Wenn ein Verlag es nötig hat, irgend einen Schmarren zu erzählen im Klappentext, dann zeigt mir das auf, dass da doch irgendetwas nicht stimmt. Dass der Verlag nicht wirklich hinter diesem "Produkt" stehen kann...sonst müssten sie ja auch keinen "Kohl" erzählen.
Der Klappentext ist nicht genug
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Zitat
Original von Voltaire
Das ist aber auch bei anderen Produkten doch fast schon üblich, dass man hinters Licht geführt wird.Ja, leider ist das so Voltaire!
Und wer schummelt, der hat das nötig! Will sagen, das Produkt ist auf irgendeine Weise "minderwertig".
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Nun ja, schummeln ... Schummelei ist es, wenn von einem Joghurt behauptet wird, er würde die Gesundheit steigern, obwohl der weiße, geschmackfreie Schleim einfach nur nicht krank macht. Wenn die Verlage von "Spannung ohne Ende", "Nervenkitzel", "großen Gefühlen", "literarischen Meilensteinen", "Lachern, bis der Arzt kommt" und ähnlichem reden, dann preisen sie das Buch an, und vielleicht hat es sogar schon einzelne (Test-)Leser gegeben, die das tatsächlich so empfunden haben. Wenn man dreißig Leute nach ihrer Meinung zu einem Buch befragt, bekommt man vierzig grundverschiedene Antworten.
Was sollen sie auch tun? Sie haben teure Auslandsrechte eingekauft, oder sie vermarkten die Belletristik-Gehversuche eines "Comedians", die auf jeden Fall ein paar Leser finden werden. Sollen sie draufschreiben: "Wir haben viel für dieses Buch gezahlt, unsere Lektoren hassen es, aber bitte kaufen Sie es trotzdem" oder "Eigentlich sollte man meinen, dieser Mann wäre auch als Autor komisch, aber erleben Sie selbst bei der Lektüre mit, wie jemand grandios scheitert"? Nein, sie zitieren irgendein Gurkenzüchterblatt, dessen merkbefreiter Redakteur gerade auf Crack-Entzug war und sowieso alles geliebt hätte, Hauptsache Ablenkung, oder einen Kumpel des Comedians, der mit dem Neuautoren eine Leiche im Keller hat. Und dann steht da eben: "Das beste Buch, das ich jemals gelesen habe" oder "Mir liefen die Lachtränen".
Diese Checkliste "Anspruch/Humor/Liebe/Spannung" finde ich sehr originell. Kann ja jeder mal für sich selbst ausfüllen, als Person. Und dann mit Freunden diskutieren, wie objektiv diese Selbsteinschätzung ausgefallen ist.
Wir haben die Amazon-Rezensenten und die Büchereulen und eine halbe Milliarde Bewertungsportale. Dazu noch das Feuilleton und ein paar Literatursendungen im Fernsehen. Lasst doch die armen Verlage Unsinn auf die Bücher drucken, sonst würde niemand etwas Gutes über einige Bücher sagen.
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@ Tom: War nicht bös gemeint
ZitatLasst doch die armen Verlage Unsinn auf die Bücher drucken, sonst würde niemand etwas Gutes über einige Bücher sagen.
@ Joan: Na gut, ich les empfohlene Bücher, wenn ich weiß, dass der der es mir empfohlen hat, ungefähr das gleich mag wie ich. Und wenn es mir nicht gefällt, dann sag ich es demjengen auch und er weiß, dass er mir sowas nicht mehr andrehen braucht... (Was für ein Schachtelsatz... *kopfschüttel*)
edit hat noch was hinzugefügt...
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Klappentexte können täuschen, müssen aber nicht. Meist sagt dieser Text nicht viel über das Buch und dessen Inhalt. Besonders ungeeignet sind hinten abgedruckte Textstellen aus dem Buch.
Wenn mich der Klappentext anspricht, lese ich ins Buch rein, was die Entscheidung meist enorm erleichtert, in die eine oder andere Richtung.ZitatOriginal von Tom
...Verlage wollen Bücher verkaufen. Viele Bücher. Deshalb sind alle Romane, in denen wenigstens angedeuteter Blümchensex vorkommt, gemäß Klappentext "Skandalbücher", und all die Fantasy-Epigonen schreiben "in der Tradition von Tolkien". Bei Nachauflagen werden sinnentstellte Pressezitate hinzugenommen, und manch einer, der zitiert wird, wurde möglicherweise sogar dafür bezahlt, soll alles schon vorgekommen sein. Klappentext ist Verpackung. Kaufanreiz. ...Und wer wird nicht manchmal zitiert, was er über das Buch gesagt hat. Es wird auch auf " Bestseller" verwiesen, um die potentielle Kundschaft schon mal in die gewollte Richtung zu bringen, bzw. ihre Finger schon mal zu animieren, nach dem Geld in der Hosentasche zu greifen. Warum auch nicht - verantwortlich, ob ich etwas kaufe oder nicht, auch bei Büchern, bin ja immer noch ich selbst.
