In weißer Stille - Inge Löhnig

  • In weißer Stille - Inge Löhnig


    Zum Inhalt:
    Nachdem Kommissar Konstantin Dühnfort in „Der Sünde Sold“ ein beschauliches bayerisches Dorf vor einem christlich orientierten Mörder gerettet und dabei seine Traumfrau Agnes kennengelernt hat, ermittelt er nun erneut. In seinem Ferienhaus wird der pensionierte Kinderarzt Wolfram Heckeroth tot aufgefunden. Er wurde mit Gürteln an eine Heizung gefesselt und ist offenbar qualvoll verdurstet. Zuerst sieht es nach einem Raubmord aus, aber bald schon zeigt sich, dass der alte Mann nicht so ein beschauliches Familienleben geführt hat, wie es zuerst den Anschein hat. Dühnfort findet ein Fotoalbum, das Aufnahmen der verschiedenen Geliebten Heckeroths enthält. Aufnahmen, auf denen die jungen Frauen alle gefesselt waren, manche offenbar auch unfreiwillig. Hat sich etwa eine von ihnen an dem alten Mann gerächt? Aber auch in Heckeroths eigener Familie gibt es Verdächtige. So hat sein Sohn Bertram hohe Schulden und ein hohes Erbe als Motiv. Je mehr Dühnfort nachforscht, desto mehr offenbaren sich die familiären Abgründe der Familie Heckeroth…


    Meine Meinung:
    Inge Löhnig zeichnet sich für mich durch ihren angenehmen Schreibstil aus. Gekonnt hält sie die Spannung um den Täter bis zum Schluss aufrecht und lässt mich die Seiten regelrecht verschlingen. Die Handlung wird, wie im ersten Band, aus Sicht mehrerer Personen erzählt, wodurch man nicht nur Stück für Stück Einblick in die verschlungenen Handlungsstränge erhält, sondern auch die Charaktere näher kennenlernt. Da wäre Barbara, die befürchtet, ihr Mann Albert könnte es seinem Vater Wolfram gleichtun und sie betrügen; oder Wolframs Tochter Caroline, die sich Zeit seines Lebens um die Anerkennung des Vaters bemüht hat.


    Mit Konstantin Dühnfort hat Löhnig einen sehr sympathischen Hauptcharakter erschaffen. Kein übermäßig gutaussehender Draufgänger, sondern ein ganz normaler Typ, der nach Jahren der Entfremdung beginnt, sich mit seinem Vater zu versöhnen, der sich nach einer Familie sehnt und trotz seines harten Alltags als Ermittler an das Gute im Menschen glaubt.
    Mein Fazit: ein spannender Fall, ein realistischer Plot und glaubwürdige Charaktere machen dieses Buch für mich zu einem Krimi-Sahnestück. „In weisser Stille“ ist ein toller zweiter Krimi von Inge Löhnig, der mich endgültig zum Fan gemacht hat. Ich warte sehnsüchtig auf Nachschub!

  • Dann werde ich mich auch gleich mal mit meiner Meinung anschließen:


    „In weisser Stille“ zeigt uns einen Pfuhl aus Macht, Hass und Abhängigkeiten hinter einer gutbürgerlichen Fassade. Man blickt hinter die Kulissen des Familienclans um einen herrischen Kinderarzt, der zu Beginn des Buches brutal ermordet wird. Das Leben der einzelnen Familienangehörigen und die Verflechtungen miteinander sowie die ermittelnden Polizisten werden einfühlsam und lebensnah geschildert – das ist das, was Inge Löhnig wirklich hervorragend beherrscht. Sogar Nebenpersonen werden mit wenigen Sätzen so beschrieben, dass sie einem lebendig vor Augen stehen. Die Motive der Handelnden sind nachvollziehbar und gut ausgeleuchtet.


    Die Krimihandlung ist gut konstruiert und die Spannung steigert sich bis zu einem atemberaubenden Showdown. Es gibt genug Fährten, um den Leser bei Laune zu halten und um mitzurätseln, wer aus welchem Motiv der Mörder sein könnte bzw. ob er damit durchkommt.


