bekannten Fabelwesen, hat mich eher positiv überrascht, so hat die Autorin nicht auf altbekannte, vorhersehbahre Verhaltensweisen der Zauberfiguren zurückgegriffen, sondern ihnen ein eigenes, individuelles Leben eingehaucht.
    Auch hat mich das Ende positiv überrascht, denn wer sich einen Disneyschluss vorstellt, wird hier enttäuscht werden :-]


    Die angesprochenen Themen, Überleben, Freundschaft, Vertrauen, Liebe und Zusammenhalt sind sicherlich nicht neu, aber in diesem Fall hat mir die Aufbereitung sehr gefallen, so dass ich auf jeden Fall auch den nächsten Band lesen werde und die Autorin ganz genau im Auge behalten werde. :lupe


    Vielen Dank, ich bin wirklich gut unterhalten worden!



    überraschte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Inhalt:


    In der Stadt, in der Sayuri und Marje leben, hängt alles vom Kaiser ab. Denn der wandelt die Kraft der magischen Quelle in Wasser um. Doch der Wasserstand scheint zu sinken und der Kaiser wird immer schwächer. Miro, der Bruder des Kaisers, verkündet deswegen, dass alle 16jährigen die Stadt verlassen müssen, da vor 16 Jahren eine ungünstige Sternenkostellation die jetzige Wasserknappheit bedingt hat. Doch stimmt das wirklich? Auch Sayuri die stumme Kräuterheilerin und Marje die junge Rebellin fliehen in die Wüste.
    Kiyoshi, Neffe des Kaisers, zweifelt ebenso wie viel Stadtbewohner an den Worten seines Onkels. Er verlässt die Stadt, um das Geheimnis um den wahren Grund der Wasserknappheit zu lösen. An der Stadtgrenze trifft er auf Sayuri und Marje. Können die drei in der Wüste voller magischer Wesen überleben?


    Meine Meinung:


    Dieser Fantasyroman ist das Debüt einer jungen Autorin. Mit erst 17 Jahren schrieb Carina Bargmann diese mitreißende Geschichte voller Magie und fantastischer Wesen.
    Anfangs fiel es mir schwer, in die Geschichte zu kommen. Die einzelnen Handlungen wirkten auf mich etwas abgehakt und isoliert, doch allerspätestens ab dem zweiten Teil des Buches (eigentlich aber schon früher) hatte mich die Geschichte um die insgesamt 3 Hauptpersonen gepackt: Mit Sayuri, dem stummen, schüchternen Mädchen, Marje der widerspenstigen, aber doch liebevollen Rebellin und Kiyoshi, dem zweifelnden Neffen des Kaisers, stehen gleich drei verschiedene Charaktere zur Auswahl, mit denen sich der Lesers sicherlich schnell identifizieren kann.
    Im Laufe des Buches war ich immer wieder abwechselnd total gefesselt von der Geschichte und dann wieder traurig, dass manche Handlungsstränge nicht länger andauerten. Frau Bargmann schafft insbesondere im Mittelteil eine Welt, die voll ist von verschiedensten magischen Wesen, wie ich sie aus anderen Fantasybüchern nicht unbedingt kannte. Diese Welt ist nicht immer schön und nett, sondern steckt oftmals auch voller Gefahren und böser Kreaturen.
    Zum Schluss des Buches kann ich, ohne zu viel zu verraten, nicht allzuviel sagen, nur dass ich ihn mir anders gewünscht hätte. Ich kann aber auch verstehen, warum die Autorin ihn so geschrieben hat, wie er ist.
    Insgesamt war ich am Ende der Geschichte traurig, als das Abenteuer um Marje (meine Identifikationsfigur ;)) und ihre Gefährten zuende war.


    Abschließend muss ich unbedingt noch erwähnen, wie toll das Buchcover ist! :) In Lila- und Blautönen gehalten ist es so schon schön. Dazu lohnt sich dann das liebevolle Streicheln des Buchs hier nochmehr als bei anderen Büchern: eine Art lilaner Regen ist aus dem Umschlag gestanzt. Probiert es mal aus: einfach toll!