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Hauptkriterium ist bei mir der Klappentext, aber ich kaufe nicht mehr so schnell. Daher bin ich auch froh die Büchereulen gefunden zu haben, da kann ich auf Erfahrungen zurückgreifen
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Meistens finde ich Klappentexte auch nichtssagend und manchmal haben sie wirklich nichts mit dem Buch zu tun.
Mittlerweile verlasse ich mich hauptsächlich auf die zahllosen Eulen-RezisDas "Sternchen-Bewertungssystem" finde ich schon bei Filmen in der Fernsehzeitung (für mich) völlig nutzlos, ich würde die Filme meist ganz anders bewerten!
"in der Tratition von Tolkien" hat mich lange von den "Elfen" und den "Zwergen" ferngehalten. Nichtssagender Klappentext + so eine Werbung = billiger Abklatsch, also Finger weg!
zum Glück hab ich irgendwann dann doch mal zugegriffen! -
Zitat
zum Glück hab ich irgendwann dann doch mal zugegriffen!
Wobei z.B. Bernhard Hennens durchaus lesenswerte Elfen-Romane, auf denen diese Hinweise u.a. zu finden waren, null, nix, nada, niente mit Tolkien(s Erzählweise), seinen Figuren oder Mittelerde zu tun haben. Selbiges gilt für Markus Heitz' Zwergen-Romane oder die Elben-Bücher von Susanne Gerdom. Überall steht Tolkien drauf, aber nirgendwo ist einer drin.
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Zitat
Original von kissy
@ Joan: Na gut, ich les empfohlene Bücher, wenn ich weiß, dass der der es mir empfohlen hat, ungefähr das gleich mag wie ich. Und wenn es mir nicht gefällt, dann sag ich es demjengen auch und er weiß, dass er mir sowas nicht mehr andrehen braucht... (Was für ein Schachtelsatz... *kopfschüttel*)
Okay, wenn man jemanden kennt, der inetwa dieselben Anforderungen an ein Buch hat, dann ist das schon mal eine gewisse "Auswahl-Hilfe", aber auf keinen Fall ein Garant dafür, dass es einem gefallen wird.
Als ein "Andrehen" würde ich das dann auch nicht bezeichnen, denn Bücher werden im Bekanntenkreis aus der eigenen Begeisterung heraus weiterempfohlen.
So ist das auch hier bei den Eulen. Der Grossteil der Rezensionen werden bestimmt nur aus "Spass an der Sache", ohne jegliche finanzielle Interessen, oder kollegialen "Verpflichtungen" geschrieben. Ein gewisses kleines Restrisiko dahingehend ist aber auch hier nicht ganz auszuschliessen.
Was das Lügen und das Schummeln betrifft:
Wenn ich jemandem ein unifarbenes T-Shirt als kariert anpreise, dann ist das gelogen. Wenn ich aber jemandem, der ein weinrotes T-Shirt sucht, ein knallrotes aufschwatze, indem ich sage, dieses Rot geht doch ganz stark ins Weinrot, dann ist das geschummelt. -
Wie findet ihr denn Bücher ganz *ohne* Klappentext?
Würdet ihr die überhaupt kaufen bzw. ausleihen?Manchmal stehen da ja statt einer Inhaltsangabe nur einige (sehr wenig konkrete) Worte oder Sätze oder Zitate aus dem Buch.
Mir ist es letzte Woche in der Bücherei passiert, dass ich mir ein Buch von Cody McFadyen mitnehmen wollte - ein Autor, der mir bis dato noch total unbekannt ist. Es war da so augenfällig ausgestellt und da ich den Namen des Autors in letzter Zeit häufiger gehört hatte, wollte ich mal spontan zugreifen. Das Buch hatte aber weder Klappentext noch sonstige Angabe zum Inhalt und ausnahmsweise war auch kein "Inhalts-Aufkleber" der Bücherei eingefügt.
Ich hab' das Buch dann nicht ausgeliehen - bin wohl nicht so risikofreudig!
Mir ist der Klappentext wichtig. Noch wichtiger ist mir aber, dass ich das Buch kurz "anlesen" kann. Wenn mir der Stil nicht zusagt, dann ist es nichts für mich.
