OT: Dance of the fiery blue gums
Klappentext:
Südaustralien, 1866: Die schöne und mittellose Abigail wird gegen ihren Willen mit einem alten Landbesitzer verheiratet, der dringend Erben braucht. Doch in der Hochzeitsnacht geschieht etwas Schreckliches...
Entsetzt flieht Abbey aus Martindale Hall. Sie selbst hat keine Erinnerung an die vergangene Nacht, aber niemand schenkt ihr Glauben. sie weiß nicht, wo sie Zuflucht suchen soll, und taucht zunächst in der benachbarten Stadt Clare unter. Dort scheint sich das Glück zu ihren Gunsten zu wenden: Sie trifft auf Jack Hawker, der für seine Mutter eine Gesellschafterin sucht, um ihr das Leben auf seiner abgelegenen Farm Bungaree Station erträglicher zu machen. Wenige Tage später erscheint jedoch ein Besucher aus Martindale Hall auf der Farm, der unglaubliche Vorwürfe gegen Abbey erhebt...
Meine Meinung:
Irgendwie bin ich mit den Personen nicht richtig warm geworden. Abbey wird einerseits ständig als mutige und toughe Frau beschrieben, andererseits läuft sie in ihrer Naivität in jede Falle und vertraut jedem, der in ihrer Nähe ist. Obwohl gerade sie es doch eigentlich besser wissen sollte. Jack erscheint ein bisschen blass, sein Charakter bleibt im Hintergrund, er ist zwar überall anerkannt, aber oft kann er sich nicht durchsetzen. Seine Besessenheit von Abbey nimmt dann teilweise kuriose Züge an, zumindest so lange er sich nicht eingesteht, dass er sich in sie verliebt hat. Eigentlich will er ja Clementine heiraten, eine bildhübsche junge Schneiderin. Das intrigante Biest, was in ihr steckt, sieht natürlich jeder - außer Jack und Abbey. Jeder bemerkt auch, dass sie als Farmersfrau nicht geschaffen ist, nur Jack entschuldigt ihre Eskapaden und Aussagen immer wieder. Dann gibt es da noch Sybil, Jacks Mutter, die anfangs ihre Verdrießlichkeit jedem mit Beleidungen ins Gesicht schleudert, dann aber viel zu schnell zu Abbeys Ersatzmutter mutiert - von Gemeinheiten dann natürlich keine Rede mehr. Sabu, der indische Koch, der sich unglaubliche Freiheiten gegenüber seinem Arbeitgeber herausnimmt und absolut uneinsichtig seiner Arbeit nachkommt, bzw. eher nicht nachkommt. Dann gibt es noch die beiden Brüder Jacks, Tom und William, die leider nur Nebenrollen spielen, aber viel glaubwürdiger sind als die Hauptpersonen. Von zwei weiteren Nebendarstellern, Pater John und Elias hätte ich auch gerne mehr erfahren, da steckte noch Potential drin, was leider nicht ausgeschöpft wurde.
Zum Inhalt gibt es eigentlich nichts großes zu sagen, jeder wird wissen, wie die Geschichte endet. Sie ist auch nicht besonders spannend, sondern plätschert so vor sich hin und man kann sich höchstens des öfteren über Abbey ärgern, die oft unvorsichtig und dämlich handelt. Auch habe ich nicht verstanden, wie Abbey
Das Ende war noch das Beste an der Geschichte, für Clementine hat es mich gefreut. Vielleicht hat es auch an der Schreibweise gelegen, ich mag einfach keine Bücher, in denen Frauen ständig jammern, in Tränen ausbrechen oder hilflos die Hände ringen - wie immer das auch aussehen mag. Auch konnte ich die Trauer von Abbey nicht ganz nachvollziehen, ihr ach so schlimmer Schicksalschlag, bei einem Minenunglück gleichzeitig den Vater und ihren Freund zu verlieren, so gelitten hat kein anderer Mensch. Dass ihr Vater aber ständig ihr Geld versoffen und verhurt hat, sie an einen reichen Mann verschachern wollte und ihr Freund noch lange gebraucht hätte, bis er sie heiraten könnte, das vergisst sie ganz schnell. Ihr ständiges Gejammere darüber, ob ihr Vater stolz auf sie gewesen wäre und wie schlimm es ihr ergangen ist, nervte ganz schön. Das ganze Buch war einfach unausgewogen.
Ich mag die Bücher von Elizabeth Haran und habe auch schon etliche von ihr gelesen, aber dieses konnte mich nicht wirklich überzeugen - aber vielleicht sehe ich es ja auch nur etwas überzogen *g*.
LG
Patty