Bücher mit guten Enden

  • Tag erstmal,


    ich bin ein fürchterlicher Motzknochen, was Bücherenden angeht. Es gibt für mich ganz wenige Enden, bei denen ich sage: da wäre ich nie drauf gekommen und die gleichzeitig die Geschichte richtig abschließen.


    Mir gefällt das Ende von "Tote Mädchen lügen nicht"/Jay Asher sehr gut, weil es mit der Geschichte zu tun hat und trotzdem überrascht.


    Welche Bücher enden eurer Meinung nach zufriedenstellend?



    PS: Ich sags nur zur Vorsicht, aber erzählt die Enden nicht zu genau, sonst ist die Spannung ja weg :nono


    Ich warte gespannt :-)

    Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut. (Friedrich Nietzsche)

  • Das Ende von Tiefe Wunden fand ich sehr zufriedenstellend. Da wurde fast alles bis auf ein kleiner Nebestrang sauber aufgelöst und man hatte das Gefühl, daß allen Gerechtigkeit wiederfahren ist.

  • Früher hat mich das nicht so gestört, heute ärgere ich mich vor allem über Bücher, die auf den letzten paar Seiten noch mit einem "Friede-Freude-Eierkuchen"-Happyend enden. :) Da lösen sich dann plötzlich *alle* Konflikte in Wohlgefallen auf, die Heldin kriegt den Held (oder umgekehrt), es gibt noch einen Ausblick auf die zukünftige Familienidylle, ...


    Bücher mit guten Enden:


    Ich mag es, wenn Bücher originell enden - realistisch und glaubwürdig, aber dennoch positiv. Manchmal reicht auch schon die Möglichkeit bzw. Hoffnung auf zukünftige positiven Entwicklungen damit ein Buch ein gutes Ende findet. Ist mir oft allemal lieber als diese zuckersüßen Happyends.


    Leider fallen mir momentan keine konkreten Beispiele ein ...


    Ebenso mag ich es (vor allem bei Krimis und Mysteries), wenn Bücher überraschend enden - da hat mir z.B. "Mariana" von Susanna Kearsley damals gut gefallen.

  • Also ich finde ja, dass das Ende von "Der dunkle Turm" super ist, auch wenn mir da jetzt vielleicht einige widersprechen. Mich hat es Ende ziemlich überrascht, aber positiv, weil mir bei ein paar anderen King-Büchern das Ende gar nicht zusagt, und ich Angst hatte, dass es beim "Turm" genauso wird.


    Das Ende von "1984" von Orwell gefällt mir auch sehr. Ziemlich düster, aber das passt so gut zum Buch, ein Happy End wäre da einfach nur unpassend gewesen.

  • Fröhlich oder traurig, offen oder völlig dicht. Jaja, da scheiden sich die Geister...


    Mir gefiel das Ende von "Bartimäus und die Pforte des Magiers" von Stroud sehr gut, obwohl sich die meisten anderen ewig darüber auszetern könnten. (Er fällt etwas mit der Tür ins Haus, aber es ist trotzdem sehr originell.) Es ist eigentlich weder richtig fröhlich noch sehr traurig; eine gelungene Mischung wie ich finde. Nur positive/negative Enden finde ich nämlich auch zu erzwungen.

    Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut. (Friedrich Nietzsche)

  • Ich finde, es sollte eben zur Grundstimmung des Buches passen. Wenn das Buch durch und durch traurig ist, finde ich auch ein sehr trauriges Ende nicht aufgesetzt. In gewisser Weise denke ich, sollte das Ende, wenn es gut ist, sogar vorhersehbar sein - also nicht, dass man weiß, was genau passiert, aber so, dass man zumindest eine Vorhersage darüber treffen kann, ob es eher ein positives oder negatives Ende (oder was dazwischen ist). Denn nur dann wirkt das Buch für mich als Ganzes stimmig.

  • Mir fallen jetzt spontan "Zwei an einem Tag" von David Nicholls und
    "Chinatown" von Tereza Vanek ein, die für mich überraschend/offen endeten.


