Skinned - Robin Wasserman [ab 14 Jahren]

  • Gebundene Ausgabe mit 375 Seiten
    Verlag: script 5 (Januar 2010)
    Sprache: Deutsch
    Originaltitel: Skinned



    Kurzbeschreibung
    Lia Kahn ist reich, schön und beliebt bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.



    Zur Autorin
    Robin Wassermans Passion Geschichten zu erfinden, liegt in ihrer Kindheit begründet: Als Einzelkind blieb ihr nicht viel anderes übrig als sich selbst Geschichten zu erzählen, um den Alltag spannender zu gestalten. Und diese Liebe zu Geschichten erhielt sie sich über die Schulzeit. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Kinderbuchlektorin, bis sie das Schreiben zum Beruf machte.
    Heute lebt sie in ihrer Lieblingsstadt New York und schreibt Bücher für junge Erwachsene


    Quelle: Verlagsseite



    Meine Meinung
    Romane aus dem Bereich Science Fiction sind in der Jugendliteratur im Vergleich zu beispielsweise Fantasy dünn gesäht. Um so sehnlichster erwarte ich jede Veröffentlichung rund um futuristische Szenarien und Utopien. Lia Kahn erhält nach einem eigentlich tödlichen Autounfall einen neuen, mechanischen Körper. Damit sind einige Probleme für sie verbunden, denn die „Mechs“ sind in der Gesellschaft geächtet, mit ihren Freunden kommt sie sofort nicht mehr klar. Es entstehen Berührungsängste zwischen ihr und ihrem Freund. Nur ein sonst eher zurückhaltender Junge ist fasziniert von der Maschine, die behauptet Lia zu sein und doch so anders ist.


    Zentrale Themen des Romans sind Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung, Autonomie, Persönlichkeit und freier Wille. Letzterer wird besonders eindrucksvoll umgesetzt. Denkt Lia bloß, sie könne frei entscheiden oder hat der Prozessor in ihrem Inneren klare Vorgaben programmiert bekommen, nach denen er handelt? Und was ist mit den Menschen? Sind sie frei? Haben sie wirklich einen freien Willen oder gibt es jemanden, der ihre Geschicke lenkt? Lia und Auden begeben sich auf die Suche nach Antworten zu diesen Fragen und wachsen dabei immer mehr zusammen. Ernste Fragen, auf die es bis heute keine allgemein gültigen Antworten gibt, werden hier jugendgerecht verpackt, so dass sich das Buch etwa ab 14 Jahren eignet. Einzig die häufigen Zeitsprünge erschweren oftmals das Verständnis der Geschichte.


    Vergleiche zu Mary E. Pearsons „Zweiunddieselbe“ drängen sich unweigerlich auf. Im Kern ähneln sich diese beiden Romane in der Tat, das ist nicht von der Hand zu weisen. Die thematische Umsetzung allerdings ist unterschiedlich. „Zweiunddieselbe“ ist poetischer, regt viel mehr zum Lesen zwischen den Zeilen an, „Skinned“ passt besser zur Zielgruppe, trifft einen jugendlichen Ton und wirkt nicht wie Jenna Fox, die Protagonistin von Pearsons Buch, schrecklich erwachsen. Der Zielgruppe könnte dadurch „Skinned“ in der Tat besser gefallen als „Zweiunddieselbe“ – hier passiert einfach mehr, man wird eingesponnen in eine flotte Handlung und findet sich selbst trotz des futuristischen Settings leicht wieder. Jugendliche und ihr Denken haben sich auch in der gezeichneten Zukunft nicht verändert und jemand, der anders ist, wird rigoros ausgeschlossen. Außenseiter ist man auch, wenn man Fragen stellt, auf die die Mitschüler nicht kommen. Etwa die Frage nach dem freien Willen.


    Negativ ins Auge fallen leider die blassen Nebenfiguren. Während Lia interessant gezeichnet ist und als Ich-Erzählerin natürlich die meiste Aufmerksamkeit erhält, erfährt man von den anderen Figuren nur sehr wenig. Andererseits ist der Roman besonders durch die Perspektive authentisch und geht rasch nahe. Ein distanzierte Erzählperspektive wäre der Sache sicher nicht dienlich gewesen.


    Am Ende hängt die Geschichte etwas in der Luft – kein Wunder, auf Englisch ist bereits ein Folgeband erhältlich. Ein Termin für die deutsche Übersetzung ist bisher nicht bekannt.



    Fazit
    Spannende, jugendgerechte Bearbeitung ernster Fragen in futuristischem Setting. Sehr lesenswert!



    Bewertung
    8,5/10 Punkten

  • Kurzbeschreibung:
    Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.


    Zur Autorin:
    Robin Wassermans Passion Geschichten zu erfinden, liegt in ihrer Kindheit begründet: Als Einzelkind blieb ihr nicht viel anderes übrig als sich selbst Geschichten zu erzählen, um den Alltag spannender zu gestalten. Und diese Liebe zu Geschichten erhielt sie sich über die Schulzeit. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Kinderbuchlektorin, bis sie das Schreiben zum Beruf machte. Heute lebt sie in ihrer Lieblingsstadt New York und schreibt Bücher für junge Erwachsene.


