'In weißer Stille' - Seiten 365 - Ende

  • Zitat

    Original von Inge
    Manche von euch haben ein unwahrscheinliches Kombinationstalent an den Tag gelegt. Uff! Wer war das gleich wieder, der schon früh geahnt hat, dass Albert nicht Heckeroths leiblicher Sohn sein könnte? Da ist mir der Schreck in alle Glieder gefahren.


    Ich wars. Und ich kam drauf, weil der Sohn von Albert so musikalisch ist und der Sohn des Liebhabers auch. Komme grad nicht auf den Namen, Peter?

  • Wow was für ein Schluß! :wow


    Liebe Inge, eines ist klar: Du konntest uns zwar mit dem Täter nicht überraschen, aber mit diesem Finish hast Du jeden Leser (ob beabsichtigt oder nicht) so sehr in den Bann gezogen, dass er den nächsten Dühnfort Krimi sehnsüchtig erwartet!


    Albert hatte ich ja schon länger im Verdacht, allerdings mit einem anderen Motiv. Aber dein ausgeglügeltes Motiv war sehr gut nachzuvollziehen und weist auch keinerlei Löcher auf :lache - mir wäre jedenfalls kein Logikfehler aufgefallen.
    Aber es ist schon erstaunlich wie "gläsern" der Mensch letztlich ist. (durch Videoaufnahmen an öffentlichen Orten, Einloggen in Funknetze, E-Mail-Verkehr.. etc.)


    Ich hatte eine sehr schöne Zeit mit Tino und seinen Kollegen und blicke künftigen gemeinsamen Ermittlungen positv entgegen :lache :lache

  • Gleich auf der ersten Seite dieses Abschnitts war wieder eine Szene, die ich sehr schön fand: als Caroline Marc vom Bahnhof abholt - Marc ist müde und zerknautscht, nur ein Mann, der müde heimkehrt, sie reagiert auf dieses Bild mit einem Schwall Liebe. Das gefiel mir sehr :-)

  • Hallo Bell,


    für mich ist Caroline die eigentliche Gewinnerin in dieser Abfolge von schrecklichen Ereignissen. Sie schafft es, ihr bisheriges Leben in Frage zu stellen und die Konsequenzen zu ziehen. Am Anfang mochte ich sie ja nicht so sehr, aber im Laufe der Geschichte ist sie mir richtig ans Herz gewachsen.

  • So, na dann mal los.


    Am Ende war mir zwar klar, dass Tino nicht stirbt (siehe angekündigter 3. Teil), aber ob er sich Gina nur einbildet oder nicht, war mir nicht klar. Der Außenbordmotor, der hätte auch von seinem eigenen Boot kommen können (er hatte ihn ja gerade wieder angelassen), wenn er nur kurz auftaucht, hört er erstmal einfach nur einen Motor, es stand nicht da, dass der sich nähert. Deshalb dachte ich, vielleicht ist er ohnmächtig und sieht Gina, was ihm dann später als Erkenntnis dienen soll, dass sie die Richtige ist ;-) Ich finde aber beowulfs Bemerkung überzeugend, dass er sich nicht die Luftblasen, die vor ihr aufsteigen, eingebildet hätte. Mein erster Gedanke bei dem Motorengeräusch war ja auch, dass ihn jemand retten kommt, ich sollte öfter darauf hören. Auch, dass Gina ihn überraschen wollte, da er sie ja eingeladen hatte, kam mir in den Sinn. Aber sicher war ich mir nicht. Na, jetzt ist das ja dank Leserunde geklärt.


    Inge, Du hast es geschafft, mir Agnes, die mir im ersten Teil gefiel, richtig unsympathisch zu machen. Das war sicher Deine Absicht, damit wir uns leichter von ihr trennen können?


    Dass Caroline einfach aus der Sitzung gegangen ist fand ich großartig.


