Axolotl Roadkill - Helene Hegemann


  • Es gibt viele Geschmäcker. Manche Menschen mögen Schachtelsätze und sehen es auch nicht als schlechten Stil. Das ist völlig in Ordnung.


    Ich selbst habe allerdings einige Einwände dagegen, und die beruhen auf meiner praktischen Erfahrung. Ich finde nicht, dass der Autor vom Leser einen "Kampf" verlangen sollte, weil er selbst gekämpft hat. Ich möchte das genaue Gegenteil: meine Leser sollen möglichst gut unterhalten und zum Nachdenken gebracht werden, und gleichzeitig sollten meine teilweise enormen Anstrengungen möglichst unsichtbar bleiben.
    Hermann Hesse hat es übrigens geschafft, komplexe Inhalte in angenehme Prosa zu fassen. Und dafür bewundere ich ihn. Es gibt also auch sogenannte große Literatur, die gleichzeitig eine einfache Lesbarkeit bietet.


    Trotzdem, gerade weil ich sie nicht mag, interessiert es mich, was sie für Leser wie dich attraktiv macht. Damit ich auf dieses "Was" in meinem nächsten Roman vielleicht eingehen kann.
    Ist es vielleicht tatsächlich die Herausforderung?

  • Zitat

    Original von AcrylDame
    Trotzdem, gerade weil ich sie nicht mag, interessiert es mich, was sie für Leser wie dich attraktiv macht. Damit ich auf dieses "Was" in meinem nächsten Roman vielleicht eingehen kann.
    Ist es vielleicht tatsächlich die Herausforderung?


    Ich finde Schachtelsätze einfach nur interessant. Warum, kann ich nicht erklären. Aber ich finde nicht, dass ein Schachtelsatz kompliziert sein muss. Ich "entschachtele" gern. Wenn das Herausforderung ist, bitte. Ich hab damit kein Problem. Ich brauch sie nicht überall, aber ich mag sie. Das ist alles.

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  • Zitat

    Original von claudiatoman
    magali : Dankeschön! Manchmal glaubt man nämlich schon, man ist ein verbohrter Neidhammel, wenn man seiner Empörung Ausdruck verleiht. Hier geht es um einen ganzen Berufsstand. "Macht doch jeder." Wie bitte? Ich führe jedes Zitat an, auch wenn es aus vorigen Jahrhunderten und rechtefrei ist. Weil sich das so gehört. Punkt.


    lg Claudia


    Richtig! Wenn ich während des Studiums so eine Arbeitsweise an den Tag gelegt hätte, hätte mir mein Prof nicht nur was erzählt, sondern ich wäre auch durchgefallen.
    Da machen sich die Profs nämlich noch die Mühe, Arbeiten mit spezieller Software oder mit Hilfe von Google zu überprüfen, ob abgeschrieben wurde bzw. woher "merkwürdig klingende" Sätze stammen!


    Und jetzt mal ganz ehrlich, dass man nicht abschreiben soll, lernt man in der Schule. Oder wie sahen eure Lehrer das, wenn ihr vom Nachbarn abschreiben wolltet?! :rolleyes


    Ich habe selbst nicht veröffentlicht (schreibe aber intensiv selbst), aber bei dem Thema könnte ich mich echt aufregen! :fetch Das noch mal zu der off-topic-Diskussion.

  • Titel: Axolotl Roadkill
    Autorin: Helene Hegemann
    Verlag: Ullstein
    Erschienen: Januar 2010
    Seitenzahl: 203
    ISBN-10: 3550087926
    ISBN-13: 978-3550087929
    Preis: 14.95 EUR


    Die Autorin wurde 1992 geboren, ist also kurz davor ihr achtzehntes Lebensjahr zu vollenden und hat mit „Axolotl Roadkill“ ein in jeder Beziehung fulminantes Buch geschrieben. Ein Buch das es wert ist, wenn man sich einfach mal ein wenig mehr mit ihm beschäftigt.


    Endlich!


