Nina George: Die Mondspielerin

  • Ich habe das Buch gerade zuende gelesen.
    Möchte jetzt auch nicht so viel darüber schreiben, muss es jetzt erstmal sacken lassen und meine Gedanken ordnen. Ich kann es einfach nur an jeden weiterempfehlen. Ein wunderschönes Buch, das zum Nachdenken anregt. Man wird gefesselt und kann nicht mehr aufhören zu lesen.


    Ich vergebe 10 von 10 Punkten. Einfach ein wundervolles Buch.

  • Liebe Shotti et al,


    danke für die gemeinsame Leserunde und die vielen, vielen freundlichen Worte.




    Und, lieber DD: Nein, Sie müssen es nicht lesen, das Buch; denn es ist kein Liebesroman, es kommt viel zu wenig Ödnis drin vor, und heil ist in diesem Ausschnitt der Welt und ihrer Enden vermutlich auch nicht viel. Nein, das Buch ist nichts für Sie, wirklich nicht. ;-)


    Herzlichst an alle Eulen, wir lesen und treffen uns sicher hier im Forum, aber auch am 29sten in Hannover, denke ich – MERCI VIELMALS!!!


    Eure Nina
    George / Mondspielerin

  • Zitat

    Original von Mondspielerin
    Herzlichst an alle Eulen, wir lesen und treffen uns sicher hier im Forum, aber auch am 29sten in Hannover, denke ich – MERCI VIELMALS!!!


    Eure Nina
    George / Mondspielerin


    Das wäre toll! Darauf freue ich mich! Autoren lese gerne auch mal vor in Hannover :grin Klick mich! Wirst du auch lesen?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Hut ab vor Marianne, die den Tod sucht und das Leben findet....und merci Nina George, die uns an dieser wunderbaren, berührenden, menschlichen,
    magischen Reise teilhaben lässt.
    Allem Lobenden über das Buch kann ich nur zustimmen :write

  • Wow, was für eine wunderschöne Geschichte....


    Ich muß zugeben, dass ich mich mit französischen Büchern und Filmen sehr schwer tue. Irgendwie finde ich nie so richtig einen Zugang, obwohl mich zuvor die jeweiligen Klappentexte interessiert hatten. Aber irgendwann breche ich immer entnervt ab, so z. B. bei "Zusammen ist man weniger allein" Deshalb war ich auch hier skeptisch, als ich las, dass die Geschichte in der Bretagne spielt. Als ich hier in den Rezis dann auch noch einen Vergleich mit "Amelie" herausgelesen habe, hätte ich beinahe die Finger von dem Buch gelassen, obwohl mich der Klappentext sehr angesprochen hat. Das wäre ein großer Fehler gewesen. Vor allem fand ich es auch toll, dass die Protagonistin bereits 60 Jahre alt ist und damit fast 20 Jahre älter als ich. Das kommt nicht soooo häufig vor.


    Ich hatte dann das Glück, mir das Buch von Suzann leihen zu können und tauchte sofort von Anfang an in diese zauberhafte Geschichte ein, ließ mich treiben, entdeckte mit Marianne die Bretagne und hab gelernt, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist.


    Eigentlich wollte ich heute mit Plätzchen backen anfangen, aber ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich alles wußte und alles in mich aufgesogen hatte.


    "Die Mondspielerin" ist eines der wenigen Bücher, die ich mir kaufen und ins Regal stellen werde, obwohl ich es schon gelesen habe. Aber ich werde es sicherlich in einigen Monaten wieder zur Hand nehmen, um noch einmal mit Marianne ihren Weg zu gehen.


    Von mir 10 Punkte und eine klare Leseempfehlung!

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

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  • Zitat

    Original von Gwendy
    ... "Die Mondspielerin" ist eines der wenigen Bücher, die ich mir kaufen und ins Regal stellen werde, obwohl ich es schon gelesen habe. Aber ich werde es sicherlich in einigen Monaten wieder zur Hand nehmen, um noch einmal mit Marianne ihren Weg zu gehen.
    ...