    Der ganze letzte Teil war sehr rasant und spannend, durch die ständig wechselnden Szenen, fast wie in einem Film. Die schwerfällige Ermittlungsarbeit zog und zog sich (was ich nicht negativ meine, so läuft das eben und es wurde ja nie langweilig), und dann löste sich wie mit einer Explosion alles auf. Jeder sprach sich aus, weitere Geheimnisse wurden gelüftet, und natürlich das Finale im Wochenendhaus... Ich fand es gut, dass Albert sich von Dühnfort dazu hat bewegen lassen, Christine zu helfen. Er war selbst vor allem extrem verunsichert und erschüttert, und in dieser Szene zeigte sich, dass er nicht total verroht war.


    Das ganze Familiendrama hat mich auch sehr schockiert. Dieser schreckliche Vater, der das Leben seiner ganzen Familie zerstört hat, und nicht nur seiner! Babs beschreibt gedanklich sehr gut, wie man auch als Leser auf diesen Mann und seine Handlungen und Denkweise reagiert, auf Seite 417, der Gedankengang endet mit dem "Monument der Egozentrik".


    Ich fand den Krimi wieder sehr vielschichtig und spannend, lediglich ein paar Dinge, die ich ja schon nannte, störten mich, schmälern aber letztendlich nicht den guten Gesamteindruck.


    Ich nehme mal an, im dritten Teil dürfen wir mit einem Wiedersehen mit Christine rechnen? Von dem bisschen her, was es über sie zu lesen gab, ist sie mir schon mal ganz sympathisch.


    Dass man übrigens als Autorin von seinen eigenen Figuren genervt sein kann oder z.T. sich über ihre Entwicklung freut, finde ich echt lustig :grin

  • Ich wollte ja eigentlich nicht, mache es aber nun doch:


    „Was er sah, waren Ginas Augen, tiefschwarz, die Pupillen von Adrenalin geweitet. Blasen stiegen vor ihrem Gesicht auf. Energisch packte sie zu, schlang ihren Arm um seinen Brustkorb, während er sich an sie klammerte. Gemeinsam kämpften sie gegen diese Kraft, die sie in die Tiefe zog.“


    Ich habe ja nicht nur den Außenbordmotor knattern, sondern Gina auch noch energisch zupacken lassen. Mal abgesehen von den Blasen die aufsteigen und den vor Schreck geweiteten Pupillen. Ich dachte, es wäre klar, dass Hilfe da ist.


    Zitat von Bell: Inge, Du hast es geschafft, mir Agnes, die mir im ersten Teil gefiel, richtig unsympathisch zu machen. Das war sicher Deine Absicht, damit wir uns leichter von ihr trennen können?


    Nein, das war überhaupt nicht meine Absicht. Ich habe nur keine Möglichkeit gesehen, die beiden einander näher zu bringen. Agnes kaut noch an ihrer Vergangenheit, an ihrem Schicksal. Sie braucht einfach noch Zeit. Sie kann sich nicht ganz und gar auf Dühnfort einlassen. Und außerdem ... ne, da verrate ich jetzt nix ;-).

  • Ich tendiere nach dem Buch auch eher zu dem Wunsch, eine Beziehung zwischen Gina und Tino zu sehen. Agnes ist mir hier auch immer fremder geworden. Ich bin neugierig, ob und wie Du sie im nächsten Buch wieder Boden gutmachen lässt. Oder ob sie dann eben ganz von der Bildfläche verschwindet. Vermissen würde ich sie nach derzeitigem Stand nicht.

  • Mir ist aufgefallen, dass, als ich nach der Erwähnung von Charlotte Lyne fragte, keine Antwort kam. Als später sich jemand positiv dazu äußerte, hast Du erklärt, wieso Du sie erwähnst. Ich hoffe doch, dass in einer Leserunde nicht nur positive Resonanz erwünscht ist.


    Grüße, Bell

  • Seltsam, die letzten Zeilen da hatte ich gar nicht gelesen. Die Antwort hatte ich woanders gefunden, als ich später nachgelesen habe. Also bitte ich um Verzeihung. Ich habe zwar schon in die jeweiligen Thread geschrieben, um nicht am Ende eines Teils alles zusammenfassen zu müssen, aber die Postings vor mir aber nicht gelesen, weil ich nicht wollte, dass ich etwas zu früh erfahre. Wie gesagt: ich bitte um Entschuldigung, wenn ich da etwas missverstanden habe!