  • Der Fluss Shanu spendet das Wasser für die Bewohner der Kaiserstadt. Allerdings dürfen nicht alle in gleichem Maße das kostbare Gut genießen. Taler - die Bewohner des Außenbezirkes, zu denen auch Marje gehört, bekommen immer weniger Wasser zugeteilt und müssen dafür immer mehr bezahlen. Schließlich verkündet Miro, der Bruder des schwer erkrankten Kaisers, dass die 16-jährigen Stadtbewohner dafür verantwortlich sind, dass das Wasser im Fluss versiegt und dass der Kaiser deswegen sterben muss. Er spricht von einer uralten Prophezeiung und auf seine Anordnung müssen alle Sechzehnjährigen sofort die Stadt verlassen.


    Marje zögert nicht lange und flieht zusammen mit ihrer Freundin Sayuri in die Wüste. Auf dem Fluchtweg treffen sie Kiyoshi, den Sohn des Kaisers, der schon seit einiger Zeit an der Glaubwürdigkeit seines Onkels zweifelt und versucht auf eigene Faust die Stadt und ihre Bewohner zu retten. Die jungen Leute erleben unzählige Abenteuer, treffen fantastische Wesen, riskieren mehrmals ihr Leben, müssen den Feind bekämpfen und finden neue Freunde.


    Diese fantasievolle Geschichte hat mich in eine wundersame Welt versetzt. In dieser Welt agieren nicht nur die Menschen, auch fantastische Wesen wie Zentauren, Essjiare (riesengroße wilde Kampfechsen), Wiljare (sprechende Riesenraubkatzen), menschenfreundliche Irrlichter zeigen unterschiedlichen Charaktere und erledigen diverse Aufgaben.


    Die Beschreibung der Landschaften und der Charaktere ist fantasievoll, wirkt aber glaubwürdig. Die Protagonisten dieser Geschichte schließt man einfach ins Herz und zittert und leidet mit ihnen. Und es wundert keinen, dass zum Schluss sogar die Tränen über das Gesicht des Lesers kullern…

  • Der Wasserspiegel des Flusses Shanu sinkt immer weiter und droht der Kaiserstadt damit mit dem Tod.
    Also verbannt Miro, der Bruder des Kaisers, aufgrund einer uralten Prophezeiung, alle 16 – jährigen aus der Stadt.
    Auch Sayuri und Marje sind daraufhin gezwungen die Stadt zu verlassen und treffen dabei auf Miros Erben Kiyoshi.
    Nachdem die beiden aus der Stadt fliehen mussten, kämpfen sie ums Überleben.
    Was hat es mit dieser Begegnung auf sich und was ist die Wahrheit über die uralte Prophezeiung, die nur Miro kennt?
    Mit „Sayuri“ ist Carina Bargmann ein starkes Debüt gelungen, indem sie die Geschichte der mysteriösen, stummen Sayuri und ihrer Freundin Marje erzählt.
    Mit einer sehr abwechslungsreichen und stimmigen Sprache werden die sehr authentischen, eigenständigen und facettenreichen Figuren greifbar und lebendig.
    Sofort fühlt man Sympathie und Zuneigung und fiebert deswegen besonders intensiv mit seinen Helden mit.
    Die Geschichte ist außergewöhnlich und detailliert beschrieben und der Leser versinkt sofort in dieser phantastischen Welt.
    Dennoch gab es einige längere Passagen, die sehr zäh und auch etwas langatmig waren.
    Das hat aber größtenteils den Lesefluss nicht wirklich gehemmt, war aber teilweise etwas störend.
    „Sayuri“ ist ein durchwegs spannendes Buch, das in einer traumhaft schönen Sprache geschrieben wurde und mit eigenständigen Charakteren besticht.
    Als Leser lässt man sich ganz in Carina Bargmanns Welt entführen und sich von einer talentierten Autorin fesseln.
    Ein wunderschönes Buch, das einen nicht nur durch unvorhersehbare Wendungen und dem sehr überraschenden, aber passendem Ende überzeugt.
    Sehr empfehlenswert!


