Nina George: Die Mondspielerin

  • Ich habe dieses uch aus der Bücherei ausgeliehen, da ich in Frankreich lebe und gerne Bücher lese, die in Frankreich spielen.


    Es hat mir sehr gefallen, aber überwältigt hat es mich nicht unbedingt.


    Es wurde ja schon angesprochen, dass es einfach viel zu schnell ging, dass Marianne Anschluss an das Dorf bekommen hat. Dieser Meinung kann ich mich nur anschliessen. Ich kenne einige Bretonen, und es ist schon schwierig, sofort mit ihnen in Kontakt zu kommen. Man ist schon erstmal der, oder die Fremde und es braucht ca. 6 Monate, wenn nicht mehr, anerkannt zu werden. Auch, dass Marianne so schnell französisch gelernt haben soll, kann ich nicht nachvollziehen. Denn, es ist schon mit 20 Jahren schwer, eine neue Fremdsprache zu lernen, und mit 60 ist es noch viel schwerer. Ich weiss wovon ich spreche, denn ich kenne viele Deutsch, die nach Frankreich gezogen sind, und sich immer noch mit der Sprache schwer tun, auch wenn sie schon jahrelang hier leben.


    Ein kleiner Fehler ist mir in dem Buch auch aufgefallen, nichts weltbewegendes, und für Leser aus Deutschland sicher auch unwichtig. Auf Seite 239 wird das heraufziehen eines Gewitters beschrieben. ... auch wenn sie sich nicht erinnern konnten, was vor zehn Jahren am Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertages 1999 geschehen war.
    Vielleicht ist es auch ein Recherchefehler, aber den 2. Weihnachtsfeiertag gibt es nicht in ganz Frankreich, sondern nur in den Regionen Elsass und Moselle, nicht aber in der Bretagne. In ganz Frankreich ist nur der 25. Dezember ein gesetzlicher, nationaler Feiertag.


    Die Geschichte an sich gefällt mir ganz gut, vor allem lernen wir als Leser, dass es nie zu spät ist, sein eigenes Leben zu leben und aus irgendwelchen Konventionen oder anderem, auszubrechen. Die Bretagne und alle beschriebenen Orte sind sehr gut getroffen, und auch Max, der Kater, der Marianne vom ersten Tag an begleitet ist echt süss. Wo man auch wieder sieht, wer die Menschen kennt, liebt Tiere.


    Fazit:
    Eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken über sein eigenes Leben anregt, aber kein Buch, dass ich mir kaufen und mehrmals lesen würde.

    On a toujours le choix... Il suffit de faire le bon

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  • Nachdem mir Das Lavendelzimmer so gut gefallen hat, war es klar, daß Die Mondspielerin auch auf die Leseliste mußte.


    Doch im Gegensatz zum Lavendelzimmer fand ich dieses Buch irgendwie zu aufgesetzt, zu konstruiert und zu weichgespült. Die Sprache ist toll, das Buch birgt ein Meer an Sätzen und Weisheiten, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Wobei ich nichtmal sagen kann, woran das liegt, die Geschichte hat durchaus Potential.


    So reicht es bei mir auch nr für 7 Punkte.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Das Lavendelzimmer liegt mir einfach wegen des tollen Bücherschiffs näher und ich fand die Handlungsweisen der Protagonisten nicht ganz so unrealistisch wie bei der Mondspielerin. Aber das ist eben nur mein persönlicher Eindruck, es kann anderen ja ganz anders gehen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Wie bereits mit „Das Lavendelzimmer“ hat Nina George mit „Die Mondspielerin“ ein weiteres Herzensbuch geschrieben.


    Ein wundervoller Roman über Leid und Schmerz, über Glück, Liebe und das Leben. Ein Roman, der mich tief berührt hat, mich Nachdenken lassen hat über mein Leben. Ein Buch, das zeigt, dass es nie zu spät ist neu anzufangen, egal wie alt man ist. Ein Buch über soviel Gefühle und Ängste, über Hoffnungen, über das Loslassen und das Zulassen.


    Ich verliere mich nicht nur in der Geschichte, sondern auch in Paris und in einem wunderschönen Teil der Bretagne, der so bildlich dargestellt ist, das man dort abtauchen kann, das Meer sehen und riechen kann, die Gerüche des Essens, der Gegend in sich aufsaugt, schmeckt, die Luft fühlt, die Landschaft, die Farben in sich aufnimmt.


    Eine Geschichte einer Frau, die aus einer lieblosen Ehe flieht und, nicht weiter weiß. Ich spürte ihre Verzweiflung, ihr Hoffen, ihr ...., ihre Gefühle, ihr Auf und Ab. Ich fühlte mich teilweise wie sie. Ich fühlte mich wie diese Frau, auf der Entdeckung nach dem eigenen ich.


    Aber Nina George hat auch mit den anderen Charakteren sehr verschiedene Protagonisten mit Herz und Seele erschaffen, die jeder auf seine eigene Art mit ihren Problemen versuchen umzugehen. Sehr sympathische, warmherzige und doch eigene Charaktere. Jedem dieser Menschen hat Nina ein Leben eingehaucht, das man mitteilt, mitfühlt, mitleidet, mitliebt und auch hier liest man, dass kein Problem so groß ist, um nicht irgendwann über seinen Schatten zu springen.


    Ein wundervoller Roman, den man langsam lesen sollte, aufsaugen, genießen, Seite für Seite, Satz für Satz, Wort für Wort. Ich danke dir Nina George. Du hast mich von der ersten Seite an mit diesem Buch in den Bann gezogen, hast mich verzaubert. Ohne Kitsch, mit viel Gefühl, realistisch und doch voller Magie, traurig und liebevoll, romantisch und mit viel Seele ...


    Und ich habe gelernt. Gelernt, dass man in jedem Alter niemals seine Träume und Wünsche aufgeben sollte und niemals zu alt ist, um sein Leben zu ändern. Und das jedes Alter seinen Reiz hat. Alt ist man erst, wenn man aufhört zu Träumen.


    Für mich eins der wundervollsten Bücher, das ich je gelesen habe. Somit verdiente volle Punktzahl.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

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