Nina George: Die Mondspielerin

  • Zum Inhalt ist mE alles gesagt worden: Eine des Lebens überdrüssige Frau geht nach einem gescheiterten Selbstmordversuch in der Seine auf die Reise nach Kerdruc, einem kleinen Ort in der Bretagne, um sich dort das Leben zu nehmen... und befindet sich dann auf der Reise zu sich selbst.
    Nina George versteht es nicht nur, eine bezaubernde Geschichte anschaulich an den Leser zu bringen, sie beherrscht auch sehr gut das Spiel mit den Worten und da vor allem da Spiel mit leisen Tönen.
    Ja, vermutlich ist die Story ab einem gewissen Punkt vorhersehbar, trotzdem war es schön, sie zu lesen, denn auch die vielen Nebenfiguren sind glaubwürdig und interessant gestaltet. Das Buch atmet Atmosphäre, weshalb ich auf relativ häufige Einschübe in bretonischer Sprache hätte verzichten können, direkt gestört haben sie aber nicht.
    Ich durfte das Buch in einer lebhaften Leserunde mit ebenso freundlicher wie bereichernder Begleitung der Autorin lesen, die uns viel Lesenswertes über die Entstehung des Buches bis hin zB der Namensauswahl erzählte.
    Hierfür herzlichen Dank.
    Ob ich das Buch wirklich als reines Mutmachbuch in Sachen: Schmeisst Ehe und alles hin und verwirklicht euch! ansehe, bezweifele ich, aber eine schöne Geschichte, die Mut zum Nachdenken, Träumen und dann vielleicht doch noch zum Verwirklichen der Träume macht, ist es alle mal.
    Ein nachhaltiges Buch. Ausdrückliche Leseempfehlung!

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Irgendwie fällt es mir bei diesem Buch schwer, einen abschließenden Eindruck zu formulieren, der dessen vielfältigen Aspekten gerecht wird. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist zwar Marianne, aber fast jeder der liebenswerten und eigenwilligen Charaktere böte genügend Stoff für eigenes Buch. Hier darf der Leser sich hineinträumen - doch trotz dieser Versuchung verzweigen sich die Handlungsstränge nicht. Bis auf kleine Episoden bleiben wir immer bei Marianne und begleiten sie auf ihrer Reise in ihr neues Leben, ihrer Entwicklung von einer zutiefst unglücklichen grauen Maus zu einer selbstbewussten Frau, die endlich erkennt, was sie wert ist und was sie will. Wie eine Blume erblüht sie in der Bretagne, am Meer, zwischen Menschen, die sie mögen und anerkennen. [SIZE=7](Ich glaube, die poetische Sprache hat auf mich abgefärbt [/SIZE];-)).


    Es gab sehr realistische Bezüge zu Alter, Krankheit und Tod, aber auch viele Verweise auf keltisch-mythologisches Brauchtum in der Bretagne, wodurch die Geschichte (für mich) stellenweise leicht märchenhafte Züge erhielt. Nicht alles fand ich komplett stimmig und überzeugend, aber das war auch nicht notwendig, um von dieser Geschichte bezaubert zu werden. Voller Lebensweisheit und Liebe, erzählt in einer wunderbaren Sprache kann/soll sie Zuversicht und Mut machen, sich niemals aufzugeben und auch im fortgeschrittenen Alter neue Wege zu gehen.


    Dieses Buch wird einen besonderen Platz in meinem Bücherregal erhalten und jetzt erst einmal durch meine Familie und den Freundeskreis wandern.
    Herzlichen Dank an Nina George für diese wunderbare und zeitlose Geschichte, die sich auch bestens zum Verschenken eignet! (Nicht unbedingt an ganz junge Menschen).

