'Der Bastard von Tolosa' - Seiten 352 - 440

  • Irgendwie flutschen die Seiten nur so dahin. :-)
    Die Seereise ist toll beschrieben, sehr lebendig, besonders das Manöver, mit dem sie den Seeräubern entkommen sind, konnte ich sehr gut nachvollziehen.
    Nun merkt Jaufré ja doch endlich, dass ihm was gefehlt hat. Wie konnte er eigentlich davon ausgehen, dass seine Mutter noch lebt? Wäre es nicht eigentlich wahrscheinlicher gewesen, dass sie eines natürlichen Todes gestorben ist? Er bezeichnet sich in der Rahmenhandlung ja mit 55 Jahren als alten Mann und sehr viel höher kann die Lebenserwartung ja nicht gewesen sein, oder?
    Odo gefällt mir irgendwie, obwohl er ein Manipulator ist. Wie liebevoll er mit Adela umgeht, gefällt mir. Seine Andeutungen sind kryptisch, warum hat er ausgerechnet jetzt nach Jaufré geschickt, wenn er doch die ganzen Jahre wusste, wo der sich rumtreibt?
    Warum hat Brun keinen Eingang in die Liste der Hauptpersonen gefunden?
    Ist der Ring der auf dem Cover abgebildete? Eher nicht, denke ich.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Hallo Nachtgedanken,


    dass die Seiten flutschen, freut mich ungemein. :wave


    - Die Seereise hat mir auch Spaß gemacht. Da ich Hobby-Hochseesegler bin und lange Jahre eine Jacht in Holland liegen hatte, musste ich einfach dieses Segelmanöver erfinden. Gut, dass es verständlich rübergekommen ist.
    - Was die Mutter betrifft, Jaufré hat lange Zeit alles, was seine Vergangenheit betrifft verdrängt. Aus unbewussten Schuldgefühlen hat er sich eingeredet, seine Mutter kümmert sich um alles, wie seit eh und jeh. Enthebt ihn ja der eigenen Verantwortung.
    - Haben wir Brun vergessen? Werde ich mir notieren. Danke.
    - Der Ring auf dem Cover ist ein anderer. Wäre ja auch zu schön gewesen, was?


    LG
    Ulf

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ulf Schiewe ()

  • Zitat

    Original von Ulf Schiewe


    - Haben wir Brun vergessen? Werde ich mir notieren. Danke.


    Und Jaume fehlt auch. Ich würde dafür eher Kyriacos weglassen, "der syrische Verräter" verrät ja auch schon ziemlich viel.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Das Gericht von Seite 356 klingt ausgesprochen lecker; es erinnert mich zwar an etwas, was ich vor Jahren mal gemacht habe, aber die Variante werde ich mal ausprobieren. Sollte ja eigentlich nicht so schwierig hinzubekommen sein.
    Meine zweite bisherige Lieblingsgestalt des Buches ist neben Hamid eindeutig die Köchin. Mit der hätte ich gar zu gerne mal geplaudert.


    Seite 359: Aimar hat, so glaube ich, den Held seines Lebens gefunden. Er dauert mich fast ein wenig, wenn ich daran denke, dass er wohl in sein Kloster zurück muss. Andererseits, wenn er wirklich mal auf Pilgerfahrt gehen würde, würde mich sein weiteres Leben ziemlich interessieren, zumal er ja den einen oder anderen nicht gerade kirchenkonformen Gedanken Jaufré mitbekommen hat.


    „... wenn alle an Gott glauben...“ Zwei intelligente Männer und sie finden keine Antwort? Und dabei ist es doch so einfach und gilt damals wie heute. Für Aimar jedenfalls ist es gut, dass er jemandem wie Jaufré zuhören und von ihm lernen kann, und sei es nur, das eigene Hirn zu benutzen. Immer nur eine Meinung zu hören, ist das klügste nicht, besonders wenn die eigene Position immer nur als so gut und so wunderbar dargestellt wird.


    Seite 360: Was ist denn bloß eine „gallische Nase“? Etwas klobiger oder so?


    Seite 376: Nanu, über Odo wundere ich mich jetzt eine Kleinigkeit. Müsste er als Erzbischof nicht eigentlich voll hinter der Kreuzzugsidee gestanden haben? Und es gar als Ehre aufgefasst haben, ein Mitglied seiner Familie daran teilnehmen zu sehen? Oder galt das nur als offizielle Lesart und im mehr oder weniger Geheimen durfte er darüber toben?