    Den ersten Band um Kommissar Dühnfort kenne ich nicht und hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir dadurch etwas für den Lesegenuss fehlt.


    Insgesamt ein sehr guter klassischer Krimi, der hervorragend erzählt wurde.

  • Inhalt: Ein Kinderarzt wird gefesselt an einer Heizung in seinem Ferienhaus gefunden. Er ist qualvoll verdurstet. Kommissar Dühnfort ermittelt in diesem grausamen Fall. Und nichts ist mehr so wie es scheint...


    Meine Meinung: WOW, was für ein toller Krimi. Spannung von der ersten Seite an und ein für mich sehr überraschender Schluß. Um in die Geschichte rein zu kommen, habe ich mir erst den Vorgängerband gekauft. So konnte ich die An/Aus Liebesbeziehung zwischen Kommissar Dühnfort und Agnes besser nachvollziehen. Die Mischung aus Spannung, Alltagsproblemen, persönlichen Beziehungen und Ermittlungsarbeit ist hier in diesem Band sehr gelungen. Es kam nie Langeweile auf, denn die Autorin versteht es Dinge mit klarer und schöner Sprache auf den Punkt zu bringen. Die Handlungsweisen der Hauptpersonen waren fast immer nachvollziehbar und auch das Motiv des Täters war überzeugend. Schön fand ich auch, dass der Kommissar so "normal" war, keine Alkoholexzesse, kein übermässiges Selbstmitleid, einfach ein sehr symathischer Mann. Sehr gut gefallen haben mir auch immer wieder die Kocheinlagen von ihm, das ein oder andere "Rezept" würde ich selbst gerne einmal ausprobieren. Ich bin sehr angetan von diesem spannenden Buch und hoffe sehr auf ein baldige Fortsetzung der Geschichte.


    Fazit: Dieser deutsche Krimi muss sich nicht vor seinen berühmten skandinavischen Kollegen verstecken!

  • Sperrt die Kinder in den Schrank jagt den Mann aus dem Haus lasst Haushalt Haushalt sein und lest diesen Krimi.


    Er lässt einen nicht mehr los.Es geht eigentlich hanz harmlos los und steigert sich von Seite zu Seite.


    Albert ein Kinderarzt aus einer Arztfamilie ist der Liebling des Herrn Vaters, dieser findet nun aber den Vater tot in seinem Wochenend Haus. Dieser Vater hat 3 Kinder die alle das mitspielen was der Vater vorgibt, sie haben ja auch keine andere Möglichkeit.
    Es geht um Macht, Hass, Manipulation und ein Stück weit auch um Mißbrauch


    Schnell tritt Herr Dühnfort auf den Plan und Frau Löhnig schafft es auch immer an sich selber zweifeln zu lassen,wenn man denkt das könnte der Täter sein. Schön zu lesen wie Herr Dühnfort und Agnes sich nähern, Herr Dühnfort ist eben auch ein ganz normaler Mensch der auch Träume Hoffnungen und Vorstellungen hat von seinem Leben. Sein Team steht hinter ihm und auch dort sind es alle "normale" Menschen, keiner ist abgedreht.


    Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen und konnte sehr gut mit einzelnen Personen in diesem Buch mitfühlen.


    So elitär wie manch einer glaubt ist es eben doch nicht und auch oder vielleicht gerade ? solche Leute haben meist ihre Leichen im Keller versteckt, mehr als manch einer vermutet.


    Frau Löhnig hat es geschafft bei mir ein nachdenkliches Gefühl zu hinterlassen, viel ist eben doch nur "Schein" und nicht "Sein".


    Mit Spannung erwarte ich den nächsten Dühnfort.

  • Eine Familie hält zusammen,das ist das Motto der Akademikerfamilie Heckeroth, aber ist es wirklich so positiv gemeint?
    Kommissar Konstantin Dühnfort wird an einem Oktoberabend zu einem Haus am Starnberger See gerufen.Dort wird der ehemalige Kinderarzt Wolfram Heckeroth von seinem Sohn Albert ermordet aufgefunden.Mit einem Gürtel ist er an eine Heizung gekettet.Todesursache ist Dehydrierung, er ist verdurstet.


