Das (siehe Titel) ist eine Frage, die mir in letzter Zeit oft durch den Kopf geht. Eigentlich lese ich gerne Krimis, gerne auch spannende Krimis. In den letzten Monaten habe ich aber viele Bücher weggelegt, weil mir die (oft sehr ausführlichen) Beschreibungen von Mord, Blut, Gewalt, etc. einfach zu viel wurden.
Es ist nicht direkt so, dass mir diese Beschreibungen Angst machen oder ich davon Alpträume bekomme. Vielmehr "verfolgen" sie mich auf unangenehme Weise in meinen Gedanken oder ich finde sie schlicht und einfach nur ekelhaft. Oft ist mir die reale Gewalt, von der ich aus den Nachrichten leider nur zu oft erfahren muss, schon genug und ich frage mich, warum ich mir zusätzlich noch einen Krimi antun sollte ... Andererseits schätze ich die Spannung und den "Rätsel"-Faktor und mit den sogenannten "cozy mysteries" konnte ich mich leider auch nie richtig anfreunden.
Das hochgelobte und hier auch so populäre "Verblendung" von Stieg Larsson ist ein Beispiel: Hier war mir die Gewalt (gerade auch die sexuelle Gewalt) deutlich zu viel und ich fand vor allem, dass diese Szenen nicht unbedingt zur Spannung bzw. Bereicherung der Handlung beitrugen. Da mich dieser Roman abgesehen davon nicht wirklich beeindruckt hat, sind mir auch leider nur die Gewaltszenen in (negativer) Erinnerung geblieben ...
Offenbar scheint sich die Mehrheit der Krimileser daran aber gar nicht zu stören - warum ist das so? Sind wir heutzutage durch die Medien schon zu "abgestumpft"? Oder im Gegenteil: Sind Gewalt und Brutalität halt einfach "uralte" Themen, die zur menschlichen Geschichte dazugehören?
Wie geht ihr damit um?