    Jetzt habe ich's gefunden, die Antwort stand im letzten Teil, den hatte ich da natürlich noch nicht gelesen.

  • Hallo Bell,


    weshalb ich Charlie erwähnt habe, hatte ich doch erklärt. Einmal direkt, als du danach gefragt hast aber auch schon davor. Hier in diesem Thread auf die Frage von Sabine_D, letzten Donnerstag Mittag.


    Eure Meinung und vor allem eure Kritikpunkte sind für mich wichtig. Denn ich schreibe ja nicht für mich, sondern für euch. Ich habe mir hier schon einige Anregungen mitgenommen, beispielsweise die, manche Dinge noch klarer zu machen, zB. Dühnforts Untergang oder auch die Geschichte mit dem Foto, das Caroline am Ende in der Wohnung ihres Vaters findet. Ihr wisst schon, das des Mannes. Auf der Rückseite klebt ein kleiner Zettel, ein Teil einer Medikamentenverpackung. Sie googelt den Namen des Medikaments, liest, wofür es angewandt wurde und flippt aus ... mir war klar, was das bedeutet. Ich sehe aber, dass einige rätseln.


    Also nur her mit der Kritik. Honig ums Maul bringt mich nicht weiter.


    LG
    Inge

  • In diesem Thread konnte ich die Antwort nicht lesen, weil ich doch noch gar nicht so weit war ("damals", als ich fragte). In dem, wo Du mir direkt geantwortet hast, tja, keine Ahnung, warum ich das ausgerechnet übersehen habe. Aber jetzt ist es ja geklärt, also nochmals sörri.


    Die Passage mit dem Foto und dem aufgeklebten Pappteil habe ich wiederum verstanden. Jeder hat hier wohl so seine Stellen, aus denen er nicht ganz schlau wurde :-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich tendiere nach dem Buch auch eher zu dem Wunsch, eine Beziehung zwischen Gina und Tino zu sehen.


    Ich bin etwas unsicher. Irgendwie habe ich so das Gefühl, dass die beiden doch nicht so gut zusammen passen. Auf jeden Fall ist es bis jetzt der Beschreibung nach eine einseitige Sache - für Tino ist es doch mehr Freundschaft was ihn mit Gina verbindet. So kommt es zumindest für mich rüber.


    Und Agnes - ja, sie war im zweiten Band ein ganz anderer Mensch. Und von daher hat sie wohl auch Tino mit dieser Art vergrault. Aber ich glaube noch nicht an ein endgültiges Ende ihrer Beziehung. ;-)

  • AGnes war mir im ersten Teil einfach durch ihre Vergangenheit näher, jetzt muss si ezwar damit lebe, aber ihr VErhalten in der Gegenwart ist halt nicht wirklich beziehungskompatibel. Sie sagt ja auch, daß sie sich ncht vorstellen kann, noch einma ein Kind zu kriegen, weil sie ihre Tochter nicht ersetzen will. Daß das nicht der Fall ist, zu der Erkennnis ist sie ja noch nicht gekommen. Vielleicht braucht auch sie einfach mal nen Tritt in den Hintern um zu erkennen, was sie mit Tino haben könnte.
    Ich glaube im Moment lebt zu sehr in ihrer eigenen Welt und muss mit sich selbst klar kommen. Aber die Zeit wirds richten ;-) Mal sehen was uns da im nächsten Band erwartet...

  • Mal in die Spekulationen einmisch und eine männliche Sichtweise reinbring:


    Agnes – hat gerade vor einem Jahr ihre Tochter und Ihren Mann verloren, und über die schlimmste Trauer etwas hinweg, da erhält sie den Brief ihre Mannes, in dem er ihr mitteilt, dass er ihre Tochter und sich umgebracht hat und sie, Agnes, sei schuld.
    Das muss Mann/Frau erst einmal verkraften. Da kann nicht viel Platz für eine Beziehung sein. Einfach mal selber in die Lage versetzen.