    Dann geht es Dir so wie mir. Ich hatte ja das Glück, das Buch im Rahmen der Leserunden gewonnen zu haben, aber hätte ich es ausgeliehen, hätte ich es mir garantiert auch gekauft. Ich finde es schön und einfach nur besonders. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Also entweder bin ich zu unsensibel für solche Bücher oder das Genre liegt mir einfach nicht...
    Der Reihe nach: Die Mondspielerin wurde mir u.a. von einer lieben Eule ans Herz gelegt, nachdem ich verzweifelt nach einer gute Empfehlung bezüglich Roman schrie, da ich einfach mal etwas anderes lesen wollte.
    "Die Mondspielerin" ist eine schöne Geschichte um eine Frau, welche erst im Herbst des Lebens selbiges kennen - und lieben lernt, und nach einer langen Suche sich selbst findet. Soweit so gut, die Geschichte an sich hat mir gut gefallen - schön erzählt, hatte was magisches.
    Aber, mir waren die französischen Einschübe, Redewendungen dann doch zuviel des Guten, für jemanden wie mich, welcher der Sprache nicht mächtig ist, teilweise anstrengend. Ok, damit kann man eigentlich leben.
    Dann das Ende, bzw. der letzte Abschnitt: Hier wurde mir eindeutig zu dick aufgetragen, das war alles in allem echt zuviel des Guten. Hier wäre für mich eindeutig weniger mehr gewesen.
    Toll beschrieben und sehr atmosphärisch wiederum fand ich die Lebensart und den Menschenschlag beschrieben, da kam eine so tolle Atmosphäre auf, man konnte sie fast spüren!
    Man merkt, ich bin hin und her gerissen und denke eigentlich ist das Genre doch was für mich - den soviel Gemecker war es ja noch doch nicht...
    In Eulenpunkten ausgedrückt: 7 Punkte für Marianne.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    nofret, ich kann deine Aussagen sehr gut nachvollziehen, denn mir ging es ähnlich. ;-)


    Mir würde es sicherlich genau so gehen, deshalb lass ich das wohl lieber :wave

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Vielleicht wirkt die Aussage dieses Buches auch bei jedem Lebensalter anders. Leser die sich in einem ähnlichen Lebensalter wie Marianne befinden werden wohl eine andere Sichtweise haben als die Leser, die ggf. Sohn oder Tochter der Hauptperson dieses Buches sein könnten. Erstgenannte haben vieles aus eigenem Erleben selbst erfahren, die Zweitgenannten sind hier eben auf Hörensagen angewiesen.


    Gerade diese unterschiedlichen Sichtweisen zeigen aber auch, wie schnelllebig die Zeit geworden ist - Zeit hält sich eben nicht mehr sehr lange an einem Punkt auf. :wave
    Die "Halbwertzeit" der gesellschaftlichen Entwicklungsphasen wird immer kürzer. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das kann gut sein. Wobei mir Mariannes Geschichte und Entwicklung als solche sehr gut gefallen hat, auch wie sie erzählt wurde. Gerade ihre Zerrissenheit, der ewig scheinende Kampf mit sich war toll beschrieben.


    Aber trotzdem wars mir dann doch einfach zu "schnörkelig" ... zu viel des Guten.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Vielleicht wirkt die Aussage dieses Buches auch bei jedem Lebensalter anders. Leser die sich in einem ähnlichen Lebensalter wie Marianne befinden werden wohl eine andere Sichtweise haben als die Leser, die ggf. Sohn oder Tochter der Hauptperson dieses Buches sein könnten.


    Sicherlich richtig, allerdings kommt es auch auf den Blickwinkel an, unter dem das Buch gelesen wird. Und der wäre bei mir eben nicht der, dass ich mich mit der Heldin (alters- oder erfahrungsmäßig) identifizieren kann, sondern ich würde das Buch eher unter dem Aspekt "Bretagne" lesen.


    Nach allem, was ich hier bisher gelesen habe, nehme ich an, dass das Bild, das Nina George von den Bretonen zeichnet, nicht dem Eindruck entspricht, den ich in den mittlerweile zwanzig Jahren, die ich regelmäßig dahin fahre, gewonnen habe.