    „Endlich“ möchte man nach der Lektüre dieses Buches sagen. Endlich mal ein Buch das sich wohltuend von dem „vampiristischen, historischen (viele diese Bücher beschreiben alles, nur eben die Historie nicht) und thrillermässigen (hat man einen gelesen - hat man alle gelesen)“ Bücherbrei unterscheidet. Endlich mal wieder ein Buch das polarisiert, das versucht die eingeschlafenen Füße der deutschen Literatur wieder wachzurütteln, wieder „ans Laufen“ zu bringen. Endlich mal kein „Mainstream-Bücherschinken“. Es wurde höchste Zeit, dass in der deutschen Literatur mal wieder etwas passiert – und es ist mit diesem Buch etwas passiert.


    Es mag sein, dass dieses Buch ein „Patchwork-Roman“ ist, ein Roman der sich eventuell auch nicht genannter Quellen bedient hat, ein Roman, in welchem einige Passagen irgendwo abgeschrieben wurden. Darüber kann man natürlich nun endlos lamentieren; nur was würde das bringen? Es ist schon erstaunlich, dass dieselben Leute, die dieses Buch bei Erscheinen gefeiert haben, nun mit triefender Selbstgerechtigkeit auf die junge Autorin einprügeln. Aber es sind nicht nur die Kritiker, es sind – leider – auch viele andere Literaturpharisäer, die meinen mit prügeln zu müssen. Aus welchen Gründen auch immer.


    Wäre es da nicht besser, man nehme diesen Text, diesen Roman einfach mal so hin, wie er gedruckt wurde, blendet einfach mal diese ganze Plagiatssoße aus. Denn dieser Roman ist wirklich beeindruckend.


    Er erinnert in sehr vielen Passagen an die sogenannte „Underground-Literatur“, die Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger ziemlich hoch im Kurs stand, auch wenn diese Underground-Literatur auf den ersten Blick politischer wirkte, wenn sie auch dabei kein besonderes Lebensgefühl vermittelte. Aber sie vermittelte einen Blick auf neue Sichtweisen, auf alternative, aus dem Rahmen fallende Ansichten, zu fast allen Lebensfragen. Das sucht man bei Helene Hegemann sicher vergebens – oder vielleicht doch nicht? Hegemann beschreibt den Zustand der heutigen jungen Generation, sie beschreibt die Orientierungslosigkeit und teilweise schon erschreckende Resignation der jungen Menschen, auf der Schwelle vom Kindsein zum Erwachsenendasein. Sie beschreibt indem sie kräftig überzeichnet. Aber Überzeichnung bedeutet ja auch, dass etwas „übertrieben“ beschrieben wird, was im Kern vorhanden ist. Insofern hat Helene Hegemann ein hochpolitisches Buch geschrieben – was leider im Hinblick auf diese künstlich wirkende Plagiatsdiskussion offenbar völlig ignoriert wird.


    Die von Hegemann vorgenommene Situationsbeschreibung ist erschreckend. Das Leben vieler junger Menschen scheint ohne „roten Faden“ zu sein, man lebt vor sich hin, vergeudet vielleicht sogar wertvolle Lebenszeit, amputiert die Möglichkeit ein eigenes Bewusstsein zu ermitteln. Natürlich steht es jedem Menschen frei, eine individuelle Lebensform zu finden, aus seinem Leben das zu machen was man will – aber spricht es wirklich für eine echte Individualität, wenn offenbar die Perspektivlosigkeit der Motor des Handelns ist?


    Hegemann macht auch deutlich, dass viele Erwachsene (in erster Linie Eltern, Lehrer usw.) auf ihrem Weg zur eigenen „Selbstverwirklichung“, die Kinder vergessen haben. Manchmal ist es aber ein ganz schlichtes Desinteresse an der nachwachsenden Generation. Und offenbar haben die Kinder resigniert und suchen sich „Ersatz“ – und wählen dabei aber die falschen Mittel um aus dieser Lebens- und Sinnkrise herauszukommen.