    Seite 380: „Ich war erstaunt, wie vertraut sie miteinander umgingen.“ Armer Jaufré, manchmal habe ich das Gefühl, dem „Kriegsherrn“ ist das eine oder andere abhanden gekommen, im Wissen um die Wirkung lange verschollener Familienmitglieder, junger hübscher Mädchen auf ältere Herren etc. etc.etc.


    Seite 396f.: Jaufrés Gespräch mit Ephraim: Wenn er so seine Gedanken formuliert, hat er meine volle Hochachtung. Ich wünschte mir manchmal, er würde lesen und schreiben können, um vielleicht selber ein Werk herauszubringen. Welches natürlich von der Kirche entweder verbrannt oder auf den Index gesetzt würde – im Zweifel mitsamt dem Verfasser.
    Einer diktierten Chronik würde ich nur so lange trauen, wie ich Vertrauen in den Schreiber und in sein Kloster habe.


    Seite 399: „Solltet Ihr jemals Hilfe benötigen.“ Das klingt ja schon wieder wie ein schlechtes Omen.


    Seite 400f.: Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, Jaufré hatte in Tripolis fast ein „beschaulicheres“ Leben. Da kannte er seine Feinde. Die Ränke, die ihn in seiner Heimat erwarten, haben da doch eine andere Qualität, zumal er ja ziemlich unwissend ist.
    „Ein unbekannter Held“ - dazu der Titel des Buches nebst die eine oder andere Andeutung: Fast scheint klar, wohin die Reise geht.


    Seite 416 („Was ist überhaupt ein guter Christ?“) und das Gespräch mit Dominicus: Da macht es sich weder der eine noch der andere leicht, allerdings hat der eine von beiden eine Zuflucht, die der andere nicht mehr haben wird (so glaube ich zumindest).
    Dominicus ist jedenfalls ein Mönch nach meinem Geschmack, hoffentlich treffe ich ihn noch einmal wieder.

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken


    Und Jaume fehlt auch. Ich würde dafür eher Kyriacos weglassen, "der syrische Verräter" verrät ja auch schon ziemlich viel.


    Das Lesezeichen ist ganz zuletzt, sozusagen nachträglich entstanden. Da muss ich wohl ein bisschen gepennt haben. :-(

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  • Zitat

    Original von Lipperin
    Meine zweite bisherige Lieblingsgestalt des Buches ist neben Hamid eindeutig die Köchin. Mit der hätte ich gar zu gerne mal geplaudert.


    Sie kommt auch noch ein paarmal vor. :-)


    Zitat

    Seite 359: Aimar hat, so glaube ich, den Held seines Lebens gefunden. Er dauert mich fast ein wenig, wenn ich daran denke, dass er wohl in sein Kloster zurück muss. Andererseits, wenn er wirklich mal auf Pilgerfahrt gehen würde, würde mich sein weiteres Leben ziemlich interessieren, zumal er ja den einen oder anderen nicht gerade kirchenkonformen Gedanken Jaufré mitbekommen hat.


    Auch Aimar bleibt uns noch erhalten. In meinem zweiten Projekt bekommt er sogar noch eine etwas größere Rolle. :wave


    Zitat

    Seite 360: Was ist denn bloß eine „gallische Nase“? Etwas klobiger oder so?


    So eine lange, etwas dünnere Nase. :-)


    Zitat

    Seite 376: Nanu, über Odo wundere ich mich jetzt eine Kleinigkeit. Müsste er als Erzbischof nicht eigentlich voll hinter der Kreuzzugsidee gestanden haben? Und es gar als Ehre aufgefasst haben, ein Mitglied seiner Familie daran teilnehmen zu sehen? Oder galt das nur als offizielle Lesart und im mehr oder weniger Geheimen durfte er darüber toben?


    Odo ist ein Politiker und kein Heiliger. Na, und selbst Papst Urban hat mit falschen Karten gespielt. Ihm ging es weniger um Jerusalem, als darum, die katholische Kirche gegenüber Byzanz in Vormachtstellung zu bringen. An die Befreiung des Heiligen Grabes haben wohl eher die Naivlinge geglaubt, Kanonenfutter nannte man die zu anderen Zeiten.


