'In weißer Stille' - Seiten 365 - Ende

  • Das Ende im Starnberger See fand ich zuggb. auch etwas merkwürdig, zumal Gina plötzlich auftaucht.An Dühnforts Tod habe ich nicht gedacht, das hätte nicht gepasst.


    Allerdings ist mir D. Sensibilität ist mir schon in der LP aufgefallen.Er korrigiert sich wegen eines Ausdrucks in Verbindung mit Agnes.Er macht sich ja generell viele Gedanken über seine Privatsphäre bzw. reflektiert sein Verhalten im Beruf.Für mich stellt sich die Frage wie lange so etwas gut gehen kann?Wann reagiert er z.B. mit psychosomatischen Erkrankungen oder geht gleich in die dementsprechende Klinik?


    LG, SaLued

    Wer lesen kann ist niemals einsam (Walter Jens).

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  • Zitat

    Original von SaLued


    Gina und Tino haben bestimmt bald eine kleine Liason miteinander.


    Das hättet ihr wohl gerne. :gruebel


    Wobei, wenn ich den beiden eine Affäre spendieren sollte, das von Anfang an höchst problematisch wäre. Denn er ist ihr Vorgesetzter.


    LG
    Inge

  • So, letzten Abschnitt gelesen und im vorletzten doch glatt nochmal aus Glatteis geführt worden!


    Aber Albert war für mich eh schon die ganze Zeit komisch. Von daher hat es gepasst. Daß er seinen Vater einfach vergessen hat! Das ist schon ein starkes Stück, aber vermutlich auch ein wenig Taktik um die Selbstvorwürfe klein zu halten.


    Heckeroth war ja wirklich ein Mistkerl, da hat sich alles nur um ihn gedreht. Kein Wunder, daß die Kinder alle so vermurkst sind. Ich hoffe sehr, Caroline schafft es ein normales Leben zu führen.
    Auch für Babs würde ich mir wünschen, daß es bergauf geht unsd sie beruflich wie auch privat wieder Erfolg hat.
    Gnervt hat sie mit ihrer Harmoniesucht eigentlich nicht, nach 13 Jahren Ehe und zwei Kindern gesteht man sich nicht so leicht ein, daß man den eigenen Mann so gar nicht kennt. Und daß er auch ein Mörder sein könnte.



    So, mehr dazu später, ich krieg grad Besuch....

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Ich glaube nicht, dass er seinen Vater wirklich vergessen hat. Ich vermute eher, dass er ihn erfolgreich aus seinen Gedanken verdrängt hat. Was mir zeigt, wie kaltblütig er doch ist.


    Verdrängung hat mMn nichts mit kaltblütig zu tun, sondern eher etwas mit großer Schuld oder mit einem Erlebnis, dem man nicht gewachsen ist.


    Ich empfand Albert in keisnter Weise kaltblütig, sondern sein Handeln ergibt sich aus seiner leidvollen Erkenntnis sein bisheriges Leben umsonst gelebt zu haben und dafür auch nochmal bestraft zu werden.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hallo ihr Lieben,


    dyke hat das sehr schön auf den Punkt gebracht. Albert wird letztlich bestraft für das falsche Leben, das er geführt hat. Ursprünglich wollte ich ihm alles nehmen. - Ha, da ist sie wieder, die böse Autorin! - Dann habe ich aber am Ende ein Zugeständnis gemacht. Leon wir den Kontakt zu seinem Vater nicht abbrechen. Nicht weil ich das besser finde, sonder weil es zu Leon passt.


    LG
    Inge


  • Kommt der neue Roman noch dieses Jahr? Bin ja schon gespannt, wie es mit ihm weiter geht.


    Ginas Schokoladenaugen sind übrigens zu Beginn des Romans Kirschaugen. Ich war etwas irritiert, als dann irgendwann Schokoladenaugen draus wurden.


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    In Ginas Wg würde ich mich auch wohl fühlen. So einen Streit zu schlichten indem man miteinander ins Bett hüpft also irgendwie ist Babs auch ein bischen bräsig. :pille
    Hab ich doch gewusst das Verhältnis zur Sprechstundenhilfe wie fies von Albert aber war ja auch nicht anders zu erwarten.


    Tja, ganz der nicht leibliche Vater. Albert manipuliert auf seine weise. Die unschuldige Jungen Art, der Babs nicht widerstehen kann und auf die sie imemr wieder reinfällt und die dazu führt, dass sie sich selber die Schuld an den Streits gibt.


    Zitat

    Was ich nicht verstanden hab was Caroline entdeckt haben soll Grübeln , das wurde gar nicht mehr erwähnt.


    Das dürfte ein Foto von Peter Brandenbourg gewesen sein. Und darauf stand die Dosierung eines Herzmedikamentes. Ich vermute, er hat ihm was ins Getränk getan, als sie sich in der Katine zum Gespräch verabredet haben. Eine Dosis, die den Herzstillstand zur Folge hat. Er hat seinen Widersacher also m. M. nach aus dem Weg geräumt.