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Naja, "nicht genug" würde ich nicht sagen. Das vorgeschlagene Bewertungssystem birgt aber die gleichen Probleme, denn das würde sich ja auch an den vermeintlichen Interessen der Zielgruppe orientieren und hätte daher genauso viel oder wenig Aussagekraft/Wahrheitsgehalt wie der Klappentext.
Falsche oder viel zu verräterische Klappentexte gibt es zuhauf, "Bestseller"-Aufkleber auf neu erschienenen Büchern auch. Da bin ich froh, dass es hier hilfreichere Informationen zu Büchern gibt. Auf Klappentexte geben ich auch nicht mehr viel, sondern schaue hier nach und/oder lese die ersten paar Seiten.
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Ein Buch ohne klappentext würde ich nicht kaufen(ich kauf doch nicht die Katze im Sack)
Ich finde die Verläge schneiden sich mit so einer Sache selber ins Fleisch. -
Auf den Klappentext gebe ich schon lange nichts mehr, genauso wenig wie auf Werbung. Ich achte im Grunde nur noch grob auf die Eckdaten und nicht auf die Ausschmückung des Textes, mit dem mich der Verlag fangen möchte. Außerdem lese ich jedes Buch an, denn die schönste Idee bringt mir nichts, wenn mir der Schreibstil nicht zusagt.
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Da ich kaum in Buchhandlungen komme, weil mir die Zeit und Gelegenheit fehlt, kaufe ich meist bei Amazon, da kann ich prima um Mitternacht oder sonntags stöbern und shoppen, viele Bücher, die ich irgendwo, auch im Forum, spontan finde, kommen aber erst mal auf die Merkliste, zur weiteren Prüfung. Ich weiß gar nicht, ob der Kurztext bei Amazon immer dem Klappentext entspricht. Bei Klappentexten IN Büchern ist es mir schon vorgekommen, dass soviel vom Gerüst der Handlung im Klappentext erzählt wurde, das das meiste des Inhalts schon erzählt wurde, zwar nicht mit Spoilern, aber soviel Inhalt möchte ich gar nicht wissen. Ich lese auch nicht gerne seitenweise an, das mache ich auch nicht, um mich für's Lesen zwischen mehreren Büchern zu entscheiden, die ich schon habe. Wenn ich ein Buch anfange, dann komplett "frisch".
Die Inhaltsbeschreibung ist natürlich wichtig, ob mich grundsätzlich der Plot interessiert. Aber ich schaue mir durchaus die Amazon Bewertungen an und lasse sie in meine Beurteilung - kaufen oder nicht kaufen - einfließen.
Da heißt aber nicht, dass ein Buch mit beispielsweise zwölf 5-Sterne und drei 2-Sterne Bewertungen für mich für kaufenswert befunden wird. In dem Fall lese ich erstmal die 2-Sterne Bewertungen, WIE sie geschrieben wurden und WOMIT die Meinung begründet wurde, und das gleiche auch mit einigen der guten Bewertungen. Man muss die Rezensenten nicht namentlich "persönlich" kennen, auch zwischen den Zeilen kann man eine Menge herauslesen, ob ein Buch für den eigenen Lesegeschmack von Interesse ist. Und da ich lieber ein Buch zuviel als eines zuwenig kaufe, bin ich auch gerne experimentierfreudig, wenn ich zum Beispiel über Listmania-Listen Bücher entdecke oder auch hier bei den Eulen, von Leuten, die bei anderen Büchern einen ähnlichen Geschmack gezeigt haben.
In Buchhandlungen gibt es natürlich schon mal Spontankäufe, meist schaffe ich es inzwischen sogar ganz gut, nichts zu kaufen, ich merke mir vielleicht den einen oder anderen Titel, um mir erst im Internet Meinungen dazu einzuholen, und auch, um mir bei Übersetzungen von englischen Titeln dann die Originalversion zu bestellen.
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Ich finde, Klapptentext ist nicht gleich Klappentext. Es gibt Klappentexte die klingen relativ "objektiv", objektiv in dem Sinne, dass sie wirklich einfach den Ausgangspunkt der Geschichte erzählen, ohne dass dabei groß gewertet oder das Buch übertrieben angepriesen wird. Da kann ich dann ganz gut entscheiden, ob die Geschichte an sich interessant finde.
Klar kann es da auch passieren, dass die Geschichte einfach FALSCH dargestellt wird, z.B. ein Konflikt konstruiert, der dann so im Buch gar nicht vorkommt - aber im Großteil der Fälle habe ich mit Büchern, bei denen der Klappentext so relativ neutral war und die ich unter anderem deswegen gekauft habe, gute Erfahrungen gemacht.