  • Meine Meinung: Die biedere Hausfrau Marianne, die ihr ganzes Leben immer nur unauffällig getan hat, was andere von ihr erwarteten, versucht sich auf einer Reise nach Paris durch einen Sprung in die Seine umzubringen. Sie wird gerettet, doch im Krankenhaus bringt sie die Aussicht auf eine Rückkehr in ihr ungeliebtes Leben dazu, einfach auszubrechen und ans Meer zu fahren.
    In dem kleinen Küstenörtchen Kerdruc kann sie zum ersten Mal so sein, wie sie will und wird von den Bewohnern genauso geschätzt und akzeptiert, doch 41 Jahre Ehe lassen sich nicht so einfach abschütteln. Und irgendwann muss Marianne sich dann entscheiden…


    Auch nach dem Lesen der letzten Seite bin ich unentschlossen, wie ich dieses Buch beurteilen soll. Es gibt ganz bestimmt viele positive Aspekte, die mir sehr gut gefallen haben, als da wären z.B. teilweise sehr schöne, fast weise Sätze über die Liebe und das Leben, eine gewisse Magie, die sich der Rolle der Frauen auf eine etwas mystische Art und Weise annimmt und ganz sicher auch das Alter der Protagonistin, das in Romanen, die mit Liebe zu tun haben, fast kaum existent zu sein scheint.


    Neben diesen Punkten hat mir auch die ganz eigene kleine Welt des bretonischen Küstenörtchens gut gefallen. Die einzelnen Personen und deren Ansichten vom Leben. All das strahlt eine gewisse Ruhe aus, und zeigt, dass Menschen egal welchen Alters nie zu alt für die Liebe sind.


    Trotzdem war es mir in vielerlei Hinsicht zu vorhersehbar. Ich wusste schon fast von Anfang an, worauf die Handlung hinauslaufen würde und konnte mir das Ende denken, das dann auch genauso stattfand, wie ich vermutet hatte. Die Liebe ist das große Thema fast aller Protagonisten in diesem Roman und obwohl es auch Enttäuschungen gibt, so war es letztlich für mein Empfinden ein Zuviel an Harmonie. Mir kam es so vor, als habe ich dieses Buch schon oft gelesen.


    Mein Fazit: Meinen Lesegeschmack hat dieser Roman leider nicht ganz getroffen, doch wer ein Wohlfühlbuch sucht, ist mit der „Mondspielerin“ auf jeden Fall absolut richtig, das zeigen ja schon die anderen etwas positiveren Meinungen. Ich würde den Roman in die hier unter „Allerlei Buch“ genannte Kategorie „Ein Buch wie eine warme Decke“ einordnen und denke, es wird noch sehr viele Leser erfreuen.

  • Ich war hin und weg von der Mondspielerin und sie hat mich sehr berührt. Ich habe mal wieder gelesen das es egal ist wie alt man ist um noch etwas aus seinem Leben machen zu können. Man muss nur wollen.


    Das wollte Marianne und ich finde sie hat es sich nicht leicht gemacht.
    Sie hat noch einige Steine aus dem Weg räumen müssen um bei sich anzukommen.
    Vor allem haben mich die Beschreibungen oder die Weisheiten in diesem Buch manches mal zum Nachdenken angeregt.


    Besonders gefallen hat mir der Satz Wer leidet ohne etwas zu ändern, braucht es.
    Dieses Buch muss man langsam lesen, sonst überliest man etwas, oder am Besten liest man es ein zweites mal.


    Vielen Dank an Nina George für so ein wundervolles gefühlvolles Buch und das spontane Begleiten der Leserunde.


    edith: Rs

  • Auch ich will mich unbedingt den Lobeshymnen anschließen. Dieses Buch hat mir den Glauben an die Magie des Lesens zurückgegeben. Meine große Bewunderung vor dem schnörkellosen Stil Nina Georges, mit dem sie ohne überflüssige Adjektive die schwierigsten und zärtlichsten Szenen zu Papier zaubert. Viele wollen dieses Buch ein zweites Mal lesen, auch ich werde das tun, außerdem habe ich bereits mehrere Exemplare gekauft, um sie zu verschenken.