  • So, jetzt mein Resteindruck ;-)


    Dühnfort hat mich nicht genervt, ich denke er setzt sich einfach mit seinem Leben auseinander. Irgendwie wirkt er halt so als wär er einfach an nem Punkt wo er sich überlegen muss wie es weitergeht. Und mit Agnes wär das halt schön...daß er allerdings dabei übersieht, daß es die Option auch mit anderen gibt (er übersieht ja nicht nur Ginas Avancen), dafür gehört ihn in den Hintern getreten ;-)


    Was mir übrigens super gefallen hat war die bildhafte Sprache. Bei den Gängen von Dühnfort durch die Münchner Innenstadt hatte ich alles direkt vor Augen. Gut, ich tu mir da etwas leichter, ich bin ja schliesslich auch in München groß geworden :lache, aber auch so hat es genau die Stimmung erzeugt, in der ich auch bin, wenn ich da entlang laufe.
    Und in seine Wohnung würde ich gerne einziehen, die klingt sehr gemütlich.


    Das Ende, als er fast umkommt hat mich ein wenig geschockt, aber das Wissen, daß der dritte Fall ja schon fertig ist, hat mich davor bewahrt an seinen Tod zu glauben. Auf jeden Fall in ich jetzt neugierig, wie es mit Gina im dritten Fall weitergeht.
    Ich freu mich auf den dritten Fall, der wird auf jeden Fall gelesen.


    Inge : Danke auch für die nette Begleitung der Leserunde, es ist immer wieder schön auch mal zu erfahren, welches Verhältnis der Autor zu seinen Figuren hat. Ich freu mich dann auf die hoffentlich wieder stattfindende Leserunde :wave

  • Hallo ihr Lieben,


    als es an die Titelsuche ging, habe ich das Manuskript in einem Rutsch gelesen, denn, so sagen viele Autoren, der Titel steht im Text. Das ist nicht immer so, jedenfalls hat das bei Dühnforts drittem Fall nicht geklappt. Beim zweiten aber schon.



    "Caroline nahm das Buch hoch. Islandfischer von Pierre Loti. Sie schlug die eingemerkte Stelle auf und las die Zeilen, über die Mutters Augen zuletzt geglitten waren. Rund um Island herrschte das seltene Wetter, das die Seeleute die weiße Stille nennen; denn es rührte sich nichts in der Luft, als seien alle Winde erschöpft, erstorben."


    Dieses Bild fand ich sehr passend für die seelische Verfassung des Mörders. In ihm hat sich am Donnerstag ein Schalter umgelegt, ein dicker fetter Verdrängungshebel. Albert hat völlig ausgeblendet, welche Konsequenz sein Verhalten hat, vermutlich schon hatte, spätestens in den kommenden Stunden haben würde.


    LG
    Inge

  • Also doch überlesen. :grin


    Danke, Inge. Ich finde den Titel auf diesen Text und Albert bezogen ebenfalls sehr passend.


    Und nach dem Buch habe ich jetzt gleich mal bei amazon geschaut. :-)


    Kurzbeschreibung ( von www.amazon.de ):
    Alljährlich im Frühling brechen die bretonischen Fischer auf, um in den nordischen Gewässern Dorsch zu fangen. Im Spätsommer kehren sie zurück - doch oft fehlt dann einer der Männer. Auch Yann und Sylvestre folgen der harten und gefährlichen Tradition. Sylvestre muß in den Boxerkrieg nach China und stirbt an den Kriegsverletzungen. Yann, der nur das Meer heiraten wollte, nimmt die verarmte Gaud zur Frau und kommt zwei Tage später in einem Sommersturm um. Diese große Saga aus der Bretagne vom Schicksal einfacher Menschen erscheint erstmals im Taschenbuch.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Diese große Saga aus der Bretagne vom Schicksal einfacher Menschen erscheint erstmals im Taschenbuch.


    Der Roman ist 1886 erschienen - und jetzt ERSTMALS als Taschenbuch. Das finde ich erstaunlich. Toll ist, dass dieses wunderbare Buch noch immer verlegt wird. Und ärgerlich ist, dass auf Amazon gespoilert wird.


    "Islandfischer" ist zwar kein Krimi und trotzdem ärgert mich, dass Yanns Tod verraten wird. Denn es war die große Sorge der Ehefrauen, Mütter, Kinder, dass die Fischer im Herbst nicht zurückkehren und diese Sorge trägt auch den Leser durchs Buch.


    LG
    Inge

  • Ein sehr spannender Krimi - vielen Dank Inge für die wunderschönen Lesestunden und Deine nette Begleitung bei dieser Leserunde! :anbet


    Also war doch Albert der Junge im Keller - der so gerne Geige gespielt hätte - und es dann doch nicht tat (im Gegensatz zu seinem Halbbruder, der sich mit der Musik durchgesetzt hat). Babs ist mir zu brav in diesem Roman - sie hätte schon mal auf den Tisch hauen dürfen (allein schon wegen der Zwillinge (sehr schön auch die Namen der Beiden!).
    Caroline hat mir auch sehr gut gefallen - sie macht eine richtige "Wandlung" durch und wird sicher ihren Weg noch machen (mit Marc in Afrika?) :gruebel

  • Nun mal meine Eindrücke zum Buch:


    Das Familiendrama hat sich in etwa so entwickelt, wie ichs gedacht habe. Alberts verändertes Seelenleben hat es mir verraten....
    Caroline und Barbara taten mir da so richtig leid, hatte doch genug Probleme am Hals. Froh war ich, daß auch Albert die Spielchen seines Vaters nicht auf seine Zwillinge gespiegelt hat.