    Wobei ich jetzt mal schweige bzgl. Happy-End oder nicht ;-).


    Mit sehr viel offenen Fragen endet auch "Die Zärtlichkeit der Wölfe" von Stef Penney. Dies wurde bei vielen Amazon-Rezis bemängelt. Mir gefiel es so.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Das Ende von Beim Leben meiner Schwester von Jodi Picoult fand ich überraschend,erschreckend,traurig und dennoch einfach perfekt.Auch wenn ich,nachdem ich das Buch ausgelesen hatte,2 Wochenlang kein anderes Buch in die Hand nehmen konnte.

  • Kein "gutes" Ende für den Protagonisten des Romans, an dessen Front-Erlebnissen im 1. Weltkrieg wir über rund 200 Seiten teilgenommen haben. Mit dem wir gezittert, gelitten und gehofft haben...


    Jedoch ein konsequentes Ende, ein realistisches Ende. Ein Ende welches uns die ganze Sinnlosigkeit von Kriegen mit ein paar lapidaren Sätzen auf eindrücklichste Weise vor Augen führt:

    Er fiel im Oktober 1918, an einem Tag, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im WESTEN NICHTS NEUES zu melden.
    Er war vornübergesunken und lag wie schlafend an der Erde. Als man ihn umdrehte, sah man, dass er sich nicht lange gequält haben konnte. Sein Gesicht hatte einen so gefassten Ausdruck, als wäre er beinahe zufrieden damit, dass es so gekommen war.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • Ich habe "Im Westen nichts Neues" noch nicht gelesen, aber ich glaube, es ist an der Zeit ... Danke für diesen Ausschnitt, Joan.




    Steinigt mich, wenn ihr wollt, aber ich finde das Ende von "Bis(s) zum Ende der Nacht" perfekt. Ich weiß nicht mehr, was ich mir selbst vorgestellt habe, aber so, wie das Ende jetzt ist, hätte es nicht besser sein können.


    Ein anderes Ende, was einerseits weder ein zu gutes noch zu schlechtes Ende findet und andererseits dennoch so geschrieben steht, dass ich dachte "So und nicht anders muss es sein." ist "Hexenschwester" von Katerina Timm. Es ist einfach in sich stimmig.


    Und das einzige Ende, bei dem ich mich frage, ob der Autor irgendwie etwas :pille war, als er es schrieb, ist "Das Druidentor" von Wolfgang Hohlbein ... Zu dem Ende fällt mir gar nichts mehr ein. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Ich habe "Im Westen nichts Neues" noch nicht gelesen, aber ich glaube, es ist an der Zeit ... Danke für diesen Ausschnitt, Joan.


    Ein literarisches Manko :grin Iszla, das Du schleunigst ändern solltest. :wave

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  • Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich vom Ende dieses Buches total begeistert war.
    Wie es endete, weiss ich leider überhaupt nicht mehr. Alles was ich noch weiss, ist dass ich danach sowohl überrascht als auch ergriffen war.

  • Zitat

    Original von Viva la Vida
    Fröhlich oder traurig, offen oder völlig dicht. Jaja, da scheiden sich die Geister...


    Mir gefiel das Ende von "Bartimäus und die Pforte des Magiers" von Stroud sehr gut, obwohl sich die meisten anderen ewig darüber auszetern könnten. (Er fällt etwas mit der Tür ins Haus, aber es ist trotzdem sehr originell.) Es ist eigentlich weder richtig fröhlich noch sehr traurig; eine gelungene Mischung wie ich finde. Nur positive/negative Enden finde ich nämlich auch zu erzwungen.


    Das Ende hat mir auch wahnsinnig gut gefallen, ich mußte es sogar ein paarmal lesen deswegen. :grin

  • Leute, macht mich nicht fertig! Schon wieder neue Bücher für die Wunschliste...


    Für mich hat " Die Hüterin der Gewürze" ein perfektes Ende. Aber dafür muss man schon Bücher mit indisch/amerikanisch Hintergrund mögen.

  • Das hier hat für mich ein gutes Ende.