    Helene Hegemann schießt mit Leichtigkeit immer wieder übers Ziel hinaus – ein durchaus aber legitimes Vorrecht junger Menschen – will manchmal offenbar einfach zu viel und verzettelt sich. Nichtsdestotrotz aber hat sie (vielleicht ja auch noch ein paar andere, ungenannte „Mitschreiber“) ein wirklich interessantes Buch geschrieben. Ob dieses Buch nun eine echte „literarische“ Offenbarung ist, mag einfach mal dahingestellt bleiben.


    Dieses Buch hebt sich wohltuend heraus aus den im weinerlichen „Xavier-Naidoo-Stil“ geschriebenen Selbsterfahrungsbüchern. Helene Hegemann packt zu und jammert nicht.


    Ich bin wirklich gespannt, was diese junge Autorin als Nächstes veröffentlicht. Sie hat es in jedem Falle aber verdient, dass man sie im Auge behält und dass man sie nicht wegen eines – natürlich sehr dummen – Fehlers fallen lässt.


    Ein lesenswertes Buch, da es einfach nur herrlich polarisiert. Mehr solche Bücher in der deutschen Literatur, und man kann dann sicher das Beatmungsgerät der deutschen Literatur mal wieder für ein paar Stunden abstellen.


    Edit: Eine Bemerkung habe ich der Autorin dann aber doch persönlich ziemlich übel genommen. Sie behauptet doch tatsächlich, ziemlich zu Beginn des Buches, Neil Young mache "depressive" Musik. Liebe Helene Hegemann: Besuche mal ein Neil Young Konzert; nix da depressiv. Die Musik geht bei Neil Young, laut, kompromisslos und optimistisch nach vorn los. Oder höre dir mal sein Livealbum "Weld" an...... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Helene Hegemann verpasst ihrer Heldin Mifti eine Vergangenheit und Gegenwart, die an die Abgründe menschlicher Existenz führt und eine alles hinterfragende Intelligenz. Das Leben als Drahtseilakt. Noch keine zwanzig Jahre alt, hochbegabt, ist Mifti und schon vergewaltigt worden, drogenabhängig und Halbwaise, wobei der verbliebene Elternteil, als Ansprechperson auch noch wegfällt, weil der Vater ausschließlich mit sich und seiner Arbeit beschäftigt ist. Der Roman ist aus der „Ich“ -Perspektive geschrieben.


    Teilweise hat sich Helene Hegemann bei Internet Autoren bedient, um Mifti Authentizität verleihen zu können, was in der vorliegenden Ausgabe des Buches noch nicht namentlich vermerkt ist. Intertextualität nennt die Autorin ihr Vorgehen. Räusper. :lache


    Schon ein durchgeknalltes Luder, die Kleine, ich meine jetzt Mifti. Sie hangelt sich von einem Drogenrausch zum nächsten, begleitet von Ophelia, einem Theater reif dahin stöckelnden Aidswrack, immer auf der Jagd nach Ecstasy, dem nächsten Schuss, was bei Ophelia, die ansonsten im Roman kaum an Konturen gewinnt, durchaus doppeldeutig zu verstehen ist. Eine wahre Orgie an Schachtelsätzen gespickt mit Adjektiven breitet sich von der ersten Seite an vor dem Leser aus, wie ein feuchter Urwald durch den es zu stapfen gilt. Handlung gibt es kaum zu bestaunen, dafür oft zusammenhangloses Geschwafel und einen gänzlich undurchstrukturierten Text, bei dem die Sinnlosigkeit des Seins und die Verlorenheit des Individuums, die Bindungslosigkeit im gesellschaftlichen Kontext in den Mittelpunkt gerückt wird.


    Wenn Mifti diesen Platz einmal kurz frei gibt. Denn Mifti setzt in ihrer pubertären Ego-Zentriertheit neue Maßstäbe. Worauf vielleicht, neben einer gewissen Bekanntheit ihres wirklichen Vaters, der Erfolg im deutschen Feuilleton beruht.