    „Gott erschuf den Menschen. Wer erschuf Dich?“ (Seite 93)


    Rezension:
    Die 17jährige Lia Kahn erwacht nach 4 Wochen Koma im Krankenhaus. Sie hatte einen schweren Autounfall, ihr „echter“ Körper überlebte dies nicht und so entschieden sich ihre Eltern dazu, ihr einen neuen, mechanischen Körper zu geben. Lia ist eigentlich nur noch eine Maschine, sämtliche Gefühle und Empfindungen sind nicht echt, sondern programmiert.


    Doch Lia weigert sich hartnäckig, dies zu akzeptieren. Ihre Freunde wenden sich von ihr ab und machen sich hinter ihrem Rücken über diesen „Roboter“, auch „Mech“ genannt, lustig, denn diese werden von der Gesellschaft nicht anerkannt. Den einzigen Kontakt und eine Art Freundschaft baut sie mit Auden auf, ein Außenseiter an ihrer Schule, der von der „neuen“ Lia sehr fasziniert ist.


    Der Roman beschäftigt sich vor allem mit ethischen Fragen: Es geht um die eigentliche Persönlichkeit und wie frei man eigene Entscheidung treffen kann. Hat Lia als „Mech“ noch eine eigene Meinung oder werden ihre ganzen Gefühle und Gedanken nur noch durch eingebaute Computer programmiert? Und wie weit darf die Technologie in der Zukunft gehen? Dürfen Menschen aus Fleisch und Blut durch „ferngesteuerte“ Maschinen ersetzt werden?


    Die Sprache des Romans ist zielgruppengerecht verpackt und spricht meiner Meinung nach Jugendliche ab 13-14 Jahren an. Lia ist eine sympathische Hauptprotagonistin, die viel hinterfragt, mit der man mitfiebert und mitleidet. Die Nebenfiguren bleiben hinter ihr leider etwas blass zurück. Das Ende bleibt eher offen, da eine Trilogie geplant ist. Es gibt bereits einen englischen Nachfolgeband namens „Crashed“, ein Termin für die deutsche Übersetzung hiervon liegt noch nicht vor.


    Fazit: Ethische Fragen angesiedelt in der Zukunft, in jugendgerechtem Gewand geschneidert, mit einer interessanten Hauptfigur. Ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

  • Also, ich fand das Buch auch sehr gut geschrieben. Allerdings hatte ich ca. einen Monat vorher "Einunddieselbe" gelesen und das geht ja thematisch in eine ähnliche Richtung. "Skinned" fand ich aber noch schlimmer...ich war richtig froh, als das Buch zuende war, denn das Thema liegt mir überhaupt nicht, wie ich feststellen durfte. :uebel Ich habe mich richtiggehend davor gefürchtet und wollte auch gar nicht weiter ernsthaft darüber nachdenken, was aufgrund des Buches zugegebenermaßen sehr schwer fiel. Also, für alle, denen so eine Zukunftsperspektive keine Schauer über den Rücken jagt, ist es aus meiner Sicht zu empfehlen.

  • Ich bin heute durch und bin immer noch in Gedanken bei den Fragen, die dieses Buch aufwirft.


    Meine Meinung: Irgendwann in der Zukunft: Lia erwacht nach einem schweren Autounfall und stellt erschrocken fest, dass sie in einem künstlichen Körper steckt. Ihr „alter“ Körper war so schwer verletzt, dass ihre Eltern zustimmten, dass ihr Gehirn gescannt und in einen industriell gefertigten Körper implantiert wurde. Mühsam muss sie wieder sprechen und Bewegungen erlernen und feststellen, dass sie weder essen oder trinken muss, um zu leben. Ihr Innenleben besteht aus Kabeln, Schaltkreisen und künstlichen Nervenfasern, die Schmerzen und Sinneseindrücke simulieren sollen.
    Lia, die verwöhnte Tochter aus einer reichen Familie, war bis zu ihrem Unfall überall beliebt und integriert in einen großen Freundeskreis. Doch ihren neuen Körper kann weder ihre Familie, noch jemand von ihren früheren Freunden akzeptieren. Schon bald fühlt sie sich einsam und isoliert. Nur der Außenseiter Auden sucht ihre Nähe…


    Eine unheimliche Vorstellung, in einer Art Maschine zu erwachen und von anderen als eine Art fremdartiger Gegenstand gesehen zu werden. Genau das setzt Lia das gesamte Buch über zu. Sie muss schmerzlich lernen, dass ihr, nach dem Download ihres Gehirns die zuvor gelebte Oberflächlichkeit abhanden gekommen ist. Was sind ihre Gedanken und was ist ihr einprogrammiert worden, was macht ihre Persönlichkeit aus und wo verläuft die Grenze zwischen Mensch und „simuliertem menschlichen Dasein“? Wer will das unterscheiden und vor allem, wer kann es? Die vielen Fragen, die sie sich stellen muss, geben der ungewöhnlichen Handlung eine beeindruckende Tiefgründigkeit.


    Erschreckend war für mich, dass man sie nicht mehr als Menschen, sondern als „Ding“ bezeichnet und sie ausgrenzt und isoliert. Vielleicht kann man das Buch als Werbung für mehr Offenheit verstehen, oder es als interessant verpackte Betrachtung der Pubertät betrachten - In der Pubertät setzen sich die Jugendlichen mit ihrem „neuen“ Körper auseinander, mit dem vermeintlichen Unverständnis ihres Umfeldes auf sie und fühlen sich manchmal einsam und missverstanden. Genau das erfährt Lia ebenfalls, doch scheint es für sie keine Lösung zu geben. Sie hat einen unsterblichen Körper bekommen, kann also ewig leben und bemerkt bitter, wie wenig das wert ist, wenn man keinen Spaß am Leben hat.