    4 von 5 Sternen!

  • Kurzbeschreibung:
    Weil der Fluß Shanu, die Quelle allen Lebens, zu versiegen droht, verbannt der Kaiserbruder Miro alle 16jährigen Mädchen und Jungen aus seiner Stadt und überlässt sie in der Wüste ihrem Schicksal. Auch Marje und ihre Freundin Sayuri müssen fliehen und kämpfen in der Wüste um ihr Leben. Doch plötzlich treffen sie auf Kiyoshi, den Neffen und Erben des Kaisers, der auf der Suche nach einem auserwählten, sechzehnjährigen Mädchen ist, das einer alten Prophezeiung zur Folge die Stadt retten kann.


    Meine Meinung:
    "Sayuri" ist das Fantasy- Debüt der erst 1991 geborenen Carina Bergmann, von der man in Zukunft hoffentlich noch viel hören wird. Sie nimmt uns mit in die fremde Fantasiewelt von Marje und Sayuri, in der alles Leben von einem Fluß abhängig ist und dessen Quelle von der Macht des Kaisers gespeist wird.
    Zu Beginn gestaltet es sich ein wenig schwierig, in die Geschichte hineinzufinden, denn der Anfang des Buches ist sehr verwirrend. Der Leser wird mit einer Flut an Namen bombadiert, die es erstmal zu sortieren gilt. Dass auch die Sonne und die beiden Monde, die in der Geschichte eine kleine Rolle spielen, ebenfalls Namen haben, trägt nicht gerade zu ihrer Durchsichtigkeit bei. Hat man dies jedoch erstmal begriffen und kann die einzelnen Namen ihren Charakteren zuordnen, fällt es nicht mehr schwer, der Handlung zu folgen.


    Die Geschichte braucht ein wenig Zeit, etwa 100 Seiten, um in Schwung zu kommen, doch dann baut sich große Spannung auf. Das Buch bleibt stehts unvorhersehbar, man wird immer wieder von Geschehnissen überrascht. Trotzdem ist die Handlung nicht undurchsichtig, sondern gut durchdacht und logisch. Eine beeindruckende Leistung für solch eine junge Autorin! Sie schafft es, den Leser zu fesseln und bis zum Schluß nicht wieder loszulassen. Die wenigen Stellen, an denen sich das Buch kurzzeitig etwas in die Länge zog, werden durch die übrigen, spannenden Szenen schnell wieder wettgemacht.


    Carina Bargamnns Schreibstil überzeugt. Es gelingt ihr, Marje, Sayuri, Kiyoshi und die anderen Charaktere sowie die Welt, in der sie leben, so anschaulich zu beschreiben, dass man sich gut vorstellen kann, in Sayuris Garten zu Sitzen oder eine Bootsfahrt auf dem Shanu zu machen.
    Auch die Vielzahl verschiedenster Charaktere scheinen wohlüberlegt und detailliert ausgearbeitet. Die für die Geschichte wichtigsten Figuren wie Sayuri, Marje, Kiyoshi, aber auch Miro und Aulis wurden mit dem nötigen Tiefgang ausgestattet. Doch auch die Charaktere, die nur einen Nebenrolle spielen, bleiben keinesfalls oberflächlich. Weniger Figuren hätten der Geschichte meiner Meinung nach aber keinen Abbruch getan, denn die vielen Namen, die sich oft auch noch ziemlich gleichen, haben mich an manchen Stellen doch verwirrt und ich musste überlegen "Wer war das jetzt nochmal?".


    Bis auf das Ende hat mir "Sayuri" ausnahmslos gut gefallen und ich halte es für ein rundum gelungenes Debüt. Ich würde mich wirklich sehr freuen, weitere Bücher von dieser talentierten jungen Autorin zu lesen.

