ZitatOriginal von Batcat
Lumos,
die Nominierung erfolgte bereits vor dieser Angelegenheit und ich halte es eigentlich auch für ausgeschlossen, daß sie nun auch nur den Hauch einer Chance auf diesen Preis hat.
Das hast du mir schon in dem anderen thread erklärt :grin. Aber warum wirft man sie nicht von der Liste? Das ist doch ein Affront gegen die anderen Nominierten!
Nein, ich meinte, das schon so, wie ich das geschrieben habe und ganz ehrlich, hätte Wolke die Runde verboten, hättest du doch als erste ZENSUR gebrüllt... also hast eigentlich nicht du etwas zu lachen, sondern wir.... 
ZitatOriginal von Lumos
Das hast du mir schon in dem anderen thread erklärt :grin. Aber warum wirft man sie nicht von der Liste? Das ist doch ein Affront gegen die anderen Nominierten!
Ach richtig, das warst ja auch Du. 
Ich kenne mich mit den Gepflogenheiten und Regeln da nicht aus und weiß daher nicht, ob man in so einem Fall jemand von der Liste nimmt (stellt sich die Frage: Nachrücker ja oder nein?) oder ob derjenige dann eben einfach nicht gewählt wird. Ist vielleicht auch wieder von Preis zu Preis unterschiedlich. 
Ist ja letztendlich auch egal, gibt Wichtigeres! Es geht mir nur total gegen den Strich, wenn solche Leute, die eher therapiert werden sollten, als hochbegabtes Wunderkind tituliert werden!
ZitatOriginal von Lumos
Ist ja letztendlich auch egal, gibt Wichtigeres! Es geht mir nur total gegen den Strich, wenn solche Leute, die eher therapiert werden sollten, als hochbegabtes Wunderkind tituliert werden!
Naja... das mit dem Wunderkind war ja auch vorher. 
Ich habe übrigens hier noch einen interessanten Artikel gelesen, von dem ich meine, ihn noch nicht verlinkt zu haben (ich werde alt und verliere von Zeit zu Zeit den Überblick :grin).
Laut diesem Artikel wird sie ja eher als Marionette missbraucht :gruebel! Ob das so stimmt, kann ich nicht beurteilen. Es schadet sicher nicht, diese Angelegenheit aus verschiedenen Aspekten zu betrachten, aber sympathischer wird mir diese Autorin dadurch auch nicht. Der Ullstein Verlag allerdings ebenfalls nicht!
ZitatAlles anzeigenOriginal von magali
beowulf
in der Tat muß man sich in dieser Angelegenheit vor Übertreibungen hüten. Sie ist per se schon schlimm genug. Es ist kein Allerweltsskandal, sondern etwas, das grundlegend an Vorstellungen, Regeln, Einstellungen, Arbeitsweisen rüttelt, in einer Art, die an sich schon ein skandalon ist, in ihrer Wirkung aber langfristig rundum zerstörerisch sein kann.
Es geht schon gar nicht mehr um die Frage von Plagiaten, sondern um den Umgang damit. Und der hat mit dem Fall Hegemann eine neue, schreckliche Qualität gewonnen.
Gar nicht erst anzufangen davon, daß das mit der Nominierung für den Leipziger Buchpreis so glatt ging, daß einer noch ganz andere Gedanken kommen können.
Ich sage auch gleich, daß ich nicht eben glücklich darüber bin, daß hier im Forum noch eine Leserunde zu dem Buch von Frau Hegemann stattfindet.
Ich meinerseits wüßte nicht mehr, wie ich ihr Buch beurteilen soll, besteht doch die Gefahr, daß jeder Satz, jeder Einfall, jede Wendung im Handlunsgablauf von jemand anderem stammt und nicht von der, die als Autorin angegeben wird. Wie soll man einen solchen Text qualifizieren?
Dies gilt umso mehr, als es sich um einen bewußten Versuch der Täuschung gehandelt hat.
Hätte ein Blogger nicht das Original gekannt und wäre so frei gewesen, das laut zu machen ...
Es lebe das Internet! (Das im Rahmen dieser ekligen Geschichte von entsprechender Seite auch gleich verteufelt wird.)
Was Jens Lindner betrifft: völlig okay. Mist gebaut, eins auf die Finger gekriegt und sich der Sache gestellt.
Nicht schön, aber unter heutigen Bedingungen (einschließlich der Politik und Wirtschaft) ein geradezu beispielhaftes Verhalten.
Abgesehen davon, ist seine Geschichte ein schönes Beispiel dafür, daß zum Schreiben eines ordentlichen Buchs mehr gehört, als gut formulieren zu können. Er beschreibt das sehr genau. Danke, Herr Lindner!