Wenn hinten was draufsteht nach dem Motto: "In der Tradition Tolkiens", "der spannendste Thriller des Jahres", "Sie werden Tränen lachen", etc. macht mich das eher skeptisch. Da ist weniger echt mehr, aber scheinbar lockt es etliche Kunden doch an.
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Auf dem Klappentext stehen ja nicht nur Inhaltsangaben oder "Lobeshymnen" des Verlages, sondern teilweise auch die Empfehlung (in Form eines begeisterten Zitats) anderer bekannter Autoren - bevorzugt desselben Genres.
Beeinflusst es euch, wenn z.B. euer Lieblingsautor ein anderes Buch empfiehlt? Ich glaube, gerade unter Krimi-Autoren kommt das öfter vor ...
Mir ist das bisher gar nicht bewusst gewesen, aber bei mir ist es so: Wenn ein Autor, den ich nicht mag, ein Buch empfiehlt, dann ist mir das eher egal. Wenn allerdings ein Autor, den ich mag, ein Buch empfiehlt, dann wird das Buch für mich automatischer interessanter ... so nach dem Motto: "Wenn der/die das gut findet, wird es vielleicht ähnlich wie seine/ihre Bücher sein!"
Eigentlich ist das natürlich irgendwie Blödsinn!
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Ich finde die Kurzbeschreibungen auf den Buchrückseiten völlig ausreichend, um mir grob die Richtung zu zeigen um was es in der Geschichte geht. Einteilungen in Spannung, Liebe, Humor... mit Sternchen oder ähnlichem finde ich überflüssig, da diese "Bewertungen" ja eh vom Verlag stammen würden und somit auch "geschönt" wären, um das Buch zu verkaufen.
Da schaue ich dann lieber nach Rezensionen hier, bei amazon oder den zahlreichen anderen Bücherforen. Da wird zumindest ein etwas breiteres Meinungsbild dargeboten an dem man sich orientieren kann. -
Ich finde Sternchen auch überflüssig. Schliesslich sind Meinungen ja verschieden.... Mir reicht der Klapptext meistens naus! Und sonst gibts ja ncoh die Eulen....
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Erstaunlich wie unterschiedlich da die Ansichten sind
Ich lese seit ungefähr einem Jahr keine Klappentexte mehr, nachdem Sebastian Fitzek dies mal auf einer Lesung emfohlen hat. Ich muss sagen ich fahre damit äußerst gut. Der Klappentext, ob gut oder schlecht, verät viel zu viel über die ersten Seiten des Buchs. Bei vielen Bücher ist der Anfang träge so das mann erstmal 30 Seiten braucht bis es richtig los geht. Dadurch, dass ich aber rein garnix über das Buch weis, ist es zu jeder Zeit spannend. Ich kann da nur jedem raten das einmal auszuprobieren.
Wer sich jetzt fragt nach welchen Kriterien ich dann meine Bücher Kaufe, will ich auch noch antwort stehen:
Wenn ich mal einen Klappentext lese in der Buchhandlung und er gefällt mir, dann kommt das Buch auf meine Wunschliste, nach spätestens 2 Monaten habe ich absolut vergessen worum es ging und wenn ich mir das Buch dann irgenwann kaufe, weiß ich schon nichts mehr über den Inhalt.
Zum größten Teil kaufe ich aber einfach nach den Bewertungen der Eulen, womit ich auch noch nie falsch gelegen habe.LG Dennis
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Zitat
Original von Alice Thierry
Geht es euch auch immer öfter so, dass ihr trotz nettem Cover und interessantem Klappentext immer noch unschlüssig seid, ein Buch zu kaufen, das ihr in der Hand haltet?Ich selbst treffe meine Kaufentscheidung in letzter Zeit immer öfter erst, wenn ich einige Seiten in ein Buch reingelesen habe (die ersten zwei Seiten entscheiden meist schon über Kaufen oder nicht Kaufen) oder mir vorab eine Leseprobe zu Gemüte führen konnte.
edit: Tippfehler & Ergänzung
Ich entscheide deshalb im Normalfall erst, ob ich ein Buch lese, wenn ich gelesen habe, wie es andere Büchereulen fanden (hat mir glaube ich schon enige Enttäuschungen erspart). Alternativ muss das Buch von allen Seiten gelobt werden, dass ich auch hineinschaue. Dritte möglichkeit: Leseproben bei Vorablesen. ... Aber ungetestet kommt mir nur sehr sehr selten etwas in den Einkaufskorb.