In weißer Stille - Inge Löhnig

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich habe das Buch gerade ausgelesen und bin sehr zwiegespalten. Einerseits ein toll geschriebener Krimi mit einem sehr sympathischen Kommissar und vielen hervorragend ausgearbeiteten, glaubwürdigen Charakteren. Die vielen verschiedenen Schauplätze und Handlungsstränge machen das Buch durchaus spannend.


    Ich habe das Buch gestern mit genau denselben Empfindungen beendet und kann diese Einschätzung nur unterschreiben.
    Was auf mich besonders verstörend gewirkt hat, war die Beschreibung der jahrzehntelangen psychischen Gewalt (von Seiten des dämagogischen Vaters) in der Familie -die doch eigentlich ein Ort der vertrauensvollen Sicherheit sein sollte.


    Zitat

    Andererseits war es für mich eine seit dem Prolog vorhersehbare Geschichte, bei der nur noch das eine oder andere Detail zugeordnet werden mußte.


    Auch ich war mir schon sehr früh ziemlich sicher, wer der Täter ist. Aber ebenso wie in "Der Sünde Sold" liess die Spannung deshalb nicht nach. Der Weg zur Auflösung und die Schilderung der Hintergründe haben mich Seite für Seite an dieses Buch gefesselt.
    Obwohl ich auch auf den Schluss hätte verzichten können, bin ich neugierig, wie es mit den Protagonisten weitergeht und freue mich auf die LR zum nächsten Buch um KHK Dühnfort im Februar.


    8 von 10 Punkten

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

  • Inge Löhnig hat auch mit ihrem zweiten Buch um Kommissar Dühnfort einen Hit gelandet!
    Die Geschichte ist spannend geschrieben, mit zahlreichen Irrungen, Wirrungen und Wendungen - man ermittelt mit Dühnfort mit und wird immer wieder eines besseren belehrt, wenn man sich zu sehr auf den einen oder anderen potenziellen Mörder festgelegt hat.


    Zusätzlich zu den Morden kommt noch eine weitere Ebene an Verbrechen hinzu, die subtil und ganz langsam beginnt, sich aber im Laufe der Erzählung steigert und schließlich die Morde überlagert.


    Ein Krimi, den man ungern aus der Hand legt und der fesselnd und packend geschrieben ist, und bei dem man definitiv lernt, dass sich ein Blick hinter jede Fassade lohnt!

  • Der zweite Fall für Konstantin Dühnfort. Er soll den Mord an einem pensionieren Kinderarzt aufklären, der auf brutale Weise verdursten musste. Zu erst widmet er sich natürlich den drei Kindern des Arztes – Albert, Bertram und Caroline - und dabei stößt er auf allerlei Geheimnisse, Intrigen und eine schreckliche Vergangenheit.


    Inge Löhnig hat mit „In weißer Stille“ einen Krimi geschrieben, der einen von der ersten Seite an fesselt. Die Charaktere sind sehr authentisch, lebendig und real beschrieben und vor allem Babs, Alberts Frau, ist mit sehr ans Herz gewachsen. Sie durchlebt während der Ermittlungen ein großes Gefühlschaos und ist dabei trotzdem noch auf ihre Art und Weise total liebenswürdig. Eine starke Frau, die man bewundern muss. Die Spannung kommt dabei natürlich nicht zu kurz. Als Leser wird man auf viele falsche Fährten gelockt und für mich war bis zum Schluss nicht klar, wer denn nun der wahre Täter ist. Geschickt eingefädelt, Frau Löhnig.


    Liebenswert und einfach sympathisch ist auch Kommissar Dühnfort. In seinem Privatleben geht es drunter und drüber, die Beziehung zu Agnes, die im ersten Teil der Reihe gerade am erblühen ist, fängt leider schon an zu bröckeln und der Arme ist wieder mal alleine. Ohne diese privaten Einschübe wäre das Buch nicht das, was es ist. Sie lockern den Krimi auf und wirken für den Leser als kleiner „Feierabend“ von der Ermittlungsarbeit.
    Sehr schön finde ich als Münchnerin natürlich, dass der Krimi in "meiner" Stadt spielt und mir all die Plätze, an denen Dühnfort Spazieren geht, einkauft oder ein schnelles Essen zu sich nimmt, bekannt sind. Das verleiht dem Buch einen gewissen Charme und ich musste, wenn ich gerade die Sendlinger Straße entlang schlenderte oder auf dem Viktualienmarkt war, schon oft an Tino denken.


    10 Punkte für einen perfekten Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legen will, sobald man erst in ihn eingetaucht ist. Hut ab!