    Und hier beginnen die Probleme des Romans. Laut der Hegemann will sie mit dem Roman nichts sagen, keine Geschichte erzählen, keine originelle Sprache entwickeln, weil es nichts zu sagen gibt und Originalität sowieso der größte Blödsinn von allem ist. Für mich liegt in der Unbewusstheit der Autorin das Scheitern des Romans begründet, der seine stärksten Phasen in der Mitte des Buches hat. Hier läuft die Handlung, einige Szenen sind brillant geschrieben, vor allem abseits der Sex, Drogen und Missbrauchsthematik gewinnt das Buch an Reife, wenn die Autorin alltägliche Begebenheiten schildert und den verbalen Flachsinn der Berliner Republik aufs Korn nimmt.


    Denn selbstverständlich hat die Hegemann eine Geschichte zu erzählen, deren Eckpfeiler Wut, Trauer, Einsamkeit und fehlende Nestwärme ist und gar kein schlechte Geschichte im Großstadtlärm, der hauptsächlich aus dem Verlabern von Zeit besteht. Sie führt bis zu der erstklassigen Idee mit dem Axolotl, die sie leider ebenfalls zu lasch auflöst.


    Wenn ein Autor von leidenden Menschen redet, sollte er ihn zeigen. Leider sind hier eine Reihe von handwerklichen Mängeln zu diagnostizieren. Neben den oben bereits genannten, beginnt auffallend oft ein Kapitel oder ein Absatz mit einem genialen Satz, den sie anschließend untermauern könnte. Doch ihre Gedanken laufen stets ins Leere, wie bei einem Anfängerschreibversuch. Man fragt sich zwangsläufig, woher die gelungenen Einstiegssätze kommen. Die Autorin, zweifellos enorm sprachbegabt, bekommt nur an wenigen Stellen ihren Roman argumentativ in den Griff. :-(


    Somit fehlt es dem Roman an Richtung, Struktur, Intention und dem damit verbundenen Bewusstsein. Vielleicht hätte die Hegemann den Stoff ein noch ein, zwei Jahre in der Schublade ruhen lassen sollen. So stehen zwar Reflexion und Selbstreflexion in Miftis Wortschatz hoch im Kurs. Auf dem Papier fehlt jedoch ein echter Blick hinter die Ego-Fassade. Die Zerrissenheit der Protagonisten ersäuft im Wortschwall, statt sichtbar zu werden. Tatsächlich erfährt der geneigte Leser wenig über eine misshandelte Halbwaise, die am Liebsten Drogen köchelt und sich die Zeit mit Sex und Partys vertreibt. Obwohl der größte Teil des Romans davon handelt bleibt der Roman in der Hinsicht blutleer und fad, weil Mifti so garantiert nicht existiert, also ein reines Konstrukt bleibt.


    Vielmehr habe ich nach dem Lesen des Buches eine verwöhnte, überheblich, patzige, altkluge, nie um Urteile verlegene Allerweltsgöre vom Schlage: hochbegabte gefrustete Gymnasiastin vor Augen, die munter drauf losplaudert. Helene Hegemann hat sich zu wenig mit den Beweggründen ihres Schreibens auseinandergesetzt hat und eine Chance vertan. Einen epochalen modernen Hauptstadtroman zu schreiben. So bleiben die Verzückungen bei Damen und Herren von „Zeit“ und dem „Spiegel“ peinliches Beiwerk in einer medialen Inszenierung, wie es sie lange nicht mehr in Deutschland gegeben hat. Die Phrasendrescherei in Axolotl Roadkill bleibt Blendwerk und pure Effekthascherei, die nichts Neues bietet, vielmehr uralte deutsche Selbstbeschau zelebriert, derer ich ziemlich überdrüssig bin. :grin


    Wirklich ein Luder, die Helene, mein ich jetzt, eine verkopfte Halbwüchsige, die verkopfte Erwachsene literarisch einseift und alle Verkopften, ob groß, ob klein, fühlen sich nun im siebten literarischen Himmel. Ich dagegen fand die Entwicklung Miftis -gibt es eine?- sterbenslangweilig, weil einfach alles fehlt was gute Literatur für mich ausmacht. Lebendige Charaktere, eine stimmige nachvollziehbare Geschichte und eine Schreibe, die einen vom Hocker haut.