    Sofort werden die Ermittlungen aufgenommen und die gesamte Familie Heckeroth, bestehend aus drei erwachsenen Kindern wird durchleutet.Die Ermittlungen ergeben, dass hinter der heilen Fassade das wenigste so ist, wie es scheint.
    Wolfram, ein despotischer Familienvater hat seine beiden Söhne Albrecht und Bertram gegeneinander ausgespielt, Caroline, die Tochter war nur ein Mädchen".Die Erziehung verlief sehr konservativ, Emotionen existierten nicht.Elli, seine Ehefrau ist vor kurzer Zeit gestorben.Auch sie war nicht in der Lage, sich ihrem leistungsorientierten Mann entgegenzusetzen.Sie hinterlässt ein Tagebuch mit Erinnerungen, die niemand erwartet hätte.
    Dühnfort, im Kollegen- und Familienkreis Tino genannt, arbeitet sich durch das Dickicht.Er erfährt näheres über die berufliche und private Situation der einzelnen Familienmitglieder, sowie dem sozialen Umfeld des Getöteten, die zunehmend unter Druck geraten.


    Inge Löhnig hat einen hervorragenden psychologischen Kriminalroman geschrieben, der absolut fesselt.Ausgehend von der Kindheit stellt sie die Entwicklung der Personen dar.Da ist Wolfram, den man zwischenzeitlich gern als Ekelpaket bezeichnen möchte, Albrecht, der Lieblingssohn, Bertram das schwarze Schaf der Familie.Si allen entwickeln sich.Jeder hat seine eigene Thematik, die aber auf, letztendlich EIN Problem zurückzuführen ist.Die Autorin hat aus vielen Vorfällen, sei es Kriminalfälle oder pschychische Erkrankungen einen hervorragenden Roman entwickelt.
    Stimmung und Atmosphäre passen zusammen.Die Spannung nimmt zu, ebenso die Verzweiflung des Täters.
    Diesen hochspannenden Thriller bewerte ich mit fünf Sternen.


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    Wer lesen kann ist niemals einsam (Walter Jens).

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  • Der zweite Krimi von inge Löhnig steht dem ersten in nichts nach.


    Der pansionierte Kinderarzt Heckeroth wird in seinem Wochenendhaus gefesselt aufgefunden. Völlig ausgedrocknet.


    Kommissar Dühndorf übernimmt seinen zweiten Fall. Die Autorin baut mehrere Verdächtige auf und verwirft sie wieder.


    Während des Verlaufs ergeben sich immer mehr Abgründe in der Familie, Geheimnisse werden aufgedeckt, mit denen nicht jedes Familienmitglied leben kann.


    Obwohl ich schon ab der Mitte eine Vermutung hatte, wer der Mörder sein könnte, war der Fall so spannend geschrieben, dass ich es nicht aushalten konnte und Gewissheit brauchte. Die Erklärung, die zu der Tat führte was sogar nachvollziehbar, so schrecklich war das Motiv.


    Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Kommissar Dühndorf. Hoffentlich 2011!


    Ute

  • Kommissar Konstantin Dühnfort steht vor einem Rätsel. Wer hätte ein Interesse daran haben können, einen alten, scheinbar harmlosen Mann auf so schreckliche Weise umzubringen? Wer geht so weit, einen anderen Menschen einem langsamen und qualvollen Tod auszusetzen? Die Indizien sind spärlich, ein Motiv scheint es zunächst nicht zu geben. Er beginnt in verschiedene Richtungen zu ermitteln - und stößt bald auf Zwistigkeiten und Unfrieden im nahen Umfeld des Toten.