  • Dies ist der zweite Kriminalroman mit Kommissar Konstantin Dühnfort.
    Auch wenn man Teil 1 nicht kennt, lässt sich das Buch gut lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist.


    Der pensionierte Kinderarzt Wolfram Heckeroth wird qualvoll verdurstet an eine Heizung seines Wochenendhauses am Starnberger See aufgefunden.
    Kommissar Dühnfort begibt sich auf Spurensuche und entdeckt, dass die anfängliche Familienidylle trügt, alle drei Kinder hatten ausreichende Motive für einen Mord...


    Auch der zweite Kriminalroman von Inge Löhnig ist stimmig geschrieben. Man ahnt zwar recht bald, wer der Mörder sein könnte, aber das Motiv überrascht einen dann doch. Die Autorin geht auf die Gefühle der Protagonisten sehr gut ein, man kann sich gut in die Personen hineinversetzen.
    Gekonnt verbindet Inge Löhnig alle Handlungstränge zu einem plausiblen Schluß.


    Ich freue mich schon auf Teil 3 der Reihe :)

  • 443 Seiten



    2. Fall Kommissar Dühnfort


    Meine Meinung:
    Im Prolog erfährt man von einem Jungen, der sich in einem Verschlag unter der Stiege befindet und erst wieder hinaufgehen darf, wenn er für sich eine Entscheidung getroffen hat. Aber er hat kein Wasser, und als er schon am Verdursten ist, geht er endlich hinauf und bricht vor seiner Mutter zusammen. Was ist mit diesem Jungen passiert, was steckt dahinter?


    Dr Albert Heckeroth, ein Kinderarzt mit Praxis in München findet seinen Vater, Dr. Wolfram Heckeroth, pensionierter Kinderarzt, tot in seinem Wochenendhaus am Starnberger See. Da erst ein paar Wochen vorher Alberts Mutter gestorben ist, hat sich sein Vater für ein paar Tage dorthin zurückgezogen. Er sollte aber bereits wieder zurück sein und Albert konnte ihn auch am Telefon nicht erreichen, daher ist er ins Wochenendhaus gefahren, um nachzusehen.


    Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort übernimmt den Fall. Wilhelm ist an die Heizung im Bad gefesselt und dürfte den Temperaturen nach verdurstet sein. Dühnfort vermutet einen Raubmord, da laut Albert einige private Dinge fehlen. Er erfährt dann auch noch vom Rest der Familie.


    Albert ist verheiratet und hat zwei Söhne, Zwillinge. Er hat außerdem die Praxis von seinem Vater übernommen. Bertram, der Bruder, ist sozusagen das schwarze Schaf in der Familie, da er alles in den Sand setzt und Schulden hat. Und dann gibt es noch die Schwester Caroline, sie ist Marketingleiterin und sehr ehrgeizig. Die Mutter Elli hat sich nicht viel um die Kinder gekümmert, sie war mehr die Dienerin und hat das getan, was der Vater wollte. Und der Vater Wolfram war sehr streng und nur auf seinen Sohn Albert fixiert.


    Dühnfort geht mit seinem Team natürlich jeder Spur nach und die Ermittlungen sind sehr weitläufig und umfangreich. Natürlich muss er auch die einzelnen Familienmitglieder genau unter die Lupe nehmen und da hat er alle Hände voll zu tun. Darunter leidet natürlich auch sein Privatleben und er muss sich daher auch mit seiner Freundin Agnes auseinandersetzen. Ich mochte Dühnfort schon im ersten Band und auch hier war ich gleich wieder mit seiner Figur vertraut.


    Für mich ist die Kriminalgeschichte ziemlich in die Länge gezogen und Spannung in dem Sinne, gibt es dadurch auch keine. Ich habe diesen Fall eher als tragische Familiengeschichte gesehen und von daher hält sie einiges bereit. Inge Löhnig ist es fantastisch gelungen, die einzelnen Charaktere hervorragend herauszuarbeiten. Die vielen Details die hier zutage kommen sind enorm und ich war wirklich überrascht, was am Ende dann herausgekommen ist. Alle Fäden werden entwirrt und die Geschichte lässt sich wunderbar nachvollziehen. Kein reißerischer Krimi, aber eine interessante Familiengeschichte mit viel Tiefgang.

