Totenblüte - Ann Cleeves

  • „Totenblüte“ von Ann Cleeves ist ein klassischer Who-done-it-Krimi, der in der Nähe von Newcastle im beschaulichen Nordosten Englands spielt.


    Endlich hat die geschiedene Julia Armstrong wieder mal ein Date. Doch als sie von dem Treffen nach Hause kommt, trifft sie der Schock: ihr Sohn Luke liegt tot in der vollen Badewanne, umringt von wunderschönen Blüten. War es Selbstmord?


    Für Kommissarin Vera Stanhope und ihren Kollegen Joe Ashworth steht schnell fest, dass hier ein makaber inszenierter Mord stattfand. Als kurz darauf die Studentin Lily March tot in einem Teich aufgefunden wird, wieder inmitten eines Blumenarrangements, begeben sich die beiden auf die Suche nach dem Zusammenhang zwischen beiden Fällen. Das jedoch ist erst einmal nicht so einfach, bis sich Stück für Stück ein undeutliches Bild der Geschehnisse zusammen fügt. Wird es reichen, um den Täter zu fassen?


    „Totenblüte“ von Ann Cleeves ist ein klassischer Who-done-it-Krimi, der in der Nähe von Newcastle im beschaulichen Nordosten Englands spielt. Mit der etwas kantigen Kommissarin Vera Stanhope und ihrem eloquenten Kollegen Joe Ashworth hat Cleeves ein ebenso sympathisches wie gegensätzliches Team geschaffen, das hier seinen ersten Fall zu lösen hat. Wie ein Puzzlespiel fügen die beiden die Teile des Geschehens zusammen und entblättern nach und nach die kleinen und großen Geheimnisse ihrer Zeugen und Verdächtigen. Ann Cleeves beherrscht dabei die große Kunst, die Spannung ohne große Action und in einem eher beschaulichen Erzählstil bis zum Ende perfekt aufrecht zu erhalten. Ein schöner neuer Leckerbissen also für alle Fans des klassischen englischen Krimis – und für alle anderen ein Grund, es mal wieder zu werden.

  • Ein klassischer englischer Krimi aus der Rubrik "Who done it" ist schon ein starker Kaufanreiz. :grin


    Aufgrund dieser sehr informativen Rezi werde ich dann wohl nicht umhin kommen, ein paar Euros in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das Problem bei diesem Krimi ist, dass er ein Teil einer Serie ist, die bislang nicht auf Deutsch veröffentlicht wurde. Mir erschließt sich bislang nicht, warum der Verlag für die Neueinführung ausgerechnet mit dem dritten der bislang in England erschienen Teile beginnt.


    Vera Stanhope


    * The Crow Trap (1999)
    * Telling Tales (2005)
    * Hidden Depths (2007)


    Bei Totenblüte handelt es sich Hidden Depths.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Das Problem bei diesem Krimi ist, dass er ein Teil einer Serie ist, die bislang nicht auf Deutsch veröffentlicht wurde. Mir erschließt sich bislang nicht, warum der Verlag für die Neueinführung ausgerechnet mit dem dritten der bislang in England erschienen Teile beginnt.


    Das ist ja irgendwie doof. :fetch

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • na super.... steht nämlich schon bei mir im Regal....
    Und die anderen sind noch nicht mal angekündigt.


    Wer weiss ob die noch kommen. Im Sommer geht es ja erst mal mit Jimmy Perez weiter

  • Originaltitel: Hidden Dephs (2007)
    Rowohlt Taschenbuch 2010, 399 S.


    Über den Inhalt:
    Ein heißer Sommerabend an der Küste Northumberlands. Wie hatte sich Julie Armstrong auf ihr erstes Date seit Jahren gefreut. Doch bei ihrer Rückkehr erwartet sie ein schreckliches Bild: Ihr Sohn Luke liegt tot in der Badewanne, auf dem Wasser schwimmen Blüten. Wenig später treibt die attraktive Referendarin Lily im Teich inmitten von Blumen – ein schauriges Gemälde. Die inszenierten Morde geben Kommissarin Vera Stanhope und ihrem Kollegen Joe Ashworth Rätsel auf. Doch sie wissen: Der Mörder wird wieder zuschlagen – bis das Kunstwerk des Todes vollendet ist ...


    Über die Autorin:
    Ann Cleeves, geboren in Herfordshire, arbeitete als Zwanzigjährige zwei Jahre lang als Köchin auf Fair Isle. Heute lebt sie mit ihrer Familie in West Yorkshire und ist Mitglied des «Murder Squad», eines illustren Krimi-Zirkels. Für «Die Nacht der Raben» wurde sie 2006 mit der weltweit wichtigsten Auszeichnung der Kriminal-Literatur ausgezeichnet – dem «Duncan Lawrie Dagger Award».


    Meine Meinung:
    Ann Cleeves ruhigen Erzählstil muss man mögen, aber wem schon ihre „Shetland“-Reihe gefallen hat, der kommt auch hier voll auf seine Kosten.
    In einem kleinen Ort an der Norostküste Englands geschieht ein Mord. Kommissarin Vera Stanhope fehlen die Hinweise auf den Täter, doch ein zweiter Mord und die Beharrlichkeit ihrer Ermittlungen führen die Kommissarin und ihr Team schließlich auf die richtige Spur.


    Vera Stanhope, Anfang 40, ist einsam, kautzig und trinkt zuviel. Zusammen mit ihrem verbindlichen, glücklich verheirateten Kollegen Joe Ashworth bildet sie ein gutes Ermittlerteam, denn so gegensätzlich die beiden auch sind, so gut ergänzen sie sich bei der Arbeit.


    Der Autorin gelingt es mühelos trotz sehr sparsamer Handlung eine dichte Atmosphäre aufzubauen. Ihre Stärke liegt in der ausführlichen Beschreibung der Figuren, die passenden Bilder entstehen wie von selbst im Kopf des Lesers.


    Die Handlung baut sich langsam auf, Stanhopes gründliche Ermittlungsarbeit trägt schließlich Früchte und Puzzleteichen zu Puzzleteilchen hinzugefügt ergibt am Ende ein komplexes, nachvollziehbares Bild. Ein klassischer englischer, wirklich schöner stimmungsvoller und leiser Krimi, gewaltfrei, actionarm und doch durchgängig spannend.


    Ach ja: Warum Rowohlt mit dem 3. Band der Reihe beginnt, könnte, wie schon von Bouquineur vermutet, an der für September 2010 angekündigten Verfilmung des Romans liegen. Der vierte Teil ist unter dem Originaltitel „Silent Voices“ in Vorbereitung.

  • Die Geschichte hat mir sehr gefallen, bis zum Schluss wusste ich nicht, wer denn nun der Mörder ist. "Who done it".... diesen Begriff habe ich hier zum ersten Mal gelesen, aber trifft voll und ganz zu. Die Charaketere der Hauptprotagonisten fand ich sehr gut beschrieben. Ich würde auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.