    10 Punkte!

  • Ich möchte mich ebenfalls den Lobeshymnen anschließen.
    Rita hat das gut formuliert:
    Magie des Lesens!
    Dieses Buch hat sie mir wieder einmal bewusst gemacht mit seinem auf unnötigen Schnickschnack verzichtenden und doch so verzaubernden Stil, den vielen merk-würdigen Worten und lebensnahen Charakteren, die in schönen und in schwierigen Szenen glaubwürdig blieben.
    Wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich das Buch bestimmt erneut lesen.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Marianne beschließt mit 60 Jahren ihrem Leben ein Ende zu setzen. Und welcher Ort eignet sich dazu besser als Paris? Genau dort flieht sie vor ihrem Mann Lothar und beschließt sich in der Seine zu ertränken.
    Doch es kommt anders. Sie wird gerettet und flieht nun vor ihrem lieblosen Ehemann nach Kerdruc, einem kleinen Fischerdorf in der Bretagne. Dort angekommen will sie sich erneut das Leben nehmen, doch es scheint, als ob ihr an jedem Tag etwas dazwischenkommt und mit einem Mal fängt Mariannes Leben erst richtig an.
    „Die Mondspielerin“ von Nina George ist ein sprachlich wunderschönes Buch, das den Leser von Beginn an gefangen nimmt.
    Mit einer bildhaften Sprache schildert die Autorin sehr detailreich die Landschaft und die verschiedenen Orte, die Marianne aufsucht. Dabei schreibt sie so facettenreich und lebendig, dass man den Geschmack des Meeres richtig auf der Zunge spüren kann.
    Dabei gewinnt die Handlung auch sehr an Tiefe und es finden sich auch viele Denkanstöße wieder, so dass ich als Leser öfters während der Lektüre über mein eigenes Leben nachdenken musste.
    Dennoch fühlte ich mich eher als Außenstehender, der keinen wirklichen Zugang zur Geschichte in dem Sinn fand, dass man sich als ein Teil davon fühlt und in einem Sog regelrecht mitgerissen wird. Es ist eher eine Distanz, die vom Leser zur Handlung herrscht. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich nicht wirklich in die Protagonisten hineinversetzen konnte, denn die Landschaft in all ihrer Schönheit hatte ich greifbar vor meinem inneren Auge.
    Wirklich gestört hat mich dann nur eine gewisse Konstruktion der Geschichte. So ist Marianne nach über 40 Jahren Ehe eine eher passive und verschüchterte Frau, die alles hinnimmt und in ihrem eigenen Selbstmitleid badet. Kaum ist sie aber in Kerdruc angekommen, scheint es so, als ob ihr alles regelrecht zufliegen würde. So wird sie als Fremde sofort mit offenen Armen aufgenommen, jeder ist auf der Stelle von ihr begeistert, sie stößt auf kaum Widerstand und sie macht sich mit einem übertriebenen Helfersyndrom bei jedem nahezu unentbehrlich. Für mich war das nicht wirklich nachvollziehbar und es lässt auch meiner Meinung nach etwas die Glaubwürdigkeit eines sonst sehr schönen Buches leiden. Es ist sicher gut, dass die eher unscheinbare Marianne sich zum Positiven wandelt, dass sie aber gleich zu einer Powerfrau mutiert, fand ich doch etwas überzogen.
    Auch wird das Buch dann zum Ende hin etwas kitschig, aber das ist eher nebensächlich und wie so alles Geschmacksache.
    Das Ende war vorhersehbar und manches eben etwas überzogen, dennoch ist „Die Mondspielerin“ ein sehr schönes und tiefberührendes und auch an manchen Stellen sehr trauriges Buch, das einem aber zeigt wie lebenswert das Leben doch ist.


    4 von 5 Sternen!

  • Eine sehr sprachgewaltige Geschichte über das Alter, das Leben und die Liebe


    Sie fehlt mir, die Liebe. Geliebt werden. Ein Gesicht, das dich ansieht und lächelt, weil du da bist. Eine Hand, die deine im Schlaf sucht. Jemand, mit dem ich ganz bin. Jemand, dessen Gesicht ich als Letztes sehen möchte, wenn ich für immer einschlafe. Jemand, der mein zu Hause ist.


    Marianne ist 60 Jahre alt, seit 41 Jahren mit ihrem Mann Lothar verheiratet – und sie hat das Leben satt. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch in Paris landet sie nach einigen glücklichen Zufällen in dem kleinen Dorf Kedruc in der Bretagne. Dort lebt sie endlich ihr Leben und lernt was es bedeutet zu lieben und geliebt zu werden. Doch gehört sie wirklich dorthin?