  • Wir lernen die Familie Heckeroth kennen. Der pensionierte Kinderarzt Dr. Wolfram Heckeroth, wurde von seinem Sohn Albert tot und gefesselt im Wochenendhaus am Starnberger See aufgefunden. Niemand kann sich einen Grund außer Raubmord erklären. Doch Komissar Konstantin Dühnfort ist damit nicht zufrieden zu stellen. Die Ermittlungen ergeben, das das Opfer verdurstet ist. Das passt nicht zu einem Raubmord. Eher an Rache oder eine Strafe. Was war also das Motiv. Die aufgebaute heile Familienwelt der Heckeroths beginnt während der Untersuchungen deutlich an zu bröckeln. Das Opfer das Familienoberhaupt war ein herrschsüchtiger Mann, der seiner verstorbenen Frau nicht immer treu war. Bei seinen Abenteuern hatte er Spaß daran die Frauen zu demütigen und zu fesseln. Genauso, wie er gefunden wurde. Besteht da ein Zusammenhang? Bei den 3 Kindern läuft es auch nicht besser, jedes hat sein Päckchen zu tragen. Dunkle Familiengeheimnisse kommen zu Tage. Wodurch auch Verdachtsmomente entstehen.


    Die Autorin Inge Löhnig lässt einen schon eine ganze Zeit lang ahnen, wer der Täter ist. Am Ende kommt die Auflösung und alle Wirrungen werden aufgeklärt. Zwischendurch versucht sie einen noch auf eine flasche Spur zu lenken. Die Schreibweise war sehr flüssig und sehr gut runterlesbar. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen, da es mich so in den Bann gezogen hatte.


    Nebenbei lernen wir den Komissar Konstantin Dühnfort, sein Privatleben und sein Team kennen. Alle werden sehr bildlich und sympathisch rüber gebracht.


    Eine sehr empfehlenswerte Krimireihe!

  • ich habe die Autorin von hollyholunder empfohlen bekommen und dieses Buch hat mir richtig gut gefallen!! Die Geschichte war kompakt und atmosphärisch und hat mich immer am Ball bleiben lassen.....
    Die Personen in dem Buch waren mir auch menschlich sehr sympatisch, egal ob Bösewicht oder Gutmensch.....
    Ich finde, deutsche Krimis müssen sich nicht verstecken!!
    Für dieses Buch gebe ich 10 Punkte! Es ist jetzt schon ein highlight in diesem jungen Jahr :-)

  • Der zweite Fall mit Kommissar Dühnfort - auch für mich. Merkwürdigerweise hat mir ein noch späterer Band der Reihe ("So unselig schön") weniger gefallen. Doch an diesem Band war - fast - alles rund, und bis zum Schluss spannend. Ich habe ein packendes Familiendrama erwartet, und es auch bekommen. Dazu einen Kommissar, der mir einleuchtete und mir etwas sagte. Doch von vorn.


    Ganz klassisch, beginnt das Buch mit einem Prolog, der offenbar vor längerer Zeit spielt. Ein kleiner Junge wird durch grausame Erziehungsmaßnahmen gequält und drangsaliert, fast bis zum Tod. Man ahnt: das wird irgendwann später explodieren. Richtig geraten!


    Schon in der nächsten Szene, dem ersten Kapitel, gibt es den ersten Toten. Ein älterer Herr wurde mit Gürteln an die Heizung seines Wochenendhauses gefesselt, dort allein gelassen, und ist qualvoll verdurstet. Dies ist sozusagen die "Spätfolge" des Prologs. Auch der bald auftauchende Kommissar Dühnfort ahnt, dass der Täter im Familienkreis zu suchen sein muss. Denn der Tote war alles andere als beliebt. Nun beginnt sich zuerst langsam, dann immer schneller das Karrussell der Verdächtigen zu drehen. Der Tote hatte mehrere Kinder, die unter ihm litten. Und auch im Umfeld der Familie stimmte so gut wie nichts - nur nach außen hin.


    Was folgt, ist ein recht klassisch geplotteter Krimi. Die Szenen wechseln sich regelmäßig ab: der Kommissar mit seinen Ermittlungen - diverse Kinder des Toten - ihre privaten Verwicklungen - ihre Verdächtigungen untereinander. Ein geradezu erwartbares Moment ist dabei die vernachlässigte, betrogene und schließlich misstrauische Schwiegertochter. Des weiteren der Sohn mit Finanznöten. Und die einzige Tochter, die alles verdrängt hat und Karrierefrau wurde. Sie alle werden dazu gedrängt, sich der Tatsache zu stellen, wie ihr Vater wirklich war. Und dass einer von ihnen das nicht verarbeiten konnte.