    Inge Löhnigs zweiter Roman um den Ermittler Tino Dühnfort setzt wenige Monate nach dem Fall in Mariaseeon an. Dühnfort ist zurück in München, seine geliebte Agnes nicht an seiner Seite und die schwierige Beziehung der beiden macht in diesem zweiten Buch neben dem eigentlichen Krimifall einen großen Teil der Geschichte aus. Mir gefällt diese Art von Krimi, die neben einem spannenden und durchdachten Plot auch einen Ermittler bietet, dessen Privatleben beinahe genauso interessant ist wie sein Beruf. Während Dühnfort also mit privaten Schwierigkeiten zu kämpfen hat, sieht er sich einem Mordfall gegenüber, für den es zunächst scheinbar kein Motiv gibt. Bald jedoch kommen Fakten ans Tageslicht, die ihren Ursprung weit in der Vergangenheit haben und das Leben der Menschen im Umfeld des Toten nachhaltig geprägt haben. Wie schon in Inge Löhnigs ersten Roman tun sich auch hier menschliche Abgründe und lange unterdrückte Emotionen auf, die still und leise unter dem Deckel der Gutbürgerlichkeit brodeln und schmoren, bis sie sich am Ende der Geschichte mit einem Knall entladen. Wenn er der Leser endlich an dem Punkt angekommen ist, an dem die Fassaden zusammenbrechen, stellt er fest, dass Inge Löhnig ihn gehörig aufs Glatteis geführt hat. Man hat zwar eine Ahnung, wer der Mörder sein könnte und kommt vielleicht auch auf das Motiv, es gibt aber doch viele Wendungen, die dann wieder Zweifel an der eigenen Einschätzung aufkommen lassen. Genau das macht für mich einen großartigen Krimi aus: Nicht Unmengen von Blut oder sinnloses Gemetzel, sondern ein intelligenter Plot, interessante Protagonisten mit Tiefgang, emotionales und psychologisches Spiel mit dem Leser und die ständige Herausforderung, sich mit der Geschichte und den Figuren zu beschäftigen und ihn ihnen mehr zu sehen als bloße Täter oder bloße Opfer.


    Ich freue mich jedenfalls sehr auf weitere Romane um Kommissar Tino Dühnfort, den man mit dem Gourmet-Sixpack und dem ausgeprägten Sinn für gutes Essen.

  • Zur Buchbeschreibung hab ich nichts hinzu zufügen.
    Das Einzige, was mich gestört hat sind die leichten Durchhänger im mittleren Teil des Buches, was meinen Lesefluß etwas gestört hat. Doch mir haben die geschilderten Charakteren sehr gut gefallen, ich muß deswegen immer wieder auf die deutsche Krimiszene zurück greifen....

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Nach ihrem gelungenen Debütroman nun der zweite Fall, in dem Kommissar Dühnfort ermitteln darf. Ein ehemaliger Kinderarzt wird in seinem Wochenendhaus tot aufgefunden, gefesselt an einer Heizung, so dass er langsam und qualvoll verdurstet ist – wie gefühllos muss jemand sein, um einen alten Mann so lange leiden zu lassen. Albert, sein ältester Sohn hat ihn gefunden – scheidet er damit automatisch als Verdächtiger aus? Als noch ein brisantes Fotoalbum in der Wohnung von Wolfram Heckeroth, dem Mordopfer, gefunden wird, erweitert sich der Kreis der Tatverdächtigen und der Mordmotive um einiges. Ist es doch kein Raubmord gewesen? War der Täter auf Rache aus oder brauchte er Geld? In gewohnter spannender Erzählqualität lässt uns Inge Löhnig an den Ermittlungen teilnehmen – und natürlich auch an den Familienschicksalen und den Privatproblemen der Ermittler. Wie schon im ersten Band beinhaltet auch dieses Buch nicht nur den eigentlichen Fall, sondern auch noch vieles darum herum.