    Das Buch fasziniert, man merkt, dass es für Jugendliche geschrieben wurde . Es schildert eine spannende aber nicht gerade rosige Welt der Zukunft in der man beim genaueren „Hinsehen“ viele kleine technische Spielzeuge, der Gegenwart wieder erkennt.


    Fazit: Ein Science-Fiction-Roman für Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, jenseits der Oberflächlichkeit, der Lust auf die angekündigten weiteren Teile der Reihe macht.

  • Crashed, der zweite Teil, erscheint im September 2010 bei Script5! :freude
    Mit sechs Monaten an zeitlichem Abstand wird die Geschichte fortgeführt.

  • Zitat

    Original von Steena
    Crashed, der zweite Teil, erscheint im September 2010 bei Script5! :freude
    Mit sechs Monaten an zeitlichem Abstand wird die Geschichte fortgeführt.


    *notiert*


    Das ging ja schnell! Dauert das nicht normalerweise länger bis eine Fortsetzung rauskommt? :gruebel

  • Mir hat „Skinned“ nicht so gut gefallen, wie ich es mir erhofft habe, auch wenn ich es schnell gelesen habe. Ob ich die beiden weiteren Bände dieser Trilogie lesen möchte weiß ich noch nicht, da mir die Umsetzung der Thematik nicht so gut gefallen hat wie erhofft.

  • Ich habe es als WB bekommen und fand es sehr gut. Als das Ende kam, war ich gar nicht darauf gefasst nun mal wieder eine Triologie angefangen zu haben!!!! Es wäre doch mal schön nach nur einem Band fertig zu sein. Aber gut. Ich fand es aus der Sicht von Lia auch sehr gut geschrieben, vor allem, dass sich alles so falsch anfühlt, wie ist es, wenn man nicht riechen und schmecken kann, nicht essen muss oder kann!? Nichts richtig fühlen kann. Wie schrecklich!!! Gerade über diese Sinnesorgane passiert so viel! Ich verstehe gar nicht, wie man sowas bei der Erschaffung eines Ersatzkörpers weglasssen kann.
    Ich bin jedenfalls gespannt auf den 2. Teil.

  • Meine Meinung:
    Sie sagt, sie könne sich an den Unfall nicht erinnern. Das ist besser, als zu erzählen, welche Qualen sie in ihrem brennenden Auto erleiden musste, eingeklemmt und hilflos.


    Lia Kahn, wie ihre Freunde sie kannten, hörte an jenem Tag auf zu existieren. Als sie nach dem Unfall erwacht, erwacht sie als ein Skinner: eine Maschine – ein Computer – in menschlicher Gestalt. Um sie zu retten, wurde ihr Gehirn gescannt und all ihre Erinnerungen, ihre Gedanken – ihre Persönlichkeit, in diesen neuen Körper gespeichert. Und obwohl sie aufs Neue lernt zu laufen, zu sprechen und zu leben, ist alles anders als zuvor, denn ihre Freunde und ihre Familie wenden sich von ihr ab. Ist das der Preis, den Lia führ ihre Unsterblichkeit zahlen muss?



    Selten erwischt man ein (Jugend-)Buch, das so teifgründig ist, wie Skinned es schafft. Wer eine fröhliche Science Fiction Geschichte erwartet, wird mit dem Auftakt von Robin Wassermans Trilogie um das 17-jährige Mädchen nicht viel anfangen können.
    Ich selbst war von der ersten Seite an gefesselt und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Deprimierend kommt Lias neues Leben daher. Natürlich ist sie nun in einem perfekten Körper, kann weiterhin alles tun, was sie vorher getan hat, aber eigentlich ist nichts mehr normal für sie. Als Leser lernt man die Skinnerin vom ersten Tag nach ihrem künstlichen Koma kennen. So nah dran, wie es nur möglich ist, erfährt man ihre Gedanken und Gefühle, kann ihre Ängste und Sorgen nachvollziehen. Denn obwohl sie nun durch und durch ein Computer ist, denkt sie doch wie ein ganz normaler Mensch.
    Und dieser Umstand macht es ihr im Verlauf der Geschichte so besonders schwer. In der Zukunft, in der „Skinned“ spielt, gehört moderne Technologie zum alltäglichen Leben dazu und die neue Generation beginnt ihr Leben, kaum, dass sie aus den Windeln entwachsen sind, bereits im virtuellen Raum. So wird Kleidung nur noch über das „Internet“ bestellt, das halbe soziale Leben spielt sich auf den PivWalls der Freunde und der eigenen EgoZone ab (am ehesten wäre das wohl vergleichbar mit StudiVZ oder Facebook) und sogar die Autos fahren ferngesteuert und von ganz alleine. An Menschen in Computergestalt hat sich aber noch niemand gewöhnt und die MechHeads (oder verachtend „Skinner“ genannt) bilden eine verpönte Randgruppe:
    So ist es auch für Lia erschreckend mitzuerleben, wie ihre besten Freundinnen ihr argwöhnisch gegenübertreten, ihr Freund plötzlich Angst hat sie zu berühren und sogar ihre Schwester ihr gegenüber offensichtlich feindlich eingestellt ist.