    Ich habe Sorge, dass hier die Bretagne lediglich als Kulisse dient, wo die Menschen zwar schrullig, aber hilfreich und gut sind, ein Sehnsuchtsort, an den sich eine vom Leben gebeutelte Frau flüchtet und ihr Glück findet, weil es dort einfach viel besser ist als zuhause :gruebel

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich kann nur Voltaires Worte wiederholen, besser kann ich das was ich empfunden habe auch nicht ausdrücken



  • Zitat

    Wobei mir Mariannes Geschichte und Entwicklung als solche sehr gut gefallen hat, auch wie sie erzählt wurde.


    Auch ich kanns mir diesmal wirklich leicht machen mit meiner Rezi, nofret78 hat meine Gedanken zu dem Buch 100% in Worte gefasst! Von der Empfehlung bis hin zu den Eulenpunkten genau getroffen, vor allem die positiven und negativen Gedanken dazu! Danke nofret78! :wave


    Trotzdem noch mein Fazit: Ein Buch mit vielen wunderschönen Sätzen und einem warmherzigen Ton an einem bezaubernden Ort. Aber ich fand es anstrengend zu lesen, das lag neben den französischen Einschüben (auch wenn es den Geist der Bretagne rübergebracht hat) an den vielen (Neben)-Personen, die mehr Raum gebraucht hätten und dem "zu viel" (an Liebe); vor allem am Buchende. Wahrscheinlich hätte mir das Buch besser gefallen, wenn ich meinen Kopf freier dafür gehabt hätte, so konnte ich mich nicht wirklich darauf einlassen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Ich schließe mich den Lobeshymnen an. Ich bin kein Frankreich-Fan ;-), spreche auch kein Wort französisch, Liebesromane sind eigentlich auch nicht mein Ding, aber trotzdem bin ich absolut begeistert von diesem Buch. Natürlich war einiges vorhersehbar und vielleicht zum Schluss auch etwas dick aufgetragen, aber ich habe ich wohl gefühlt, gelacht und gelitten und wünsche mir noch ganz viele Leser für dieses wunderbare Buch. :-]

  • "Ar Mor. Jede Auster war wie das Meer. Jenes Meer, das jeder im Herzen trug, weit und frei, wild oder sanft, zartblau oder schwarz."


    Ich finde, dieser Satz aus der "Mondspielerin" beschreibt das Buch am Besten. Auch Nina Georges Roman ist so eine Auster. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie tief das Meer ist, das sich mit Mariannes Herz vor dem schwimmenden Leser auftut, ich wäre schon viel früher gesprungen, um mich an ihrer Seite auf die Suche nach dem Inneren der Liebe zu begeben.
    Denn Marianne springt. Vom Pont Neuf. Weil sie ihr Leben nicht erträgt, das Leben an der Seite von Lothar. Sein Leben, das sie lebt. Aber sie wird gerettet und findet im Krankenhaus eine Fliese, die als Untersetzer dient. Darauf ist ein Hafen mit einem zierlichen roten Schiff gemalt. Die "Mariann". Und mit kaum mehr als dieser Fliese in der Hand flüchtet Marianne nach Kerdruc, dem Ort in der Bretagne mit dem Hafen. Und der Auberge.
    Gemeinsam mit Marianne erlebt, erfühlt und erschmeckt man sich von da an das Leben. Erst findet sie einen roten Kater. Dann Arbeit als Köchin. Dann Freunde und dann die Liebe. Vor allem aber findet sie sich selbst. Mitten in den keltischen Mythen der Bretonen, zwischen liebevollen und an der Liebe doch so sehr scheiternden Figuren wirkt Marianne als "Heilerin" für so manches. Eine gute Hexe öffnet ihr Herz und ein empfindsamer Maler füllt es mit Dingen, die sie nicht gekannt hat. Sieht sie mit seinen Augen so wie sie nie gesehen wurde.
    Ich habe jeden Moment dieser Reise genossen. So viel Lust, in die Bretagne zu reisen, mehr über Megalithen zu erfahren, die alten Sagen von Merlin wiederzulesen, Moules zu essen, Butterkuchen zu backen oder das Meer anzuschreien. Ich kann die Geschichte nicht anders nennen als sinnlich. Alle Sinne werden berührt. Nie habe ich besser beschrieben gesehen, wie eine Auster schmeckt oder wie sich Liebe und Tod anfühlen. So nah war ich selten an einer Protagonistin dran und habe mich durch sie in mich verliebt. Oder in das Leben.
    Ich kann diesen Roman nicht einfach nur empfehlen. Das wäre nicht genug. Aber vielleicht hilft es, an den Geschmack von Austern, gutem Wein, frischem Weißbrot, den Geruch von Salz, Honig und altem Holz, die Farbe von einem bunten Gemüsegarten im Sonnenlicht, den Klang eines Akkordeons in der Nacht und den Gedanken an Feen und Hexen zu erinnern. So ist "Die Mondspielerin."