    Dr. Wolfram Heckeroth hinterlässt drei Kinder. Albert, der älteste, ist in seine Fußstapfen getreten und Kinderarzt geworden. Außerdem galt ihm die ganze Liebe und Anerkennung des Vaters, er war der Thronfolger und hat dieses wirklich ausgekostet. Caroline, die einzige Tochter, kämpft seit ihrer Kindheit um die Aufmerksamkeit des Vaters – leider vergebens. Sie ist knallhart in ihrem Job, Karriere hat die oberste Priorität – wenn es da nicht die ständigen Zweifel gäbe, ob ihr Freund Marc wirklich sie als Person liebt oder mehr die Vorzüge ihres Jobs. Der jüngste Sohn, Bertram, ist ein erfolgloser Architekt, den gehörige Geldsorgen plagen. Der prädestinierte Verdächtige, die Ermittlungen fokussieren sich schnell auf ihn, besonders, da er sich nicht gerade kooperativ gibt. Zusätzlich gibt es dann noch seine ehemaligen Geliebten in dem Fotoalbum, die Wolfram in demütigenden Positionen photographiert hat. Rache als Motiv lässt sich nicht ausschließen, einige Frauen leiden noch heute unter der Erfahrung.


    Viele lose Fäden werden zum Ende hin verknüpft, Ereignisse, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, erweisen sich als äußerst aufschlussreich. Nach einem etwas langatmigen Anfang schafft Inge Löhnig es durchaus, die Spannung zu halten, alle Fäden zu verknüpfen und viele Geschichten zu erzählen. Immer wieder bringt sie pikante Details in die Geschichte, sobald man meint, dem Täter auf der Spur zu sein, tauchen neue überraschende Beweise auf, die in eine ganz andere Richtung weisen. Dühnfort ist mittlerweile mit seiner Traumfrau Agnes zusammen, er möchte eine Familie und Kinder, bevor er zu alt dafür ist. Agnes ist sich nicht sicher und so muss Dühnfort eine Entscheidung treffen. Seine Kollegin Gina hat gesundheitliche Probleme, die ziemlich viel Raum beanspruchen. Caroline Heckeroth findet ein Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter und muss sich mit der Wahrheit über die Ehe ihrer Eltern auseinandersetzen. Alberts Frau Babs möchte wieder arbeiten und hat gleichzeitig den Verdacht, dass ihr Mann sie betrügt, Außerdem ist ihr die Erziehung ihrer Kinder, Zwillingssöhne, sehr wichtig, sie möchte, dass sie ordentliche Menschen werden, die moralisch einwandfrei handeln. Dazu gehört auch, sich mit neumodischen Spielkonsolen zu beschäftigen. Alle diese Geschichten sind interessant und meisterhaft erzählt, durch wechselnde Perspektiven erfährt der Leser viel über das Innenleben der einzelnen Personen, er lernt sie zu verstehen und in ihre Ängste zu schauen.


    Diese Vielfältigkeit und Abwechslung bietet Spannung und für jeden ein Thema. Unvorhersehbare Konsequenzen eines zufälligen Unfalls, Krankheit, Wiedereinstieg ins Arbeitsleben, Be- und Erziehungsprobleme, Gewalt gegen Frauen und der immerwährende Wunsch nach Freiheit, Glück, Liebe und Anerkennung sind hier vertreten. Sie gehen eine wunderbare Symbiose ein, kein Thema ist langweilig, keine Geschichte zu kurz oder zu lang. Alle haben ihren Raum und ihre Zeit, es passt einfach perfekt. Zusätzlich noch das Rätselraten um den Täter, fast am Schluß fügt Löhnig noch einen weiteren Verdächtigen ein, der auch genau dorthin gehört mit einem schlüssigen Motiv. Ein geschickter Kunstgriff, der auch die Auflösung, die schlüssig ist, nicht beeinträchtigt. Nur der Cliffhanger am Schluß, der ist gemein und erhöht natürlich gleichzeitig die Spannung auf das nächste Buch – sofern es denn noch eines geben wird.