    Durch die knapp 375 Seiten muss man sich als Leser durchleiden. Nicht selten habe ich mich dabei ertappt, mich zu fragen, wie viel schlimmer er für Lia noch werden kann. Und es wird noch schlimmer, ehe sie anfängt für sich zu erkennen, was sie mit ihrem neuen Leben anfangen kann – und sollte.
    Aber egal wie deprimierend die Geschichte sein mag, sie ist auch wunderschön geschrieben. Nicht nur der flüssige Schreibstil trägt dazu bei, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, sondern auch die vielen geradezu philosophischen Fragen, die immer wieder auftauchen.
    Wie gut kennen wir unsere Freunde eigentlich wirklich?
    Was macht einen Menschen aus? Sein Denken, Handeln, Fühlen – oder gehört mehr dazu?
    (Bisweilen mutet es gar an die vier kantschen Fragen der Philosophie an: „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?“)
    Insbesondere in diesem Kontext schafft Wasserman es das Thema Tod und Leben zu beleuchten, sodass es den Leser wirklich zum Nachdenken bringt. Sogar ganz alltägliche Sachen, die für uns so normal sind, dass wir sie gar nicht mehr registrieren, werden in „Skinned“ beleuchtet und derart entfremdet, dass sie einen stutzig machen. Etwas, über das man niemals vorher nachgedacht hat, sticht einem plötzlich ins Auge.


    Ein Beispiel:
    “Wenn man schläft, spürt der Körper das Vergehen der Zeit. Das Gestern stirbt in der Dunkelheit; der nächste Tag erwacht. Du schlägst die Augen auf und weißt Bescheid. Der Körper altert, das Stundenglas leer sich, der Tod kommt näher, die Zeit vergeht, aber sie geht nicht verloren.“


    Nicht umsonst gibt es bei einer sozialen Plattform im Internet die Gruppe „Morgen ist erst, nachdem ich geschlafen habe“. Wird einem nun die Möglichkeit auf Schlaf geraubt… wie menschlich ist man dann noch?


    Aus diesem Grunde muss man „Skinned“ einfach lieben. Lia selber ist ein ausgesprochen interessanter Charakter und dankbarer Weise nicht so oberflächlich, wie viele andere Romanheldinnen. Auch die obligatorische Liebesgeschichte fehlt in diesem Buch. Und obwohl sie sich durchaus mit schwierigen Themen befasst, ist die Geschichte niemals anstrengend oder langweilig geschrieben. Für mich persönlich definitiv ein Highlight in der Jugendliteratur und eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert! Der zweite Band („Crashed“) wurde jedenfalls schon umgehend bestellt und der Dritte lässt hoffentlich auch in der deutschen Übersetzung nicht mehr allzu lange auf sich warten.

  • Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 375 Seiten
    Verlag: Script5 (7. Januar 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3839001064
    ISBN-13: 978-3839001066
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
    Größe und/oder Gewicht: 22 x 15,8 x 4,2 cm


    Die Autorin
    Robin Wassermans Passion Geschichten zu erfinden, liegt in ihrer Kindheit begründet: Als Einzelkind blieb ihr nicht viel anderes übrig als sich selbst Geschichten zu erzählen, um den Alltag spannender zu gestalten. Und diese Liebe zu Geschichten erhielt sie sich über die Schulzeit. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Kinderbuchlektorin, bis sie das Schreiben zum Beruf machte. Heute lebt sie in ihrer Lieblingsstadt New York und schreibt Bücher für junge Erwachsene.



    Zum Inhalt - in eigenen Worten
    Lia Kahns schönes Leben ändert sich nach einem schweren Autounfall grundlegend. Der hübsche, reiche Teenager kennt sich selbst nicht mehr, denn ihr Körper ist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt - die Ärzte konnten nur mehr ihr Gehirn retten und es downloaden (es wurden ihre Erinnerungen, Wissen etc. gescannt und übertragen). Also ist sie nicht mehr die 17-jährige Jugendliche, die alle kennen und lieben. Die neue Lia erwacht mit einem mechanischen Gehirn sowie einem künstlichen Körper und muss sich nie mehr wieder die Zähne putzen, auf´s WC gehen oder schlafen. Nach 6 Wochen im Krankenhaus wird sie entlassen. Wie wird ihre Umgebung auf die neue Lia reagieren? Ist sie nun tot oder lebendig? Und wie wird Lias weiteres Leben verlaufen?


    Meine Meinung
    "Skinned" heißt der Auftakt der Skinned-Trilogie rund um Lia Kahn. Mensch oder Maschine? Diese Frage zieht sich durch das gesamte Buch und regt auch zum Nachdenken an.
    Ebenso interessant wie die Welt, in der "Skinned" spielt. In ferner Zukunft sind die Städte radioaktiv verseucht und wer es sich leisten kann, lebt auf dem Land. Fernsehen, Theater oder Bücher sind nicht mehr notwendig, man loggt sich einfach ins Netz ein, um die gewünschten Informationen jederzeit abzurufen. Jeder hat ein persönliches Netzwerk (sowas ähnliches wie Facebook hoch 100) und Kinder werden nach Bedarf bzw. vorhandenem Bonus gezeugt (entweder umwerfend schön oder besonders intelligent), man braucht weder Brillen noch andere Hilfsmittel notwendig. Mit genug Bonus[SIZE=7] (das gängige Zahlungsmittel) [/SIZE]ist alles möglich und nur die Armen gebrauchen noch Make-up und normale Kleidung. Ob diese Welt erstrebenswert ist, sei dahingestellt - hervorragend dargestellt wurde sie allemal.


    Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Unsterblichkeit von Lia und allen anderen Skinner und Mechs (so werden die Maschinen genannt), die deshalb von den Orgs (so werden die Menschen von ihnen genannt) nicht wirklich akzeptiert bzw. gemieden werden. Denn wie würde man sich selbst fühlen und reagieren, wenn eine geliebte Person auf einmal downgeloadet und durch einen menschenähnlichen Roboter ersetzt wird? Wie würden wir uns verhalten?


    Künstliche Intelligenz ist kein neues Thema mehr, doch "Skinned" wartet mit einer gelungenen Umsetzung auf. Starke Gefühle prägen diese Story und doch gibt es einen kleinen Wermutstropfen, denn die Person der Lia Kahn ist mir nicht immer sympathisch bzw. deren Handlungen und Taten nachvollziehbar. Auf der einen Seite tut mir der Teenager leid, als sie in einem fremden Körper aufwacht, doch andererseits erscheint mir Lia manchmal unglaublich nervig und zickig.


    Schonungslos schildert Ich-Erzählerin Lia über ihr neues Leben unter all den Menschen. Ein unmenschliches Leben ohne Schmerzen, Krankheiten und Nahrungsaufnahme. Wie schon erwähnt, nervt Lia oftmals, weil sie ihren "Zustand" nicht akzeptieren will. Doch im Großen & Ganzen wirkt Protagonistin Lia für einen Roman mit Science Fiction- und Fantasyelementen überzeugend und man fühlt mit ihr mit. Denn es ist eigentlich unfassbar, was die Hauptperson alles erleiden bzw. ertragen muss und wie sie sich dadurch fühlt.


    Obwohl die Geschichte einige kleine Längen hat, vermag die Handlung von "Skinned" zu fesseln und durch den durchwegs spannenden Schreibstil lässt sich der Roman schnell & flüssig lesen. Und natürlich bin ich gespannt, wie es mit Lia in "Crashed" weiter gehen wird.


    Fazit
    "Skinned" ist ein gelungener Trilogie-Auftakt, der mit einer packenden Idee in düsterer Atmosphäre und einer reizvollen Protagonistin überzeugt. Dafür vergebe ich eindrucksvolle 8 Punkte.

  • Der tollen Rezi von serpent ist kaum etwas hinzuzufügen, ich kann bei beinah jedem Satz nur nicken. Ja, ich hab das Buch exakt genau so gesehen.
    Mich hat Lia auch keinen Moment lang genervt, weil sie nicht akzeptieren kann, ein Mech zu sein - wer würde das unter den gegebenen Umständen schon in kurzer Zeit hinnehmen? Ich konnte sie mehr als nur gut verstehen.


    Für mich hat das Buch nur einen klitzekleinen Makel: Der für mich schlimmsten Szene wurde nicht ausreichend Gewicht geschenkt.


    Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass genau das noch mal zum Thema wird und Lia es bislang einfach verdrängt ...


    In jedem Fall ein wahnsinnig beklemmendes Buch, toll geschrieben und mit viel Stoff zum Nachdenken.
    Monatshighlight :-]

  • KLAPPENTEXT:
    Lia Kahn ist tot.
    Ich bin Lia Kahn. Deshalb – denn das ist ja wohl ein logisches Problem, das sogar ein minderbemitteltes Kind lösen könnte – bin ich tot.
    Da ist nur eine Sache: Ich bin es nicht.


    ZUR AUTORIN:
    Robin Wasserman hatte schon von Kindesbeinen an den Wunsch Autorin zu werden. Nach einem Studium und der Arbeit als Kinderbuchautorin gelang es ihr, ihren Wunsch in die Tat umzusetzen. Sie lebt in ihrer Wunschstadt New York und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. In Deutschland ist bisher nur die „Skinned“-Trilogie erschienen, bestehend aus den Büchern „Skinned“, „Crashed“ und „Wired“ (erscheint im September 2011).