  • Ein nächtlicher Einbruch, Flucht. Mord?
    Die 16-jährige Marje lebt in der großen Kaiserstadt mitten in der Wüste. Als eine „Tallerin“ – Bewohnerin des Armenviertels weit außerhalb der sicheren Palastmauern – ist sie auf die Wasserversorgung aus dem Fluss Shanu, der die reicheren Viertel durchzieht, angewiesen.
    Seit Kurzem scheint die Quelle des Flusses aber langsam zu versiegen und der Wasserstand in der gesamten Kaiserstadt sinkt. Die strenge Rationierung des Wassers trifft dabei die Taller am allermeisten und die Bevölkerung durstet.
    Mit ihrem starken Willen (und großem Dickkopf) kämpft Marje für ihr Viertel und bricht zusammen mit ihrem besten Freund Milan in eine Zinade ein, um die Wasserzufuhr für alle zu ermöglichen. Dabei klappt zunächst alles wie geplant – bis sie auf dem Rückweg den Wachen auffällt und fliehen muss. Auf ihrem Fluchtweg läuft sie dem jungen Soldaten Kiyoshi in die Arme – und sticht ihn in Wut und Panik nieder.


    Noch immer von einem schlechten Gewissen wegen des jungen Soldaten geplagt, begibt sich Marje am nächsten Tag zum Fest „Lauryns Frühling“, das in der gesamten Stadt gefeiert wird. Dort überschlagen sich dann plötzlich die Ereignisse: Der Bruder des Kaisers gibt bekannt, dass aufgrund einer 16 Jahre alten Prophezeiung alle 16-jährigen die Stadt so schnell wie möglich verlassen müssen damit die Quelle nicht gänzlich versiegt. Außerdem erkennt Marje den Soldaten vom Vorabend wieder und stellt erschrocken fest, dass es sich um den Prinzen, den Neffen des Kaisers, handelt.
    Schnell beschließen die Jugendlichen aus den ärmeren Vierteln – allen voran die Taller um Marje und Milan – dass sie sich nicht aus der Stadt vertreiben lassen werden. Hinaus in die Wüste zu gehen würde den sicheren Tod bedeuten: entweder Verdursten oder in den Mienen gefährlicher Söldner zur Arbeit gezwungen werden.
    Welche große Rolle dabei das stumme, weißhaarige Kräutermädchen Sayuri spielt, ist weder Marje noch dem Prinzen Kiyoshi zunächst bewusst… aber als Marje und Sayuri schließlich in die Wüste fliehen müssen, kreuzen sich die Wege der drei Hauptcharaktere des Buches und ihre Freundschaft, ihr Mut und ihr Vertrauen werden im Kampf um eine gerechte Herrschaft in der Kaiserstadt immer wieder auf die Probe gestellt.


    „Sayuri“ ist gewiss kein Buch, was mir in der Buchhandlung aufgefallen wäre und welches ich sofort gekauft hätte – schlicht und ergreifend deshalb, weil ich bis jetzt vor „High Fantasy“ immer etwas zurückgeschreckt bin. Carina Bargmann hat mich mit ihrem Erstlingswerk dafür umso mehr positiv überrascht!
    Die im Buch verwendete Sprache ist nicht nur angenehm und flüssig zu lesen, sondern auch richtig gut eingesetzt. Obwohl es von fremdartigen Begriffen in jedem Kapitel wimmelt, hatte ich nie Schwierigkeiten mich in der Geschichte zurecht zu finden. Viel mehr habe ich mich sogar über die fantastischen Namen der Tiere, von Sonne und Mond oder auch der Charaktere gefreut. Denn: Wörter wie „Wiljar“, „Shanu“ oder „Suieen“ fügen sich so melodisch in den Text ein, dass es richtig Spaß macht sich auf die Geschichte in dieser fremden Welt einzulassen.
    Abgesehen von der Sprache, war die Geschichte an sich auch bemerkenswert. Ich kann mich an keine Stelle erinnern, an der ich gelangweilt war oder die sich zäh hingezogen hat, da immer wieder etwas passiert ist, was zum Weiterlesen motiviert hat. Dabei ist die Entwicklung der drei Hauptcharaktere (Marje, Sayuri, Kiyoshi) spannend beschrieben und wird von den Nebencharakteren gestützt. So konnte ich mich zwar nicht mit einer bestimmten Person im Buch identifizieren, konnte aber nachvollziehen warum jeder handelte, wie er es eben tat; die Charaktere wirkten alle glaubwürdig und lebendig.
    Einen kleinen Wehrmutstropfen bietet dann das Ende: kein Happy End, wie man es als Leser normalerweise gewöhnt ist… sondern ganz kurz und knapp, geradezu brutal realistisch, wird man wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Bemängeln kann ich das aber nicht wirklich, denn es war stimmig, so wie das Buch endete. Traurig und zunächst schockierend, aber doch irgendwie passend.