    Zum Anfang muss ich erstmal sagen, dass Nina George eine ganz tolle und verzaubernde Sprache verwendet – mit ihren bildhaften Beschreibungen kann man sich vor allem die Umgebung und die Landschaft sehr gut vorstellen. Auch kommen immer wieder wirklich rührende „Lebensweisheiten“ vor, die das Buch sehr lesenswert machen.


    Leider gibt es auch einige Dinge, die mich gestört haben. Zum Einen war die Geschichte ziemlich vorhersehbar und zum Anderen ist mir alles zu "rund" gelaufen – teilweise zu unglaubwürdig und unrealistisch. Etwas weniger ist manchmal doch mehr. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zuviel verraten.
    Leicht verwirrend waren auch die vielen Personen – die Namen konnte ich mir nicht alle merken und wusste teilweise nicht mehr wer nun wer ist. Hinzu kommt, dass ich mir bei einigen Personen auch mehr Tiefgang gewünscht hätte. Wer steckt hinter diesen Personen und wie ist ihre Geschichte? Leider kam das etwas zu kurz, da der Schwerpunkt hauptsächlich bei Marianne lag.


    Auf jeden Fall ist das eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und die auch immer wieder diverse Botschaften für den Leser bereithält - Lebe dein Leben wie du es möchtest und gebe dich nicht für andere auf – egal in welchem Alter du bist. Denn jeder hat sein Leben selber in der Hand und kann es jederzeit ändern.


    Man kann der Liebe nicht sagen: Komm, und bleib für immer.
    Mann kann sie nur begrüßen, wenn sie kommt, wie der Sommer, wie der Herbst, und wenn die Zeit um ist und sie geht, dann geht sie.
    Wie das Leben. Es kommt, und wenn es Zeit ist, geht es.
    Wie das Glück. Alles hat seine Zeit.


    Fazit: Die Sprache der Autorin verzaubert und lässt auch über den ein oder andren Mangel in der Geschichte hinwegsehen. Die Geschichte an sich ist nicht „atemberaubend“, dennoch sehr rührend und schön zum Lesen. Auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch. Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Nina George – Die Mondspielerin


    Schluss mit mir! Das ist Mariannes sehnlichster Wunsch, als sie sich in Paris vom Point Neuf in die Seine stürzt. Doch das Schicksal will es anders – sie wird gerettet. Die sechzigjährige Deutsche, die kein Wort Französisch spricht, flüchtet vor ihrem lieblosen Ehemann bis in ein kleines Fischerdorf in der Bretagne. Dort will sie eigentlich ihrem Leben im Meer ein Ende setzen, doch es scheint an jedem Tag etwas dazwischenzukommen...



    Schon das Cover des Buches ist sehr ansprechend. Es verrät nicht viel über den Inhalt und doch passt es zu dem Roman.
    Als ich dann zu lesen begann, konnte ich nicht mehr aufhören.
    Man lernt eine Frau kennen, die ihres Lebens müde geworden ist.
    Doch Marianne entdeckt sich selbst wieder, entwickelt sich weiter und findet so ihren Platz zum Leben. Dabei muss sie immer wieder Rückschläge in Kauf nehmen.
    Die Autorin schafft es eine wunderbare Atmosphäre zu schaffen, durch die man alles um sich herum vergisst. Durch die Beschreibungen der Landschaften und Personen gelingt es Nina George, den Roman lebendig werden zu lassen. Dabei wird trotzdem noch Raum für eigene Vorstellungen gelassen.
    Sehr gut gefallen haben mir auch die anderen Personen, die ihre eigene Lebensgeschichte eingebracht haben. Mit ihnen wurden Nebenhandlungen aufgebaut, die den Spaß am Lesen gesteigert und Spannung erzeugt haben.
    Am Anfang waren die vielen Personen noch verwirrend, doch am Ende habe ich sie alle ins Herz geschlossen.
    Ich finde das Buch sehr gelungen!

    wer nicht liest, ist nicht besser dran,
    als jemand, der nicht lesen kann

    Herrmann Simon, dt. Wirtschaftswissenschaftler, 1947

  • Marianne hat keine Lust mehr auf das Leben, auf ihren Mann, auf abgelaufene Lebensmittel ... Nicht einmal nachdem sie sich in Paris von einer Brücke in die Seine gestürzt hat findet ihr Mann Lothar ein nettes Wort für sie.