    EIGENE MEINUNG:
    Als Lia Kahn aus dem Koma aufwacht ist sie zunächst verwirrt. Eigentlich müsste sie tot sein, denn sie hatte einen schweren Unfall. Doch sie lebt. Aber wie? Sie hört ihre Familie reden, Fragen stellen. Sie will ihnen Antwort geben, aber es geht nicht. Und ihre Arme und Beine kann sie auch nicht bewegen. Den größten Schreck bekommt sie, als sie in den Spiegel schaut. Statt eines von Prellungen und anderen Schäden des Unfalls gezeichneten Körpers, sieht sie eine makellose Schönheit. Ohne jeden Ausdruck, ohne jede Individualität. Man hat ihr Gehirn downgeloadet und in einen künstlichen Körper eingepflanzt. Ein Körper, der dem menschlichen Körper nachempfunden ist, aber keineswegs mit all den Funktionen ausgestattet ist, die ein Mensch hat. Lia fehlen Gefühle, denn sie ist eine Art Maschine, MechHead. Mit künstlicher Haut. Sie ist ein Skinner. Was ist noch übrig von der erfolgreichen Sportlerin, was von der überall beliebten Jugendlichen und was von dem Mädchen, das von seiner Familie geliebt wurde...
    „Skinned“ ist eine Dystopie, die in einem Zeitalter spielt, in dem fast alles von Computern gesteuert und überwacht wird. Kommunikation und Freundschaften laufen fast ausschließlich über soziale Netzwerke, eMails etc. ab. Ein Grund, warum ich mich in der Kulisse des Romans nicht so ganz wohl gefühlt habe. Mir gefiel allerdings, dass die „Freaks“ diejenigen waren, die Jeans Hosen und Kapuzenpullis getragen haben und keine Kleidung, die auf Stimmung reagiert oder technische Details eingewoben hat.
    Leider finde ich nicht nur die Kulisse des Romans sehr technisch und ausdruckslos, sondern auch die Schreibe und das damit aufkommende Ambiente der Geschichte. Erst zum Ende hin kamen Emotionen auf. Zuvor war es eher so, dass die Handlung kühl an mir vorbeizog. Eher wie in einem Film, den man so nebenbei anschaut. Es hat sehr lange gedauert, bis ich überhaupt etwas für eine der Personen empfunden habe. Es gab niemanden, den ich besonders gemocht oder besonders gehasst habe. Erst gegen Ende des Romans konnte ich mich ein wenig für die ein oder andere Person begeistern.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Sprache. Das Buch lässt sich zwar schnell und einfach lesen, aber es werden einfach zu häufig die Wörter „Sex, ficken und vögeln“ verwendet. Es scheint ein bisschen so zu sein, als ob die Autorin damit versucht die Leser ans Buch zu binden, da es ihr leider auf den ersten ca. 250 Seiten nicht so sehr gelingt Spannung aufzubauen.
    FAZIT:
    „Skinned“ ist ein Buch für alle, die gern Dystopien lesen und sich damit beschäftigen, was wohl passieren wird, wenn wir unser ganzes Leben, unseren Alltag mit Hilfe von Technik kontrollieren können. Gewürzt mit einem ordentlichen Schuss Liebe und Teenager Problemen ist „Skinned“ ein Buch, das sich schnell und locker leicht lesen lässt.

  • Meine Meinung:
    Lia Kahn ist tot ... und lebt trotzdem weiter ...
    Bei einem Autounfall erleidet sie Verletzungen, die irreparabel sind. Als sie zu sich kommt, kann sie weder sprechen noch die Augen öffnen. Nur ihr Hörsinn ist noch intakt.
    Nachdem einige Tests an ihr durchgeführt wurden, dämmert ihr langsam, wie schlimm ihre Verletzungen wirklich sind und was aus ihr geworden ist!
    Da Lia in einer Zeit lebt, in der Knochen und Organe wie Ersatzteile ersetzt werden können, ist natürlich alles möglich.
    Gleichzeitig laufen aber schon die ersten Mechs umher: mechanisch-künstliche Körper, wie selbstständige Roboter mit einem Chip in sich, der das Gehirn eines verstorbenen oder verkrüppelten Menschen in sich hat.
    Und Lia Kahn ist nun eine dieser Mechs, denn sie ist tatsächlich gestorben. Ihre Eltern wollten sie nicht gehen lassen und fertigten von ihr eine Art Kopie an: ein Wesen, das unter der Haut aus Metall und Draht besteht, dank eines Downloads ihres Gehirns mit ihren Gedanken ausgestattet ist.
    Dass Lia selbst schockiert ist und es sie völlig aus der Bahn wirft, ist verständlich.


    Da sie ihre neue Situation nicht im Mindesten akzeptieren will, dauerte es, bis sie mit ihrem Körper wenigstens einen Kompromiss einging.
    Sie musste alles neu lernen, wie Reden, Schreiben, selbst wie sie blinzelt und den Mund öffnet und schließt. In ihrem neuen Dasein ist so etwas wie das Atmen nicht mehr von Belang, ebenso wenig wie den natürlichsten Bedürfnissen nachzugehen.
    Doch was für sie in ihrem Körper der absolute Horror ist: Sie fühlt nichts mehr!


    Lias Gedanken bei ihrer Neufindung, ihrer veränderten Situation, und um die Menschen in ihrer Umgebung, konnte ich mir sehr gut vorstellen.
    Da ich die Außenseiterrolle kenne, die Lia nach ihrem Unfall nun einnimmt, und wie sie diese empfindet, konnte ich gut nachfühlen. Ihre Zweifel und Ängste brachte Robin Wasserman gut rüber.
    Auch konnte ich die Menschen in ihrem Umfeld verstehen, dass diese ihr nun misstrauen. Schließlich ist sie nicht mehr sie selbst, sondern eine mechanische Ausführung von ihr, die vorgibt, Lia zu sein.


    Dass es sich bei dem Auftakt dieser Trilogie um Lias neuen Lebensumstand, und wie sie damit umgeht, dreht, wurde während des Lesens immer klarer.
    Dazu kamen das abweisende Verhalten von ihren Mitmenschen, die Distanzierung ihrer eigenen Familie und die Suche nach neuen Freunden. Um diese Faktoren ging es in diesem ersten Teil vorrangig.


    Die Autorin schuf eine Welt, in der ich persönlich niemals leben wollen würde. Es wurde plausibel erklärt, wozu die mechanischen Eingriffe sowie die hypermodernen Computer, Chips und dergleichen gut sind.
    Da die Protagonistin ein Teenager ist, war der Schreibstil sehr einfach und gut verständlich gehalten. Dadurch merkte ich auch, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt.
    Robin Wasserman hat einen lebendigen Schreibstil, der mich in seinen Bann zog.
    Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte, selbst ein Mech zu sein und wie ich es empfinden würde …


    Fazit:
    Der Roman war faszinierend und erschreckend zugleich!
    Ein interessantes Thema für Jung und Alt.
    Daher vergebe ich die volle Punktzahl: fünf Sterne.