  • Genauso gut wie der Vorgänger oder doch noch etwas besser? Das wüsste ich nicht zu beantworten.
    Ich fühlte mich mit beiden Büchern gleich wohl und habe Toni und Gina gerne bei ihrer Arbeit 'beobachtet'.
    Die Autorin hat es geschafft deutlich zu machen, was passieren kann wenn man Kinder in eine bestimmte Rolle drängen will. Ein schweres Thema, aber durchaus plausibel und spannend umgesetzt.
    Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass es unrealistisch oder unnütz aufgebauscht wurde.
    Kompliment und von mir 9 Punkte

  • Ein interessanter Krimi, bei dem mir vorallem gefällt, das der Ermittler nicht einer Spur hinterher ermittelt, sondern viele Wege und Abzweigungen gemacht werden, wenn der LEser längst meint den Täter zu kennen öffnen sich neue Wege, die bis zu Ende geprüft werden und dann als Sackgasse geschlossen werden, keine Irrwege, sondern Ermittlungsansätze die ausermittelt werden müssen. Der private Hintergrund von Kommisar Dühnfort kommt nicht zu kurz um ihn als Figur plastisch darzustellen, nimmt aber auch nicht so viel Raum ein, um die Krimihandlung in den Hintergrund zu drücken.


    Fazit: Nichts gegen amerikanische Krimis- aber die deutschen AutorInnen können es mittlerweile genauso gut bis besser.

  • Ein Blick hinter die Maske


    Inge Löhnig hat es geschafft, mich mit ihrem zweiten Band aus der Dühnfort-Reihe wieder vollauf zu überzeugen. Schon der Vorgänger "Der Sünde Sold" war ein deutscher Krimi erster Güte.


    Hier nimmt nun erstens die persönliche Entwicklung von Dühnfort einen guten Teil des Buches ein und zweitens gilt es, im Laufe der Geschichte mehrere Morde aufzuklären. Dabei wird eine gesamte Familie in ihren Grundfesten erschüttert, jedes Mitglied kommt an seine Grenzen. Der schöne Schein wird gnadenlos Schicht für Schicht zerstört. Weit zurück in die Vergangenheit reichen die Wurzeln dieses Dramas. Hier ist nichts mehr so, wie es die ganzen Jahre über dargestellt wurde.


    Für mich ein sehr, sehr guter deutscher Krimi. Ich freue mich auf weitere Bücher aus dieser Reihe.


    Das Buch bekommt von mir 9 von 10 Punkten.

  • Ich fasse mich kurz, da ich in der Leserunde schon soviel über das Buch geredet habe und jetzt etwas leer bin: mir hat der zweite Krimi wieder sehr gut gefallen, der Plot ist sehr verschachtelt, sodass die Spannung nie zu kurz kommt, die Story ist vielschichtig und hat mich berührt, die einzelnen Figuren überzeugen und ich war interessiert an ihrer Entwicklung. Was das Team angeht, lernt man Gina etwas besser kennen, ich würde mich freuen, wenn auch Alois bald näher beleuchtet würde.


    Ein paar Dinge haben mich etwas gestört, die vielen Nennungen von Namen irgendwelcher Künstler oder die eingestreuten Song- und Gedichtzeilen, aber das lässt dann auch wieder nach und mag für andere eher ein positiver Aspekt sein.


    Ich gebe wieder 8 von 10 Punkten.

  • Es ist das erste Buch, dass ich von Inge Löhnig gelesen habe und es gefällt mir außerordentlich gut. Ihr lebendiger Schreibstil gefällt mir. Sie beschreibt die Personen, die "Kulissen" und Situationen so gut, sodass ich den Eindruck hatte als Zuschauer dabei zu sein. Die Spannung steigert sich je weiter ich in diese Geschichte eintauchte. Das Ende hätte ich mir anders gewünscht. Kommissar Dühnfort hätte es verdient seine Agnes zu bekommen und mit ihr ein schönes Leben zu führen. Schließlich hat er es verdient.


    Als ich mehr als die Hälfte des Buches gelesen habe, hatte ich eine leise Ahnung wer der Täter sein könnte. Doch ganz sicher war ich nicht. Alles fand ich sehr verwirrend.


    Das Cover des Buches finde ich zu schlicht. Der Titel des Buches gab mir Rätsel auf. Im Roman fand ich lediglich eine Textstelle, aus der ich abwandeln konnte, was es heißen könnte. In Island heißt "weisse Stille", wenn dort kein Wind weht und alles wie ausgestorben wirkt. Hinter der heilen Fassade der Familie Heckeroth verbirgt sich sehr viel Unglück, das nicht nach außen getragen wurde. Wahrscheinlich steckt dies hinter dem Titel...


