Axolotl Roadkill - Helene Hegemann

  • Ich habe Axolotl Roadkill im Rahmen der Testleserunde gelesen.
    Das Buch hätte mich trotz der Plagiatsvorwürfe überzeugen können. Hat es aber nicht, da mir einfach eine Handlung gefehlt hat.
    Die Fäkalsprache hat mich nicht gestört. Da ja wahrscheinlich auch einige Sätze von Hegemann selbst stammen, hat es mich durchaus beeindruckt, was so eine junge Frau an Satzkonstruktionen zu schaffen in der Lage ist.
    Von mir gibt es 3 Punkte.

  • Ich frage mich so langsam, was diejenigen Kritiker, die das Buch vorher so hochgelobt haben, da eigentlich gelesen haben. Klingt ja hier nicht so, als ob das ein Meisterwerk der Literatur wäre. Fäkalsprache würd mich jetzt nicht stören, aber das Buch scheint ja auch so nicht soviel herzugeben. Nee, das muss ich sicher nicht lesen.

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  • Mir kommt das Buch durch und durch wie das altkluge Nachgeplappere eines Teenagers vor, der in einem Künster / Intellektuellen-Umfeld jede Menge aufgeschnappt, aber nicht viel verstanden hat. Das Ganze dann durchsetzt mit dem, was man in der U-Bahn oder bei "Die Ausreisser" auf RTL so mitbekommt. :grin Vielleicht findet man das toll, wenn man jenseits der 60 ist.


    Die eine oder andere Idee bzw. manchen Satz fand ich schon interessant und treffend, aber diese Sahnestückchen stellten sich dann als die geklauten Passagen heraus bzw. ich hab es dann auch irgendwann unterstellt, dass Hegemann das irgendwo aufgeschnappt und verwendet hat. Ganz nach dem Spichwort, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er .... dann doch mal ne eigene gute Idee hatte.

  • Entweder bin ich zu alt, oder zu dumm oder es liegt doch an der Autorin. Keine Geschichte, kein roter Faden, kein Sinn, oder um es mit Mifti zu sagen: Scheissbuch das mir meine verkiffte Scheisszeit geklaut hat ohne mir verfickt was zu geben. Wenn ich könnte würde ich krass kotzen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Entweder bin ich zu alt, oder zu dumm oder es liegt doch an der Autorin. Keine Geschichte, kein roter Faden, kein Sinn, oder um es mit Mifti zu sagen: Scheissbuch das mir meine verkiffte Scheisszeit geklaut hat ohne mir verfickt was zu geben. Wenn ich könnte würde ich krass kotzen.


    @ beowulf,


    das ist die originellste Rezension, die ich jemals gelesen habe :rofl

  • So nun habe ich das Buch auch durch, aber weiterempfehlen, nein das kann ich nicht. Das Buch hat für mich keinen roten Faden, keine Handlung so das man sich wirklich fragt: Warum habe ich mir das angetan.
    Nach dieser Leserunde weiß ich auch ehrlich nicht warum sie als Wunderkind beschrieben ist. Fast jeder Jugendliche würde so ein Buch hinbekommen.
    Sorry jedenfalls meine Meinung, ich bin froh das ich durch bin, aber nochmal lesen? Nein Danke.

  • @ beowolf


    Besser hätten wir es wahrscheinlich alle nicht formulieren können!



    So, Buch ist seit geschätzten drei Tagen durch, ich biete es grade bei den Wanderbucheulen an. Komisch nur: Es will keiner lesen. Dabei habe ich gedacht, es würde auf den Postweg verschwindet :lache



    Es hat mir meine Zeit gestohlen, aber irgendwie musste ich es auch lesen. Beim ersten teil der Leserunde hatte dieses "Geschreibsel" eine Art Sogkraft entwickelt und ich wusste nicht warum! Später wurde mir klar es hatte damit zu tun, dass ich einfach sehr geschockt war, dass mir so etwas als Bestseller angepriesen wird und nur noch Herr Suter vor ihr steht.


    Ansonsten schrieb ich: Es ist eine Art Rebellion gegen die Rebellion. Gegen was scheint die gute Frau selber nicht zu wissen und warum sie dies tut auch nicht.


    Schade.
    1 von 10 Punkten fürs Cover, dass ist wenigstens so anders, dass ich es schon wieder mag.

  • Ich habe dieses Buch im Rahmen der Testleserunde gelesen und war leider ziemlich irritiert.
    Für mich war schon der Einstieg problematisch, da ich nicht in die Handlung hineinkam. Später dachte ich oft "Ja, jetzt hab´ ich´s! Jetzt kann ich folgen!", aber zwei Seiten weiter riss der Handlungsfaden bereits wieder ab und ich stand genauso blöd da wie vorher.
    Zur Sprache muss ich sagen, dass meine Nerven mit dieser angeblich authentischen Jugend- oder Szenesprache deutlich überstrapaziert wurden. Besonders auffällig waren die vielen Ausdrücke aus der Fäkalsprache und die dümmlichen Einleitungssätze für die wörtliche Rede ("und ich so..." "und er so...").
    Helene Hegemanns Protagonistin Mifti scheint viele traumatischen Ereignisse erlebt zu haben, die sie nun mit einer Mischung aus Drogen, Alkohol und Sex zu kompensieren versucht. Ich bin der Meinung, dass man dieses Thema wesentlich interessanter und authentischer hätte behandeln können, wenn die Wortwahl der Schriftstellerin nicht so betont nach Aufmerksamkeit und vermeintlich hervorgerufenen Schockmomenten schreien würde! :pille
    Naja, wenigstens konnte ich mich über die Plagiatsvorwürfe und die Vergleiche der betreffenden Stellen im Buch amüsieren.
    Von mir gibt es einen Punkt...und der geht an das Cover! Jetzt weiß ich endlich, was ein Axolotl und ein Roadkill ist! :lache