    LG
    Ulf

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  • Das Zwischenspiel im Castel Rocafort hat mir gut gefallen. Der spöttische Ton Jaufrés ist nicht ohne Selbstironie, das Auftreten der Köchin und wie es sich Aimar beim Festmahl schmecken lässt nicht ohne Komik.

    Zitat

    Original von Lipperin
    Für Aimar jedenfalls ist es gut, dass er jemandem wie Jaufré zuhören und von ihm lernen kann, und sei es nur, das eigene Hirn zu benutzen.


    Ich bin überzeugt, dass Aimar am Ende des Buches von Jaufrés Erzählungen beeinflusst sein wird.

    Zitat

    Auch Aimar bleibt uns noch erhalten. In meinem zweiten Projekt bekommt er sogar noch eine etwas größere Rolle.


    Das freut mich sehr! :-]


    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Odo gefällt mir irgendwie, obwohl er ein Manipulator ist.


    Bei Odo bin ich nicht sicher, ob ich ihn mag, aber er hat auf jeden Fall Persönlichkeit und einen eigenen Charme. Wie Jaufré auch bemerkt, dass Odo immer noch Menschen verführen kann, wenn ihm der Sinn danach steht, macht mich misstrauisch, wie intrigant er sein wird.


    Zitat

    [i]Original von Lipperin

    Zitat


    Seite 416 („Was ist überhaupt ein guter Christ?“) .


    Immer wieder interessant, wie schon eine Bemerkung von Hamid über Jaufres Glaubenspflichten an Pfingsten, Jaufre dazu bringt, über die Widersprüche des Christseins nachzudenken.


    Adele riecht dann am Ende des Kapitels gerne an dem Lavendelzweig. Sie wird sich wohl fühlen in ihrer neuen Heimat, trotzdem überrascht mich ihre leichte Anpassung ein wenig.

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Odo gefällt mir irgendwie, obwohl er ein Manipulator ist. Wie liebevoll er mit Adela umgeht, gefällt mir. Seine Andeutungen sind kryptisch, warum hat er ausgerechnet jetzt nach Jaufré geschickt, wenn er doch die ganzen Jahre wusste, wo der sich rumtreibt?


    Weil sich jetzt die politische Situation nicht so entwickelt, wie Odo sich das gedacht hat, bzw. weil es jetzt an der Zeit ist, das Ass aus dem Ärmel zu ziehen. Nach dem Gespräch mit Odo und den ganzen Andeutungen, die Jaufre in seiner Erzählung selbst macht, gehe ich davon aus, dass er derjenige ist, der den Erbanspruch hat.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Weil sich jetzt die politische Situation nicht so entwickelt, wie Odo sich das gedacht hat, bzw. weil es jetzt an der Zeit ist, das Ass aus dem Ärmel zu ziehen. .


    Genau. Bertran hat sich erst vor Kurzem ins Heilige Land aufgemacht, Elvira hält die Zügel schlaff, so entstseht ein Machtvakuum. Außerdem stehen Felipa und ihr Mann an den Grenzen, um dies auszunutzen. Jetzt ist also die Zeit gekommen.


    LG
    Ulf

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  • Die Seereise wird zwar nur kurz beschrieben, aber das was beschrieben wird, ist lebendig erzählt und sehr nachvollziehbar. Das Manöver war erstklassig.


    Odo gegenüber bin ich skeptisch. Er behandelt Adele zwar sehr liebevoll, aber er wirkt sehr berechnend in seinen Handlungen. Irgendwas plant er doch?

  • Wie schon beim ersten Mal erhöht sich mein Lesetempo im zweiten Buch erheblich. Ich bin einfach so gespannt, wenn Jaufre endlich zuhause angekommen ist. Und auf die Begegnung mit Berta freu ich mich auch.

    Unterschwellig merkt man als Leser, dass eine ungewise Bedrohung zunimmt. Mutmaßliche Verfolger, die nach ihnen gefragt haben. Andeutungen des Onkels. Irgend etwas ist da im Busch. Aber keiner will so ganz mit der Sprache heraus. Und Jaufre hakt nur halbherzig nach.


    So viele herrliche Nebenfiguren in dieser Geschichte.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)