Italienischer Originaltitel: Il suggeritore
Kurzbeschreibung (amazon)
In einer Waldlichtung bergen Spurensicherer menschliche Gliedmaßen: die Arme von sechs vermissten Mädchen. Für Profiler Goran Gavila und Sonderermittlerin Mila Vazquez steht fest, dass sie es mit einem extrem kaltblütigen Serientäter zu tun haben. Aber sie ahnen noch nicht, wie perfide der gesichtslose Mörder zu Werke geht. Wie ein Marionettenspieler benutzt er andere dazu, seine grausamen Fantasien Wirklichkeit werden zu lassen. Und auch sie selbst sind längst Figuren eines beängstigenden Spiels geworden, in dem der Gesuchte allen seine makabren Regeln diktiert.
Autor (Information im Buch)
Donato Carrisi, geboren 1973 in einem Dorf in Apulien, lebt in Rom. Er studierte Jura und spezialisierte sich in Kriminologie und Verhaltensforschung. Nach einer kurzen Tätigkeit als Anwalt arbeitet er heute als Drehbuchautor für Kino und Fernsehen. Sein von der italienischen Presse hochgelobter Thriller "Der Todesflüsterer" wird derzeit in elf Sprachen übersetzt und schoss direkt nach Erscheinen weit nach oben auf die Bestsellerlisten.
Meine Meinung
In einem Wald werden sechs kleine Gräber gefunden, die jeweils den linken Arm eines jungen Mädchens enthalten. Wo sind die dazugehörigen Leichen? Die mit der Ermittlung beauftragten Beamten bekommen Verstärkung durch den erfahrenen Kriminalisten Goran Gavila und die Spezialistin für Vermisstenfälle, besonders solche mit verschwundenen Kindern, Mila Vasquez. Relativ schnell wird eins der ermordeten Mädchen im Kofferraum eines Vertreters gefunden, doch die Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Falls erfüllt sich nicht...
Im Folgenden kommt es zu einem rasanten, hochspannenden Handlungsverlauf, bei dem immer wieder neue Fährten auftauchen, die zwar zur Aufdeckung diverser Verbrechen führen, in Bezug auf den aktuellen Fall aber weitgehend im Sande verlaufen. Dabei greift der Autor meiner Meinung nach allerdings zu tief in die Trickkiste: einige Figuren werden mit quasi übermenschlichen Eigenschaften und Intuitionen ausgestattet, die schlichtweg unglaubwürdig sind. Auch im Hinblick auf manche Ermittlungsschritte hatte ich das Gefühl, dass der Roman den kritischen Lesern nachvollziehbare Erklärungen schuldig bleibt.
Innovativ und höchst interessant ist die Thematik des "Todesflüsterers". Der italienische Originaltitel "Il suggeritore" ist ideal gewählt für einen Krimi mit der zentralen Fragestellung, inwieweit jemand durch Suggestion/psychische Manipulation das "latente Böse" in einem anderen Menschen zum Ausbruch bringen kann und wie es in solchen Kriminalfällen mit der Verantwortlichkeit und Schuldzuweisung aussieht.
Für Freunde spannender Thriller ist dieses Buch unbedingt empfehlenswert, wer allerdings großen Wert auf grundsolide, realitätsnahe Ermittlerarbeit legt, ist mit diesem Buch nicht ganz ideal beraten.