In weißer Stille - Inge Löhnig

  • Das Buch hat mich leider nicht so überzeugt...
    Die Passagen waren oft sehr langatmig und ich musste mich ein wenig durchquälen. Leider ist die Beziehung von Tino und Agnes im Sande verlaufen. Ich hatte für beide gehofft, dass es mit ihnen weiter geht.
    Zum Glück hatte das Buch aber auch viele spannende Seiten, in denen ich das Buch oft nicht weglegen mochte. Dennoch war die Handlung für mich von vornherein klar, zwar nicht SO, aber ich hatte mir solch einen Ausgang schon gedacht.
    Den Schluss fand ich etwas sehr merkwürdig. Absolut unpassend für das Buch meiner Meinung nach, als ob ein Cliffhanger Ende erzwungen werden musste. Leider ein ziemlich schwacher Abschluss für diesen dennoch lesenswerten Krimi.

  • Für mich war es das erste Buch der Autorin und ein wahrer Pageturner.


    Ein pensionierter Kinderarzt wird in seinem Wochenendhaus mit dem eigenen Gürtel an die Badezimmerheizung gefesselt und verdurstet. Ein gelungener Auftakt für dieses spannende Buch.


    Dr. Wolfram Heckeroth wurde erst im letzten Monat Witwer und hinterläßt drei erwachsene Kinder. Albert, verheiratet, der in seine Fußstapfen getreten ist und seine Praxis übernommen hat, Bertram, geschieden, erfolgloser Architekt, verschuldet und Caroline, Single, beruflich erfolgreich.


    Was nun hinter einer nach außen hin heilen Fassade alles an Kälte, Macht, Hass, Manipulation und auch Aufmerksamkeitsbedürfnis zu tage gefördert wird, ist unglaublich.


    Die Autorin hat es verstanden, die Spannung ständig zu steigern und hat den Leser immer wieder auf falsche Fährten gelockt.


    Die Protagonisten werden sehr detailliert geschildert und man kann ein richtiges Kopfkino ablaufen lassen.


    Auch die Ermittler erweisen sich als "normale Menschen", die nebenbei mit ihren privaten Problemen zu kämpfen haben.


    Alles in allem ein toller Krimi und ich werde in Kürze den 1. Band nachholen.



    Übrigens, besonders schön fand ich, wie die Autorin ihre Testleserin - Charlotte Lyne - im Buch einfließen ließ.


    Von mir die vollen 10 Punkte

  • Zitat

    Original von Richie
    Übrigens, besonders schön fand ich, wie die Autorin ihre Testleserin - Charlotte Lyne - im Buch einfließen ließ.


    Genau das gefiel mir überhaupt nicht, die Szene wirkte auf mich zu konstruiert. Das war so, als ob mitten in der Geschichte die Autorin herauswinkt und sagt: Hey, es ist alles nur ausgedacht. - Ich fühlte mich an dieser Stelle kurzzeitig aus der Geschichte herausgerissen. (Davon abgesehen gefiel mir diese Art Werbung an sich nicht, aber Inges Erklärung dazu hat mich dann umgestimmt, es war halt ein Dankeschön.)

  • Ich habe das Buch gestern angefangen und bin genau so gefesselt wie bei Dühnforts erstem Fall.
    Gerade der Kontrast heile Familie - Abgründe ist sehr reizvoll.
    Auch das Motiv Hamburger in Bayern ist nett und nie zu aufdringlich eingeflochten.


    Momentan verdächtige ich noch alle und jeden, außer der armen Babs, aber das kann sich ändern. :grin


