Ich bin wieder einmal fast eine Rezi schuldig geblieben...
Das Buchheisst:
Die Numerati, Datenhaie und ihre Geheimen Machenschaften, und stammt von Stephen Baker
Hinter diesem reisserischen Artikel, der meinen Buchhändler dazu veranlasste, das Buch unter Esoterik und Geheimgesellschaften einzuordnen (?!? aber esoterisch ist da nix dran) versteckt sich eine Reportage, wie Meinungsforschungsinstitute, Chefs, Parteien, Geheim- und Sicherheitsdienste, Ärzte und Onlinepartnersuchzentralen so vorgehen, um Daten zu sammeln und Erkenntnisse über das computernutzende Tier Mensch auszuwerten, und wie sie gerne in 10, 20 jahren vorgehen würden, wenn sie erst einmal genügend grundlegende Daten und Suchlogarithmen und relevante Grundstrukturen haben werden.
Es kommen Mathematiker, Programmierer, Werber, Ärzte, Partnervermittler, Geheimdienst-Angestellte - und natürlich der Autor selbst zu Wort.
Der Einfachheit halber hat der Autor in einem über die Seiten 120&121 umgebrochenen Absatz selbst geschrieben, worum's in seinem Buch geht:
'... Bis vor Kurzem bewirkten unserer Worte, waren sie nun gesprochen, getippt, gekritzelt oder gesungen worden, ihren Zauber außerhalb des Zugriffs von Forschern. Mit ihren unzähligen Zwischentönen und changierenden Nuancen widerstand die Sprache nicht nur den rigiden Hierarchien der Mathematiker und Informatiker (was noch immer ein Problem ist, wie wir bald sehen werden) - nein, die Problematik war fundamentaler. Unsere Worte warteten nicht darauf, analysiert zu werden. Die Sätze, die wir sprachen, reisten durch die Luft oder Kupferdraht, bevor sie, nur allzu flüchtig, in einem vergesslichen Verstand ankamen. Sie verblichen schneller wieder als die Blumen in einer Vase. Unsere geschriebenen Worte moderten auf Papier vor sich hin, einige wenige waren in Umschlägen und Notizheften verwahrt. Die meisten befanden sich nicht im öffentlichen Raum geschweige denn auf der Festplatte eines leistungsfähigen Computers.
Das hat sich geändert...'
Der Autor ist Stephen Baker,
amerikanischer Journalist, schreibt seit mehr als zwei Jahrzehnten für rennomierte US-Zeitungen, Koautor in blogspotting.net
Der Übersetzer dieses Buches, dem man für obigen Absatz ein wohlverdientes Blümchen reichen darf, ist Karsten Petersen
Meine Meinung:
Ich bin mir stets bewusst, dass jeder meine Postings lesen und analysieren kann - dass sie jedoch eigens dafür konstruierte Programme in ihre Bestandteile zerkauen und sie analysieren und mich aufgrund meiner daraus hervorgehenden Wortwahlen auf mehrere werbetechnische, soziale und politische Töpfe verteilen, ja sogar die Neigung gewisse Tippfehler und richtsroipföler zu machen mein Demenzerkrankungsrisiko, oder das Fortschreiten meiner bereits vorhandenen Demenz kartieren können, war mir unbekannt... das Ärgerliche an diesen Programmen ist, dass ihnen die Ironie so garganzgänzlich fremd ist...
auch mit der relativen Häufigkeit meiner Drei-punkt-setzung bin ich längst in einem Topf der Dreipunktmacher gelandet, obwohl die Maschine nicht weiss, wer ich bin, und warum ich da jetzt grad drei Punkte mache, weiss sie: 'das ist einer aus dem Clan der Dreipunktmacher'...
Ob Dreipunktmacher jetzt besonders nachdenkliche, höfliche oder sich selbst zensurierende, oder sich ständig selbst unterbrechende Menschen sind... - in irgendeinem Topf, der anders verknüpft und ausgewertet wird, wird das Dreipunktmachen als Charakteristikum eingefügt: die Leute die dieses Produkt kaufen / diese Partei wählen / diese Musik hören / und des Etceteren machen gern drei Punkte...
Nun wie auch immer, so ähnlich gehen diese Maschinen vor, und sie hätten gern, um relevante Datenmengen zu bekommen, am liebsten Trittsensoren unter unseren Fliesen, Druckmesser in unserem Bett, Kameras in unserem Computer, über die sie uns und unsere Wohnung überwachen...
Nur, um uns besser Abzumessen und in ordentliche Gleichungen zu verwandeln, und unsere Handlungswesen voraussehbar zu machen,,,
(so, und jetzt hab ich mich vertippt, und mit den drei Beistrichen hat die Maschine ein Problem, oder sie erklärt mich für dement - um sie verzweifeln zu lassen, mach ich sie gleich nochmal:,,,)
ich hab glatt datenheie geschrieben...