    Kurzum: „Sayuri“ hat mich, trotz großer Skepsis, schnell von sich überzeugt und ich habe es genossen diese einfühlsame, spannende und schöne Fantasy-Geschichte zu lesen. Dafür, dass die Autorin Carina Bargmann Jahrgang 1991 – und somit 3 Jahre jünger als ich – ist, hat sie eine bemerkenswerte Leistung erbracht. Hoffentlich kann man in Zukunft noch mehr von ihr lesen!

  • Anmerkung zum Buch
    Sayuri ist das Debüt der damals erst 17jährigen deutschen Autorin Carina Bargmann. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man findet schnell seinen Rhythmus. Hier und da hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Schreibfeder ganz kurz nicht so leicht über das Papier gleiten wollte, wie im Rest des Buches, aber das waren nur kleine Augenblicke, die der Qualität dieser Geschichte nicht schaden.
    Auf 515 Seiten wird der Lesen in eine Welt entführt, die leicht an das ferne Japan erinnert und von mehreren Charakteren geschildert wird. So erlebt man die Ereignisse und Abenteuer nicht nur aus der Sicht einer einzelnen Person, sondern sowohl Marje als auch Prinz Kiyoshi, Sayuri, Suieen und der Kaiserbruder Miro führen den Leser durch die neue Welt. Auf dem ersten Blick mögen das vielleicht viele verschiedene Sichten sein und man könnte befürchten, dass dieser ständige Wechsel etwas verwirrend für den Leser ist – doch dem ist nicht so. Während der Geschichte befinden sich die Charaktere nicht immer zeitgleich am selben Ort und so ist es für den Leser interessant und notwendig zu erfahren, was anderenorts vor sich geht. Auch die Tatsache, dass man auf diese Art die Personen hinter den Namen besser kennenlernt, ist nicht von der Hand zu weisen. So war es zum Beispiel toll zu lesen, was in der stummen Sayuri vor sich geht; was Kiyoschis Gedanken in seinem Kopf veranstalten, jetzt, wo doch alles anders scheint, als er glaubte; wie Marje mit ihrer Trauer umgeht und die Barriere in ihrem Inneren langsam zerbricht; wie das Halbblut Suieen mit der Situation umgeht, hin- und hergerissen zu sein zwischen dem, was er braucht und dem, was er will und natürlich auch Miro, der uns hier und da einen Einblick in die Geheimnisse des Kaiserhauses gibt, machen es möglich, dass die Charaktere nicht nur als oberflächliche Gestalten durch die Geschichte irren, sondern dass der Leser sie auch kennenlernt und sich ein Bild über sie bilden kann.
    Sayuri ist eine Geschichte, die einen klaren Ablauf hat. Direkt auf den ersten Seiten wird dem Leser das erste Puzzleteil vor die Nase gehalten und so direkt dazu gebracht, hochkonzentriert weiterzulesen, da man auf gar keinen Fall irgendwas wichtiges verpassen möchte. Doch auch die sympathische Sayuri, die sich ihrer Umwelt nur mit Gesten mitteilen kann und die die Welt um sich herum immer mit neugierigen Augen betrachtet, wirft einige Fragen auf und heizt die Neugierde beim Leser an.