    Danke für das Lesevergnügen, Inge! :wave

  • In seinem zweiten Fall muss Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort den Mord an dem pensionierten Kinderarzt Dr. Wolfram Heckeroth aufklären, der gefesselt in seinem Wochenendhaus am Starnberger See aufgefunden worden war.
    Neben den Unklarheiten zu diesem Fall muss sich Dühnfort auch noch mit privaten Problemen herumschlagen.
    Inge Löhnig schildert Dühnforts neuen Fall „In weisser Stille“ glaubhaft und authentisch. Dabei hat sie eigenständige Charaktere geschaffen, die in der abgestimmten Handlung gut miteinander harmonieren. Die dabei entstandene Atmosphäre erschafft einen unglaublichen Lesefluss bei dem der Leser ein Gefühl des Wohlbefindens gewinnt. Man lässt sich deswegen ganz in der sehr realistischen Handlung fallen und entwickelt Gefühle für die einzelnen Protagonisten, die dadurch ihre Emotionen auf den Leser übertragen. Vor allem Dühnforts Gefühlslage konnte die Autorin gut vermitteln.
    Durch immer neue Erkenntnisse und dem spektakulären und packenden Ende ist das Buch durchwegs spannend.
    Die weniger spannenden Stellen werden durch den ansatzweise vorhandenen Lokalkolorit und den sehr prägenden Schreibstil der Autorin ausgeglichen. Gerne können die detaillierten Beschreibungen von diversen Orten und Begebenheiten noch vertieft werden, da so zusätzlich noch stimmigere Atmosphäre geschaffen wird. Das ist aber wie immer Geschmackssache.
    Gut fand ich auch wieder die Einblicke in Dühnforts Privatleben, welche die Figur Dühnforts noch authentischer und greifbarer machen.
    Auch stellt es keinerlei Problem dar, wenn man den Vorgänger „Der Sünde Sold“ nicht gelesen hat. Zwar wird kurz Bezug auf diesen Fall genommen, wichtige Details dabei aber nicht verraten.
    Dennoch wäre es nicht schlecht den ersten Fall gelesen zu haben, denn zum einen erfährt man wichtige Einzelheiten zu Dühnforts Privatleben, die zum besseren Verständnis von dessen Charakter dienen. Zum anderen merkt man auch deutlich die positive Weiterentwicklung der Autorin, die ihr Buch dadurch erst so richtig besonders macht.
    Mit „In weisser Stille“ konnte mich Inge Löhnig jetzt gänzlich von ihrem Talent überzeugen und ich kann sie als Autorin nur wärmstens empfehlen.
    Ich freue mich schon sehr auf weitere Dühnfort – Krimis, da ich auch durch das relativ offene Ende auf weitere Fälle von ihm schon sehr gespannt bin!


    5 von 5 Sternen!

  • Ein Ausflug zu seinem Wochenendhaus am Starnberger See endet für den pensionierten Kinderarzt Dr. Wolfram Heckeroth tödlich. Sein Sohn Albert findet ihn dort an einer Heizung gefesselt, qualvoll eines grausamen Todes gestorben. Zuerst glauben alle an einen Raubmord.


    Aber die polizeilichen Ermittlungen, vom Kommissar Konstantin Dühnfort geführt, weisen neue interessante Spuren auf, enthüllen bisher gehüteten Geheimnisse und Beweise. Der so geschätzte und scheinbar tadellose Kinderarzt zeigt erst nach seinem Tod sein wahres Gesicht. Und es gibt viele Verdächtige, die ein Motiv hätten, den alten Arzt umzubringen.


    Auch die nach außen hin mustergültige Familie Heckeroth ist nur eine Fassade, hinter der es gewaltig bröckelt. Alle drei Kinder des ermordeten Arztes haben entweder familiäre oder berufliche Probleme und viele Gründe um den verstorbenen Vater zu hassen. Und dann passiert noch ein weiterer Mord…


    Ein sehr spannender Krimi mit vielen unterschiedlichen Charakteren und dramatischen Ereignissen. Einfühlsam und großartig von der Autorin erzählt, fesselnd von der ersten bis zum letzten Seite.


    Es ist nicht nur ein großartiger Krimi. Auch die brisante Geschichte der Familie Heckeroth , vor allem die verpfuschte Kindheit von Albert, Bertram und Caroline, die dominante Rolle des Vaters und Ehemannes, sowie die Ehe von Albert und Barbara, haben mich total aufgewühlt.


    Das Buch hat mir sehr gefallen und der erste Band (den ich noch nicht gelesen habe) steht schon in meinem Bücherregal. Auch das dritte Buch lasse ich mir nicht entgehen.