  • Klappentext:


    Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum.
    Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.


    Meine Meinung:


    „Skinned“ ist der erste Band einer Reihe. Bisher sind außerdem „Crashed“ und „Wired“ erschienen.


    Ich habe mich mit dem Buch ein wenig schwer getan. Zunächst fing es wirklich super an. Die Welt der düsteren Gefühle in die man eintaucht ist wirklich sehr anschaulich beschrieben, aber schon nach kurzer Zeit stellt man fest, dass sich in der Geschichte nicht mehr viel bewegt.


    Zunächst möchte ich mit dem positiven Feedback anfangen:


    Die Grundidee der Story hat mir wirklich gut gefallen. Der Gedanke das Gehirn zu scannen und im Bedarfsfall in einen mechanischen Körper zu pflanzen, liegt zwar in der fernen Zukunft, hat mich aber zum Nachdenken angeregt. Auch die damit verbundenen Probleme der Protagonistin sind nachvollziehbar, immerhin wird sie nur noch als Maschine und nicht mehr als Mensch betrachtet.


    Ein weiterer positiver Aspekt ist der Schreibstil der Autorin. Er ist flüssig und das Buch lässt sich rasch durchlesen. Auch die Idee unter den Überschriften ein Zitat des jeweiligen Kapitels anzubringen, hat dazu beigetragen die Fantasie anzuregen.


    Kommen wir nun leider zu den negativen Aspekten:


    Was mir überhaupt nicht gefallen hat ist die Protagonistin. Sie war mir schon nach dem ersten Kapitel total unsympathisch und ich konnte mich trotz der Erzählperspektive nicht in ihre Lage versetzen. Die am Anfang so positiv auffallenden Gefühlsbeschreibungen haben sich nach kürzester Zeit ins Negative umgewandelt. Sie ist nur am jammern und sich beschweren und rutscht in eine sehr düstere Gefühlslage ab.


    Ebenso ist für mich keine Spannung aufgekommen. Ich weiß nicht mal genau wie ich das Gefühl beschreiben soll aber irgendwie hat die Geschichte abgehackt gewirkt. In sich nicht rund. Vielleicht konnte ich deswegen auch nicht richtig eintauchen. Auch wurde die Welt in der Lia lebt nicht richtig beschrieben und so waren hier einige schwarze Lücken in meiner Vorstellungskraft.


    Das Ende hat mich eher unbefriedigt zurück gelesen. Mittlerweile habe ich heraus gefunden, dass es vielleicht daran liegen könnte weil wir es hier mit einer Reihe zu tun haben.
    Ob ich die weiteren Bände lese muss ich mir noch überlegen, aber im Moment hat mich der erste Band nicht ausreichend überzeugen können.


    Bewertung: 2/5 Sterne

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde auf jeden Fall die nächsten Bände lesen. Besonders das Streben nach Menschlichkeit und die Frage, was einen Menschen ausmacht hat mir viel zum Nachdenken gegeben.
    Doch manchmal hab ich mich gefragt, ob Robin Wasserman viell. ein Fan von Star Trek-The next Generation ist. Vieles was sie schrieb erinnerte mich nämlich an Data.

  • Dieses Buch hat mir wesentlich besser gefallen als "Zweiunddieselbe" (das fand ich im Endeffekt blöd). Ich fand es flüssiger zu lesen und nachvollziehbarer.
    Allerdings war das Ende wesentlich weniger gelungen, wie der Roman insgesamt.
    Vor allem Audens Schicksal hat mich fertiggemacht. Mann, der arme Junge


    Bin ich eigentlich die einzigste die ihre Zweifel hat


    Erschreckend und bewegend - ich gebe 8 von 10 Punkten.
    Ich freue mich das es wohl noch Fortsetzungen gibt - hoffentlich erscheinen die auch auf deutsch.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Ja, ich hab es auch gerade gesehen das meine Bücherei die beiden weiteren Teile hat.
    Die werde ich mir also mal demnächst gönnen ;-).

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Lia Kahns Leben war perfekt. Sie hatte einen gut aussehenden Freund, viele Freundinnen und durch den Reichtum ihrer Eltern bekam sie immer alles, was sie wollte.


    Das alles ändert sich durch einen Autounfall, der Dank modernster Technik eigentlich nicht hätte passieren dürfen.
    Als Lia im Krankenhaus endlich wieder zu sich kommt und das schließlich auch von ihrer Familie und den Ärzten bemerkt wird, erfährt sie die schreckliche Wahrheit. Der Unfall hat ihren Körper so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass die Ärzte ihn trotz starker Bemühungen nicht mehr retten konnten. Da Lias Eltern ihre Tochter aber nicht verlieren wollten, entschieden sie sich für eine neue Technologie, die Lia ein neues Leben schenken sollte. Sofern man noch von Leben sprechen kann, denn Lias Körper ist nicht mehr menschlich oder organisch, sondern eine Maschine, der man lediglich ein menschliches Äußeres verliehen und ihre Erinnerungen eingepflanzt hat.


    Lia kann nicht fassen, dass ihre Eltern ihr das angetan haben. Sie wäre lieber für immer entstellt, aber menschlich, gewesen als nur noch eine Art Kopie ihres früheren Ichs, ein Skinner. Nach langem Training kann sie sich zwar wieder bewegen und richtig sprechen, aber alle anderen menschlichen Verhaltensweisen bleiben ihr verwehrt. Sie kann nicht essen, nicht schlafen, nicht richtig fühlen und vor allem auch nicht mehr sterben, was sie nicht als Vorteil empfindet.