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns." :eiskristall
    Franz Kafka


    :lesend Walsch: Gespräche mit Gott
    :lesend Norman: Grausames Spiel
    :lesend Patterson: 1st to die

  • Zitat

    Original von beowulf
    Entweder bin ich zu alt, oder zu dumm oder es liegt doch an der Autorin. Keine Geschichte, kein roter Faden, kein Sinn, oder um es mit Mifti zu sagen: Scheissbuch das mir meine verkiffte Scheisszeit geklaut hat ohne mir verfickt was zu geben. Wenn ich könnte würde ich krass kotzen.


    :rofl
    Großartig, beo! :anbet


    Und ich weiß jetzt, ich muss das echt nicht lesen, gut, dass wusste ich auch vorher, aber nun bin ich wirklich sicher! :rolleyes

  • Zitat

    Original von beowulf
    Entweder bin ich zu alt, oder zu dumm oder es liegt doch an der Autorin. Keine Geschichte, kein roter Faden, kein Sinn, oder um es mit Mifti zu sagen: Scheissbuch das mir meine verkiffte Scheisszeit geklaut hat ohne mir verfickt was zu geben. Wenn ich könnte würde ich krass kotzen.


    :blume


    Ich finde es ja interessant, dass trotzdem so viele Leute es jetzt lesen, hauptsächlich um sich fremdzuschämen oder zu ergründen, was dran so ein Aufreger ist. Die Folge ist, dass das Buch in den Bestsellerlisten steigt und noch mehr Leute es kaufen, weil es jetzt ein Skandal UND ein Bestseller ist. Faszinierend. Ich hab mir in Amazon die Leseprobe angeschaut und da schon beschlossen, das das nichts für mich ist. Als die Plagiatssache rauskam, war ich froh drüber, weil man so etwas aus Prinzip nicht unterstützen sollte. Und auch jetzt muss ich es nicht lesen, um zu wissen, was da dran ist, aber eure Rezensionen sind dafür umso unterhaltsamer. :grin


    lg Claudia

  • claudiatoman : Gekauft hätte ich mir das Buch nach diesen Plagiatsenthüllungen auch auf keinen Fall.
    Gelesen ( zumindest den ersten Teil ) habe ich ( und viele weitere Eulen ) es im Rahmen der Leserunde mit Büchern, die vom Verlag zur Verfügung gestellt wurden.
    Ich hoffe ehrlich, dass der Hype um das Buch bald nach lässt. Denn dass Frl. Hegemann damit auch noch Geld verdient ist schlimm genug.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Entweder bin ich zu alt, oder zu dumm oder es liegt doch an der Autorin. Keine Geschichte, kein roter Faden, kein Sinn, oder um es mit Mifti zu sagen: Scheissbuch das mir meine verkiffte Scheisszeit geklaut hat ohne mir verfickt was zu geben. Wenn ich könnte würde ich krass kotzen.


    :anbet :anbet


    Ich bin auch froh, das ich das Buch beendet hab und werde es sicherlich kein zweites Mal lesen. Das beste ist wirklich das hübsche Cover. Ansonsten bleibt nur eine wirre Aneinanderreihung von Sätzen und ein großes Fragezeichen in meinem Gesicht.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Gekauft hätte ich mir das Buch nach diesen Plagiatsenthüllungen auch auf keinen Fall.
    Gelesen ( zumindest den ersten Teil ) habe ich ( und viele weitere Eulen ) es im Rahmen der Leserunde mit Büchern, die vom Verlag zur Verfügung gestellt wurden.


    Und genau das scheint mir ein Problem zu sein.
    Wenn ich diesen Thread so verfolge, spricht aus beinahe jedem Beitrag eine ziemliche Voreingenommenheit. Zugegeben, es ist wohl recht schwer, gerade an dieses Buch neutral heranzugehen ...
    Allerdings finde ich die Schimpftiraden hier doch irgendwie schade, da teilweise gar nicht mehr versucht wird, ein klitzekleines Maß an Objektivität walten zu lassen.
    Ich halte "Axolotl Roadkil" nicht für ein großartiges Buch. Für mich ist es nicht mal ein "gutes" Buch. Aber es sicher auch nicht der Schund, als der es hier abgekanzelt wird. Mir kommt es einfach so vor, als hätten die Meinungen darüber bei vielen schon vor der Lektüre festgestanden. Es gibt Bücher, auf die man sich einlassen können muss und "Axolotl Roadkill" gehört für mich definitiv dazu. Ich habe das Gefühl, dass sich viele aufgrund einer vorgefertigten Meinung gar nicht mehr darauf einlassen wollten. Dafür kann das Buch/die Autorin aber nichts ...