    Hals über Kopf aus dem Krankenhaus geflohen hat das Leben dann aber doch andere Pläne mit Marianne. Sie verschiebt ihren Selbstmord auf morgen, und wieder auf morgen, und nochmals auf morgen ...


    Meinung:


    Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin eigentlich erst dadurch und durch das schön gestaltete Cover darauf aufmerksam geworden. Ja und es war ein wirklicher Glücksfall, ganz bestimmt eines der Lesehighlights dieses Jahres.


    Man kann es schwer beschreiben, aber der Erzählstil ist einfach großartig, so viele herrliche Zeilen, Beschreibungen und Redewendungen, dass ich immer wieder gestoppt habe und nochmal zurückgeblättert, weil es einfach schön war.


    Die Charaktere und die Beschreibung der Bretagne und dieses kleinen Hafenstädtchens, einfach alles hat gepasst. Dieses Buch würde ich auf alle Fälle uneingeschränkt weiterempfehlen.

  • Habe dieses Buch in der Leserunde gelesen und eigentlich wurde bei den ganzen Rezis schon alles geschrieben. Trotzdem möchte ich hier noch kurz meinen Leseeindruck beschreiben.


    Marianne will ihr Leben beenden und stürzt sich in die Seine. Sie wird gerettet und plant ihren zweiten Selbstmordversuch in Kerdruc. Dort kommt ihr aber zum Glück das Leben und die Liebe dazwischen.


    Aber nicht nur über Marianne erfährt man viel, sondern auch über die Einwohner von Kerdruc. Die Schicksale der Einwohner werden so mit Mariannes Leben verwoben, dass man sich mitten unter ihnen fühlt.


    Dieser Roman zeigt, dass man für die Liebe nie zu alt ist. Ich fand dieses Buch einfach unbeschreiblich schön und werde es bestimmt noch oft zur Hand nehmen.


    Zu Recht bekommt Nina George die Auszeichnung für diesen Roman und von mir bekommt das Buch die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Über den Inhalt wurde ja schon alles geschrieben.


    Ich habe mir im Atlas heraus gesucht wo dieser schöne kleine Ort Kerdruc ist, weil mich alles im Buch so fasziniert hat.


    Man kann sich direkt vorstellen an diesem Strand zu sitzen, es ist soooo ein schönes Buch.


    Was mir auch besonders gut gefallen hat ist, dass Marianne nicht 28 sondern 60 war.
    Diese Buch bekommt einen Ehrenplatz im Buchregal und wird mit Sicherheit noch einmal gelesen.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Irgendwie fällt es mir bei diesem Buch schwer, einen abschließenden Eindruck zu formulieren, der dessen vielfältigen Aspekten gerecht wird. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist zwar Marianne, aber fast jeder der liebenswerten und eigenwilligen Charaktere böte genügend Stoff für eigenes Buch. Hier darf der Leser sich hineinträumen - doch trotz dieser Versuchung verzweigen sich die Handlungsstränge nicht. Bis auf kleine Episoden bleiben wir immer bei Marianne und begleiten sie auf ihrer Reise in ihr neues Leben, ihrer Entwicklung von einer zutiefst unglücklichen grauen Maus zu einer selbstbewussten Frau, die endlich erkennt, was sie wert ist und was sie will. Wie eine Blume erblüht sie in der Bretagne, am Meer, zwischen Menschen, die sie mögen und anerkennen. [SIZE=7](Ich glaube, die poetische Sprache hat auf mich abgefärbt [/SIZE];-)).