    Dühnfort hat mir sehr gut gefallen, ich sah so viel mehr menschliches an ihm, als in so manch anderen Kommisaren. Dies ist auch der Punkt, warum ich immer wieder einen deutschen (regionalen) Krimi lesen muß! :anbet


    Für mich hatte der Roman aber etwa in der Mitte leichte Durchhänger, die mich ein wenig im Lesetempo gedrosselt haben...
    Aber alles in Allem ein guter Krimi!


    Inge, ich danke für das Lesevergnügen, und das du der Leserunde so fleissig mitgemacht hast! :wave

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • So, ich hab letzte Nacht bis drei Uhr gelesen, weil ich ja nicht aufhören konnte! Und natürlich ist meine Tochter um sechs Uhr aufgestanden, ich bin also hundemüde, vielen lieben Dank, Inge :lache


    Ich fand das Buch wirklich super! Wurde nie langatmig zwischendurch.


    Ich hab einen ganz dicken Kritikpunkt:


    Findet die Frau Autorin es eigentlich gut, dass die Leser abends anfangen MÜSSEN zu kochen, weil der liebe Herr Kommissar mal wieder was leckeres aufgetischt hat? :grin


    Im Ernst, ich hab dauernd Hunger bekommen beim Lesen, gestern Abend hab ich mir ein Steak mit Kräuterbaguette und Salat machen müssen, ging nicht anders, normalerweise stell ich mich um die Zeit nicht mehr an den Herd.


    Das Albert der Mörder ist habe ich vermutet, weil er als einer der wenigen Charaktere keine Innenansicht hatte, das war zumindest mein erster Verdachtsmoment.


    Sicher war ich aber erst bei seiner ersten Innenansicht, als er Geige spielte, da fielen die Puzzleteile alle ineinander bei mir, dass er Peters Sohn war und darüber irgendwie einen Streit mit seinem Vater gehabt haben musste.


    Was ich mich noch gefragt habe, der andere Sohn von Peter, findet man die Telefonnummer eines berühmten Musikers tatsächlich einfach so im Telefonbuch?


    Was ich auch nicht so ganz verstanden habe, war weshalb Albert unbedingt wollte, dass Babs ihn mit seiner Sprechstundenhilfe erwischt?


    Danke für dieses fantastische Buch, liebe Inge! Ich werde die Tage erstmal lostigern und den ersten Teil kaufen und ich freu mich schon auf den 3. Teil!

  • Hallo ihr Lieben,


    etwas ist mir während der Leserunde klar geworden: Bei Whodunnits kann man den Täter relativ spät zeigen oder sogar am Ende aus dem Hut zaubern. Da es mir aber darum geht zu zeigen, wie jemand zum Täter wird und wie er mit seiner Tat umgeht (ich sage immer, ich schreiben Whydunnits), habt ihr schon früh geahnt, wer der Bösewicht sein könnte.


    Manche von euch haben ein unwahrscheinliches Kombinationstalent an den Tag gelegt. Uff! Wer war das gleich wieder, der schon früh geahnt hat, dass Albert nicht Heckeroths leiblicher Sohn sein könnte? Da ist mir der Schreck in alle Glieder gefahren. Dennoch freue ich mich, dass ihr alle spannende Stunden mit Dühnfort verbracht habt und manche das Buch nicht weglegen konnten. ☺


    Und nun zu den Fragen:
    Christian Brandenbourg ist ein bekannter Musiker. Richtig berühmt, im Sinne eines weltbekannten Stars, ist er nicht und deshalb konnte Caroline seine Telefonnummer finden.


    Albert verhält sich nach dem Tod seines Vaters ziemlich indifferent. Einerseits versucht er wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen, andererseits treibt ihn etwas zu einem destruktiven Verhalten. Er scheut ja weder davor zurück, seinen Bruder zu ermorden, noch seine Frau zu betäuben und am Ende wäre er sogar bereit, sie zu töten. Er zerstört alles, was er noch hat und dazu passt auch, dass er Babs demütigt, indem er dafür sorgt, dass sie ihn inflagranti erwischt.


    LG
    Inge

  • Er zerstört das Leben, das er eh nie hat führen wollen. Der Tod des Vater hat wohl alle möglichen Fesseln gesprengt. Es gab keine Umkehr mehr. Also kann man auch gleich alles niedermachen. Eine Art Befreiungsschlag mit schrecklichen Konsequenzen.


    Das ist das, was mir an Deinen Büchern so gut gefällt, Inge. Man beschäftigt sich mit den Protagonisten, auch noch lange nach der Lektüre: Warum ist jemand so, wie ist jemand so geworden. Welche Auswirkung haben bestimmte Handlungen auf jemanden.