Raymond Khoury: Menetekel

  • Menetekel von Raymond Khoury ist ein sehr empfehlenswerter Verschwörungsthriller, der mit vielen unerwarteten Wendungen überrascht und eine Lanze für mehr religiöse Toleranz bricht.


    Die Fernsehjournalistin Gracie Logan und ihr Team verfolgen gerade den Abbruch einer riesigen Eismasse in der Antarktis, als plötzlich ein gigantisches Zeichen am Himmel erscheint. Tausende Kilometer entfernt, in einem ägyptischen Kloster, bekommt ein Pater eine direkte Eingabe von Gott und beginnt zu malen – es ist jenes Zeichen, das er immer und immer wieder zu Papier bringt.


    Parallel dazu bekommt Matt Sherwood einen Anruf von Vince, dem besten Freund seines vor Jahren verunglückten Bruders Danny: Danny würde noch leben und als brillanter Wissenschaftler an einem Top-Secret-Projekt arbeiten, das mit dem Erscheinen des Zeichens in Zusammenhang stehen könnte. Doch bevor Matt mehr erfahren kann, stirbt Vince und auch Matt selbst entkommt knapp einem Mordanschlag. Was also steckt hinter dieser überaus mysteriösen Geschichte? Matt setzt alles daran, seinen Bruder zu finden und kommt dabei einer unglaublichen Sache auf die Spur...


    In „Menetekel“ setzt sich Raymond Khoury mit dem US-amerikanischen Religionswahn und seinen allgegenwärtigen TV-Predigern, Massentaufen und Mega-Events auseinander. Dabei schafft er es nicht nur, einen mitreißenden Thriller zu schreiben, er setzt sich auch klar gegen jeden religiösen Fanatismus ein. In kurzen Kapiteln switcht Khoury zwischen seinen verschiedenen Erzählsträngen hin und her und erzeugt so ein rasantes Tempo, das er bis zum fulminanten Finale perfekt durchhält. Und auch wenn seine Hauptfigur Matt im Laufe der Story ein wenig zu sehr zum rambohaften Bruce Willis mutiert, ist Menetekel ein sehr empfehlenswerter Verschwörungsthriller, der mit vielen unerwarteten Wendungen überrascht und eine Lanze für mehr religiöse Toleranz bricht – sonst werden die Kämpfer gegen die „Achse des Bösen“ ihren Feinden am Ende immer ähnlicher.