    Es gab sehr realistische Bezüge zu Alter, Krankheit und Tod, aber auch viele Verweise auf keltisch-mythologisches Brauchtum in der Bretagne, wodurch die Geschichte (für mich) stellenweise leicht märchenhafte Züge erhielt. Nicht alles fand ich komplett stimmig und überzeugend, aber das war auch nicht notwendig, um von dieser Geschichte bezaubert zu werden. Voller Lebensweisheit und Liebe, erzählt in einer wunderbaren Sprache kann/soll sie Zuversicht und Mut machen, sich niemals aufzugeben und auch im fortgeschrittenen Alter neue Wege zu gehen.


    Dieses Buch wird einen besonderen Platz in meinem Bücherregal erhalten und jetzt erst einmal durch meine Familie und den Freundeskreis wandern.
    Herzlichen Dank an Nina George für diese wunderbare und zeitlose Geschichte, die sich auch bestens zum Verschenken eignet! (Nicht unbedingt an ganz junge Menschen).


    Ich habe das Buch gestern beendet und keine zwei Tage dafür gebraucht. Es hat mich sehr berührt, und zwar nachhaltig und persönlich (man hat halt so seine Lebenserfahrungen, die man auch in diesem Buch wieder entdeckt), so daß es mir schwer fällt die richtigen Worte zu finden.


    Deine Rezension Lumos drückt alles aus, was ich auch über dieses Buch denke. Deshalb übernehme ich das so für mich und vergebe 10 Punkte und mehr, wenn ich könnte.


    Eines möchte ich allerdings noch hinzufügen:


    Diese märchenhafte Beschreibung der keltischen Mythologie hat mich teilweise glauben lassen, ich wäre wie damals, als ich das erste Mal "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley las, mitten in den Nebeln, den Mythen, den Geschichten von Avalon gefangen. Und ich hätte niemals gedacht, daß dies eine Autorin noch einmal auf die gleiche Weise schaffen würde.


    Dieses Buch ist aber auch so real, so voller Lebensweisheit, so voller Liebe zu den Menschen, zeigt aber auch, wie wichtig es ist, sich selbst zu lieben.


    Vielen Dank für diese wunderschöne Geschichte!

  • "Eine Geschichte voller Hoffnung, Weisheit und bretonischem Zauber; eine Geschichte über das eigene Leben, für das es nie zu spät ist."


    Und damit verspricht der Klappentext nicht zu viel. Nina George hat durch ihren eigenen Zauber einen wundervollen Roman geschaffen. Eine Geschichte die es sich zu genießen lohnt, die uns an einen kleinen Ort am Ende der Welt entführt und viel Lebensweisheit und Gefühl offenbart.


    Mit Marianne ist ihr die Darstellung einer liebevoll gezeichneten glaubwürdigen Protagonistin gelungen. Wir dürfen Mariannes Weg verfolgen, ihren Ausbruch aus einer unglücklichen Ehe, dem Wunsch zu sterben und später dem Wunsch zu Leben, das Leben zu lieben.


    Doch nicht nur die Hauptdarstellerin ist mir ans Herz gewachsen. Die Menschen aus Kerdruc mit einzelnen Geschichten, mit ihrer Trauer und Freude, Leidenschaft und Hoffnung haben mich berührt.


    Nina George hat einen wunderbaren Erzählstil. Sie hat mich in diesen kleinen Ort in der Bretagne entführt, mich verzaubert und ich habe diese schönen Lesestunden sehr genossen. Ein wirklich empfehlenswertes Buch. :-)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Wichtig ist auch der Schauplatz in der Bretagne, ein Ort an den sich jeder Lebensmüde sofort hinbegeben sollte.


    Ich habe gerade meine jährliche Portion Bretagne hinter mir und bin mir aber immer noch sehr, sehr unschlüssig, ob dieses Buch was für mich ist :gruebel
    Ich liebe ja Ker Gaer, und doch, wäre ich ernsthaft lebensmüde, würde mir ein Aufenthalt dort wahrscheinlich den Rest geben....


    Ich habe ein wenig Angst, dass mir in diesem Buch zu sehr eine heile Welt präsentiert wird, die Bretagne als Sehnsuchtsort, dabei liegt mir dieser Flecken Erde gerade wegen seiner Brüche, seiner Ungereimtheiten so am Herzen.