  • Meine Meinung :write
    Der pensionierte Kinderarzt Wolfram Heckeroth wird von seinem Sohn in seinem Wochenendhaus tot aufgefunden. Tot durch verdursten, nachdem er tagelang an die Heizung im Band gefesselt war.


    Verhört werden unter anderem seine drei Kinder.
    Für alle ist eigentlich Bertram - der älteste Sohn des Opfers - der perfekte Täter. Er ist hoch verschuldet und sein Haus steht kurz vor der Zwangsversteigerung, da würde das recht üppige Erbe seines Vaters gerade recht kommen.
    Außerdem hat er in all den Jahren immer im Schatten seines Bruders gestanden, der immer der Liebling seines Vaters war.


    Kommissar Dühnfort und sein Team ermitteln in der Sache und decken nach und nach eine schreckliche Familientragödie auf.



    Inge Löhnig hat bei diesem zweiten Teil nicht nur ein Schüppchen drauf gelegt, sondern eine ganze Schubkarre.
    Die Story war super. Nach außen konnte dem Glanz der Familie Heckeroth nichts anhaben, aber nachdem Dühnfort ordentlich an der Oberfläche gekratzt hat, brach die Familie schnell auseinander.


    Die einzelenen Personen waren toll charakterisiert und ein Motiv hätten im Grunde alle drei Kinder gehabt. Und bis zum Schluss hätte ich es auch beiden Söhnen zugetraut, weil jeder nachvollziehbare Gründe hatte.


    Auch die kleinen "Nebensächlichkeiten" innerhalb des Teams fand ich toll, abwechslungsreich und dies brachte einem die Ermittler ein Stückchen näher.
    Was Dühnforts Privatleben angeht, hätte ich mir natürlich eine andere Wendung gewünscht, wäre aber vielleicht zu glatt für einen ordentlichen Krimi geworden.


    Wenn ich nicht wüsste, dass die Autorin inzwischen am dritten Band schreibt, hätte ich bei dem Ende sonst wahrscheinlich in das Buch gebissen ... aber es geht Gott sei Dank weiter.


    Band 2 war eine riesen Steigerung und ich bin gespannt, ob die Messlatte beim dritten Buch wieder ein Stückchen erhöht werden kann.


    Von mir gibts ganz klare 10 Punkte!!

  • Der nächste ist schon bei Amazon gelistet, kommt nächsten Februar :-)


    "In einer verfallenen Brauerei im Süden Münchens findet die junge Fotografin Vicki die enthauptete Leiche einer Frau. Kommissar Dühnfort wird schnell klar, dass dies nicht der erste Mord eines Täter ist, der von Bildern besessen sein muss. Vicki, die auf eigene Faust ermittelt, kommt dem Mörder schließlich nahe – zu nahe."


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  • Der zweite Fall von Kommissar Dühnfort hat mir wieder sehr gut gefallen. Eine spannende Geschichte.
    Der pensionierte Kinderarzt wird im Wochenendhaus am Starnberger See tot aufgefunden. Die Todesursache: er ist qualvoll verdurstet, da er an einen Heizkörper gefesselt wurde.
    Man fragt sich sofort, wer so eine grausame Tat begehen kann. Im Laufe der Geschichte lernen wir nach und nach die düsteren Hintergründe in der Familie des Opfers kennen.
    Wie auch im ersten Teil "Der Sünde Sold" erfahren wir auch wieder etwas aus dem Privatleben des Kommissars, z.B. über seine Beziehung zu Agnes. Aber auch die anderen Teammitglieder kommen nicht zu kurz, diesmal hat Gina ein Problem. Jetzt fehlen nur noch ein paar Informationen über Alois, aber das kommt vielleicht im dritten Teil.
    Ein wenig war ich über das Ende schockiert – oh Mann – ein Cliffhanger :yikes!!!