Sein Beispiel könnte man gut in einem Seminar übers Bücherschreiben einsetzen. Würde den AmateurInnen endlich wirklich zu denken geben.
magali
Was Jens Linder betrifft, kann ich mich dem "völlig okay" nicht anschließen. Und was soll der Amateurinnen beibringen? Wie es nicht geht? Er hat betrogen, wurde erwischt und bekommt jetzt sein Fett weg.
Zum Glück!
Dafür ist er ein gutes Beispiel.
Denn außer Hegemann und Lindner gibt es noch andere, die sowas tun. Nur die kommen damit durch.
ZitatOriginal von Batcat
Ich stimme Seestern voll und ganz zu.
Jens Lindner hat wenigstens Arsch in der Hose zu seinem großen, dummen Fehler zu stehen. Das macht ihn nicht besser - aber er kann sich noch im Spiegel betrachten.
Das finde ich auch!!
Helene Hegemann sagte mir bis jetzt gar nichts 
*schäm*
ZitatOriginal von Elbereth
Gute Reaktion von Piper!!
Da muss ich Dir beipflichten. Ullstein kann sich da n Beispiel nehmen...
Es gab sie schon immer, diese Plagiatsvorwürfe in der Geschichte der Literatur....manche waren berechtigt, manche waren es nicht.
Diejenigen die wohl am weitesten zurückreichen, betreffen Shakespeare, er wäre sogar einer der grössten Plagiatore gewesen.
Von Brecht weiss man, dass einiges aus seiner DREIGROSCHENOPER einer Villon-Uebersetzung entnommen ist.
Darüber habe ich mal irgendwo Vergleiche gesehen....und wenn ich mich noch recht erinnere, dann hat der Brecht diese Villon-Uebersetzungen fast Wort für Wort exakt übernommen.
Und dann gab es noch jenen grossen Skandal, als Claire Goll behauptete, Paul Celan hätte bei ihrem Mann Yvan abgekupfert. Darüber gibt es sogar ein Buch ---->KLICK
ZitatOriginal von Nala
Das finde ich auch!!
Helene Hegemann sagte mir bis jetzt gar nichts
Jens Linder hat nicht den Arsch in der Hose, denn er lügt bei seiner Stellungnahme jedem die Hucke voll.
Er hat sich erstens zu seiner Klauerei in einem Forum offiziell bekannt.
Und zweitens hat er schon mal abgeschrieben.
Und zwar hier:
2007 hat Jens Lindner bei BoD veröffentlicht: 'Geschichten die einer schrieb bevor er im achten Stock vom Balkon sprang'. (Amazon)
abgeschrieben vom Original:
'Geschichten, die einer schrieb bevor er im Erdgeschoss aus dem Fenster sprang' erschienen im Simon-Verlag im Jahr 1985.
Und sich dann noch mit Goethe auf eine Stufe stellen wollen ...
Oh, das wußte ich gar nicht. Sieh an.
Ich denke mir, das sollte bekannt sein, damit niemand auf den Gedanken kommt, Jens Lindner hätte nichts Unrechtes getan.
Es reicht, dass eine Abschreiberin schon für einen Preis nominiert wird.
Unsere deutsche Literatur macht sich langsam lächerlich.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Wimpy67
Jens Linder hat nicht den Arsch in der Hose, denn er lügt bei seiner Stellungnahme jedem die Hucke voll.
Er hat sich erstens zu seiner Klauerei in einem Forum offiziell bekannt.
Und zweitens hat er schon mal abgeschrieben.
Und zwar hier:
2007 hat Jens Lindner bei BoD veröffentlicht: 'Geschichten die einer schrieb bevor er im achten Stock vom Balkon sprang'. (Amazon)
abgeschrieben vom Original:
'Geschichten, die einer schrieb bevor er im Erdgeschoss aus dem Fenster sprang' erschienen im Simon-Verlag im Jahr 1985.
Und sich dann noch mit Goethe auf eine Stufe stellen wollen ...
Ist da nur der Titel ähnlich oder auch der Inhalt?
ZitatOriginal von Babyjane
[...]
Ich fände es schade, wenn die Runde abgesagt würde.
Eben weil so die Möglichkeit besteht, sich eine Meinung zu bilden und kontrovers zu diskutieren, ohne dafür zunächst etwas investieren zu müssen...
Wirst du dir dann auch "Strobo" besorgen?
Oder beziehst du dich da jetzt nur auf Hegemanns Buch als eigenständiges Werk?
