Gute und schlechte Erfahrungen mit Lesungen

  • Was erwartet ihr, wenn ihr zu eine Lesung geht?
    Was hat euch gefallen, was war nicht so toll?


    Meine letzte Lesung war mit Andrej Sapkowski. Das eigentliche Lesen fand ich nicht sehr spannend (kannte das Buch schon). Viel interessanter waren die Anekdoten aus seinem Leben, die er zum Besten gab. :grin


    Zur Zeit freue ich mich auf die Lese-Tour von Frank Schätzing.

  • Ich mag das sehr, wenn der Autor etwas vom Drumherum erzählt. Das kann zum Hintergrund der Geschichte sein oder auch einfach der ein oder andere Schwank aus seinem Schriftstellerleben.
    Frank Schätzing mit seiner "Schwarm"-Tour habe ich in sehr guter Erinnerung. Die professionelle Show eines Marketing-Manns inklusive Tonband-Einspielungen und allem Drum und Dran. Grandiose Unterhaltung.
    Auch klasse ist André Wiesler, der einen mehrstündigen Vortrag über Vampire, Werwölfe, Hexen und die Inquisition hält, dabei mit einer ganzen Wagenladung von Vorurteilen aufräumt und die kurzen Leseabschnitte aus seinen Büchern als bewusste Höhepunkte setzt. Da hat man hinterher das Gefühl, deutlich schlauer zu sein als vorher. :grin
    Michael Crichton hat bei "Welt in Angst" keine einzige Zeile aus seinem Roman gelesen, nur von der Recherche berichtet. Man fühlte sich vom Intellekt dieses Mannes geradezu plattgewalzt, hat den Zuhörern auch angesehen, wie sie in ihre Stühle gedrückt wurden. Ich war begeistert und nachdenklich zugleich und empfinde Crichtons Tod als noch größeren Verlust, als es wohl der Fall gewesen wäre, wenn ich die Lesung nicht besucht hätte.

  • Ich war bis jetzt nur einmal bei einer Lesungsreihe. Zum einen erwarte ich von einer guten Lesung, dass der Autor wirklich gut vorlesen kann. Weiterhin finde ich es gut, wenn er den Inhalt des Buches verständlich und spannend skizziert. Und dann natürlich, was der Autor sonst so Interessantes aus seinem Schriftstellerleben zu berichten hat. Wenn die Hintergründe des Romans interessant sind, kann er gerne auch die erzählen.

  • Zitat

    Original von Bernard


    Auch klasse ist André Wiesler, der einen mehrstündigen Vortrag über Vampire, Werwölfe, Hexen und die Inquisition hält, dabei mit einer ganzen Wagenladung von Vorurteilen aufräumt und die kurzen Leseabschnitte aus seinen Büchern als bewusste Höhepunkte setzt. Da hat man hinterher das Gefühl, deutlich schlauer zu sein als vorher. :grin


    Dann habe ich ihn leider bei einem seiner anderen Lesungen erwischt. Als ich ihn sah, hat er leider nur stur vorgelesen. Ok, es war wohl keine typische Leseveranstaltung.


    Gut macht es mMn Sebastian Fitzek, Ines Thorn, Kerstin Gier sowieso und auch Andreas Franz hat mir gut gefallen. Auch wenn seine Lesung dann nach kurzer Zeit in eine politische Diskussion ausgeartet ist.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Dann habe ich ihn leider bei einem seiner anderen Lesungen erwischt. Als ich ihn sah, hat er leider nur stur vorgelesen. Ok, es war wohl keine typische Leseveranstaltung.


    Hier gibt es Informationen zu dem Vortrag, den ich meine. Anscheinend kann man den Act auch buchen, wenn man eine Literaturveranstaltung organisiert:
    Von Blutsaugern, Hexen und Menschenfressern

  • Meine einzige schlechte Erfahrung mit Lesungen ist: es gibt zu wenige.


    Ein Portal, in dem alle Autorenlesungen deutschlandweit aufgeführt sind, wäre schön und hilfreich.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Ich freu mich immer besonders darauf erstmal den Autor kennen zu lernen und dann auch was aus seinem/ihrem Leben zu hören.
    Das Lesen an sich finde ich meist nicht sooooo spannend, aber toll ist es, wenn man noch viele Fragen stellen kann.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Ich finde selbst bei Büchern die ich kenne spannend welche Teile der Autor ausgesucht hat sie vorzulesen, welche Kürzungen unter Umständen vorgenommen werden und wie der Autor/ die Autorin mit dem Publikum umgeht. Da ich jedes Jahr allein wegen der Buchmesse mehrere dutzend Lesungen erlebe gibt es dabei natürlich auch welche der Gattung grausam- mancher Autor kann tolle Bücher schreiben, sollte aber lieber weiter in seinem Kämmerchen sitzen bleiben und nicht Angst vor seinen Lesern haben- mancher Autor/Autorin ist besser als jeder Möchtegern Comedian mit eigener TV- Show,manche (r) treibt einen gewaltigen Aufwand mit Kostüm oder Lightshow oder mit passender Musikbegleitung. Manche(r) Eindruck von einem Buch ist bei Lesungen wesentlich besser als der gelesene Text.

  • Zitat

    Original von buchwürmchen
    Und zuwenig gibts sowieso vorallem im Oberbayrischen Raum.


    Das liegt gewiss nicht an den Autoren, das kannst du mir glauben. Auf Anfragen wird einfach nicht reagiert und Vorstöße werden gnadenlos abgeblockt. So kommt es, dass ich zwar südlich von München lebe, sich bei mir lesungstechnisch im Raum Berlin bzw. Hamburg mehr abspielt. Sogar in Österreich passiert mehr! Um es mal bayerisch auszudrücken: Saublöd!
    :fetch