    In drei Teilen ziehen Sayuri und ihre Freunde den Leser in ihren Bann und zeigen ihm ihre Welt. Im ersten Teil lernt man die Kaiserstadt mit all ihrer Schönheit und ihren Problemen kennen. Ganz zu Beginn fühlte ich mich hier ein wenig von der Namensvielfalt erschlagen, da einige Charaktere nur nebenbei erwähnt wurden. Dies allerdings änderte sich schnell, nachdem jeder von ihnen seine kleine Einführung bekommen hatte und ich fortan wusste, wo ich sie hinzustecken hatte. Vielleicht hätte die Autorin Milan, Thar und Shoan etwas mehr Aufmerksamkeit schenken und intensiver auf sie eingehen können, doch für die Geschichte ist das nicht ausschlaggebend.
    Teil 2 des Buches spielt in der Wüste, wo unsere drei Freunde bald großen Gefahren gegenüberstehen. Hier lernen wir die Söldner, Zentauren, Wiljar, Greifen, Essjiar und auch ein Halbblut kennen. Die Vielfalt der Wesen ist enorm und doch fügen sie sich perfekt in die Geschichte ein, so, dass etwas Entscheidendes fehlen würde, wenn nur einer von ihnen nicht mit dabei wäre. Neben all den Abenteuern und schwierigen Situationen, die sie meistern müssen, gewinnen die Charaktere im Laufe dieses zweiten Teils jedoch nicht nur neue Feinde und Freunde, sondern auch Tiefe. Man bekommt einen wunderbaren Einblick hinter ihre Fassaden, erlebt den Zwiespalt, in dem sie sich befinden, spürt ihre Ängste und Trauer, aber auch die weiteren Gefühle, die sich langsam verändern, bleiben dem Leser nicht verborgen. Besonders interessant fand ich hier die Entwicklung Sayuris, wobei ich gestehen muss, dass ich gerne etwas mehr darüber erfahren hätte, wie sie mit ihren Fähigkeiten gelernt hat umzugehen. Neben all den Ereignissen, die die Autorin sehr schön beschrieben und ausgearbeitet hat, fand ich gerade diesen Handlungsstrang etwas zu kurz geraten.
    Nachdem der zweite Teil bereits spannungsgeladen war, geht es im dritten Teil auf den großen Showdown zu. Viele Geheimnisse sind bereits gelüftet, aber der entscheidende Weg ist noch nicht gegangen und die Zeit scheint eindeutig gegen die Freunde zu laufen. Am Ende finden wir uns wieder in der Kaiserstadt ein und ich gebe zu, dass mich dieser Teil am meisten berührt hat. Im Laufe des gesamten Buches sind mir die Charaktere so sehr ans Herz gewachsen, dass ich am Schluss gemeinsam mit ihnen gelitten und geweint habe.
    Die Fäden, die Carina Bargmann bereits ganz am Anfang begonnen hat zu spinnen, haben sich auf den letzten Seiten wunderbar zusammengefügt und neben der Farbenpracht der Charaktere ist es ihr gut gelungen, jeden von ihnen mit seinem eigenen Gefühlspäckchen zu versehen und diese auch dem Leser glaubwürdig rüberzubringen.
    Sprachlich merkt man, dass die Autorin noch sehr jung ist, jedoch ist das etwas, was den Lesespaß nicht mindert, denn Carina Bargmann hat einen Weg gefunden, auf ihre Art den Leser zu verzaubern – auch sprachlich.
    An Tiefe hätte man sicherlich noch an der ein oder anderen Stelle etwas hinzufügen können, aber dieses kleine Manko verliert durch die Tatsache, dass die Charaktere sehr natürlich dargestellt und liebevoll ausgearbeitet wurden, an Gewicht.
    Auch an Weisheiten fehlt es diesem Buch nicht. So wird der Leser immer wieder daran erinnert, dass man Dinge wollen muss, um sie zu meistern und das ein bloßes Hinnehmen nicht der richtige Weg ist, sondern dass das Hinterfragen der Dinge unausweichlich ist, um seinen Weg und seinen Platz im Leben zu finden.


