ZitatAlles anzeigenOriginal von dyke
Warum hat den eigentlich José Samarago den Literatur-Nobelpreis erhalten und wird als großer Romancier bezeichnet ?
Es ist richtig, Unterhaltungsromane lese ich meist so einfach weg.
Samaragos Bücher zu lesen ist richtig Arbeit, wie das meiste, das als "große Literatur" gehandelt wird. Sie erfordern einfach die volle Aufmerksamkeit und Konzentration des Lesers.
Da ist nix mit in der Mittagspause in der Kantine lesen oder PartnerIn schaut nebenbei TV.
Wobei Autoren, die oft mit jedem Satz, jedem Wort kämpfen, bis sie das ausdrücken, was der Autor empfindet, auch den selben Kampf vom Leser verlangen dürfen.
meint Dyke, der das Schatelsatzverbot auch noch aus seiner Schulzeit kennt, allerdings nur für Aufsätze im Deutschunterricht.
Es gibt viele Geschmäcker. Manche Menschen mögen Schachtelsätze und sehen es auch nicht als schlechten Stil. Das ist völlig in Ordnung.
Ich selbst habe allerdings einige Einwände dagegen, und die beruhen auf meiner praktischen Erfahrung. Ich finde nicht, dass der Autor vom Leser einen "Kampf" verlangen sollte, weil er selbst gekämpft hat. Ich möchte das genaue Gegenteil: meine Leser sollen möglichst gut unterhalten und zum Nachdenken gebracht werden, und gleichzeitig sollten meine teilweise enormen Anstrengungen möglichst unsichtbar bleiben.
Hermann Hesse hat es übrigens geschafft, komplexe Inhalte in angenehme Prosa zu fassen. Und dafür bewundere ich ihn. Es gibt also auch sogenannte große Literatur, die gleichzeitig eine einfache Lesbarkeit bietet.
Trotzdem, gerade weil ich sie nicht mag, interessiert es mich, was sie für Leser wie dich attraktiv macht. Damit ich auf dieses "Was" in meinem nächsten Roman vielleicht eingehen kann.
Ist es vielleicht tatsächlich die Herausforderung?