Mary Hogan – Ein Pakt, ein Kuss und weiche Knie

  • Mary Hogan – Ein Pakt, ein Kuss und weiche Knie
    Originaltitel: The serious kiss
    320 Seiten
    Rowohlt (2005)


    (Empfohlen für die Altersgruppe: 12-13 J.)


    Über die Autorin: Mary Hogan lebt zusammen mit ihrem Ehemann, dem amerikanischen Schauspieler Robert Hogan, und Hund Lucy in New York City (NY). Früher war sie Chefredakteurin der amerikanischen Jugendzeitschrift "Teen", dann begann sie mit dem Schreiben von Jugendromanen, Artikeln für Zeitschriften und Beiträgen für das Fernsehen.
    Als Autorin bekannt wurde Mary Hogan vor allem durch ihre Jugendromane wie "Pretty Face", "The serious kiss" oder die Reihe um Teenie-Reporterin Susanna Barringer.


    Beschreibung (von Amazon): Libby hat das Warten satt. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Nadine schließt sie einen Pakt: Bis zum 15. Geburtstag wollen beide die große Liebe finden - und den einen bedeutsamen, zerschmelzenden Kuss erleben! Leichter gesagt als getan: Der coole Zack ist schon vergeben, Nadine hat plötzlich nur noch Augen für ihren großen Schwarm und dann muss Libby mit ihrer Familie auch noch umziehen. Ans Ende der Welt! Ob dort die große Liebe auf sie wartet? Libby hat Zweifel. Bis sie Warren trifft ...


    Meine Meinung: Bitte vom Titel und der Buchbeschreibung nicht abschrecken lassen – hier handelt es sich nicht nur um einen banalen Jugendroman nach Schema X. Im Gegenteil: Der Originaltitel dieses Buches ist "The Serious Kiss", was den Inhalt viel zutreffender beschreibt, denn dieser Jugendroman dreht sich in der Tat um ein eher ernsthaftes Thema. Es geht nämlich – ganz anders als der deutsche Titel vermuten lässt – vor allem um die Probleme, die Libbys ohnehin schon recht chaotische Familie durchlebt, weil der Vater alkoholkrank ist. Erzählt wird aus der Perspektive Libbys, die sich nicht nur nach einer "normalen" Familie, sondern auch nach dem perfekten Kuss sehnt.
    Ich mag vor allem Mary Hogans Schreibweise – unterhaltsam, locker, humorvoll, aber doch auch tiefgründig. Ihre Charaktere, die sehr originell und farbig geschildert werden, müssen viel einstecken, können aber doch auch über sich selbst lachen. "The serious kiss" ist sehr realistisch – und man findet sich auch irgendwie selbst in Libbys Schilderungen und Erlebnissen wieder. Immer wenn man glaubt, dass es für Libby endlich aufwärts geht, das Happy-End naht, gibt es doch wieder eine Pleite. Wie im echten Leben eben! Dennoch ist der Grundton des Romans nicht negativ oder entmutigend, sondern durchaus hoffnungsvoll.


    Schön und überraschend un-kitschig beschrieben (zumindest für einen Teenie-Roman) fand ich auch die Beziehung, die am Ende doch noch zu Libbys heiß ersehntem Kuss führt – aber mehr möchte ich nicht verraten!


    Ich bin nun definitiv schon länger kein Teenie mehr, hatte aber auch als erwachsene Leserin an diesem Jugendroman viel Spaß. Nachdem ich einige Wochen zuvor Mary Hogans "Susannah sees Stars" gelesen hatte, war ich von der Autorin ohnehin schon recht begeistert – für mich definitiv meine persönliche Autoren-Neuentdeckung des Jahres 2009! :)