    Mal abgesehen davon, dass Liebesromane auch nicht so meines sind, mich keltischer Mummenschanz meistens furchtbar anödet und Cover, auf denen zarte Frauenhände Hortensiensträuße arrangieren, bei mir Fluchtinstinkte aktivieren, macht mich dieses Buch trotzdem neugierig.
    Soll ich's lesen?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • @ DraperDoyleIch bin nicht wirklich sicher, ob es deinen Geschmack trifft :gruebel. Probier`s einfach. "Keltischen Mummenschanz" brauchst du nicht zu befürchten, diese Bezüge sind bis auf vielleicht ein halbes Kapitel eher zurückhaltend.


    Heile Welt - ja und nein. Man darf nicht alles auf die Goldwaage legen und sollte es, wie Bouquineur so schön formulierte, weniger mit dem Verstand als mit dem Herzen lesen. Die Sprache wirst du sicher mögen.

  • Es ist höchste Zeit für meine Rezi! Aber ehrlich gesagt hatte ich mich bis dato nicht an die Besprechung dieses ganz besonderen Buches ran getraut. Es ist fast unmöglich, meine Begeisterung in diejenigen Worte zu fassen, die diesem Buch auch gerecht werden. Nur schon mal so viel vorneweg: ich habe hiermit mein Monatshighlight gefunden und vergebe volle Punktzahl. :-)


    Mit aussergewöhnlichem Einfühlungsvermögen hat Nina George Mariannes Flucht vor ihrem Ehemann in ein neues Leben in der Bretagne geschildert. Gleichzeitig begegnet der Leser so mancher liebevoll gezeichneten Figur, welche Mariannes Leben prägt - jede auf ihre ganz eigene Art.


    Im Weiteren ist die Bretagne der ideale Schauplatz für diese zauberhafte und aussergewöhnliche Liebesgeschichte. Die wunderschöne, manchmal raue Landschaft mit ihren bodenständigen Traditionen und der mystischen Historie steht für das Leben selbst – ein Leben voller Freude, Liebe, aber auch Krankheit und Tod. Ein Leben, das Marianne erst lernen muss zu leben – und zu lieben.


    Aber nicht nur mit der Geschichte selber, sondern auch mit ihrer Sprache ist es Nina George gelungen, mich vollkommen zu bezaubern und mit Weisheiten in ihren Bann zu ziehen. Eine meiner Lieblingsstellen findet sich auf S. 21: „Verrückt genug, um anzunehmen, dass man nur zu überleben bräuchte, um zu leben.“ Wie wahr! Man muss selber einiges tun, um sein Leben lebenswert zu gestalten. Und dazu kann auf jeden Fall auch die Lektüre eines ganz besonderen, liebenswerten und hinreissenden Buches – wie eben auch „Die Mondspielerin“ – gehören. ;-)

  • Der despotische Ehemann Lothar und das Leben mit ihm, meint die 60-jährige Marianne nicht mehr ertragen zu können und beschließt, sich das Leben zu nehmen.
    Sie findet sich allerdings im Krankenhaus wieder, wo sie durch eine Kachel, die sie im Schwesternzimmer findet, auf den Ort Kerdruc aufmerksam wird.
    Neugierig geworden, macht sie sich auf den Weg und lässt sich in dem Ort an der Küste der Bretagne nieder. Schnell fühlt sie sich hier zu Hause und findet Freunde und Bekannte.


    Die Autorin Nina George versteht es in dem Roman "Die Mondspielerin", den Protagonisten Leben einzuhauchen. Die Schauplätze sind schön und originalgetreu beschrieben und es macht Spaß, Marianne und ihre Freunde auf ihrem Weg zu begleiten.
    Die Mondspielerin ist ein Buch, das Mut macht, nicht in einer ausweglosen Situation zu verharren, sondern sein Leben in die Hand zu nehmen und auch in nicht mehr so ganz jungen Jahren noch neue Wege einzuschlagen.
    Marianne wollte sterben und hat das Leben gefunden.


    Ein unbedingt lesenswerter Roman, dem ich die volle Punktzahl gebe.