  • Ich gehöre wohl zu den wenigen Lesern, denen das Buch nciht so gefallen hat.


    Schlecht geschrieben ist es bestimmt nicht, aber mich hat die Protagonistin irgendwie nur genervt. Ich hatte kaum Mitgefühl mit ihr, sondern fand sie als Person einfach schwach.


    Vielleicht habe ich es ja in der falschen Stimmung gelesen, aber ich dachte mir oft: Selber schuld, krieg dein Leben mal auf die Reihe.


    Die Kulisse kam aber sehr schön rüber und ich hatte direkt Lust auf Urlaub.

  • Mir hat die Geschichte auch nicht gefallen.


    Ich konnte auch zuviel vorhersehen und das mag ich gar nicht. Mir war die Story auch zu flach, zu harmonisch.
    Mir war Marianne nicht sympathisch. Zu Anfang nicht, zum Ende noch weniger. Am Anfang war sie mir zu leidend und am Ende zu aufgesetzt positiv...


    Ich kam mir vor wie in einer alten Heimatfilmchen-Schmonzette... oder wie bei Rosamunde Pilcher....


    Ich fand die ersten 50 Seiten noch ok dann kam nichts mehr, was mich irgendwie fesseln konnte. Nur nett schreiben reicht mir nicht.


    Ich konnte aus dem Buch nichts Bleibendes mitnehmen. Es handelt sich m. E. um eine Geschichte, die ich so jeden Montag oder Mittwoch Abend im TV zu sehen bekomme.... immer in identischer inhaltlicher Reihenfolge...


    Dramatisches Erlebnis, Flucht, Selbstfindung, Friede Freude Eierkuchen.... und alles klappt plötzlich ganz zufällig im Handumdrehn. Dem früheren Mann, der seiner Frau wehgetan hat tut es plötzlich schrecklich leid und kämpft wieder um sie und blubb.... hmmm. Plötzlich wird sie überall und von jedem bewundert.... ist sie plötzlich um 360° verändert und das alles innerhalb allerkürzester Zeit... (im realen Leben kaum realistisch).


    nöö

  • Was dieses Buch betrifft, bin ich hin- und hergerissen. Es las sich für mich sehr schleppend.


    Auf der einen Seite finde ich die Bretagne und den Ort Kerdruc sowie die ganzen Essen- und Genuss-Beschreibungen wirklich gelungen und das Buch hat auch viele kluge Sätze parat;


    aber auf der anderen Seite ist mir hinten und vorne einfach zu dick aufgetragen worden: zu viel Leid und Dramaturgie am Anfang, zu viel Harmonie am Ende, zu schnelle Aufnahme Mariannes in die Dorfgemeinschaft, und sie hat rasend schnell Französisch gelernt haben müssen, um solche Dialoge sprechen zu können...


    Dann all ihre plötzlichen Fähigkeiten...


    Nein, ich kann die vorkommenden Figuren nicht als Menschen empfinden, wie es mir öfter mal beim Lesen passieren kann.
    Eben einfach nur als beschriebene Personen in einem Märchen.
    Ausser Emile; den habe ich gespürt.

    Leider reicht es bei mir nur für 6,5 Punkte.
    Ich bereue das Lesen aber nicht, denn die Bretagne ist nun auf meiner Reisewunschliste ziemlich weit nach oben gerutscht.


    Ich glaube übrigens nicht, dass das Lese-Empfinden mit dem Alter der oder des Lesenden zu tun hat. Bei mir jedenfalls nicht.


    Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“