Tonke Dragt- Turmhoch und meilenweit

  • Kurzbeschreibung (laut amazon):
    Was steckt bloß hinter dem Rätsel der flammenden Wälder auf der Venus? Edu, der Planetenforscher, ist fest entschlossen, dieses Geheimnis zu lösen. Zum zweiten Mal auf der Venus stationiert, beginnt er die verbotene Welt zu entdecken. Und was er dort erlebt, ist wunderbar und erschreckend zugleich...


    Über die Autorin (laut amazon):
    Tonke Dragt, geb. 1930 in Batavia (heute Djakarta), kam nach ihrer Internierung während des Zweiten Weltkriegs durch die Japaner nach Holland, wo sie die Akademie für Bildende Künste in Den Haag besuchte und als Zeichenlehrerin tätig war. Heute lebt sie dort als Schriftstellerin.


    Eigene Meinung:
    Angeregt durch den Kinobesuch in „Avatar“ habe ich nun endlich „Turmhoch und meilenweit“ aus dem Regal befreit und es hat mir gut gefallen. Es ist eine Art Vorgänger von „Tigeraugen“, sie hängen aber nur lose zusammen und ich habe beispielsweise „Tigeraugen“ zuerst gelesen, ohne dass es dem Lesegenuß einen Abbruch getan hätte.
    Die Hauptperson Edu war mir gleich sympathisch, ich konnte seine Motivation und seine Gefühle gut nachvollziehen, gleichzeitig aber auch die Angst seiner Kollegen vor etwas neuem. Für mich handelt der Roman vor allem davon, inwieweit ich mich auf etwas neues einlassen muss, mich verändern muss, um es zu verstehen.
    Sprachlich hat es mir übrigens besser gefallen als "Tigeraugen" und auch den Einstieg in die Geschichte habe ich schneller gefunden- was vielleicht doch auch ein bißchen daran liegen könnte, daß ich den Nachfolger bereits gelesen hatte.


    Als bekennender Nicht-Science Fiction-Leser muß ich sagen, dass sich die Bücher von Tonke Dragt gut als Einstieg in das Genre eignen, ich halte sicherlich weiterhin nach anderen Büchern dieser Art Ausschau.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Hi grottenolm,


    deine Rezi hat mich daran erinnert, dass das Buch auch noch bei mir subt. Wenn ich deinen Beitrag so lese, muss ich das Buch dieses Jahr doch endlich mal lesen! Da ich ein totaler Scifi-Neuling bin, scheint es das Richtige für mich zu sein.


    LG, Aurian

  • Ich liebe dieses Buch! Ich habe es bestimmt schon fünfmal auf Deutsch gelesen und bin jedes Mal wieder begeistert. Nun habe ich es mir auf Niederländisch zugelegt und bin schon sehr gespannt.


    Ich bin zwar auch kein großer SF-Leser, aber ich denke, dass in diesem Buch die fiktiven wisenschaftlichen Geräte nicht so aufdringlich sind wie in manch anderen. Und es erhält einen besonderen Reiz dadurch, dass es zwar noch nicht erfundene Technologien nutzt, aber andererseits veraltet ist, da man heute weiß, wie die Venus tatsächlich aussieht.

  • Ich habe den Nachfolgeband "Tigeraugen" gelesen.
    Ich fand diese Welt faszinierend. Es war schon erschreckend, als ich gelesen habe, dass sich Stadt an Stadt drängt und die Natur nur noch in einigen seltenen Reservaten hält. Und dann ist da die Sehnsucht der Menschen nach der Natur und der ewige Entdeckerdrang. Und leider auch der Drang zu erobern und in Besitz zu nehmen.


    Mir gefielen aber auch die Worte, die Tonke Dragt verwendet. Es klingt ungewohnt, aber auch umständlich und veraltet. Wenn sie z. B. das Wort "Kaffeenektar" benutzt, wenn sie richtigen Bohnenkaffee meint und kein künstliches Kaffeegetränk.
    Man merkt, dass die Menschen aufmerksamer für natürliche Produkte sind, weil das Wort selbst den Kaffee ja aufzuwerten scheint, aber gleichzeitig ist es für mich auch eines der Indizien, die auf den Verlust der Natur hinweisen. Wer bei uns macht sich denn die Mühe, das zu unterscheiden. Noch ist Kaffee einfach nur Kaffee.