    Vielleicht könnte sie bei Kollegen wie Irvine Welsh in die Schule gehe, der hat mit Trainspotting ein verwandtes Thema aufgegriffen, originell, brachial und rasant in Szene gesetzt. Aber nicht abschreiben, liebe Helene, gelle?


    Nach den Artikeln in einigen Zeitungen hatte ich bedeutend mehr erwartet. Mir ist als stünde ich im Museum vor einem schwarz gemalten Bild eines Kindes und ein Journalist neben mir behauptet es handele sich bei dem gerahmten Nichts um einzigartige Kunst, die zehn Million Dollar wert sei. Mir wird da ganz schwarz vor Augen. Insgesamt kann man sagen: Das Buch ist so gut, wie Hannibal Lecter Liebenswürdig ist.


    Fünf von zehn Punkten, von mir. :wave

  • Wenn ich mir die Rezensionen so anhöre, drängt sich mir, ohne das Buch gelesen zu haben, der Eindruck auf, dass die große Resonanz auf diesen Roman unter anderem daran liegt, dass sich hier eine Jugendliche endlich so benimmt, wie man es von ihr erwartet: sie lebt ein hedonistisches Leben, Sex and Drugs and Techno, ohne jedoch den Sinn des Lebens zu finden, sondern sich selbst ins Unglück stürzend.


    Konservative können dann die Werteverfall-Keule wieder auspacken und Linke neue Hoffnung schöpfen, dass "die Jugend" doch nicht nur das ist, wie sie sich heutzutage Größtenteils darstellt. Die sucht sich ihren Studienplatz nämlich nicht mehr nach Neigung, sondern Berufschancen aus, bleibt möglichst lange bei Mutti wohnen und versteht sich sogar meistens mit seinen Eltern.


    Hegemann zeigt nun: ai gugge, die Jugend ist ja doch das, was sie mal war oder was wir in diesen Zeiten von ihr erwarten.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Edit: Eine Bemerkung habe ich der Autorin dann aber doch persönlich ziemlich übel genommen. Sie behauptet doch tatsächlich, ziemlich zu Beginn des Buches, Neil Young mache "depressive" Musik. Liebe Helene Hegemann: Besuche mal ein Neil Young Konzert; nix da depressiv. Die Musik geht bei Neil Young, laut, kompromisslos und optimistisch nach vorn los. Oder höre dir mal sein Livealbum "Weld" an...... :wave


    Schon mal auf nem Xavier-Naidoo-Konzert gewesen? :schnellweg

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  • Voltaire, du weist das ist Berufskrankheit- aber definiere mir mal "Mainstream" bezüglich eines Buches das Platz 2 der Spiegel Bestsellerliste erreicht hat, zum Beispiel im Gegensatz zu einem Tom Liehr?

  • Zitat

    Original von Gummibärchen



    Schon mal auf nem Xavier-Naidoo-Konzert gewesen? :schnellweg


    Leider ja! Es war einfach nur grausam! Keine Power. Weinerlicher Betroffenheits-Pop..... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Voltaire, du weist das ist Berufskrankheit- aber definiere mir mal "Mainstream" bezüglich eines Buches das Platz 2 der Spiegel Bestsellerliste erreicht hat, zum Beispiel im Gegensatz zu einem Tom Liehr?


    Zum einen ist mir die SPIEGEL-Bestsellerliste völlig egal und zum anderen sehe ich die Bücher von Tom Liehr nicht als Mainstream an - da für sind sie (die Bücher von Tom Liehr) ganz einfach zu intelligent. Und nur weil ein Buch es auf Platz der SPIEGEL-Liste geschafft hat, muss es nicht zwangsläufig Mainstream sein.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Und nur weil ein Buch es auf Platz der SPIEGEL-Liste geschafft hat, muss es nicht zwangsläufig Mainstream sein.