    Fazit
    Trotz kleiner Schwächen handelt es sich bei Sayuri um ein durchaus gelungenes Debüt der jungen Autorin und ich bin gespannt, welche Ideen Carina Bargmann als nächstes haben wird. Sayuri wird von mir auf jeden Fall nicht zum letzten Mal gelesen worden sein und ich freue mich auf das, was noch kommen mag!
    In Sayuri findet jeder ein tolles Buch, der gerne in eine andere Welt abtauchen und ein Abenteuer voller Magie, Freundschaft, Liebe, Gefahren und Geheimnissen erleben mag.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten! :-]

  • Ich hatte dieses Buch schon sooooooooo oft in der Hand - vor allem auch deswegen weil ich das Cover einfach wunderschön fand. Und genauso toll fand ich natürlich auch den Klappentext.... :grin


    Und wieder wird meine WL länger und länger und länger..... :wow


    LG
    büchergirl90

  • Ein wundervolles Buch, allein wegen der Sprache (also schöne Synonyme, abwechsluchreich geschrieben und so.)
    Das Ende war klasse. Endlich mal was anderes!

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."

  • Zum Inhalt


    Mitten in der Wüste liegt wie eine Oase die Kaiserstadt. In ihr entspringt der Fluss Shanu, dessen Quelle durch die Macht des Kaisers niemals versiegt, wodurch die Bewohner mit ausreichend Wasser versorgt werden – zumindest jene aus der alten Stadt, die sich direkt um den Kaiserpalast schließt. Die neue Stadt bildet den äußeren Kreis und wird von Flüchtlingen aus der Wüste, Bauern und dem ärmeren Volk bewohnt. Auf Anordnung des Kaisers wird das Wasser in dieser Region rationiert und als der Wasserstand eines Tages zu sinken scheint, wird den Tallern (Bewohner der neuen Stadt) das Wasser gänzlich versagt.


    Die 16-jährige Marje und ihre Freunde wollen diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen und verschaffen sich Zugang zu der streng bewachten Zinade, die die Wasserzufuhr in die neue Stadt reguliert. Ihr Plan, die Schleusen zu öffnen, gelingt, doch auf dem Rückweg wird Marje von einem der Torwächter aufgehalten. In ihrer Panik sticht sie ihn nieder und flieht.
    Was sie zu dem Zeitpunkt nicht weiß: Ihr Gegner ist der Prinz höchstpersönlich.


    Als der Kaiser kurze Zeit darauf die Verbannung aller 16-Jährigen anordnet, sind Marje und ihre stumme Freundin Sayuri nach unvorhergesehenen Ereignissen gezwungen, die Stadt zu verlassen. Kiyoshi, der niedergestochene Prinz, der an der Gerechtigkeit des Kaisers zweifelt, möchte sie begleiten, sodass die drei eine unfreiwillige Zweckgemeinschaft bilden.
    Zu dritt suchen sie in der Wüste nach dem Grund für den sinkenden Wasserstand und betreten dabei eine Welt, die ihnen gänzlich fremd ist. Eine abenteuerliche Reise voller Geheimnisse, aber auch ungeahnter Gefahren beginnt…


    Zur Umsetzung


    Fantasy konnte mich bisher nicht unbedingt reizen. Carina Bargmanns Debütroman gehört zu diesem Genre und passt am ehesten in die Schiene der High Fantasy, auch epische Fantasy genannt. Der Definition entsprechend hat die Autorin mit „Sayuri“ eine Welt erschaffen, in der Magie eine tragende Rolle spielt und neben gewöhnlichen Menschen auch wundersame Fabelwesen leben.


    Während das Leben der Städter dem Leser weitgehend vertraut ist, folgen die Bewohner der Wüste ihren eigenen Gesetzen. Liebenswerte, aber auch unheimliche Gestalten tummeln sich dort und leben nach den Regeln, die vor ewigen Zeiten aufgestellt wurden.
    Genau wie Marje und ihre Freunde geriet ich nicht nur einmal ins Staunen wegen dieser sonderbaren Kreaturen. Es ist, als betrete man eine geheimnisvolle Welt, die der der Menschen zwar gleicht, aber doch voller Phantasie und kleiner Wunder steckt.


