Der Teppichhändler - Meg Mullins

  • Kurzbeschreibung:
    Jeden Abend fährt Uschman zum Flughafen. Hier kam er vor drei Jahren an, ein Teppichhändler aus dem Iran. Und hier will er eines Tages seine Frau Farak in die Arme schließen. Immer wieder zieht es ihn an diesen Ort - so auch an dem Tag, an dem Farak ihm mitteilt, dass sie die Scheidung eingereicht hat. Im Augenblick der Verzweiflung begegnet Uschman einer jungen Frau. Lange beobachten die schöne Amerikanerin und der ältere Einwanderer einander. Aus diesem Blickwechsel entsteht wider jede Vernunft eine Liebesgeschichte, so anrührend, wie es im Leben und in der Literatur nur selten vorkommt.


    Über die Autorin:
    Meg Mullins studierte an der Universität von Columbia und lebt heute mit ihrer Familie in New Mexico. Sie hat mehrere Kurzgeschichten und Erzählungen veröffentlicht, darunter in der Anthologie "The Best American Short Stories". "Der Teppichhändler" ist ihr erster Roman.


    Über den Sprecher:
    Dieter Wien wurde 1934 in Danzig geboren. Seine Ausbildung absolvierte er an der Staatlichen Schauspielschule Berlin. Nach Engagements an zahlreichen deutschen Bühnen war er von 1964 bis 2001 festes Ensemblemitglied des Maxim-Gorki-Theaters Berlin. Dieter Wien spielte in über 20 Kinofilmen sowie zahlreichen Fernsehproduktionen, darunter "Klemperer - Ein Leben in Deutschland".


    Meine Rezension:
    Die Liebesgeschichte zwischen dem über 30-jährigen iranischen Teppichhändler Uschman und der 19-jährigen Stella ist sicher bemerkenswert. Sie stammen aus Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, und verlieben sich dennoch ineinander und beginnen eine zarte Beziehung voller Verständnis und Einfühlungsvermögen. Es ist eine anrührende Geschichte, ohne Frage, insbesondere vor ihren jeweiligen persönlichen Hintergrund: Der erfahrene Uschman und die jungfräuliche Stella, er an einem Tiefpunkt seines privaten Lebens, sie am Beginn der ersten amourösen Erfahrungen. So behutsam die Geschichte auch erzählt wird, so gut ausgearbeitet die Figuren auch sind, konnte sie mich dennoch nicht überzeugen. Das lag vor allem daran, dass sie für mich nicht glaubwürdig war. Eine Liebesbeziehung zwischen einem (noch) verheirateten Iraner und einer 19-jährigen Highschool-Schülerin kann ich mir bei aller Toleranz - nicht zuletzt wegen des politischen Hintergrunds - einfach nicht vorstellen. Schade, denn die unaufdringliche Erzählweise von Meg Mullins hat mir gut gefallen!


    Der Sprecher Dieter Wien liest die Geschichte sehr sensibel und glaubwürdig, an ihm hat es eindeutig nicht gelegen, dass mich das Hörbuch nicht überzeugen konnte.