    Ich schließe mich der Frage von beowulf an: Was ist denn aber nun das, dieser mysteriöse MAINSTREAM? Ist das ein Fluss? So ein richtig böser, reißender, in dem man ertrinkt? Ist es etwas Essbares? Ein hochprozentiges Getränk? :gruebel Immer wieder höre ich in verschiedensten Zusammenhängen dieses Wort und verstehe es nicht. Erklär es mir. Also die Hegemann wird von der Presse gelobt, ihr Buch verkauft sich gigantisch, stürmt die Bestsellerlisten, aber es ist nicht Mainstream. Also heißt Mainstream nicht "von dem Meisten gelesen", richtig? Jetzt hat also Mainstream inhaltliche Kennzeichen. Bloß welche? Eine deutlich erkennbare Geschichte, die sich flüssig liest und von der Mehrheit der Leser gemocht wird? Das ist dann MAINSTREAM, oder? Und das Gegenteil davon ist LITERARISCH WERTVOLL, stimmt's? Also doch ein reißender Fluss. Und nur wer sich erfolgreich dagegen wehrt, bekommt Literaturpreise, weil ja MAINSTREAM nicht LITERATUR ist, hab ich das richtig verstanden?


    Aber, öh, der Schnitzler, der Hesse, der Süskind, ja, sogar der Goethe, der Schiller und der gute, alte Shakespeare haben deutlich erkennbare Geschichten geschrieben, die sich flüssig lesen und von der Mehrheit der Leser gemocht werden. Sprachlich wohl brillanter als Dan Brown oder JK Rowling, aber im Prinzip ähnlich angelegt. Also sind die MAINSTREAM, korrekt?


    Jetzt bin ich verwirrt...


    Hat LITERARISCH WERTVOLL also nur etwas mit Schachtelsätzen und inhaltlicher Anarchie zu tun?


    :wow


    lg Claudia

  • hier muss ich doch mal, was selten geschieht, Voltaire bespringen. Man kann Mainstream von zwei Seiten betrachten:
    alle Leute schreiben es oder alle Leute kaufen es. Meist wird als Mainstream das bezeichnet, was alle Leute kaufen. Bei Literatur habe ich aber ein dezidiertes Unterscheidungsmerkmal, das Buch selbst nämlich. Unterscheidet es sich von einem Großteil der Bücher, in Sprache, Inhalt, was auch immer, mag es ein Bestseller sein, aber nicht unbedingt Mainstream.
    Ob das Ding dann literarisch wertvoll ist oder nicht, hat damit überhaupt nichts zu tun.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Leider ja! Es war einfach nur grausam! Keine Power. Weinerlicher Betroffenheits-Pop..... :wave


    Selbst schuld, kann ich nur sagen ;-)


    Claudia : :anbet

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  • DraperDoyle : Dann meine Frage: Ich nenne als Beispiel meine Kollegin Victoria Schlederer. Ebenfalls das Debüt einer sehr jungen (zwar nicht 17, aber 25) Autorin, das sich in Sprache, Inhalt und in was-auch-immer sowieso vom restlichen Fantasy-Genre radikal unterscheidet. ABER, und das ist der Punkt, es ist ein Werk aus einem Unterhaltungsgenre, das auch noch eine Geschichte stringent und unterhaltsam erzählt. Damit ist es für Leser wie Voltaire wohl Mainstream, während Frau Hegemanns Werk, wie AcrylDame richtig angemerkt hat, im Grunde nur eine aktuelle Version eines sehr alten Themas ist, sprachlich aktuell, aber sonst nicht voll wahnsinnig origineller Ideen. Sprich, die extreme Andersartigkeit des Werkes kann ebenfalls nicht als Kriterium für MAINSTREAM oder NICHT-MAINSTREAM herhalten. Sind wir wieder am Anfang...


    lg Claudia