Gebundene Ausgabe 400 Seiten
Verlag: Blanvalet (Januar 2010)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The Lady of the Serpents
Kurzbeschreibung
Der zweite Teil der düsteren Vampir-Trilogie voller Abenteuer, Gier und Leidenschaft
Er ist Aleric der Falkner, der Sohn der Hexe, der Messias der Vampire! Doch nicht einmal Aleric ist der schrecklichen Zauberin Enora gewachsen. Er sieht nur noch eine Möglichkeit, sie aufzuhalten. Er muss jene Frau finden, die ihn einst mit ihrem dunklen Kuss zum Vampir machte - Pythia, die kalte Königin ...
Mit dem "Bram-Stoker-Award" wurde Clegg die höchste Auszeichnung für Horror-Literatur verliehen.
Zum Autor
Douglas Clegg wurde in Virgina geboren und wuchs auf Hawaii, in Connecticut und Virginia auf. Im Alter von elf Jahren bestieg er die Sonnenpyramide von Teotihuacan in Mexico, mit sechszehn die Alhambra in Spanien. Diese beiden Erlebnisse lösten eine Reiselust aus, die bis heute anhält.
Meine Meinung
Mit Spannung habe ich diesen zweiten Teil der Vampyricon-Trilogie erwartet. Und das, ohne dass der erste mich wirklich von den Socken gehauen hat. Der erste Band war faszinierend, aber irgendwie auch ein bisschen diffus, langatmig. Ähnlich ist es mir mit dem zweiten Band ergangen. Man steigt mit einer Rahmenhandlung ein, die deutlich macht, dass die Geschehnisse des ersten Teils schon eine halbe Ewigkeit zurückliegen. Erste Gefühle sind deshalb von Enttäuschung geprägt. Und was ist mit den vielen Jahrhunderten dazwischen, möchte man fragen. Die arbeitet Clegg dann im Rückblick auf, greift aber am Ende nicht mehr auf die Rahmenhandlung zurück. Ein sicheres Anzeichen, dass auch der dritte Band diesen Rückblick weiterführen wird. Aleric und Ewen geraten in Gefangenschaft, werden ohne Licht und Nahrung in einen Brunnen eingesperrt und müssen das Gesetz der Vampyre brechen, sich voneinander ernähren, um überleben zu können. Nach Jahren verlassen sie den Brunnen und gelangen in eine Arena, in der ähnlich wie bei den Gladiatorenspielen Monster und Menschen gegeneinander kämpfen müssen.
„Die kalte Königin“ lässt sich in einem, vielleicht zwei Sätzen grob umreißen, ohne dass viel fehlt! Und da liegt auch für mich ein wesentliches Problem des Romans. Es passiert sehr, sehr wenig. Die Gefangenschaft im Brunnen wird aufgehellt durch Alerics Visionen, so dass man nicht die ganze Zeit mit den beiden Vampyren im Dunkeln verbringen muss. Als die Arena in den Mittelpunkt rückt, hofft man wieder, dass wirklich was passiert. Dieser Teil ist dann in der Tat spannender, aber auch nicht wirklich handlungsreich. Erst nach der Arena gewinnt die Handlung ein wenig an Fahrt, beschränkt sich dann aber wieder aufs lange Reden über das Wesen der Vampyre und über das, was aus einigen von ihnen während Alerics Gefangenschaft geworden ist. Auch dieses Durchkauen von Bekanntem hat durchaus seinen Reiz. Der Autor hat einen ungemein interessanten Schreibstil, ich würde das schon fast „hochwertige Schreibe“ nennen wollen. Und seine Ideen sind oft sehr innovativ, stark in eine Mystik zu verorten, die man gar nicht recht zu fassen bekommt. Das ist faszinierend und hat mich neben einer neuen Prophezeiung, die deutlich wird, bei der Stange gehalten. Aber man schwebt ständig zwischen dieser Faszination und einer anhaltenden Langeweile, weshalb ich es auch niemandem übel nehmen würde, der dieses Buch genervt abbricht.
Der zweite Teil eignet sich deshalb nur für die Leser, die vom ersten wirklich begeistert waren, mit dem Schreibstil des Autors etwas anfangen können und im ersten Band relativ wenig Langeweile verspürt haben. Denn „Die kalte Königin“ schließt sich eigentlich nahtlos an den ersten Band an, was diese Aspekte angeht.
Fazit
Wenig Handlung, viel Mystik, interessante Charaktere. Der zweite Band rund um Vampyricon bleibt leicht hinter dem ersten zurück.
Bewertung
7/10 Punkten