    Trotz meiner Skepsis bezüglich des Genres hat mich die Atmosphäre bereits auf den ersten Seiten gefangen genommen. Vielleicht liegt es an den Namen der Figuren, weswegen ich während des Lesens an eine Mischung aus Märchen und japanischen Filmen wie „Das Schloss im Himmel“, „Die letzten Glühwürmchen“ und „Mein Nachbar Totoru“ denken musste. Genau wie die Protagonisten dieser Filme vermögen einen auch die Figuren des Buches auf liebevolle Weise zu berühren.
    Diese Wirkung ist vor allen Dingen auch den Details zu verdanken, die Bargmann in ihre Geschichte einbaut: So ist Marjes ständiger Begleiter ein kleines Irrlicht, das stets um ihren Kopf schwirrt, äußerst gesprächig vor sich hinsummt und sich am Ende des Tages müde in den Schein einer Kerze legt, um neue Energie zu tanken. Das Irrlicht spielt im Grunde keine besondere Rolle, verleiht dem Erzählten aber mit seiner aufgeregten Art und der uneingeschränkten Liebe zu Marje eine sehr sympathische und bezaubernde Note.


    Im Vordergrund stehen hingegen Kiyoshi, Marje und Sayuri. Die Charaktere sind in meinen Augen gut greifbar und jeden von ihnen zeichnet eine besondere Eigenschaft aus: Kiyoshi ist der Sanftmütige, der den Dingen auf den Grund gehen möchte, aber auch nicht davor zurückscheut, die gute Sache mit Mut zu verteidigen, wenn es darauf ankommt. Marje ist die Kämpferin, die zwar etwas impulsiv ist, weswegen sie hier und da den falschen Weg einschlägt, aber doch einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit hat. Die stumme Sayuri hingegen ist ruhig und sanft und doch so neugierig und unschuldig wie ein Kind, das gerade die Welt für sich entdeckt.
    Jede dieser Figuren habe ich schnell ins Herz geschlossen und war von der Mischung durchaus angetan.


    Bargmanns Schreibstil rundet die Konstellation gekonnt ab. Das Erzählte liest sich flüssig, die Worte ziehen einen in die Geschehnisse hinein und die Wortwahl birgt trotz ihrer Einfachheit eine angenehme Wärme in sich.
    Zudem wirkt die Geschichte in sich geschlossen und überrascht mit unerwarteten Wendungen, einem wohldosierten Maß an Phantasie und Magie sowie glaubhaften Charakteren.


    Fazit


    Im Ganzen habe ich „Sayuri“ wirklich sehr gerne gelesen. Zwar enthält das Buch ein paar Längen, doch es fiel mir nicht schwer, darüber hinwegzusehen, weil ich es genossen habe, in diese mir fremde und zugleich bezaubernde Welt abzutauchen. Selten habe ich das Buch länger als ein paar Stunden beiseite gelegt. Die Spannung treibt einen zwar nicht über die Zeilen hinweg, doch sie sorgt dafür, dass einen die Handlung fesselt und man dranbleibt.
    Ausschlaggebend für die gute Bewertung sind für mich jedoch die besondere Atmosphäre, die liebevollen Details und die Tatsache, dass mich „Sayuri“ trotz meiner Skepsis nach nur wenigen Seiten für sich einnehmen konnte.
    Einfach schön!


    Altersempfehlung: ab 12 Jahren

  • Hey! :)


    Also ich hätte da mal eine Frage...wenn ihr euch das Cover genauer anguckt, also der Typ in der Mitte, ist das nicht Gaara?? (Ist an die gerichtet, die Naruto kennen. ^^)
    Also ich habe gelesen, Carina ist ein großer Anime Fan und der Typ, da bi ich mir sicher, ist Gaara. Nur mein Bruder sieht das nicht so...was meint ihr?? :)