    Doch auch in ihrem früheren Umfeld, in das sie nach mehreren Monaten Reha nun endlich zurückkehrt, hat sich alles verändert. Ihre Eltern bleiben auf Distanz, ihrer Schwester scheint sie gleichgültig zu sein und auch ihr Freund Walker sowie ihre Schuldfreundinnen wenden sich nach und nach von ihr ab. Sie alle können sich nicht mit Lias neuem Aussehen, ihrem neuen Wesen, abfinden und betrachten sie als eine Art Maschine, die darauf programmiert ist, sich wie die verstorbene Lia Kahn zu benehmen.
    Einzig ein Junge namens Auden, mit dem sie vorher nie etwas zu tun hätte, scheint Lia so zu akzeptieren wie sie ist und freundet sich langsam mit ihr an.



    Gleich zu Beginn der Handlung wird man mit Lias neuem Leben und mit der Tatsache konfrontiert, dass sie selbst nicht mehr weiß, wer oder was sie eigentlich ist. Ist sie tot oder lebendig? Mensch oder Maschine? Hat sie wirklich noch einen freien Willen oder sind alle ihre Gefühle und Verhaltensmuster einfach vorprogrammiert?
    Als Leser bekommt man einen umfassenden Einblick in Lias Gefühlswelt, die sehr facettenreich ist, und durch den Ich-Erzähler kann man sich gut in sie hinein versetzen. Ihre Gedanken im Hinblick auf ihr neues Wesen sind äußerst nachvollziehbar, obwohl man allerdings auch Verständnis für das Handeln ihrer Eltern, die ihre geliebte Tochter nicht verlieren wollten, hat.
    Man versteht, wie Lia sich Auden gegenüber verhält und warum sich aus der anfänglichen Ablehnung schließlich doch eine Freundschaft entwickelt. Auch ihre Furcht gegenüber Jude und den anderen Skinnern oder MechHeads, wie sie selbst genannt werden wollen, die ihren Zustand nicht annähernd so zu verabscheuen scheinen wie Lia, ist mehr als verständlich.


    Obwohl Lia nicht der sympathischste Charakter ist, dafür ist sie einfach ein wenig zu eingebildet, hat man trotzdem Mitgefühl für sie und ihre Situation. Umso mehr hasst und verachtet man die Taten ihrer Schwester Zoie, die Lia nicht nur ihre Freunde wegnimmt, sondern ihr auch noch den Freund ausspannt und ihr damit alles nimmt, was sie noch hatte. Ständig verletzt Zoie ihre Schwester und wirft ihr die gemeinsten Sachen an den Kopf, obwohl sie ihre Schwester lieber um Verzeihung bitten sollte, da eigentlich Zoie in dem Auto hätte sitzen sollen.


    Auden hingegen ist ein äußerst liebenswerter Charakter, den man auf keinen Fall missen möchte. Es ist schön zu lesen, wie sich zwischen ihm und Lia langsam eine Freundschaft entwickelt. Wie es am Ende schließlich um Auden steht, trifft den Leser dadurch natürlich umso härter.


    Die post-apokalyptische Welt, die Robin Wasserman für ihre Geschichte entwickelt hat, erscheint dem Leser widersprüchlich. Während der eine Teil der Bevölkerung, der wohlhabende Teil, wie im Paradies lebt, leben die Menschen in den Städten am Existenzminimum und kommen kaum in den Genuss der neuen Technologien.
    Reiche Leute, die genug Bonus haben, können ein nahezu utopisches, hoch technologisiertes Leben führen. Sie können sich Geschlecht und Eigenschaften ihrer Kinder aussuchen, ihre Autos fahren von allein zum Zielort und sie leben länger, da ihre Gesundheit täglich akribisch überwacht wird.
    Wesentlich schlechter ergeht es allerdings den Menschen in den radioaktiven Städten, die nicht genug Geld haben um sich diesen Luxus leisten zu können.
    Teilweise beschreibt die Autorin die neuen Entwicklungen sehr genau, teilweise werden einige Sachen jedoch nur am Rande erwähnt. Auch diese hätte man etwas besser beschreiben und erklären sollen, damit man nicht nur eine vage Vorstellung von dem hat, was sich vielleicht dahinter verbergen könnte.


    Der Schreibstil von Robin Wasserman ist fließend, aber auch detailliert. Vor allem die Beschreibung von Lias Unfall und wie sie sich unmittelbar danach gefühlt hat, ist so bildlich, dass man sie sich genau vorstellen kann.


    Das Ende des Buches ist in sich zwar relativ abgeschlossen, bleibt durch Lias Entscheidung aber zumindest soweit offen, dass man wissen möchte, wie es mit ihr weiter geht.


    FAZIT
    Insgesamt ist Skinned ein wirklich interessantes Jugendbuch, das einen nicht nur mit philosophischen Fragen konfrontiert, wie z.B. was eine Persönlichkeit überhaupt ausmacht, sondern auch die verschiedensten Gefühle beim Leser auslöst. Man empfindet Mitgefühl für Lia, verachtet ihre Schwester Zoie und ist am Ende zutiefst bestürzt über das, was mit Auden geschieht.


    Es ist ein spannender Auftakt zu einer Trilogie, deren zweiten Band man gespannt erwartet um zu erfahren, ob Lia sich ihren Platz in der Welt noch erkämpfen kann.