Ich persönlich bräuchte für eine Meinung und kontroverse Diskussion auch das "Original", damit ich beurteilen könnte, wie nah die beiden Werke beeinander liegen und wieviel Hegemann wirklich in Axolotl Roadkill steckt.
Das soll hier kein Angriff sein, ich frage mich nur, ob Strobo zwecks Meinungsbildung bei der Leserunde in Betracht gezogen wird.
@ Mitsou
Das mache ich davon abhängig, wie sehr es Hegemanns Werk es schafft mich zu faszinieren und zu interessieren.
Im Moment ist es mehr die Neugier einer Katastrophentouristin...
ZitatAlles anzeigenOriginal von Joan
Es gab sie schon immer, diese Plagiatsvorwürfe in der Geschichte der Literatur....manche waren berechtigt, manche waren es nicht.
Diejenigen die wohl am weitesten zurückreichen, betreffen Shakespeare, er wäre sogar einer der grössten Plagiatore gewesen.
Von Brecht weiss man, dass einiges aus seiner DREIGROSCHENOPER einer Villon-Uebersetzung entnommen ist.
Darüber habe ich mal irgendwo Vergleiche gesehen....und wenn ich mich noch recht erinnere, dann hat der Brecht diese Villon-Uebersetzungen fast Wort für Wort exakt übernommen.
Und dann gab es noch jenen grossen Skandal, als Claire Goll behauptete, Paul Celan hätte bei ihrem Mann Yvan abgekupfert. Darüber gibt es sogar ein Buch ---->KLICK
Ich liebe dieses Argument. Es sagt so wunderbar gar nichts.
es geht ums Schreiben. Von daher gesehen, ist Lindners Argumentation wichtig. Er sagt, es hätte bei ihm gereicht, ein paar attraktive, witzige Seiten zu formulieren, nicht aber, um tatsächlich eine eigenständige Handlung zu entwickeln.
Und das ist exakt eine der Illusionen, der AmateurInnen anhängen. Sie glauben, es genügt, formulieren zu können. Schreiben heißt aber weit mehr. Und es ist alles andere als leicht, AmateurInnen oder auch AnfängerInnen klar zu machen, welche unterschiedlichen Arten von Arbeit geleistet werden müssen, um einen tragfähigen Text entstehen zu lassen. Man erarbeitet keineswegs nur gute Formulierungen, sondern viel, viel mehr.
Das eigentliche Schreiben ist zuweilen sogar die geringste Mühe.
Deswegen gefällt mir Lindners Entschuldigung so gut.
magali
ZitatOriginal von magali
Ich liebe dieses Argument. Es sagt so wunderbar gar nichts.
Ich argumentiere nicht, ich zeige nur auf, dass auch bekannte Literaten Plagiatsvorwürfen ausgesetzt waren.
Im Uebrigen: Muss ich denn jetzt immer zuerst bei Dir anfragen, bevor ich irgendwo etwas schreibe im Forum, damit es dann von Dir erstmal abgesegnet werden kann?
Das ist jetzt schon das 2. oder gar 3. Mal, dass Du meinen Postings hinterher kritisierst.
Ich bin auch nur eine einfache Bücherleserin, keine Literaturwissenschaftlerin, und möchte trotzdem gerne im Forum mitschreiben.
ganz allein mein Fehler. Selbst nach all diesen Jahren glaube ich immer wieder, daß hier in irgendeiner Weise diskutiert wird. Ich muß mir das wirklich abgewöhnen.
Bitte schreib, was immer Du aufzeigen möchtest. Dein Wissen über die literarische Welt ist beträchtlich und es soll dem Forum auf keinen Fall vorenthalten werden. Wissen verbreiten nützt immer, irgendwie, irgendwo, irgendwann, irgendwem. Es muß nicht zum Thema gehören.
magali (*DiesistnureinForumdieistnureinForumdiesistnureinForumdiesist ....*)
magali
Ich finde Lindners Antwort so anmaßend, weil er lügt, um seine Haut zu retten. Er schreibt über sich selbst in einem anderen Forum, dass er Bücher, die ihm gefallen, abschreibt und dann dem Verlag zuschickt.
Das lässt bei mir die Frage offen, ob er wirklich ein paar witzige Seiten fertiggebracht hat ...
Was kann er also Amateurinnen beibringen?
Er selbst hat nichts geleistet.
Er hatte diese Not, die er da so schön beschreibt oder zitiert, nicht erlebt (wenn man seinen anderen Angaben über sich selbst, die er lange bevor er erwischt wurde, geschrieben hatte, glaubt.)