Wie alt werden Bücher?

  • also ich hab einige Taschenbücher die schon deutlich älter sind als 10 Jahre und die sind alle noch Top in Schuss, Seiten halten gut etc....also so jung sterben die glaub ich nicht ;)

  • Ich habe massenweise Bücher von meinen Großeltern geerbt. Da sind einige dabei, die schon weit über 50 Jahre alt sind und ich muss sagen, wenn ich in 50 Jahren auch noch so frisch aussehe...
    :grin


    Am wichtigsten wird wohl ein trockener Standort und eine pflegliche Behandlung sein.

  • Meine ersten Taschenbücher habe ich so mit 12 gekauft, sind also jetzt 30 Jahre alt. Die meisten davon sind mehrfach gelesen worden, wurden von mir durch die Gegend getragen, haben einige Umzüge überstanden und hatten in meinen früheren kleineren Wohungen auch sicherlich nicht immer den optimalen Standort.
    Außer, dass der Schnitt nachgedunkelt bzw. vergilbt ist, bei manchen mehr, bei manchen weniger, fehlt denen überhaupt nichts.


    Ich denke, dass man über ein mögliches "Verfallsdatum" von Büchern nicht wirklich nachdenken muß, es sei denn, man geht besonders rabiat damit um ;-).

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • ich könnte mir nur wirklich vorstellen, dass bei billigen ausgaben der Laim irgendwann spröde und brüchig wird...das wär für ein Buch dann natürlich schon sowas wie ein todesurteil.

  • Ohne jetzt alles im Detail gelesen zu haben, Bücher können alt werden. Ziemlich alt. In welchem Zustand sie dann sind, ist eine andere Frage.


    Es hängt beispielsweise von der Papierqualität ab; die ist meistens bei Taschenbüchern schlechter als bei gebundenen Büchern. Lübbe fällt mir da sofort als unrühmliches Beispiel ein.


    Ich habe Bücher, die hundert und mehr Jahre auf dem Buckel (bzw. Rücken) haben und noch prima im Schuß sind. Früher wurden Bücher oft mit Heftklammern gebunden, die verrosten im Laufe der Zeit und ergeben häßliche Flecken, wenn nicht der Buchblock gleich ganz auseinander fällt.


    Im schlimmsten Fall kann ein Buchbinder weiterhelfen - so man noch einen in der Nähe findet. Das kostet natürlich etwas. Ich habe mir mal ein antiquarisch erworbenes Buch neu binden lassen, dafür habe ich für einen schönen Hardcover Einband so etwa 30 Euro (?) bezahlt. Handarbeit hat halt ihren Preis, und bei dem Buch war es mir das wert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • In meinem Regal finden sich noch die ganz alten Nesthäckchenbücher meiner Mutter, die sie als kleines Kind geliebt hat.. also so um die 40 bis 50 Jahre sind die schon alt und weitere 20 oder 30 werden die auch noch überstehen (mit der entsprechenden Pflege sicher noch sehr viel länger!)

  • Eine sehr charmante Frage... ;-)


    So richtig sind Bücher ja keine Gebrauchsgegenstände - also zumindest der größte Teil meiner Titel verbringt einen extrem lässigen Lebensabend warm, trocken, geschützt und nichts-tuend im Regal.


    'Gebraucht' werden sie ja tatsächlich nur durch den Leseprozess und zumindest ich komme kaum dazu ein Buch zweimal zu lesen (obwohl ich es mir bei diversen (!) Titeln fest vorgenommen habe!)...


    Staub und Verfärbungen auf der Oberseite sind hier bei uns die klassische Alterskrankheit.


    GRUSS savanna

  • Zu meinem Beitrag vom 24.08.


    Ich telefonierte gestern mit meinem Bruder. Ich wusste, dass er diese Bibel nicht mehr hat und wollte wissen, was daraus eigentlich geworden ist. Er hat die Bibel vor 10 Jahren in einer Buchhandlung in Düsseldorf verkauft und 750,- DM dafür bekommen.
    Mit anderen Worten: Alte Bücher sind oft mehr wert, als neue.

  • Ich besitze noch das Compendium Juris Brevissimis von Wolfgang Adam Lauterbach aus dem Cotta-Verlag (1678). Sehr schönes Exemplar und noch gut erhalten für sein Alter, für 200 Euro verkaufe ich es ;)


    Hier werde ich wohl keinen Käufer finden, aber mal im Ernst, Bücher können bei der richtigen Lagerung schon wirklich sehr alt werden. Esexistieren zum Teil noch Drucke aus den Jahren von 1500 vor Christus, zB. das Totenbuch "Brocklehurst" (okay, das war ein Papyrus), das erst 1883 gefunden wurde und trotz der bis dahin, sagen wir mal unoptimalen Lagerung immer noch erhalten blieb.


    Klar wird heute überwiegend auf Masse produziert, aber, dass das Papier heutzutage so schlecht ist, dass es mit der Qualität von vor 3500 Jahren nicht mithalten kann, kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube, bei der richtigen Lagerung können auch Taschenbücher noch Tausende Jahre überstehen.

  • Älter als die digitalen Ausgaben - zumindest was die Lesbarkeit angeht. ;-)
    Wann lebt ein Buch denn nicht mehr? Ein Buch mit vergilbten Seiten ist für mich nicht tot, sondern sonnengebräunt. Es darf auch weise werden und Falten bekommen.
    Das älteste Buch, was wir hier stehen haben, ist von 1802. Das sieht auch aus wie ein Opa, ist aber noch lange nicht tot.
    Bücher werden Jahrhunderte alt! :grin

  • Zitat

    Original von Bones
    Älter als die digitalen Ausgaben - zumindest was die Lesbarkeit angeht. ;-)
    Wann lebt ein Buch denn nicht mehr? Ein Buch mit vergilbten Seiten ist für mich nicht tot, sondern sonnengebräunt. Es darf auch weise werden und Falten bekommen.
    Das älteste Buch, was wir hier stehen haben, ist von 1802. Das sieht auch aus wie ein Opa, ist aber noch lange nicht tot.
    Bücher werden Jahrhunderte alt! :grin


    Das hast du sehr schön formuliert ... Bei meinem Papa stehen jede Menge "Opas" im Regal. (Gut, sie sind höchstens dreißig Jahre alt, aber sie sehen total zerlesen aus, haben Knicke im Buchrücken, Eselsohren, sind vergilbt ... Auch wenn es in meinem Regal nicht so aussehen soll, gefällt mir das Regal meines Papas trotzdem.)

  • Süß....ich stell mir grad die ganzen Renter-Bücher nebeneinander im Regal vor.
    Ob das Bild was für Walter Moers sein könnte...;) Der würd da bestimmt ne super Geschichte draus machen.

  • Also bei unseren Reclam-Büchlein liegen einige Ausgaben aus dem späten 19. Jahrhundert bei und die haben wir nie besonders behandelt. Ich wollte die Wilhelm Tell-Ausgabe sogar mal als Schullektüre missbrauchen, weil ich kein neues kaufen wollte. Als meine Lehrerin das mitbekommen hat, ist sie fast ausgeflippt. Ihr war nicht klar, wie ich ein solch wertvolles Stück Literatur mit in die Schule nehmen könne, ich solle mir gefälligst ein neues Reclam kaufen, so teuer seien die auch nicht.
    Bücher können also auch ohne besondere Maßnahmen recht alt werden...