    Edit: natürlich steht der dritte Teil auch schon auf meiner Wunschliste. :freude

  • Zitat

    Original von friedelchen
    Inge Löhnig zeichnet sich für mich durch ihren angenehmen Schreibstil aus. Gekonnt hält sie die Spannung um den Täter bis zum Schluss aufrecht und lässt mich die Seiten regelrecht verschlingen. Die Handlung wird, wie im ersten Band, aus Sicht mehrerer Personen erzählt, wodurch man nicht nur Stück für Stück Einblick in die verschlungenen Handlungsstränge erhält, sondern auch die Charaktere näher kennenlernt. Da wäre Barbara, die befürchtet, ihr Mann Albert könnte es seinem Vater Wolfram gleichtun und sie betrügen; oder Wolframs Tochter Caroline, die sich Zeit seines Lebens um die Anerkennung des Vaters bemüht hat.


    Mit Konstantin Dühnfort hat Löhnig einen sehr sympathischen Hauptcharakter erschaffen. Kein übermäßig gutaussehender Draufgänger, sondern ein ganz normaler Typ, der nach Jahren der Entfremdung beginnt, sich mit seinem Vater zu versöhnen, der sich nach einer Familie sehnt und trotz seines harten Alltags als Ermittler an das Gute im Menschen glaubt.
    Mein Fazit: ein spannender Fall, ein realistischer Plot und glaubwürdige Charaktere machen dieses Buch für mich zu einem Krimi-Sahnestück. „In weisser Stille“ ist ein toller zweiter Krimi von Inge Löhnig, der mich endgültig zum Fan gemacht hat. Ich warte sehnsüchtig auf Nachschub!


    :write
    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Danke für Deine schöne Rezi :-)
    Ich habe die 442 Seiten in einem Rutsch verschlungen, konnte nicht mehr mit Lesen aufhören.


    Für Münchner Eulen ein Muss :grin ich fand es schön, bei Dühnforts Spaziergängen immer genau zu wissen, wo er sich gerade aufhält. Ich habe die volle Punktzahl vergeben :anbet
    Nun warte ich sehnsüchtig auf den 3. Teil, ob Dühnfort mit Agnes oder Gina glücklich wird?
    Charlotte Lyne war übrigens Testleserin :-]


    Zitat

    Original von bienchen69
    Ein wenig war ich über das Ende schockiert – oh Mann – ein Cliffhanger !!!


    Sagen wir es mal so, ich fand das Ende originell :lache


    Zitat

    Original von Richie
    Ich habe gerade bei Facebook gelesen, es ist schon der 4. Fall in Arbeit - das freut die Fangemeinde :lache


    Ja, dank Facebook werden wir von der Autorin immer auf dem Laufenen gehalten.
    Und man erfährt so ganz nebenbei auch, was ein Kofferraumleseexemplar ist :rofl

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
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    :kuh:lesend

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  • Ich lese es gerade seit Freitag und finde es wirklich sehr gut. Nur habe ich mal wieder festgestellt, dass ich nicht am Anfang angefangen bin. WErde dann wohl "Der Sünde Sold" anschließend lesen. Ich hoffe, dass ich dadurch nicht zu viel übersehe dadurch und nicht schon Dinge weiss, wenn ich den ersten Teil danach lese.


    Bis jetzt finde ich es wirklich sehr gut, gute Protagonisten, die klar gezeichnet sind. Bin gespannt, wie es weitergeht!

  • Ich habe das Buch gerade ausgelesen und bin sehr zwiegespalten. Einerseits ein toll geschriebener Krimi mit einem sehr sympathischen Kommissar und vielen hervorragend ausgearbeiteten, glaubwürdigen Charakteren. Die vielen verschiedenen Schauplätze und Handlungsstränge machen das Buch durchaus spannend.
    Andererseits war es für mich eine seit dem Prolog vorhersehbare Geschichte, bei der nur noch das eine oder andere Detail zugeordnet werden mußte. Und den Schluss fand ich überflüssig.
    Da mir der Vorgänger sehr gut gefallen hatte und ich auch gern wüßte, wie es mit Dühnfort weitergeht, komme ich natürlich nicht drumherum, auch den dritten Teil der Serie zu lesen.