    1945, Kriegsende. Der polnische Jude Wladyslaw Szpilman bringt seine Erinnerungen zu Papier. Unsägliches hat der berühmte Musiker erlebt und, wie durch ein Wunder, überlebt. Sein Leidensweg beginnt mit dem deutschen Überfall auf Polen, das Warschauer Ghetto wird zur Todesfalle. Hinrichtungen, zahllose Leichen, verhungernde Kinder werden in nüchterner, fast distanzierter Sprache beschrieben. Das Damoklesschwert der deutschen Vernichtungsmaschinerie und ihrer Helfer kreist über ihm, läßt für menschliche Regungen wenig Raum, fügt ständig neue Wunden hinzu.
    Szpilman kann es nicht verhindern, daß seine Eltern und Geschwister in den Zug nach Treblinka steigen. Fortan fristet er sein Dasein zwischen Resignation und reinem Selbsterhaltungstrieb, gequält von Hunger, Kälte und schwerster Arbeit. Er schmuggelt heimlich Munition, um den aufkeimenden jüdischen Widerstand zu unterstützen. Schließlich gelingt ihm die Flucht. Freunde verstecken ihn, riskieren selbst die Todesstrafe. Einsame Jahre zermürbender Verborgenheit folgen. Oft droht er, entdeckt zu werden, droht der seidene Faden, an dem sein Leben hängt, zu reißen. Hinzu kommen Selbstmordgedanken. Gegen Ende des Krieges sind Szpilmans Kräfte nahezu erschöpft. Da findet ihn der deutsche Hauptmann Wilm Hosenfeld. Wird er ihn töten, kurz vor dem erlösenden Ziel? Wider Erwarten hilft der deutsche Hauptmann dem fremden Juden, versorgt ihn mit dem Nötigsten, stärkt ihn für die letzte Etappe seiner Odyssee.


    Szpilmans Schilderungen werden von wenigen, jedoch sehr aussagekräftigen Auszügen aus Hosenfelds Tagebuch ergänzt. Sie zeigen einen warmherzigen Deutschen, der innerlich am grausamen Vorgehen seiner Landsleute zerbricht. Hosenfeld bewahrte viele Juden vor der Ermordung. Er selbst starb in einem Gefangenenlager in Stalingrad.


    Dieses Buch ist ein bewegendes Zeitzeugnis. Unmittelbarkeit atmet aus jeder Zeile und zieht den Leser in seinen schaurigen Bann. Wolf Bierman fügte einen aus Anmerkungen bestehenden Essay an, den er selbst als Brücke zwischen Szpilman und Hosenfeld versteht. Bedarf es einer solchen Brücke, erschließt sie sich dem Leser nicht von selbst? Biermanns rückblickende Einschätzungen bilden einen starken Kontrast zu jener Atmosphäre, jener Authentizität, der dieses Buch seinen unvergleichlichen Charakter verdankt. Fazit: sehr bewegend

  • Für mich enden wenige Bücher wirklich so, dass ich zufrieden bin.
    Mich stört das Happy End wenig, aber es ist einfach viel zu kurz. Vor allem wenn ich die Figuren mag, dann will ich wissen, wie es weiter geht, was ihnen das Leben nach dem "Ende" bringt, nicht unbedingt bis zu ihrem Tod, aber ich mag sie nicht loslassen. Sie haben oft so lange hart gekämpft um ihr Leben, ihr Land, ihr Glück oder sonstwas und dann gönnt man ihnen nur zwei Sätze um die Frücht der Arbeit zu genießen.
    Für jemand Harmoniebedürftigen wie mich ist das oft zu wenig.

  • Fast alle Bücher, die ich lese, enden gut! Etwas anderes würd ich einfach nicht ertragen....

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Da kommt man ja mit dem aufschreiben gar nicht mehr hinterher! Wie soll ich die denn alle lesen????
    Ich mag noch das Ende von "Im Bann der Masken" von Allende. Nicht zu besonders sondern eher normal, aber sehr offen und doch völlig geschlossen.

    Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut. (Friedrich Nietzsche)