    So. Das musste jetzt raus.

  • Zitat

    Mir kommt es einfach so vor, als hätten die Meinungen darüber bei vielen schon vor der Lektüre festgestanden. Es gibt Bücher, auf die man sich einlassen können muss und "Axolotl Roadkill" gehört für mich definitiv dazu. Ich habe das Gefühl, dass sich viele aufgrund einer vorgefertigten Meinung gar nicht mehr darauf einlassen wollten. Dafür kann das Buch/die Autorin aber nichts ...


    Moment, Moment, die Geschichte mit dem Plagiat ist keine vorgefasste Meinung. Es ist eine Tatsache, dass Helene Hegemann sich munter im Internet bedient hat, ohne die Namen ihrer Quellen von Haus aus zu nennen und sich dann als neuer Literaturjungstar von der Presse feiern ließ. Das ist schlicht und ergreifend Betrug. Die Entscheidung, sich deshalb nicht auf das Buch einzulassen, hat nichts mit einem Vorurteil zu tun und die Autorin kann sehr wohl was dafür. Von allem, was ich über das Buch gehört und gelesen habe, ist es ohne die "Zitate" darin ein sehr dünnes Süppchen. Bei all den köstlichen Brühen ringsum will ich mich sowieso nicht drauf einlassen, aber mit der undurchsichtigen Plagiatsaffäre und ihrer Darstellung in der Öffentlichkeit sehe ich es direkt als Aufgabe, mich um keinen Preis darauf einzulassen. :nono


    lg :wave Claudia

  • Zitat

    Original von Seestern
    Ich halte "Axolotl Roadkil" nicht für ein großartiges Buch. Für mich ist es nicht mal ein "gutes" Buch. Aber es sicher auch nicht der Schund, als der es hier abgekanzelt wird. Mir kommt es einfach so vor, als hätten die Meinungen darüber bei vielen schon vor der Lektüre festgestanden. Es gibt Bücher, auf die man sich einlassen können muss und "Axolotl Roadkill" gehört für mich definitiv dazu. Ich habe das Gefühl, dass sich viele aufgrund einer vorgefertigten Meinung gar nicht mehr darauf einlassen wollten. Dafür kann das Buch/die Autorin aber nichts ...


    So. Das musste jetzt raus.


    :write


    Danke Seestern, du hast vieles von dem formuliert, das ich seit einigen Tagen denke, wenn ich die Beiträge in diesem Thread lese. Bis jetzt hatte ich es aber immer geschafft, meine Finger still zu halten.
    Ich habe "Axolotl Roadkill" vor den Plagiatsvorwürfen gelesen und auch wenn es sicherlich keine große Literatur ist, hat es mir dennoch in Teilen gefallen und auch auf einer sprachlichen Ebene beeindruckt - oder zumindest fasziniert. Das hier nun auf diesem Buch in gemeinsamer Eintracht rumgeschlagen wird und sich gewünscht wird, dass es schnell wieder von jeder Bestsellerliste verschwindet, empfinde ich als traurig. Aber vielleicht liegt dies wirklich daran, das ich damals noch neutral und ohne Vorurteile an das Buch herangehen konnte.

  • Zitat

    Original von buzzaldrin
    Das hier nun auf diesem Buch in gemeinsamer Eintracht rumgeschlagen wird und sich gewünscht wird, dass es schnell wieder von jeder Bestsellerliste verschwindet, empfinde ich als traurig.


    Mal abgesehen von der Qualität des Buches, die ich nicht kenne, da ich nur die Leseprobe gelesen habe, halte ich es sehr wohl für nachvollziehbar, dass man es einem zum Großteil "zusammengeklauten" Buch nicht gönnt, auf der Bestsellerliste zu stehen. Ein richtiger Schund, der zumindest von dem Autor selbst geschrieben wurde, ist mir auf Platz 1 lieber als ein Buch, das sich zum Großteil geklauten Materials bedient. Dass man dieses Buch nicht auf der Bestsellerliste sehen will, find ich also nur menschlich und nicht traurig.

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  • Ich muss Seestern beipflichten. Buzzaldrin hat die einzige Rezension vor Bekanntwerden des Plagiatfalls verfasst; Meinungen und "Rezensionen" anderer, die danach folgten, waren nahezu allesamt negativ. Teils haben sich auch Personen zu Sprache/Inhalt/etc. geäußert, die das Buch nicht einmal gelesen haben. Insofern ist es schade, dass der ganze Betrug der Autorin so schnell aufgedeckt worden ist; nun ist der Thread eine Ansammlung aus bitterbösen, abwertenden Urteilen, von denen - das behaupte ich einfach - nur die wenigsten einen Aussagewert haben, da sie nicht unvoreingenommen sind, mich selbst nehme ich da nicht aus.


    Vielleicht sollte man den Threadtitel abändern in "Macht die Hegemann platt!" ?

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

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