    Ich habe lange überlegt, ob ich vier oder fünf Sterne geben soll, und entscheide mich schließlich doch für die Höchstwertung. Denn obwohl das Buch nicht fehlerfrei ist, hat es mich doch glänzend unterhalten, und viele spannende Stunden beschert. Ich finde, man sollte auch einmal über kleinere Macken in Handlung und Logik hinwegsehen dürfen! Sehr schön und ausgeglichen dargestellt fand ich den Genussmenschen Dühnfort, und seine privaten Wirren. Dies ist für mich der erste Krimi, in dem sich ein Mann und seine Ex Mails schicken, und dabei aus den "Fleurs du Mal" von Baudelaire zitieren...!


    Es gibt eigentlich nur wenige Kritikpunkte. Die Schwiegertochter war wirklich ein wenig naiv. Die ganze Zeit wünscht man sich, sie zu schütteln! Und - leider? - war mein persönlicher, instinktiver erster Verdacht, wer es denn nun war, richtig. Natürlich war es nicht derjenige, den die Polizei lange verdächtigte! Die logische Schlussfolgerung drängte sich einem geübten Krimi-Leser geradezu auf. Und auch die "Aufdeckung" eines entscheidenden Details durch ein Tagebuch - ausgerechnet! - fand ich nicht ganz überzeugend. Es handelte sich um eine Tatsache, die sich das Opfer eigentlich schon länger hätte denken können - wo er doch ein so gerissener Mann war.


    Doch, wie gesagt, letzten Endes hat mich die Mischung des Ganzen überzeugt. Das Buch nimmt wirklich ständig an Tempo auf, um in einem wahrlich filmreifen Showdown zu enden - der um Haaresbreite schief gegangen wäre. Sehr schön waren auch die Beschreibungen von Orten, Wohnungen und Häusern. Man merkt schon sehr, dass die Autorin ursprünglich im Bereich Grafik-Design gearbeitet hat! Sie hat einen Blick für solche Details.


    Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter - sowohl an Fans von klassischen Krimis, als auch an Freunde von ausgewachsenen Familiendramen.

  • In weißer Stille von Inge Löhnig (Krimi, 2010)


    - solide Krimikost -


    Bei diesem Krimi handelt es sich um den 2. Teil der Tino Dühnfort-Reihe in dem er dieses Mal zu einem Tatort gerufen wird, wo ein pensionierter Kinderarzt tot aufgefunden wurde...


    Wie auch schon die meisten anderen Teile der Reihe empfand ich auch diesen wieder als gelungen.


    Die Story las sich gut, da sie interessant gestaltet ist und die Ermittlungsarbeiten von solidem Bestand sind, so dass ich das Buch mit Freude gelesen habe. Wie aber schon bei den anderen Teilen, kam auch hier wieder keine Hochspannung auf, die ich hier aber auch irgendwie nicht zwingend erwarte, da es anscheinend auch ohne geht und man trotzdem gut unterhalten wird.


    Besonders interessant empfand ich in diesem Fall die Dinge, die sich innerhalb dieser Arztfamilie, um die es geht, so nach und nach auftaten und die ich mit wachsendem Interesse verfolgte.


    Fazit:


    Ein weiterer gelungener Teil dieser Reihe, den ich mit Freude gelesen habe. Nach einem eher schwächeren ersten Teil, hat sich die Reihe für meinen Geschmack gut entwickelt, so dass ich jetzt auf den letzten Teil, den ich noch nicht gelesen habe, gespannt bin.


    Note: 2

  • Wolfram Heckenroth, angesehener pensionierter Kinderarzt, wurde in seinem Wochenendhaus an der Badezimmerheizung gefesselt gefunden – tot, verdurstet. Ein grausamer Mord, wie sich bei der Obduktion herausstellt. Nach und nach gräbt das Team um Kommissar Dühnfort eine Geschichte zu Tage, die keiner für möglich gehalten hätte.
    Schon der Prolog verspricht eine spannende und tiefgründige Geschichte. Dieses Versprechen wird auch gehalten. Die Geschichte ist, genau wie der 1. Teil, spannend geschrieben und hinterlässt einen zum Teil sehr nachdenklich zurück, aufgrund der Nachvollziehbarkeit des Verbrechens beziehungsweise des Warums.
    Sowohl die Charaktere als auch die Story an sich sind authentisch, realitätsnah und haben absoluten Tiefgang.
    Das Buch bekommt von mir 9 von 10 Punkten.

  • ....aber nun habe ich es auch gelesen.


    Ein solider Krimi ganz nach meinem Geschmack. Kurzweilig, spannend, gut zu lesen.


    Die Frauen, also Babs und die Frau vom toten Arzt, haben etwas genervt, warum haben sie ihren Männern nicht die Stirn geboten, grade Babs hat sich viel zu viel gefallen lassen.


    Mal sehen wann mir der Nächste kostengünstig in die Hände fällt.


    Ich habe das E-Book gelesen.