    Dieser Roman ist Inge Löhnig sehr gelungen, sodass ich den ersten Roman von Ihr auch noch lesen werde.
    Ich kann diesen Roman sehr empfehlen und vergebe alle 10 Punkte. Dies ist ein Krimi bei dem man alles um sich herum vergißt. Klasse!!!

  • Ein Mann wird ermordet aufgefunden. Er wurde gefesselt und dann einfach in seinem Ferienhaus sich selbst überlassen. Nach ein paar Tagen wird er, qualvoll verdurstet, von seinem Sohn gefunden.
    Dies ist der Begin des zweiten Falls für Tino Dühnfort aus München.
    Er und sein Team beginnen in der Vergangenheit Wolfram Heckeroths zu wühlen und fördern dabei Abgründe einer Familie zu Tage, die sich keiner, nicht einmal die Familie selbst vorstellen konnte. Denn immer galt es, den äußeren Schein zu wahren, darauf wurde in dieser Familie sehr geachtet. So sehr, dass alle drei Kinder es nicht schaffen ein selbstbestimmtes Leben zu führen, alles wird vom allmächtigen Vater überschattet. Als dieser dann stirbt bricht jedes der Kinder auf seine Weise aus.
    Nebenbei erfahren wir auch, wie es bei Tino und Agnes und auch mit Gina, Tinos Kollegin weitergeht.
    Was mir besonders gut gefallen hat, waren die Landschafts- und Ortsbeschreibungen, die die Schauplätze der Geschichte vor meinem inneren Auge erscheinen liessen.
    Auch dass jede Figur liebevoll bis ins Detail gezeichnet wurde, so dass man sich alle fast bildlich vorstellen konnte, hat mich sehr beeindruckt.
    Und auch dass man den Täter nicht unbedingt vorhersehen konnte hat mir gut gefallen. Ich kam trotz eines Verdachts bis zum Schluss nicht auf ihn. Die Auflösung des Falls war dann aber für mich in sich schlüssig und auch überzeugend.
    Die private Entwicklung Tino Dühnforts fand ich in jedem Fall so interessant, dass ich mir den nächsten Fall, sobald er erscheint, sicher kaufen werde.
    Von mir eine absolute Empfehlung nicht nur für dieses Buch, auch für die Krimi-Reihe, die sich hier sehr positiv weiterentwickelt hat.

  • Vielen Dank für eure abschließenden Anmerkungen zu Dühnforts zweitem Fall. Gut, dass ihr nicht sehen könnt, wie ich gelegentlich rot werde.


    Und, dass mir bitte niemand die Kinder in den Schrank sperrt, wie Schnatterinchen vorschlug, oder den Mann aus dem Haus jagt (jedenfalls nicht wegen meines Buchs :grin und den Haushalt, Haushalt sein lässt ... obwohl, das ist in Ordnung. :lache


    Mir hat die Leserunde wieder sehr viel Spaß gemacht und ich gelobe, nie wieder ein so indifferentes Ende zu schreiben.


    Liebe Grüße
    Inge

  • Zitat

    Original von Inge


    Mir hat die Leserunde wieder sehr viel Spaß gemacht und ich gelobe, nie wieder ein so indifferentes Ende zu schreiben.


    Liebe Grüße
    Inge


    Das könntest du ja wieder wett machen, indem du uns sagst, ob es noch einen weiteren Fall geben wird :lache - mehr wollen wir ja gar nicht wissen - zumindest erstmal.


    Wenn ja, erscheint er hoffentlich schnell - aber vielleicht kreierst du ja auch neue Personen.


    LG
    Patty


  • Der dritte liegt doch schon beim Lektorat, schrob Inge in der Leserunde :-)

  • Auch ich habe heute das Buch beendet. Es war mal wieder ein wahrer "pageturner" und jetzt weiß ich nicht, wie ich es bewerten soll. Leider gibt es keine höhere Zahl als 10 anzuklicken. :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein