Kurzbeschreibung
Im eisigsten Februar seit Menschengedenken geschieht im schwedischen Linköping ein furchtbarer Mord. Die Leiche eines Mannes hängt grausam zugerichtet an einem Baum. Der Tote lebte von der Fürsorge. Wer sollte einen Grund gehabt haben, ihn umzubringen? Kommissarin Malin Fors und ihr Kollege Martinsson geraten aller Kälte zum Trotz ins Schwitzen. Der Mörder ist nicht zu fassen, seine Motive liegen unter dem Staub von Jahrzehnten begraben ...
Hört sich doch eigentlich ganz gut an, vor allem bei diesem Wetter. 400 Seiten habe ich dann auch tapfer durchgehalten, und wenn der Autor zu diesem Zeitpunkt die Geschichte kurz und schmerzlos aufgelöst hätte, wäre es kein tolles, aber zumindest lesbares Buch geworden. Aber nein, das geht noch fast 100 Seiten so weiter :yikes.
Eigentlich ist das ganze Buch ein prima Beispiel für einen mittelmäßigen Thriller nach dem Baukastenprinzip. Man nehme:
ein finsteres Geheimnis aus der Vergangenheit, und sei es noch so unglaubwürdig und gleichzeitig einfallslos, das nach und nach enthüllt wird (und dann noch unnötig lange breitgelatscht wird). Etwas Asenkult oder ähnlichen Mystikhumbug, das ganze muss, zumindest zeitweise, nach grausamen Ritus aussehen. Ein paar Folterszenen und natürlich eine Ermittlerin mit, taataa, Alkohol- und Beziehungsproblemen.
Da es sich um einen schwedischen Krimi handelt, darf natürlich ein Schuss Sozialkritik nicht fehlen (die aber in diesem Fall ausgesprochen plump und oberflächlich ausfällt) und da Stimmung schließlich die halbe Miete ist, bekommen wir ständig unter die Nase gerieben, wie kalt es ist in Schweden.
Mischt man das alles zusammen, dazu noch seitenweise nebulöse Andeutungen, kommt ein vollkommen belangloses Buch dabei heraus, das nicht mal dem Minimalanspruch, einem nämlich auf angenehme Art und Weise die Zeit zu vertreiben, gerecht wird, sondern einen viel mehr mit dem Gefühl zurück lässt, Opfer einer grandiosen Zeitverschwendung geworden zu sein. Ärgerlich.