    Wenn ihm Agnes wichtig wäre, hätte Konstantin einfach mehr Einfühlungsvermögen haben müssen und seine Ansprüche zurückstecken. Die Zeit hätte für ihn gearbeitet. Aber das will er ja nicht, bzw. er meint nicht mehr diese Zeit zu haben.


    Und Konstantin und Gina ein Pärchen. Kann nicht funktionieren. Beide sind Kollegen in der Mordkommission, Konstantin ist Ginas Vorgesetzter.
    Einer müsste die Dienststelle wechseln. Dazu ist Konstantin bestimmt nicht bereit. Also müsste Gina zurückstecken. Dafür ist sie viel zu gerne und engagiert Polizistin in der Mordkommission.
    Möglicherweise wäre sie sogar bereit ihren Beruf aufzugeben. Nur wann würde sie das bereuen? Sie würde Konstantin doch jeden Tag Löcher zu seinen Fällen in den Bauch fragen. Eine Beziehung in der sich alles um den aktuellen Mord dreht. :rolleyes
    Ich meine das wird nix.
    Außerdem arbeiten die beiden doch schon länger mit einander. Und jetzt plötzlich hat es „Bumm“ gemacht? Wie alt ist Gina? Hat ihr Interesse an Konstantin vielleicht hintergründig ganz andere Gründe, die sich uns nur noch nicht erschlossen haben?


    So wie ich Inge nach ihren bisherigen 2 Romanen einschätze, so sensibel sie ihre Protagonisten anlegt, wird sie diese Probleme berücksichtigen und uns irgendwann eine überraschende Lösung präsentieren


    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Wenn ihm Agnes wichtig wäre, hätte Konstantin einfach mehr Einfühlungsvermögen haben müssen und seine Ansprüche zurückstecken. Die Zeit hätte für ihn gearbeitet. Aber das will er ja nicht, bzw. er meint nicht mehr diese Zeit zu haben.


    Das sehe ich etwas anders.
    Agnes ist ihm schon wichtig. Aber nicht so wichtig, dass er deshalb seine eigenen Pläne hintenan stellen will. Und das kann ich nachvollziehen.
    Wäre sie die richtige Frau für ihn gewesen, dann hätte er gewartet.

  • Ich glaube, irgendwann ist man an einem Punkt, an dem man nicht mehr warten will, weil man keine Perspektive sieht. Ob das nun nach vier Monaten schon sein mag, sei mal dahin gestellt.
    Wenn Du Dir aber in Deinem Leben nichts sehnlichster wünschst als eine Familie und Kinder und Dir sagt dann jemand: ich werde nie wieder ein Kind haben oder ich will nie wieder ein Kind haben, dann musst Du zwangsläufig Deine Konsequenzen ziehen.

  • Dühnfort hat ja in der Tat den Traum von der Familie, von Frau und Kindern und dem Häuschen am Stadtrand und er meint, die Zeit liefe ihm davon. Ein Mann mit Torschlusspanik. :grin Und nun sagt Agnes ihm, dass sie sich nicht vorstellen kann, nochmals Mutter zu werden. Er muss sich also entscheiden, ob er der Liebe folgt oder dem Traum.


    Eine Beziehung zwischen Dühnfort und Gina wäre von Anfang an problematisch. Wie dyke schreibt, dürften die beiden nicht zusammen arbeiten. Einer müsste in eine andere Abteilung wechseln. Nur wer? Gina ist keine Frau, die einer Beziehung wegen beruflich zurücksteckt. Und auf Dühnfort als Ermittler kann ich schlecht verzichten. Und dann gäbe es noch ein Problem: Wo würden die beiden denn wohnen, falls ihre Beziehung soweit gedeiht? Gina liebt ihre WG, in die Dühnfort, der Einzelgänger, der das Alleinesein durchaus mag, niemals ziehen würde. Ihr seht, Probleme ohne Ende ... wie im richtigen Leben :grin.


    LG
    Inge